B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 22.05.2014 / 03.04.2018
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Was ist Diskrimination in bezug auf wahrnehmen?

Fähigkeit Unterschiede zw. Reizen zu bemerken

Was ist ein Dominanzpaarvergleich?

Art der Ungleichheit muss bestimmt werden

Welche Leistungen in Bezug auf Wahrnehmen gibt es?

  • Diskrimination
  • Diskriminationsleistung
  • Entdeckungsleistung: Signalentdeckung
  • Identifikation
  • Identifikationsleistung: Reiz muss als Exemplar (token) einer Merkmals- oder Objektklasse (type) bestimmt werden

Es sollte stehts zw. Entdecken (muss nicht wissen welche Art, nur dass sich was geänder hat) und Erkennen unterschieden werden.

-> Kombination von Entdecken und Erkennen möglich, z.B. Suchaufgaben

Welche Typen von Wahrnehmungsurteilen gibt es?

  • Typ der Entdeckung
  • Typ der Diskriminierung
  • Typ des Identifizierens

Dominanzrelation = a dominiert b; a>b

topologische Relation = a ist Nachbar von b

Was macht die klassische Psychophysik?

Physisches in psychisches übersetzen

Grunddimensionen der physikalischen Welt:

Gewicht, Länge, Zeit
 

Wer ist der Begründer der klassischen Psychophysik?

Gustav Theodor Fechner 1801-1887

Was ist die Grundfrage der Psychophysik?

Wie hängen die physikalischen Reizdimensionen mit den subjektiven Empfindungsdimensionen zusammen?

-> Frage nach der Messbarkeit des Psychischen

Was macht eine psychometrische Funktion?

Sie stellt die Verknüpfung zw. physikalischen Beträgen der Reize S und den Wahrnehmungsurteilen dar. S. 124

Unterscheidung Psychophysik nach Fechner:

  • Innere Psychophysik: Zusammenhang zw. W. und zu Grunde liegenden physiologischen Prozessen im Gehirn, zu Fechers Zeit nicht realisierbar
  • Äußere Psychophysik: Zusammenhang zw. distalem Reiz, extraogranischem Objekt / Ereignis und dem Wahrnehmungsurteil

Methode der Reizfindung / Urteilsfindung nach Fechner:

Methode der:

  • Reizfindung: Verfahren um Wahrnehmungserlebnisse der Kategorie "nicht wahrnehmbar" und wahrnehmbar herzustellen
  • Urteilsfindung: Reize liegen fest und es wird erhoben, wie diese beurteilt werden
    -> Verfahren um Urteile des 1. Typs herzustellen

Webersches Gesetz:

emU = DeltaS / S0

ebenmerklicher Unterschied = Zuwachs des physischen Reizes / Ausgangsreiz

Ursachen für Variation des Schwellenwerts:

  1. Änderung im Zustand der Sinnesorgane
  2. Änderung der Einstellung der VP
  3. Beziehung zw. Darbietungen (Zeitfehler, Raumfehler)
  4. Auswahl des Bereichs der Reizgrößen

Die drei kalssischen Methoden der Psychophysik:

  1. Grenzverfahren: Verfahren der Reizfindung, z.B. Ton ermitteln, den man gerade noch hören kann -> man nähert sich durch lauter, leiser, gleich laut an
    Ermittlung der Absolutschwellen
  2. Herstellungsverfahren: Verfahren der Reizfindung, VP manipuliert Reiz selber, so dass man ihn gerade noch wahrnimmt
    Bestimmung der Absolutschwelle / Unterschiedsschwelle
  3. Konstanzverfahren: Verfahren der Urteilsfindung, wie wird ein Reiz im Vergleich zu einem anderen beurteilt?
    Immer Standardreiz - Vergleichsreize: Sc-VSi, dann muss beurteilt werden ob: VSi < Sc, VSi>Sc oder VSi=Sc

1 und 2: Wie muss man Reize variieren, damit ein best. Urteil zutrifft

Wie berechnet man das Unsicherheitsinterwall?

untere Schwelle - obere Schwelle

Wie berechnet man die Unterschiedsschwelle (oder emU = ebenmerklichen Unterschied)?

Unsicherheitsintervall / 2

Wie berechnet man den Punkt subjektiver Gleichheit (PSG)?

Mittelwertbildung aus oberer und unterer Schwelle

Als welches Maß dient die Unterschiedsschwelle?

