M14

LZ Sem 4 M 14

LZ Sem 4 M 14


Kartei Details

Karten 129
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 20.07.2016 / 03.08.2016
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13. In Grundzügen die Auswirkung metabolischer Veränderungen auf die alveoläre Ventilation und damit auf die Blutoxygenierung darstellen

Respiratorische Kompensation: Geregelt durch Lunge => PaCO2

Physiologsich: 20000mmol CO2/t, im Körper ca 110L CO2
PaCO2 ~ Alveoläre Ventilation

Alveolär arterieller Gradient
Arteriell: Messen
Alveolär: 150-(PaCO2 x 1,25) => Gradient sollte < 10 sein

Metabolische Azidose: Verlust Bicarbonat => Kompensatorisch CO2 abatmen => Hyperventilation => Zusätzlich auch vermehrte O2 Einatmung, pO2 steigt!

Metabolische Alkalose: Vermehrt Bicarbonat vorhanden => Kompensatorisch weniger CO2 abatmen => Hypoventilation => Weniger O2 Einatmung, pO2 sinkt!
Gefahr: Hypoxämie und alveoläre Hypoventilation

14. Die Flüssigkeitskompartimente (intravaskulär, interstitiell, intrazellulär) hinsichtlich Wasserverteilung, Osmolarität und Elektrolytzusammensetzung beschreiben

Erwachsener: 60% KG Wasser: 60% Intrazellulär, 15% Interstitium, 5% Plasma

Kind: 70% => 40% Intrazellulär, 25% Interstitium, 5% Plasma

Extrazellulär (Plasma) Natrium Konzentration: 145mmol/L
Plasma Osmolarität = Intrazelluläre Osmolarität = 300mosmol/L
Extrazelluläres Flüssigkeitsvolumen: 15L
Intrazelluläres Flüssigkeitsvolumen: 30L

Plasma || Interstitium: Kationen: Va Natrium (140mmol/L), wenig Kalium (4), Calcium (2,5), Magnesium
Anionen: Vorallem Chlorid (95-105mmol/L), Bicarbonat (24mmol/L), Phosphat, SO4-, Organische Säuren, Proteine

Intrazellulär: Kationen: Va Kalium (150mmol/L), Na (14mmol/L), Mg2+
Anionen: va Phosphat, Proteine, Schwefelsäure, Bicarbonat, minimal Chlorid

15. Die Elemente der Wasserbilanz des Gesamtorganismus (renale Ausscheidung, extrarenale Verluste, Zufuhr) sowie deren Bedeutung bei physiologischen und pathologischen Veränderungen des Wasserhaushaltes erklären

Täglicher Wasserdurchsatz

Physiologisch: Sehr Variabel => Durchschnittswerte für einen gesunden Menschen mittleren Alters bei mittlerer Umgebungstemperatur und Luftfeuchte, durchschnittliche Ernährung ohne schwere physische Belastung

Ausfuhr: 100mL Kot, 900mL über Lunge und Haut, 1L Harn (obligat, Mindestharnvolumen 500ml), Harn Fakultativ: Open end
Zufuhr: 200mL Oxidationswasser, 1L Wasser in Nahrungsmittel, 800mL Trinkwasser obligat, Bei Bedarf: Open End

Variabilität: Soziales Trinken, Thermoregulation (Klima, körperliche Arbeit), Ballaststoffreiche Ernährung

Pathophysiologie: Fieber, Diarrhoe, Mangelndes Durstempfinden, DM

16. Die Steuerungsmechanismen der ADH Freisetzung erklären
+17. Den Wirkmechanismus von ADH am Sammelrohr und seine Rolle bei der Regulation der Plasmaosmolalität erklären

 

Wasserbestand, Osmotischer Bestand -> Osmolalität (Osmotische Konzentration)

-> Hypothalamus: Osmorezeptoren (Ncl Supraopticus + Paraventricularis)
-> Hypophysenhinterlappen -> ADH Ausscheidung
Steigt Osmolaliät, steigt ADH Ausscheidung
=> Permanente Anpassung des Wasserbestandes an den Osmotischen Bestand (Extrazellulär dominant => Natriumbestand!)

