M3 Biologische Psychologie

Biologische Psychologie

Biologische Psychologie


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Flashcards 346
Students 13
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 28.07.2014 / 27.07.2022
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Steuerungsmechanismen auf spinaler Ebene: Reflexe (Fremd- und Eigenreflex)

-Reziproke Hemmung: Prinzip des Rückenmarkschaltkreises in Bezug auf Motoneuronen, Steuerung antagonistisch arbeitender Muskeln durch Hemmung des Gegenspielers
-Rückwärtshemmung/ rekurrente Hemmung: Prinzip des Rückenmarkschaltkreises in Bezug auf Motoneuronen, wirken auf das aktive Motoneuron selbst ein: Motorische Axone verzweigen sich kurz vor verlassen des RM in feine Äste (Kollateralen), welche Synapsen mit kleinen inhibitorischen Interneuronen bilden, Interneurone hemmen genau die Motoneurone, von denen der Input kommt, Aktivität des Muskels wird reduziert, Interneurone können Aktivität des Antagonisten durch Hemmung der Interneurone bewirken (wichtig für Aufrechterhaltung von z. B. Körperhaltungen)

Motorkortex (Koordination durch das Zentrale Nervensystem)

Strukturen, die maßgeblich an der Steuerung einer Bewegung beteiligt sind, miteinander verbunden und über Fasern mit der gegenüberliegenden Hemisphäre des Gehirns verknüpft, arbeiten parallel und abgestuft:
a) primärer motorischer Kortex: steuert Bewegungen direkt, erreicht über kortikospinale Verbindungen schnell die Effektorgane, Steuerung der feinmotorischen Bewegungen der Finger
b) supplementär-motorische Kortex: bereitet willkürliche Bewegungssequenzen und deren Erinnerung vor, koordiniert beidhändige Bewegungen, für beide Körperhälften zuständig (im Gegensatz zu den anderen)
c) prämotorische Kortex: wichtig für Startphae der bewegung und bei Bewegungen, die sensorisch gesteuert werden, Wissen über Objekte und Bewegungspläne werden integriert
(d)à kein motorisches Hirngebiet!, posterior-parietale Kortex: wie prämotorischer Kortex)

 

Bereitschaftspotenzial

Vor Ausführung einer Bewegung kann in der Planungsphase eine Aktivierung der motorischen Kortexareale gemessen werden, ebenfalls bei Vorstellung einer Bewegung (Imaginationen)

Spiegelneurone

Neurone, die feuern, sowohl wenn motorische Handlung selbst ausgeführt wird als auch bei der Beobachtung, essentiell für das Beobachtungslernen und des Mitfühlens (Empathie)

 

Wetere an der Bewegungsausführung beteiligte Hinrareale (6)

-Kleinhirn

-Nucleus ruber

-Vestibularkerne

-Basalganglien

-Hirnstamm

-Absteigende Bahnen

 

Nucleus ruber:

wirkt über Tractus rubrospinalis auf motorische Neurone des RM ein, stimmt Feinbewegungen der Extremitäten durch Aktivierung der Beugemuskeln und Hemmung der Strecker ab

Vestibularkerne

  1. steuern aufrechte Körperhaltung, erhalten durch den Nervus vestibularis Infos aus dem Gleichgewichtsorgan und leiten diese ans RM, die Augenmuskeln, das Kleinhirn und den Thalamus; in ihnen werden Muskelreflexe generiert mit denen der Körper in einer gewünschten Haltung gehalten wird (Stehreflexe), aus einer ungewöhnlichen in gewöhnliche Stellung gebracht wird (Stellreflexe) und Ausgleichsbewegungen (statokinetische Reflexe)
     

Basalganglien

Reihe von Kerngebieten, erhalten Afferenzen vom Kortex und geben Infos über den Thalamus an diesen zurück zur Abstimmung von Befehlen zur Bewegungsausführung mit dem Gesamtsystem, Verbindung zwischen motorischem Verhalten mit emotionalen und motivationalen Kontexten (z.B. Flucht) -> Plus- und Minus-Charakteristik (hi-weg, stark-schwach, schnell-langsam,..) =Trieb

 

Hirnstamm

(insb. Formatio restikularis)Infos aus Muskeln und Gelenken, Gleichgewichtorgan und Augen integriert  Absteigende Bahnen (Retikulospinale Bahnen) erreichen Motoneurone der Rumpfmuskulatur (Haltung des Körpers wird so über Ausgleichsbewegungen und Muskelregulation des Körper reguliert)

 

Absteigende Bahnen, die für Bewegungsausführung wichtig sind (5):

