M3 - Lernen, Gedächtnis, Wissen...

M3 - Lernen, Gedächtnis, Wissen, Sprache, Denken und Problemlösen

M3 - Lernen, Gedächtnis, Wissen, Sprache, Denken und Problemlösen


Fichier Détails

Cartes-fiches 175
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 13.01.2016 / 29.08.2018
Lien de web
https://card2brain.ch/box/m3_lernen_gedaechtnis_wissen_
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/m3_lernen_gedaechtnis_wissen_/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Ersparnismethode

Ebbinghaus

Verfahren zur Prüfung des Gedächtnisses. Zuerst wird festgestellt, wie viele Wiederholungen zur vollständigen Wiedergabe eines Lernstoffs nötig sind. Nach genau bestimmter Zeit (z. B. 30 Minuten, 1 Stunde, 24 Stunden, 2 Tage) wird der Versuch mit demselben Lernstoff wiederholt. Die Differenz der nötigen Wiederholungen zwischen den beiden Versuchen, d. h. die beim zweiten Versuch eingesparten Wiederholungen, gelten dann als »Gedächtnismaß«.

Ersparnismass

L1 - L2 / L1 * 100

Ein anderes Mass des Behaltens ist die _______ des Gelernten.

Reproduktion

gebundene Reproduktion (zB die serielle)

Reihenfolge muss beachtet werden.

Methode der Reproduktion mit Hinweisreiz ("cued recall")

zb bei Paarassoziationslernen (PAL)

Zuerst wird erster Paarling dargeboten, zweiter soll reproduziert werden.

Variante: Methode der Hilfen (mit Stichworten Hinweise geben)

Methode des Wiedererkennens

Items werden mit Distraktoren präsentiert; Reaktionszeit wird gemessen

Daten lassen sich signalentdeckungstheoretisch auswerten in Treffer und falsche Alarme.

direktes Verfahren der Gedächtnisprüfung (Richardson-Klavehn und Bjork)

In der Prüfsituation wird über die Instruktion eine Beziehung zu einer früheren Lernepisode hergestellt. (zB Recall oder Recognition)

Indirektes Verfahren der Gedächtnisprüfung

Aufgabe hat keinen Bezug zu einer vorangegangen Lernepisode.

wie bei implizitem Lernen -> VP soll die Wörter nicht bewusst lernen; Tests sind Wortfragment- und Wortstammergänzungstests, aber auch Lernen, um zu prüfen ob die vorherige Exposition mit dem Material ohne Lerninstruktion lernerleichternd wirkt (eine Art Ersparnismethode)

Das Gedächtnis lässt sich nach mehreren methodisch unterschiedlich zu behandelnden Ebenen einteilen:

  • phänomenologisch-deskriptive Ebene
  • funktionelle-aufgabenorientierte Ebene (Gedächtnispsychologie)
  • neuronale Ebene

Im Wesentlichen gibt es zwei Gedächtnistaxonomien:

  • Multispeicher-Modell; heute multimodales Gedächtnismodell
  • Taxonomie der Gedächtnisbereiche des LZG (Gedächtnisinhalte, Wissen und Fertigkeiten)

Komponenten des multimodalen Gedächtnismodells:

  • sensorisches Register
  • Langzeitgedächtnis (LZG)
  • Arbeitsgedächtnis (AG) / KZG

sensorisches Register

Ultra-KZG; sensory memory

Schnittstelle zwischen Wahrnehmung und Gedächtnis

- visuell

- auditiv

- haptisch

- gustatorisch

- olfaktorisch

Langzeitgedächtnis

Deklaratives

  • semantisches
  • episorisches

Nondeklaratives

  • perzeptuelles
  • prozedurales

Man kann folgende Prozesse des LZG unterscheiden:

  • Lernen / Enkodieren
  • Konsolidierung / Behalten
  • Erinnern / Abruf
  • Vergessen

ikonisches Gedächtnis

sensorisches Register des Sehens

echoisches Gedächtnis

sensorisches Register des Hörens

Welcher wichtige Beleg bezüglich des ikonischen Gedächtnisses wurde von Sperling erbracht?

Beleg, dass ein ganzes Muster simultan im ikonischen Gedächtnis zur Verfügung steht und damit die Speicherkapazität recht hoch ist, das Muster aber schnell zerfällt.
 -> Ganzreportmethode, Teilreportmethode (Zeichen einer Matrix sollen wiedergegeben werden)

Nach der Teilreportmethode konnten nur 3 bis 4 Buchstaben einer Zeile wiedergegeben werden.

Richtig oder falsch?

falsch

Nach der Ganzreportmethode konnten nur 3 bis 4 Buchstaben einer Zeile wiedergegeben werden, nach der Teilreportmethode aber konnten meistens alle 4 Buchstaben einer Zeile wiedergegeben werden.

Das Arbeitsgedächtnis

- ist zunächst ein KZG, in dem eine bestimmte Menge von Informationen im Bereich einer halben Minute zur Verfügung steht.