Maß für die Empfindlichkeit der Wahrnehmung (Unterscheidungsfähigkeit)

-> hoch = niedrige Empf.
-> klein = hohe Empf.

Auch zur Bestimmung des emU

Wie berechnet man den konstanten Fehler?

Differenz zw. PSG und Standardreiz

Weitere Psychometrische Methoden:

  1. Wahlmethode: man wählt z.b. schönstes und hässlichstes aus
  2. Rangordnung: z.B. schönste bis hässlichste Farbe
    sukzessive Intervalle: Bilden von Kategorien, wenn viele Ränge geblidet werden müssen
    Law of categorial judgment -> Ausgangspunkt sukzessive Intervalle
  3. Paarvergleich: Vergleich 2er Objekte, Mögliche Kombis: N(N-1)/2
    -> Dominazpaarvergleich
    -> Dominanzrelation
    -> Ähnlichkeitspaarvergleich
    -> sukzessiver Paarvergleich: 2AFC-Versuch
  4. Schätzverfahren (Rating): Urteilung nach vorgegebener Skala, liefert absolute Qualitäten, basiert auf innerem Maßstab

Paarvergleich vs. Rangordnung:
Vorteil: VP ist zum systematischen Vergleich jedes Pärchens gezwungen
Nachteil: Unübersichtlichkeit bei vielen Objekten

Was ist das Law of comparative judgement (thurstone)?

Modell, um Prozesse zu verstehen, die dem urteilenden Objekt-/ Reizpaarvergleich zu Grunde liegen.

-> VP muss entscheiden, welchem von 2 Reizen der höhere Wert zukommt

Annahmen Thurstone:

  • 2 Reize (Sa und Sb) lösen Empfindungswerte aus
  • VP bildet Empfindungsdifferenz
  • Mittelwert ist Differenz der mittleren Empfindungen (müha-mühb)
  • Bestimmung des Standard-z-Wertes

Was ist die besondere Bedeutung des psychophysischen Modells, das Thurstone zum Paarvergleich entwickelte?

Es erlaubt eine Konstruktion einer Intervallskala aus ordinalen Urteilen (Dominazrelation).

Was ist die Schwelle statistisch gesehen?

Eine Zufallsvariable mit einem bestimmten Erwartungswert und einer bestimmten Varianz, die je nach Methode und Sinnesgebiet anders ausfallen kann.

Was ist der Unterschied zw. Law of categorical judgement und Law of comparative judgement?

categorical: Verglichen wird eine Reizdimension (z.B. "Schwere" oder "emotionale Wärme"

comparative: Vergleich von zwei Reizen (Sa und Sb)

Was ist das psychophysische Grundgesetz?

Die funktionale Abhängikeit des wahrnehmenden Urteilens von Reizen

= Weber-Fechner-Gesetz

Ist die Unterschiedsschwelle (emU) proportional zu den gleichen physikalischen Unterschieden zw. zwei Reizen?

Nein, der gleiche physikalische Reizunterschied führt nicht zum gleichen Wahrnehmungsunterschied.

Bsp: Änderung von 100g auf 130g erkennt man gerade noch (emU). Änderung von 500g auf 530g oder sogar 1000g auf 1030g merkt man nicht mehr

-> Änderungsreiz muss im gleichen Verhältnis zum Betragsreiz sein

-> (Änderungsreiz-Bezugsreiz)/Bezugsreiz = konstante
                           dS                   /         S         =       k

 

Wie lautet das Weber-Fechner-Gesetz?

emU = ΔE = ΔS / S0 = k

Der Graph ist eine logarithmische Funktion (S.144)

Was ist indirekte Skalierung?

  • VP fällt über die gesuchten Skalenabstände selber kein Urteil
  • Abstände werden aus der Verteilung der ordinalen Urteile erschlossen
  • Bsp: Paarvergleich
  • es resultiert Intervallskala

Kritik an der psychophysichen Funktion:

  • Maßstab wird verwendet, der aus relativen Unterschiedsschwellen besteht
  • subjektiver Abstand sollte sich messen lassen: Unterschied 2er Reize mit 2emUs doppelt so groß wie der, der nur 1emU beträgt
  • Unterscheidbarkeit (sonst lägen Punkte aufeinander) ist eine notwendige Bedingung der Bestimmung eines Abstandes, aber keine hinreichende
  • wenn man sagt: S1 schwerer als S2, dann weiß man nichts über die Größe des Unterschieds -> Ordinalskala, keine Intervallskala!
  • Abstände werden vermittelt über Modellannahmen errechnet

Methoden der direkten Skalierung:

VP muss Abstände/Verhältnisse zw. Reizen beurteilen
-> Urteile können direkt zur Skalenbildung verwendet werden

  1. Methode der mittleren Abstufungen -> Intervallskala
  2. Methode der Verhältnisschätzung -> Verhältnisskala
  3. Fraktionierungsmethode -> Stevens Potenzfunktion E=k*Sn

Was ist eine Alternative zum Weber-Fechner´schen Gesetz?