Steigt ADH -> Renal Tubulär Wasserresorption steigt -> Urinzeitvolumen sinkt, Urinosmolarität steigt
Sinkt ADH -> Sinkt Wasserresorption -> Urinzeitvolumen steigt, Urinosmolalität sinkt

ADH Wirkung:
AQP2 Einbau in luminale Membran der Sammelrohrzellen

Steigt Renal Tubuläre Wasser Resorption -> Steigt Wasserbestand -> Blutosmolarität sinkt

=> Permanente Anpassung des Wasserbestandes an osmotischen Bestand
=> H2O Bestand an Natriumbestand angepasst

Henry Gauer Reflex: EZFV, Plasma Volumen -> Atriale Volumenrezeptoren -> Vagus -> Hypothalamus -> ADH
Steigt EZFV / Plasmavolumen -> Sinkt ADH Freisetzung

Durst: Hypovolämisch vs Hyperosmotisch
Durstzentrum im Hypothalamus -> Orale Wasserzufuhr -> Wasserbestand

18. Klinisch relevante Ursachen der Hyponatriämie einordnen

Natrium normal, wenn Natrium und Wasser normal

Natrium erhöht, Wasser erhöht
Natrium gesunken, Wasser gesunken

Hypernatriämie wenn Natrium normal + zu wenig Wasser / Natrium erhöht bei normalen Wasser

Hyponatriämie: Wenn Natriumbestand normal + zu viel Wasser, zu viel Natrium bei normalen Wasserbestand

=> Hypovolämische Hyponatriämie: Volumenmangel, herabgesetztes Gesamtkörperwasser zB bei Diarrhoe, Erbrechen, Diuretikagabe, Dehydratation, selten zerebrales Salzverlustsyndrom
=> Extrazelluläres Flüssigkeitsvolumen reduziert, Natriumgehalt des Körpers relativ gesehen jedoch stärker

Hypervolämische Hyponatriämie: ECF stark erhöht bei geringer Erhöhung des Gesamtnatriums
=> Ödeme => bei HI, Nephrotisches Syndrom, Leberzirrhose, NI

Isovolämische Hyponatriämie: Wasserretention, Gesamtkörperwasser erhöht bei normalen Gesamtnatrium, ECF minimal bis mäßig erhöht ohne Ödeme
=> Glucocorticoidmangel, wasserretinierende Medikamente, Hypothyreose, Syndrom der inadäquaten ADH Sekretion

Pseudohyponatriämie: Stark erhöhte Lipide, Hyperproteinämie, Hyperglykämie => Verminderte Konzentration von Natrium im Gesamtplasma, im Plasmawasser jedoch normal

19. Typische klinische Beispiele iso- / hypo- / hypertoner Hyper- oder Dehydratation zuordnen

Qualitativ eDiagnostik: Klinische Hinweise auf bestehende Veränderungen im Wasserbestand

Venenfüllung und ZVD: Wasserbestand steigt -> ZVD steigt und umgekehrt
Arterieller Druck: Wasserbestand steigt -> Art RR steigt, Wasserbestand sinkt -> Neigung zu orthostatischer Dysregulation
Haut: Wasserbestand steigt: Ödeme, sinkt: stehende Hautfalten / trockene Schleimhäute
Blut (Hkt / Proteinkonzentration): Wasserbestand steigt -> Hämodilution, sinkt: Hämokonzentration

Quantitative Verlaufsdiagnostik von Veränderungen Wasserbestand
Bilanzierung und Wägung: Aufnahme, renale Ausscheidung, extrarenale Verluste => Wasserbestand, Körpergewicht

Isotone Dehydratation: Serumosmolarität = Natriumosmolarität normal
Nur EZFV erniedrigt => Verlust isotoner NaCl Lösung
Ursachen: Ranel (Akutes / chronisches NV, Salt Losing Nephritis, Diuretikagabe, M Addison)
Extrarenal (Erbrechen, Diarrhoe, Fistel, Pankreatitis, Perotnitis, Ileus, Verbrennung)

Hypertone Dehydratation: Serumosmolarität = Natriumosmolarität erhöht
EZFV zu 1/3, IZFV zu 2/3 verringert
=> Verlust von reinem Wasser
Ursachen: Mangelnde Wasserzufuhr, Wasserverlust über Haut (Schwitzen), Lunge (Hyperventilation), Nieren (Diabetes Insipidus, Diabetisches Koma), GI (Durchfall, Erbrechen)
CAVE: Wasser strömt aus den Zellen => Schrumpfen