-Pyramidenbahnen (Tractus corticospinalis): zieht paarig von der Hirnrinde zum RM, Nervenfasern sind sehr lang (vom Kortex bis zu den spinalen Motoneuronen), die sie meist über Interneuronen aktivieren, aktivieren Muskeln der Unterarme und Hände, sowie der Unterschenkel und Füße (distale Extremitäten)
-Rubrospinale Trakt: aus dem Nukleus ruber aktiviert distale Flexoren
à Rubrospinale Trakt + Pyramidenbahnen = laterale Bahnsystem
-Vestibulospinale Trakt: für Aufrechterhaltung des Gleichgewichts, zusammen mit  retikulospinale und tektospinale Trakt versorgt er Muskeln des Rumpfs und der proximalen Muskeln
à mediales Bahnsystem

Fernsinne

Sehen, Riechen, Hören

Primäre Sinneszellen

die Umwandlung des Sensorpotentials in Aktionspotenziale findet im Sensor selbst statt, modifizierte Nervenzellen
(z. B. Stäbchen, Zapfen)

Sekundäre Sinneszellen

sekundäre Sinneszellen: die Umwandlung des Sensorpotentials in Aktionspotenziale findet nicht im Sensor selbst statt, sondern in einem synaptisch nachgeschalteten Neuron
Bsp.: Haarzellen, Photorezeptoren, Geschmackssinneszellen, keine Nervenzellen

Exterozeption

Sinne nehmen Reize war, die die Haut betreffen aber außerhalb des Körpers liegen

Propriozeption

Sinne nehmen Reize innerhalb des Körpers war, Empfindung der Körperhaltung durch Motorik

Interzeption:

Sinne nehmen Reize innerhalb des Körpers war, Geschmackssinn

Viszerozeption

Sinne nehmen Reize innerhalb des Körpers war, Ableitung der Zustände der Gefäße

Adäquater Reiz:

führt zu Sinneseindruck, z. B. Schall zum Hören


 

Adäquater Reiz fürs Sehen:

Strahlungsenergie des Wellenlängenbereichs zwischen 380nm -760nm, Farbe wird durch Wellenlänge, Helligkeit durch Intensität (Amplitude der Welle) bestimmt

Beleuchtungsstärke/Illuminaz:

Licht eines Selbstleuchters, Einheit: lumen/m2 oder lux, oft visuelle Reizquelle: Licht wird reflektiert und weist andere Verteilung der Wellenlänge auf (Teil wird absorbiert und in Wärme und chemische Energie umgewandelt), bei nichtfarbigen Objekten ist eine gleichförmige Abnahme der Intensität der Wellenlänge charakteristisch, bei schwarz ist sie erheblich, bei weiß gering, farbige Objekte reflektieren eine andere Verteilung der Wellenlänge als die auftreffende

 

Leuchtdichte/Luminanz

Intensität des Lichts, das von einer Fläche zurückgeworfen wird, Einheit: candela pro m2 (cd/m2), eher selten visuelle Reizquelle

Auge (Aufbau)

besteht aus einem mechanischen Apparat, der für die Ausrichtung des Auges auf interessierende Objekte zuständig ist und der Netzhaut (Retina), in der Sehrezeptoren sitzen, die Lichtmuster aufnehmen und weiterleiten
-kugelige Gestalt durch Innendruck im Auge
-6 Augenmuskeln, innerviert von Nervus oculomotorius, Nervus trochlearis, Nervus abducens; bewegen das Auge horizontal, vertikal und rollend

Sakkaden

(Un-)bewusste Bewegung des Auges von einem Fixpunkt zum nächsten

Optokinetischer Nystagmus

langsame Folgebewegungen und Sakkaden wechseln sich ab

 

Optokinetische Antworten

gleichen Bewegungen des Kopfes aus mit Hilfe Infos aus dem Gleichgewichtsorgan

 

Vergenzbewegungen

Augen bewegen sich gegensinnig, Linsen bewegen sich aufeinander zu = Konvergenz, voneinander weg = Divergenz

Akkomodation

Sehentfernung einstellen

Ziliarmuskel

ringförmig, wölbt durch Kontraktion die Linse stärker und verändert die Brechkraft, naheliegende Gegenstände können scharf gesehen werden

innerviert durch parasympathische Fasern des Nervus oculomotorius

Pupille

lässt Licht ins Auge, von Iris umschlossen (durch 2 Muskeln bewegt)
-der sympathisch innervierte Musculus dilatator pupillae erweitert Pupillenöffnung
-der parasympathisch innervierte Musculus sphincter pupillae verengt sie
->zur Steuerung der Intensität des Lichteinfalls

