M3_3413 Kap. V Denken und Problemlösen

• Schließen mit dem Junktor "wenn...dann"
• Grundlage: konditionales/hypothetisches Urteil
• Bausteine unseres logischen Denkens
• z.B. Modus ponens und Modus tollens

• erweitert Aussagenlogik um Quantoren
• Quantoren geben den Geltungsumfang für die Aussagen an
• Allquantor: Für alle x gilt...
• Existenzquantor: es gibt mind. ein x für das gilt...
• Spezialfall: Syllogismen des Aristoteles

• Grundlage der Lehre vom Schließen
• syllogistisches Schließen
• verwendet werden die Quantoren (alle, einige, einige nicht und keine)
• Schluss von 2 Aussagen auf eine dritte
• in den Prämissen (Ober-, Unterprämisse) werden drei Begriffe (Subjekt, Prädikat und Mittelbegriff) verglichen
• korrekte Schlussfolgerung erlaubt Kürzung des Mittelbegriffs

Info, die besonders leicht verfügbar sind, werden bevorzugt für Schlussfolgerungen und prädiktive Urteile verwendet.

(Bsp: Habe ich viele Geschiedene im Bekanntenkreis, überschätze ich Scheidungsrate, habe ich kürzlich einen Unfall beobachtet überschätze ich Unfallrate)

Klassenzugehörigkeit eines Objekts wird nach Ähnlichkeit/Klassenmerkmalen entschieden.

Bei Personen spricht man von Stereotypen

Liegen inkonsitente Infos vor, neigt der Urteilende dazu die Inkonsistenz zu beseitigen, indem diese Informationen abgestreitet werden.

bei quantitativen Urteilen, stark von der verfügbaren Info abhängig

Info dient als Anker, woraus neue Infos geschlossen werden

Entscheidungen hängen stark von der Präsentation einer Entscheidung ab (Primacy, Recency-Effekt)

• Subjektivität
• kognitive Komplexität der Prozesse
• Verwandtheit
• Umfang / Aufwändigkeit
• Lösbarkeit
• (Wohl-) Definition (wohldefiniert, wenn Ausgangssituation aussagekräftig beschrieben und das Erreichen des Ziels messbar nachweisbar ist)
• Zerlegbarketi / Analyse

Ein Individuum steht einem Problem gegenüber, wenn es sich in einem inneren oder äußeren Zustand befindet, den es aus irgendwelchen Gründen nicht für wünschenswert hält, aber im Moment nicht über die Mittel verfügt, um den unerwünschten Zustand in den wünschenswerten Zustand zu überführen.

Interpolationsproblem/Transformationsproblem

• Ausgangs-/Zielzustand klar definiert
• alle Mittel zur Zielerreichung sind bekannt
• ABER: noch nicht klar, in welcher Reihenfolge und Kombi Mittel verwendet werden sollen -> Barriere zur Zielerreichung

Synthetisches Problem

• Ausgangs-/Zielzustand klar definiert
• über erforderliche Mittel besteht Unklarheit:
  1) Mittel unbekannt/Nicht vorhanden oder
  2) Mittel verfügbar, werden aber nicht erkannt

Dialektisches Problem

• Ausganszustand klar definiert
• Mittel bekannt
• Zielzustand unklar

5 Problemlöseverfahren

1. Versuch & Irrtum (z.B. Menshcnefresserproblem)
2. Umstrukturieren
3. Anwendung von Strategien
4. Kreativität
5. Systemdenken

Problemlösen durch Umstrukturierung -> z.B. Wegproblem auf Zeitproblem umstrukturieren, da so besser lösbar

2 unterschiedliche Wege:

A) plötzliches Umkippen der Sichtweisen

B) Umstrukturierungsphasen nach Duncker

1. Situationsanalyse
   a) Zielanalyse (Was ist gesucht, was nicht?)
   b) Konfliktanalyse (Warum geht es nicht?)
2. Das allgemeine Lösungsprinzip (Funktionalwert)
3. Entwicklung eines Suchmodells
   a) Wissensaktualisierung (Was ist gegeben?)
   b) Materialanalyse (Was ist brauchbar?)
4. Mittelaktualisierung

John B. Watson:
untersuchte direkt beobachtbares Verhalten mittels Extraspektion, Bestimmungsgröße für menschl. Verhalten:

• Reiz (Reizmuster, Situation)
• Reaktion (Reaktionsmuster, Antwort der Person)
• Assoziation (Verbindung/Verknüpfung zw. Reiz und Reaktion)

-> Stimulus-Assoziations-Reaktions-Schema (Stimulus kann mehrere Reaktionen nach sich ziehen, Hierarchie von Assoziationsstärke bestimmt)

Thorndike:
Nachweis, dass dominante Reaktionen durch Konditionierung veränderbar sind
Problemlösen also Veränderung der Reaktionshierarchie

 

Eine defekte Gestalt, die im Menschen ein Ungleichgewicht erzeugt, der Mensch ist gewillt aus der defekten Gestalt eine gute Gestalt zu machen. Dazu müssen Strukturen aufgebrochen werden und neue Problemstrukutren erstellt werden, die Lösungseinsicht bringen.