Hypotone Dehydratation: Verlust von vorallem Salz und Flüssigkeit (Verlust Hypertoner NaCl Lösung)
=> CAVE: Zellen schwellen an (Wasser fließt in die Zellen)
=> Bei: Erbrechen, Durchfall, starkes Schwitzen oder erhöhter Zufuhr von Hypotoner Flüssigkeit (Destilliertes Wasser)

Isotone Hyperhydratation: Natriumosmolarität normal
=> EZFV erhöht => Zusatz von isotoner NaCl Lösung
Ursachen: Herzschwäche, Leberzirrhose

Hypotone Hyperhydratation: Natriumosmolarität sinkt
=> EZFV zu 1/3, IZFV zu 2/3 erhöht => Zusatz von freiem Wasser
=> Bei akuten / chronischen Nierenversagen, übermäßigen Trinken von salzarmen Wasser / intenstiver Magenspülung
CAVE: Wasser strömt in die Zellen => Zellen schwellen an

Hypertone Hyperhydratation: Natriumüberschuss in EZV => Zellen wird Wasser entzogen
=> Bei: Trinken von Meehrwasser / Infusionen von Salzlösungen => Natriumanstieg => Wasserausstrom in den EZV => Erythrozyten können nicht mehr genügend O2 transporteren => Inneres Ersticken

20. Die prinzipielle Rolle nichtflüchtiger Säuren und Basen im Säure-Basen-Haushalt beschreiben

 

Belastung: Flüchtige Säuren (CO2) ~ 15mol/d => Lunge
Nichtflüchtige Säuren

~ 50mmol/d => Niere

Nichtflüchtige Säuren müssen gepuffert werden und durch die Niere kompensiert werden
=> Nur die Niere kann Protonen dauerhaft entfernen! Die Lunge kann nur kompensatorisch CO2 abatmen um den pH Wert zu kompensieren

Puffersysteme: Bicarbonat, Proteinpuffer, Phosphatpuffer
AH <-> A- + H+
Gute Puffer: Großer Unterschied H+ und A- + AH
pKs ~ pH + - 1

Bicarbonat: Offenes System
=> Säurezugabe => H+ + HCO3- => CO2 -> Abatmen in Lunge => CO2 reduzieren
Wenn nicht offen => CO2 würd sich ansammeln => pH sinkt

Phosphatpuffer: pKs 6,8 => Perfekt Intrazellulär (pH = 7)
Proteine: pKs von 7 => Gutes Puffern bei Azidose (Bessere O2 Abgabe in der Peripherie), bei Alkalose jedoch schlecht

Gabe nichtflüchtiger Säuren => Metabolische Azidose: Pufferbasen + CO2 sinken
Gabe nichtflüchtiger Basen => Metabolische Alkalose: Pufferbasen + CO2 steigen

Azidose: Hemmung Glykolyse, Störung Ruhemembranpotential, Störung Kaliumhaushalt, Hemmung DNA Synthese, reduzierte Zellteilung, Senkung Muskelkraft, Vasodilatation, Verzögerte Erregungsfortleitung

Metabolische Azidose: Lactatazidose, Renale Ursache, Ketoazidose, Coma Diabetikum, Bicarbonatverlust, Hyperthyreose
Metabolische Alkalose: Erbrechen, gesteigerte renale Protonensekretion (Hyperaldosteronismus), Iatrogen gesteigerte Bicarbonatzufuhr, Vegetarische Ernährung, Hypokaliämie, Volumenmangel (Verminderte renale Bicarbonatausscheidung, Volumendepletionsalkalose)

21. Renale (tubuläre) Mechanismen zur Regulation des Säure-Basen-Haushalts beschreiben

Ausscheidung von Protonen: Proximaler Tubulus: Freie Filtration von Bicarbonat

Na/ H+ Austauscher => Bicarbonat + H+ -> CO2 -> Freie Diffusion -> Dissoziation -> Bicarbonat mit Natrium ins Blut transportiert (Symport) => Vollständige Resorption

Bindung von Protonen an Phosphat
=> Filtration von Phosphat über Niere => Proton bindet Phosphat => Kann nicht mehr aufgenommen werden, Ausscheidung
Luminal: Na/H Antiport (solange Natriumkonzentration hoch genug ist), sonst Protonenpumoe ~ ATP

