M4_3407 Kap. 1-3 Einführung in die Sozialpsychologie I
B.Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen
B.Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen
Kartei Details
Karten | 52 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 28.04.2014 / 04.03.2018 |
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Was untersucht die SoziPsy?
EuV von Menschen in sozialen Situationen (d.h. Situationen, in denen Kognitionen, Emotionen, Motive und Handlungen einer Person durch die tatsächliche, vermutete Anwesenheit anderer Menschen beeinflusst werden)
Verbreitung SoziPsy
- Teildisziplin der emp. PSY
- junge emp. Wissenschaft
- akademische Institutionalisierung gebann erst in 1930
- bis 1960 Entwicklung im Wesentlichen in den USA
- Europa: 1970
Was ist ein Hauptziel der sozialpsychologischen Forschung?
emp. überprüfbare Theorien und Modelle entwickeln, um zu beschreiben, prognostizieren, erklären, wei Menschen sich in sozialen Situationen verhalten, wie sie sich wahrnehmen, wie sie Einfluss aufeinander ausüben und ihre Beziehungen gestalten.
Forschungsmethoden SoziPsy:
- Beobachtungsverfahren
- korrelative Verfahren
- experimentelle Verfahren
Forschungsleitende Prämissen SoziPsy:
- Menschen konstruieren aktiv das, was sie als soziale Realtität wahrnehmen
-> reagieren nicht darauf, wie Situation "objektiv" ist, sondern wie Situation von ihnen selbst subjektiv wahrgenommen und interpretiert wird - Verhaltensgleichung (Kurt Lewin, Mitbegründer):
menschliches Verhalten (V) als eine Funktion von Personenfaktoren (P) und Umweltfaktoren (U)
V = f(P,U)
Sozialpsychologen interessieren sich insbesondere für Wechselwirkungen im Sinne statistischer Interaktionen:
Eine Interaktion zw. zwei Einflussfaktoren liegt vor, wenn die Stärke des Effekts, den ein bestimmter Faktor (z.B. Situationsmerkmal) auf eine Variable (z.B. best. Verhalten) ausübt, systematisch mit der Ausprägung eines anderen Faktors (z.B. Personenmerkmal) variiert.
emp. Beispiel (Arie Nadler udn Ido Liviatan): Versöhnungsprozesse zw. verfeindeten Gruppen (Palästina - Israel)
Politischer Führer hält Rede 2 Versionen: einmal drückt er Mitgefühl aus, einmal nicht.
Ergebnis:
Mit Mitgefühl positiv auf Versöhnungsbereitschaft?
- nur bei Israelis, die Palästinern schon vor Rede gewisses Maß an Vertauen entgegenbrachten
- Israelis, die Palästineren nicht vertrauten wirkte Rede mit Mitgefühl sogar negativ (wahrscheinlich, weil sie Täuschungsmanöver vermuteten)
-> Beeinflussung des sozialen Situationsfakotors (Ausdruck von Mitgefühl) durch Ausprägung des Personenfaktors (Vertrauen)
"Person-Situation-Interaktion"
2 breite Forschungsbereiche, mit denen sich sozi beschäftig:
- intra- und interpersonale Prozesse
- intra- und intergurppale Prozesse
- intra- und interpersonale Prozesse
- intra- und intergurppale Prozesse
intrapersonal: Erforschung von Einstellungen
interpersonal: soziale Beziehungsforschung (Wie entwickelt sich Freundschaft), aggressives Verhalten, prosoziales Verhalten
intragruppal: Kooperation in Gruppen, Gruppenleistung
intergruppal: Ursachen für Intergruppendiskriminierung und Entwicklung von Interventionsmaßnahmen
Verbindungen zu anderen Wissenschaften, unterteilung in Ebenen:
Makroebene: soziostrukturelle, ökonomische oder politische Prozesse, die gesellschaftliches Zusammenleben kennzeichnen
Bereich: Politik- und Wirtschaftswissenschaft, Soziologie...
Mirkoebene: psychologische oder biologische Prozesse des Individuum oder kleinere biologische Einheiten (z.B. Gehirn)
Bereich: Allgemeine, Kognitions-, Persönlichkeitspsychologie, Humanwissenschaften, Neurowissenschaften....
Sozipsy untersucht zwar ebenfalls intrapsychische Phänomene, aber eigentliche Domäne ist Mesoebene
Mesoebene: Psychisches und soziales treffen aufeinander, konzentriert sich auf soziale Prozesse (Interaktionen zw. Individuen, innerhalb oder zwischen Gruppen
Bereich: Sozialpsy, Soziologie, Kommunkikationswissenschaft, Ethnologie
Welche wichtige Verbindung stellt die Sozipsy her?