Lösung also nicht durch Versuch & Irrtum sondern durch Organisation und Planung.
-> nicht Erfahrung spielt eine zentrale Rolle, sondern Einsicht

Strategie: heuristische Regel (Problemlösverfahren), 3 Phasen

1. Unspezifische Anfangsorientierung
2. Lokale Strategie
3. Globale Strategie

Taktitk: Maßnahmen, die auf Unterziele gerichtet sind

1. Vorbereitung: Informationssammlung
2. Inkubation: Nach Scheitern des 1. Versuchs, Beschäftigung mit anderem
3. Illumination (Erleuchtung): Lösungserkennung, Aha-Erlebnis
4. Verifikation: Lösungsüberprüfung

Datenbasis: Wissen des Individuums (epistemsiche Struktur (wissend, erkennend))

Steuereinheit: Ort des bewussten Denkens (heuristische Struktur)

einfache Probleme:

• übersichtlich
• alle Bestimmungsstücke (Ausgangs-, Zielsituation, Material, Operationen) lassen sich angehen
• z.B. Schach

komplexe Probleme:

• nicht klar u. übersichtlich
• nicht ausreichend definiert (ill-defined problems)
• externe Hilfsmittel notwendig
• v.a. externes Gedächtnis (Diagramme, Kalender, Gesetze, Datenbanken...)
• kooperatives Problemlösen
• z.B. Finanzkrise 2008, Roman schreiben, Partnersuche, Lohenhausparadigma...

definiert duchr 5 Merkmale:

• Variablenzahl
• Variablenvernetzung
• dialektische Barriere
• Transparenz
• Eigendynamik

• Ich-Ferne
• Ideenfluss
• Imagination
• Neuheitseindruck
• Emotionale Erregung

1. Vorbereitung (Annäherg. an Problem)
2. Inkubation (systematische Beschäftigung m. Problem)
3. Illumination (kreative Idee wird klar)
4. Überprüfung (Weiterverarbeitung)

1. Kreatives Problemlösen ist selten
2. Neuverknüpfungen beim kreativen Prozess beziehen sich auf einen umfangreichen bereichsspezifischen Wissensbereich
3. kreatives Problemlösen folgt keinem gängigen Lösungsweg

• Vergegenwärtigung: Vergangenes und Zukünftiges kann vergegenwärtigt werden
• Ordnungsleistung durch Begriffsbildung
• Innerlichkeit: Wendung nach Innen -> Umgebungsreize treten f. Zeit des Denkens in den Hintergrung
• Selektivität: Denker kann Objekt über das er nachdenkt frei wählen
• Urteil & Entscheidung: Denken im Dienst der Handlungsregulation (Alternativen bedenken und Entscheidung fällen)
• Reflexivität: Metkognition -> Mensch kann sich slebst zum Gegenstand des denkens machen

• Lautes Denken
• Introspektion (Würzburger Schule)
• Simulationsprogramme (interaktive Problemauseinandersetzung)
• Denkaufgaben (z.B. 9-Punkte-Problem, Trum von Hanoi, Kannibalen & Missionare -> Erforschung des logischen Denkens)

• diskriminatives Lernen bildet Schnittmenge der Merkmale heraus, die in einer Klasse zusammengefasst sind
• Abstraktion -> Erkennen von Merkmalen, die unterschiedliche Reizkonstellationen gemeinsam haben
• Suchmethode von Ach und Wygotski:
   

Suche nach kritischen Attributen und Bildung von Konjunktionen (oder Disjunktionen) kritischer Merkmale.

x ist kritisch für Klassenzugehörigkeit y

Verbinden oder Trennen von Objekten und Ereignissen als Basisaktivität des Denkens.

• Zusammenfassung von Merkmalen im Prototyp -> Mittelwertsbildung
• neue Objekte werden im Vergleich mit Mittelwert klassifiziert und gehen in erneute Mittelwertsberechnung ein

Begriffe gekennzeichnet durch:

• Unschärfe
• Zweckgebundenheit
• wenige charakteristische Merkmale

• Exepmlare eines Begriffs korrelieren über ihre Merkmale
• kein Prototyp, Begriffe werden nach Ähnlichkeit geordnet
• Entscheidungsgrenzen (Grenzen der Kategorien) sind statistische Verteilungen
• Gliederung einer Kategorie: Mischverteilung aus Ähnlichkeitsewerten

• Untergeordnete Ebene   - Farfalle
• Basisebene                     - Nudel
• Übergeordnete Ebene    - Essen
   

• evaluative Urteile: Bewertung über Kosten und Nutzen, Bildung von Präferenzen
• prädiktive Urteile: Vorhersage von Hanlungsergebnissen
• klassifikatorische Urteile: Entscheidungen über Klassenzugehörigkeit
• Entscheidung:
  alpha-Fehler: Annahme von Regelhaftigkeit, wo keine ist
  beta-Fehler: Übersehen von Regelhaftigkeiten

• Kondiionales Schließen: Modus Tollens / Modus Ponens
• Deduktion: Modus Dari: Prämisse + Regel -> Ergebnis
• Induktion: Prämisse + Ergebnis -> Regel
• Abduktion: Ergebnis + Regel -> Prämisse

• Induktive Verallgemeinerung: von Teilklasse auf Gesamtklasse schließen, 5 Haupttypen:
  1) Direkter Schluss
  2) Voraussageschluss
  3) Analogieschluss
  4) inverser Schluss
  5) Allschluss
• Induktiver Teilschluss: von Teil einer Klasse wird auf einen anderen Teil derselben Klasse geschlossen
• Induktionsschluss als statistisches Gesetzt: Ausgehen von einem wahrscheinlichen Auftreten von Eigenschaften in einer Teilklasse