Phosphatpuffer: Je saurer es wird, desto besser bindet es Protonen => Je saurer der Urin, also je mehr Protonen sezerniert werden, desto besser funktioniert der Prozess => Passt sich Gegebenheit an

Bindung an Ammoniak:
Aufnahme Glutamin -> Ammonium -> Ammoniak + H+ -> Ausscheidung -> Verbindet sich im Lumen wieder zu Ammonium -> Kann nicht mehr resorbiert werden -> Ausscheidung

Leber: Harnstoffzyklus: Harnstoff aus Ammonium und Bicarbonat => Einstellen Bicarbonatkonzentration
Azidose: Verringerte Harnstoffsynthese, weniger HCO3- Verbrauch, vermehrte Glutaminsynthese => Niere -> Mehr NH4 Ausscheidung => Glutamin / Glutamat als Transportform von NH4+
Niere: Harnstoff + Bicarbonatausscheidung sinkt, Glu N Abbau, Glucoeneogenese und NH4 Ausscheidung steigen

22. Grundlagen und Wechselwirkung respiratorischer und nicht-respiratorischer Mechanismen (Generierung von Säuren/ Basen, Ausscheidung, Pufferung, Kompensation) des Säure Base Haushalts erläutern

Respiratorische Azidose: Zu wenig CO2 über Lunge abamten (Gasaustauschströung, Verlegung Atemwege, eingeschränkte Thoraxbeweglichkeit, Lähmung Atemmuskulatur, Störung zentralen Atemantriebes, Hemmung Carboanhydrase)

Metabolische Kompensation Gesteigerte renale Bicarbonatresoprtion, erhöhte renale Protonenausscheidung => Begrenzt

Respiratorische Alkalose: Hyperventilation, zB Aufenthalt in großer Höhe => pCO2 fällt stark ab
Kompensation: Vermehrte Ausscheidung von Bicarbonat

Metabolische Azidose: Lactatazidose, Ketoazidose, Coma Diabetikum, Bicarbonatverlust, Fasten, Hyperthyreose
Kompensation: Vermehrtes Abatmen von CO2, Ausscheidung von Protonen, Resorption von Bicarbonat

Metabolische Alkalose: Erbrechen, renale Protonensekretion (Hyperaldosteronismus), iatrogen gesteigerte Bicarbonatzufuhr, Vegetarische Ernährung, Hypokaliämie, Volumenmangel (Verminderte renale Bicarbonatausscheidung, Volumendepletionsalkalose)
=> Kompensation: Weniger CO2 abatmen, Bicarbonatausscheidung wenn möglich

23. Anhand typischer Laborwertkonstellationen (pH, PCO2, Gesamtpufferbasen / Basenüberschuss und Standardbikarbonat) prinzipielle Störungen des Säure-Basen-Haushalts (Azidose, Alkalose, respiratorisch, nicht respiraotirsch, kombinierte Störung, kompensiert, nicht kompensiert) differenzieren

Respiratorische Azidose: pH gesunken, PCO2 erhöht, Basenexzess 0 (bezieht sich nur auf metabolische Störungen) => Akut

Kompensation Niere: pH etwas weniger tief gesunken, PCO2 gleich erhöht, Basenexzess erhöht (wegen Bicarbonat), Bicarbonat erhöht => Chronisch, 30min bis 1 Tag

Respiratorische Alkalose: pH erhöht, PCO2 erniedrigt, Basenexzess 0 => Akut
Kompensiert: pH weniger stark erhöht, PCO2 erniedrigt, Basenexzess leicht erniedrigt, Bicarbonat leicht erniedrigt

Metabolische Azidose: pH erniedrigt, BE erniedrigt, Bicarbonat erniedrigt, CO2 normal (Atemregulation) / Erniedrigt (Kompensation)
Metabolische Alkalose: pH erhöht, BE erhöht, Bicarbonat erhöht, CO2 erhöht

Kombinierte Azidose: pH erniedrigt, pCO2 hoch, Basenexzess + Bicarbonat niedrigt
Kombinierte Alklose: pH erhöht, pCO2 niedrig, Basenexzess und Bicarbonat hoch

Basenüberschuss: Menge an Säure / Base, die theoretisch notwendig ist, einen Liter Blut auf einen pH von 7,4 zu titrieren bei pCO2 von 40mmHg und Temperatur von 37°C
Normal 0, -2 bis 2 => Basenüberschuss erhöht: Metabolische Alkalose, Metabolische Azidose: Erniedrigt