 

Retina:

innere Haut des Auges

Stäbchen:

Sehen in der Dämmerung (skotopisches Sehen), Sehpigment: Rhodopsin, keine Stäbchen am blinden Fleck

Zapfen:

Sehen am Tag (photopisches Sehen), Farbensehen, Sehpigment: Iodopsin
a) Blauzapfen: 440nm,            b) Grünzapfen: 535nm,               c) Rotzapfen: 565nm

-in der Sehgrube gibt es nur Zapfen

Inversion der Retina

über Bipolarzellen geben Photorezeptoren Infos an Ganglienzellen, deren Axon das erste Neuron der zentralen Sehbahn bildet; Horizontalzellen und amakrine Zellen verbinden Photorezeptoren/Bipolarzellen untereinander mit Ganglienzellen (die verbindenden Neurone liegen über den in die Haut eigebetteten Photorezeptoren, also dem Glaskörper näher)
Bei Lichteinfall  werden in den Photorezeptoren eingelagerte Photopigmente umgewandelt ->Hyperpolarisation (löst erst bei Weitergabe an das nächste Neuron die Depolarisation eines Aktionspotentials aus)
à Retinales Neuronennetzwerk (Hemmung amakriner Zellen während des photopischen Sehens)

 

Rezeptives Feld

Netzhautareal von dem Aktivität der Zelle beeinflusst werden kann

Ganglienzellen

über das Netzhautreal sind Sinneszellen verteilt sind, Ganglien fassen diese Infos zusammen (rezeptive Felder überlappen sich), die Ausdehnung der Ganglienzellen ist in der Sehgrube am geringsten nach außen hin nimmt sie zu
a) M-Zellen (Zellen vom magnozellulären Typ): großer Zellkörper, große rezeptive Felder, kontrast- und bewegungsempfindlich
b) P-Zellen (Zellen vom parvozellulären Typ): ca. 80% der Zellpopulation, kleine rezeptive Felder, räumliche Auflösung, Formwahrnehmung, Farbwahrnehmung
c) Koniozellulären Typ: blauempfindlich, leiten Infos zu höheren Hirnregionen, die u.a. visuelle Reflexe auslösen

-rezeptive Felder der Ganglienzellen sind in Zentrum und Umfeld geteilt, auf Veränderung der Lichtstärke sprechen sie nicht stark an (sowohl das Zentrum, als auch die Peripherie betreffend), reagieren auf Veränderung der Lichtstärke innerhalb ihres rezeptiven Feldes
a) Ganglienzellen mit einem On-Zentrum: ein Licht-Punkt im Zentrum des rezeptiven Feldes führt zur Erregung, fällt der Lichtpunkt in das Umfeld wird diese Zelle gehemmt
b) Ganglienzelle mit einem Off-Zentrum: Aktivierung durch Lichtpunkt im Umfeld
-> wird Zentrum und Umfeld beleuchtet erfolgt schwächere Aktivierung
-> ob Ganglien ein On-/Off-Zentrum haben entscheidet ob Lichtreize die Ganglienzellen zum feuern bringen, Feuerungsrate wird beim Verarbeitungsweg verrechnet und der visuelle Kortex empfängt Infos über Kontraste innerhalb des Sehausschnitts

-> Wahrnehmungen von Kontrasten wird ermöglicht und sind mit der Dichte der Photorezeptoren die Grundlage für die Sehschärfe

Sehschärfe

wird durch Visus bestimmt (Kehrbruch des minimalen Winkels, in dem das Auge zwei Lichtpunkte voneinander unterscheiden kann), größte Sehschärfe in der Fovea

 

Kontrast:

Verhältnis der Leuchtdichtedifferenz zwischen dem Hintergrund und Objekt ΔL = Lh – Lo, zur Leuchtdichte des helleren Reizes L, also ΔL/L (hoch bei schwarz vs. weiß)

 

Reizgröße:

Größe des Reizes auf der Retina, retinale Bildgröße B und Größe der Projektion des Reizobjektes G auf der Retina

Sehwinkel:

ist gleich der retinalen Bildgröße B, bis auf Proportionalitätsfaktor b (Bildweite) beim Menschen Konstante von 20mm (Entfernung Linse zur Retina)
Sehwinkel α° = (G/(2π D)) * 360°            -> G=Größe des Reizobjekts, D= Distanz Auge und Reizobjekt
G/D = B/b, umgeformt: B = b * G/D      -> Distanz ist umgekehrt proportional, B ist direkt proportional zu Sehwinkel

 

Farbensehen

durch retinale Vernetzung ermöglicht