Verbindung zw. Analysen auf der Mikro- und der Makroebene
Erklärung komplexer sozialer Phänomene (Rassismus, soziale Unruhen, sozialer Wandel) erfordert Verbindung von Analysen auf Makro-, Meso- und Mirkoebene
s. Bsp. S 16
Was sind hypothetische Konstrukte?
Abstrakte theoretische Begriffe, die sich nicht direkt beobachten lassen, sondern nur mit Hilfe von Indikatoren beobachtet oder erschlossen werden können.
Was versteht man unter Operationalisierung?
Die Art und Weise, wie ein hypothtetisches Konstrukt in eine beobachtbare Variable überführt wird. (Auswirkung auf Validität)
Die Hypothesen einer Theorie...
spezifizieren die Beziehung zwischen den hypothetischen Konstrukten.
Wenn-dann-Sätze:
Hypothesen oft in Form von Wenn-Dann-Sätzen
je allgemeiner die Formulierung, desto größer der Gültigkeitsbereich.
aus allg. Hypothesen lassen sich spezielle Hypothesen ableiten
Theorien nützlich, da ihre allg. Formulierung die Vorhersage und Erklärung von Phänomenen mit dem gleichen begrifflichen Intstrumentarium in einer Vielzahl von unterschiedlichen Kontexten erlaubt
= "Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie" (Kurt Lewin)
Kriterien für die Güte wissenschaftlicher Theorien:
- innere Widerspruchsfreiheit (nicht Aussage und deren Verneiung aus Theorie ableiten können)
- äußere Widerspruchsfreiheit (nicht im Widerspruch zu gesicherten Theorien)
- umso besser, je präziser Vorhersagen und Erklärungsleistungen sind
- umso besser, je mehr Phänomene sie erklären und vorhersagen kann
- umso besser, je sparsamer ihre Annahmen
Oft braucht man für die Erklärung best. Phänomene eine Reihe versch. Theorien, von denen jede einzelne Fakten besser erklärt. Entscheidung für nur eine Theorie würde zur unangemessenen Vernachlässigung der durch diese Theorie nicht ausreichend erklärten Phänomene führen.
Was ist selektive (konfirmatorische) Informationssuche?
Menschen suchen nach Informationen, die ihre Annahme bestätigt und vernachlässigen Infos, die ihre Annahme widerlegt.
Welche Methode für welches Ziel?
Ziel: Beschreibung - Methode: Beobachtung (z.B. Ethnographie = Beobachtung unter natürlichen Bedingungen)
Ziel: Vorhersage - Methode: Korrelationsmethode, Nachteil: keine Kausalschlüsse
Ziel: Erklärung - Methode: Experiment, Vorteil: Kausale Interpretation möglich (können mit größerer Sicherheit als bei Beobachtungs- udn Korrelationsmethoden überprüft werden)
Offensichtlicher vs. psychologischer Realismus:
Kritik: Laborexperiment lässt sich nicht auf Realität übertragen, ist aber falsche Prämisse!
Entscheiden für Übertragbarkeit ist nicht, dass Experimentalsituation realer Situation maximal gleicht (= Offensichtlicher Realismus), viel wichtiger, dass sie psychologischen Realismus (psychologische Prozesse im Labor ähneln weigehend denen im Realen Leben) besitzt
Ist psychologischer Realismus hoch, können gerade Laborexperimente weitreichende generalisierbare Ergebnisse produzieren.
Was ist demand characteristics?
Hinweisreize in Untersuchungssituationen, die Versuchspersonen nahelengen, welche Verhaltensweisen von ihr erwartet werden.
Was ist die Whorf- oder Whorf-Sapir-Hypothese?
Lt. Humboldt: Denken wesentlich durch die Sprache bestimmt, Verschiedene Völker hätten durch verschiedene Sprache unterschiedliche Weltsichten
Was ist eine Primärgruppe?
Kontakt von Angesicht zu Angesicht
Primär weil für Forschung der sozialen Persönlcihkeit fundamentale Bedeutung
Bsp: Familie, Nachbarschaft, Freudnesgruppen der Kinder, Arbeitskollegen
Was war eins der ersten Themen der Sozialpsychologie?