Standardbicarbonat: Bicarbonatkonzentration unter physiologischen Normbedingungen (pCO2 40mmHg)
Verringert bei metabolischer Azidose, erhöht bei metabolischer Alkalose

24. Verschiedene Ursachen einer Proteinurie einschließlich auftretender Proteine nennen

Proteinurie: Leitsymptom fast aller Nierenerkrankungen, SS Komplikation

Ursache entweder erhöhte Durchlässigkeit der Glomeruli, verminderte Rückresorption von Proteinen in den Tubuli oder kombiniert => Entzündungen der Glomeruli, Niere oder Nierenbecken

Normal Proteine mit Molekulargewicht > 60kDa nicht filtriert
Glomerulonephritis: Serumproteine -> Tubulussystem + Harn, Höhe Proteinausscheidung und Zusammensetzung der Proteine ~ Ausmaß Glomerulonephritis,
Leichte Schäden va Albumin, schwere Schäden: Serumglobuline

Pyelonephritis: Nierenschmerzen, hohes Fieber, Leukozyturie

Nephritis: Nierenfunktionsstörung, Stoffwechselprodukte sammeln sich im Blut, Ödembildung, Nierensteine

Zystitis, Urethritis => HWI, va E Coli, va Frauen => Schwere Nierendefekte mgl

Nierensteine (Lithiasis): Proteinurie, Oxalatsteine: Scharf kantig, Bewegung => Schmerzen (Nierenkoliken), Schäden an Ureterwand => Blutzellen und Serumproteine

Präeklampse / Gestose mit Hypertonie und Gefahr Frühgeburt => Albuminurie, Glucosurie

Bence Jones Proteinurie (Paraproteinurie) beim Plasmazytom, Bildung großer Mengen der Paraproteine durch maligne entartete Plasmazellen => Freie L Ketten

Gutartige Proteinurien: Nicht dauerhaft / nur im Tagesharn, nicht im Morgenharn, funktionell bei körperlicher Anstrengung, Sport, Stress oder Fieber

Diagnostik: Nur Albumin wird vom Teststreifen erkannt!
Proteine durch Gelelektrophorese differenzieren ~ Proteingröße

25. Die Störung des Glucosenachweises im Urin mit einem Urin-Teststreifen (Urinstix) durch Askorbinsäure begründen

Vitamin C reiche Ernährung / Einnahme von Vitaminpräparaten mit hohem Ascorbinsäuregehalt => Renale Ausscheidung überschüssiger Ascorbinsäure

Hohe Harnkonzentrationen verfälschen / unterdrücken Nachweis, da sie als Reduktionsmittel wirkt

Bei der Oxidation der Ascorbinsäure zu Dehydroascorbinsäure frei werdendes Wasserstoff kann mit seinen Elektronen blau grün gefärbtes oxidiertes Tetramethylbenzidin wieder zu farblosen TMB reduzieren
=> Keine Färbung auf dem Glucosetestfeld des Teststreifens trotz Glucose im Harn
=> Daher ist Ascorbinsäure Teil der Testfelder

Glucosenachweis im Urin: Glucose -> GLuconsäure + H2O2 durch Glucoseoxidase, Peroxidase: TMB + H2O2 -> Oxidiertes farbiges TMB

26. Die Analyse von Proteinen im Urin mittels Elektrophorese beschreiben

Gelelektrophorese: Agargel, Elektrisches Feld => Negativ geladene Proteine wandern Richtung positiv geladener Anode

=> Kontrolle (Proteine definierter Größe) und Proben => Stehen lassen, einfärben

=> Banden || Kontrollprobe Ablesen => Proteingröße => Rückschluss auf Protein?

Alternativ zum Vergleich bekannte Proteine, Blutserum / Blut durchlaufen lassen

Proteinelektrophorese: Auftragen auf Trägermateria mit definierter Porengröße (Polyacrylamid Gel), Elektrophoretische Auftrennung ~ Molekülgröße, Nicht kovalente Protein Protein WW durch Zugabe von Detergenzes Natriumdudecylsulfat aufgehoben => Monomere Proteine, Anlagerung von SDS => Negative Ladung, verbessert Wanderung im elektrischen Feld

Kleine Proteine wandern weiter als große

Anfärben Farbstoff => Referenzproteine => Molekulargewicht der getrennten Proteine abschätzbar