- müssen ins LZG übertragen werden, um nicht verloren zu gehen

- aktives Gedächtnis

chunking

George Miller

Die Bildung von Klumpen, die unteschiedl. viele Informatinen tragen können (Bsp. lange Kette aus Nullen und Einsen)

 

 

Nach Baddeley beinhaltet das Arbeitsgedächtnis 3 Systeme:

(Eselsbrücken: Schnappschuss, Papagei, Leitungsbüro)

  1. Der räumlich-visuelle Notitzblock (kurzzeitige Speicherung von visuellen Eindrücken)
  2. Die artikulatorische od. phonologische Schleife (dient zur Speicherung von verbalen Informationen)
  3. Die zentrale Exekutive (verwaltet die beiden subsysteme und verknüpft Informationen aus diesen Systemen mit dem LZG) -> Aufmerksamkeitskontrollsystem

Deklaratives Gedächtnis

- Fakten und Ereignisse

 - "Wissen, dass"

- "Weltwissen"

Non-deklaratives, prozedurales Gedächtnis

- Fertigkeiten (zB Sprechen)

- genaue verbale Beschreibung nur teilweise möglich

- Habituation, Konditionierung, perzeptives Gedächtnis (auch Behalten von bildhafter Information)

- Priming (automatische Voraktivierung von Gedächtnisinhalten)

Prospektives Gedächtnis

- Vorsätze, Pläne, Ziele

- Gedächtnis für noch zu erledigende Aufgaben

2 Aspekte des prospektiven Gedächtnisses:

  • prospective goal Encoding
  • retrospective Rehearsal

Diese sind auch für  unterbrochene und wieder aufgenommene Aufgaben von Bedeutung und spielen eine Rolle in der Willenspsychologie.

Enkodierung kann im weitesten Sinne gleichgesetzt werden mit..

Perzeptbildung, Erkennen

serielle Positionseffekte

Tendenz, sich an die ersten (Primacy-Effekt) und die letzten (Recency-Effekt) Items zu erinnern.

Selbstreferenzeffekt

Bezug von Informationen auf das Selbst -> behaltensverbessernd

Aktivationsausbreitungsmodell

 

Annahme, dass die Aktivierung eines Gedächtnisinhalts, einer Gedächtnisadresse, assoziierte Inhalte und Adressen mit aktiviert.

In semantischen Netzwerken sind die Kanten Begriffe wie Vogel oder Amsel und die Knoten sind Relationen wie "hat Federn".

richtig oder falsch?

Falsch

Umgekehrt

Die Organisation semantischer Netzwerke folgt der Struktur nach Ober-, Unter- und Nebenbegriff. Der Oberbegriff hat am wenigsten Eigenschaften.

richtig oder falsch?

richtig

 

Chunking / Chunking-Hypothese

Gruppierung von Informationen in vertraute, leicht handhabbare Einheiten (zB Wörter -> Sätze)

Umfang der KZG-Spanne: 7 +/- 2 Chunks (5 bis 9 Chunks nach Miller; neuere Annahmen 3 - 4 Chunks)

Maße der informationstheoretischen Psychologie sind auf die Messung der Kurzzeitgedächtnisspanne anwendbar.

richtig oder falsch?

falsch

 

retrieval cues

Basieren auf der Nutzung der Aktivierung von assoziativen Netzen; assoziative Verbindungen von Informationen dienen beim Aubruf bestimmter Informationen als Hilfe zur Erinnerung bzw. Aktivation.

Die Ebbinghaus'sche Vergessenskurve

- Behalten und Vergessen als Funktion der Zeit

- Alle Behaltensmaße sind auch Vergessensmaße: Vergessensmaß = 1 - Behaltensmaß

Spurenzerfalltheorie

Spur oder Engramm übersauert, hat ach ein neuronales Korrelat; zerfällt wie Sandspur

Es muss zwischen Zugänglichkeit und Verfügbarkeit unterschieden werden.

Nach der Spurenzerfalltheorie ist die Zeit die Wirkgrösse.

richtig oder falsch?

falsch

Die Zeit ist keine Wirkgrösse; es sind Ursachenereignisse, die in der Zeit vorkommen, die die neuronale Spur auslöschen.

Interferenztheorie

(Analogie: Steinwurf in den See -> Wellen)

Vergessen geht auf Interferenz zurück.

- können sich gegenseitig auslöschen

- Vergessen als Störung des Abrufs

- Interferenzen können aufgehoben werden, dann ist Spur wieder zugänglich

- Wichtigkeit der Gedächtnisorganisation (Analogie: Katalog einer Bibliothek)

 

"Ähnlichkeitshemmung"

Inhalte die einander sehr ähnlich sind, lassen sich nur schwer abrufen.

negatifver Transfer

(Stichwort: Schule)

Wenn Wissen und Fertigkeiten in einem bestimmten Kontext erworben werden, dann kann es sein, dass diese in einem Anwengunskontext, der deutlich vom Lernkontext abweicht, nur unzulänglich aktiviert werden können.