Schrittmacherphänomen Norman D. Triplett:
Experiment, in dem Wirkung des Wettbewerbers auf die Leistungen des Einzelnen in origineller Weise untersucht wurden, zählt als „Klassiker“ (für Sportpsychologie Anfang ihrer experimentellen Forschung)
Was ist eins am häufigsten verwendete Messinstrument in der Einstellungsforschung
F-Skala
In welchem Hinblick kam es in der Psychologie nach dem 2tem Weltkrieg zu einer „Restauration“ der Vorkriegsverhältnisse?
- Hochschulstruktur
- Lehrstuhlinhabe
- Lehrinhalte
Was sind Stereotype?
Sozial geteilte Überzeugungen bezüglich der Attribute, Eigenschaften, Verhaltensweisen etc., hinsichtlich derer die Mitglieder einer Gruppe einander ähneln.
Was nehmen Menschen als soziale Realität wahr?
Nicht einfach ein Abbild einer irgendwie gearteten "objektiven" Realität. Vielmehr handelt es sich um eine subjektive Konstruktion, die aus einem Zusammenspiel zwischen "objektiven" Daten und Erwartungen, Zielen und Bedürfnisse des Wahrnehmenden resultiert.
Was ist soziale Kognition?
Der Prozess des Erwerbs, der Organisation und Anwendung von Wissen über sich selbst und die soziale Welt. Konkret beinhaltet dieser Prozess
- mentale Repräsentationen über sich selbst, über andere und über soziale Beziehungen zu erstellen und im Gedächtnis zu speichern
- diese mentalen Repräsentationen flexibel anzuwenden um Urteile zu bilden und Entscheidungen zu treffen
Was sind mentale Repräsentationen?
Wissensstrukturen, die Menschen konstruieren, im Gedächtnis speichern, aus dem Gedächtnis abrufen und in unterschiedlicher Weise verwenden können.
Unterschiedliche Typen von Wissensrepräsentationen (s. S. 47):
- Schema: Infos über Attribute eines Konzepts
- Skript: Infos über zeitliche Abfolgen
- Kategorie: Klasse von Objetken
- Stereotype: allgemeine Merkmale
- Prototyp: ideal-typische Merkmale
- Assoziatives Netzwerk: komplexe kognitive Struktur
Was ist salient?
Ein Stimulus, der die Fähigkeit besitzt, im Zusammenspiel mit Merkmalen des Wahrnehmenden (z.B. seinen Bedürfnissen, Zielen) die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Wann werden Stimuli salienter?
wenn sie
- sozial bedeutsam sind und
- im Vergleich zu anderen Stimuli im sozialen Kontext relativ selten auftreten (z.B. ein einzelner einer sozialen Minorität unter Mitgliedern der Majorität)
Was ist Enkordierung?
Der Prozess, der einen äußeren Stimulus in eine kognitive Repräsentation überführt, die dann im Gedächtnis gespeichert wird. Der Prozess der Enkodierung beinhaltet, dass der externe Stimulus mit bereits vorhandenem Wissen in Beziehung gestzt wird, wodurch er informationshaltig wird und eine Sinn erhält.
Was bedeutet "Prime"?
Ein Reiz, der die Zugänglichkeit eines Gedächtnisinhalts erhöht bzw. zur Aktivierung eines bestimmten Inhalts führt.
Was ist Kategorisierung?
Der Prozess, durch den ein Stimulus einer Klasse ähnlicher Objekte (Personen, Ereignisse...) zugeordnet wird.
Was ist kognitive Heuristik?
Eine kognitive Entscheidungshilfe im Sinne einer Faustregel, die es Menschen ermöglicht, mit geringem kognitiven Aufwand auf der Grundlage weniger Informationen Entscheidungen oder Urteile zu treffen.
Drei Aspekte der Informationsverarbeitung:
- Zusammenspiel von Stimulusinformation und Vorwissen
- Menge der verarbeiteten Informationen: situationsabhängig
- Realtives Verhältnis zwischen automatischer und kontrollierter Informationsverarbeitung
Bedürfnisse des Menschen:
- Bedürfnis akkurat zu sein
- Bedürfnis nach Konsistenz
- Bedürfnis nach positiver Selbstbewertung
Was ist die Theorie der kognitiven Dissonanz?
Sich widersprechende Wahrnehmungen werde nals unangenehmer Zustand innerer Anspannung empfunden.
Abweichung von rationalem Entscheidungsverhalten im Wesentlichen in 3 Punkten:
- Wahrscheinlichkeitseinschätzung
- Referenzpunkt
- Rahmen der Entscheidung
3 zentrale Heuristiken:
- Verfügbarkeitsheuristik
- Repräsentativitätsheuristik
- Anker- und Anpassungsheuristik