Stevens Potenzfunktion: E = k*Sn (Stichwort: Fraktionierungsmethode)

Was ist das Problem der Entdeckungs-/ Unterscheidungsaufgaben der Psychologie?

Urteile werden durch Faktoren beeinflusst, die mit dem sensorischen Leistungsaspekt nichts zu tun haben. (Z.B. Hörfähigkeit bei VP´s unterschiedlich)

Was ist die Reaktionsneigung?

Zusammenfassung von Entscheidungs- und Urteilsaspekten in einem Begriff.


-> Wie neigt Person zu entscheiden, wenn sie sich nicht sicher ist, ob sie einen Ton gehört hat?
-> Person hat mehr oder minder große Neigung, Vorhandensein eines Tones zu konstatieren
-> z.B., wenn ich meine sehr gut zu hören, neige ich dazu bei Unsicherheit zu bejaen

Was kann die Signalentdeckungstehorie? (Signal Desertion Theory SDT)

Löst Problem der isolierung der Reaktionsneigung
 

Was bedeutet ROC-Kurve und wie entsteht sie?

  • Receiver Oberation Characteristic curve
  • wenn bei gleichen physikalischen Bedingungen und physiologisch-sensorischen Bedingungen eine VP in verschiedenen Versuchsdurchgängen jeweils ein anderes Kriterium anwendet.
  • Funktionskennlinie des Empfängers
  • ROC-Kurve ist symmetrisch zur negativen Diagonalen, wenn die Streuungen der beiden Verteilungen gleich ist

ROC-Kurven als Kurven gleicher Sensitivität

- Änderung der Sensitivität bedeutet eine Verschiebung der ROC-Kurve

- je größer die sensorische Leistungsfähigkeit, desto günstigere Verhältnisse von Treffern und falschen Alarmen kommen vor --> Annäherung der Kurve der linken oberen Ecke

psychologische vs. physiologische Schwelle

  • Konzept der Schwelle: psychologische Schwelle und nicht physiologische!
  • physiologische Schwelle: Aktivierungsschwelle wie z.B. Aktionspotential einer Zelle
  • Alles-oder-Nichts-Prinzip entspricht An-Aus-Schalter

Ziel der klassischen Psychophysik (Messung von Sinnesleistungen) kann ebenso im Rahmen der SDT realisiert werden:

  • es kann nur im eingeschränkten Sinne von einer Sinnesschwelle gesprochen werdne
  • Wann immer möglich sollte SDT für sensorische Leistungsprüfung durchgeführt werden
  • SDT-Modell erlaubt Trennung von Reaktionsneigung und Sensitivität

Grundannahme SDT:

Sensorische Information ist kontinuierlich
-> Annahme, dass Schwelle existiert nicht zwingend
-> gibt es keine Schwelle, dann gibt es auch keiner unterschwellige Wahrnehmung

-> widerspruch des Begriffs "unterschwellige Wahrnehmung" (Velden 1982) (denn Wahrnehmung die nicht bewusst ist, ist keine Wahrnehmung)

-> wurde aber als Definition für "Beeinflussung des Verhaltens durch nicht bewusst wahrgenommene Reize" beibehalten
 

"petit perceptions" (Leibniz)

Eindrücke die nicht wahrgenommen werden --> sublimal messages

Bewusstseinsbegriff sehr unübersichtlich:

  • Sammelstelle für fast alle Probleme der Philosophie des Geistes
  • Vermutung nach Graumann: historisches Unglück für die Psychologie, als Wolff 1719 "Bewusstsein" als wissenschaftlichen Terminus einführte
  • Bewusstsein nach Krämer: regulatives Prinzip des Personverstehens
  • V1 hält VP für bewusst, wenn sie Urteile über Vorkommnisse oder Nichtvorkommnisse von Reizen fällt