Proteine < 60kDa idR filtriert / vollständig resorbiert => Verminderte Resorptionskapazität (Tubuläre Störung)
Große Mengen Albumin / Proteine größer Albumin: Glomeruläre Filtrationsstörung

Gute Detektion ca 0,5-10µg Protein pro Bande, Proteinmenge in Ausgangsharn quantifizierbar, ggf vor Trennung konzentriert

27. Verschiedene Methoden des Proteinnachweises im Urin (Trockenchemische Verfahren) einschließlich der Vor- und Nacheile erklären

Trocken Chemisch: Teststreifen, Nachweis durch Denaturierung / Fällung der Proteine mit Säuren / Aufkochen des Harns

Nachweisgrenze: Teststreifen <60mg Albumin/L
=> Methoden erfassen nur pathologisch erhöhte Proteinkonzentrationen, nicht physiologisch in geringen Mengen ausgeschiedene (Albumin, Peptidhorme)
Pathologisch erhöhte Ausscheidung kann uU nicht nachgewiesen werden bei stark erhöhter Harnmenge bei Polyurie, Diabetes Insipidus => Harnkonzentration ~ Kreatininkonzentration => Testparameter

Teststreifen: Albuminurie => Nicht alle Krankheiten gegen mit Ausscheidung von Albumin einher => Nicht alle erfasst
Farbstoffbildung mit einem Sulfonphthalein (hohe Albuminaffinität) => Schwach grün bis blau
=> Erkrankungen der Niere / ableitende Harnwege, Hinweis auf Infektionen, Nierensteine, Tumore, Nephropathien
Falsch Positiv bei hoher Harnkonzentration (Albumin Kreatinin Verhältnis), Hohe Hb / Myoglobinkonzentration / sichtbar rot gefärbter Harn (täuscht Reaktion vor), pH > 8 kann zur Verfärbung des Testfeldes auch ohne Proteinanwesenheit führen
Falsch negativ: zu verdünnt (Albumin Kreatinin Verhältnis)

Proteinnachweis Nasschemisch

 

Proteindenaturierung:
Konfirmation durch nicht kovalente WW (Hydrophobe, H Brücken, Ionenbeziehung, andere elektrostatische WW) => Thermische Energie, Säurezusatz, Basen Lösungsmittel, Harnstoff => Denaturierung
=> Spezifische Eigenschaft von Proteinen
Hydrophobe Seitenketten gelangen an die Oberfläche -> Aggregation, unspezifische WW => Ausfällung => Trübe, Ausflockung

Fällbarkeit nicht nur abhängig von Proteinkonzentration, sondern auch vonzugesetzten Reagenzien
Zu stark verdünnt => Ausfüllung durch Erhitzen wird schwerer, begünstigt bei Pufferzugabe von 4,7
=> Isoelektrischer Punkt, höchste Tendenz zur Zusammenlagerung, da intramolekular negative und positive Ladungen kompensiert sind, mögliche Abstoßungskräfte minimiert

Säuredenaturierung: Ionische WW der Proteinkonfirmation zerstört
pH 7,4: Stabilisieren negativ geladene Carboxylgruppen und positiv geladene Aminogruppen
-> Zugabe Säure -> Dissoziation der Carboxylgruppe zurückgedrängt => Aufheben Grundlage ionischer WW
Verdünnte Lösung => Keine Fällung, da verbleibende positive Ladungen von Lysin, Arginin + Histidinseitenketten zu einer Abstoßung der entfalteten Peptidketten voneinander führen
Gabe großer anionischer Säuren wie Sulfosalizylsäure, Trichloressigsäure, Gerbsäure => Anionen lagern sich an positive Ladungen an und schirmen sie ab => Ermöglicht Ausfällen
Indikatorzusatz: Genügend Säüure für Denaturierung zugesetzt

Hitze + Säuredenaturierung: Unterschiedliche Empfindlichkeit und Spezifität
Aufällung durch Erhitzen sehr spezfisich, aber weniger empfindlich als Säurefällung
Verdünnt idR nur noch mit Säure Trübung nachzuweisen
Säurenachweis weniger spezifisch, falsch positiv bei Medikamenten / erhöhte Harnsäurekonzentration

28. Die Grundzüge der Entwicklung des Urogenitalsystems beschreiben

Nierenentwicklung: Aus dem Intermediärem Mesoderm

Vorniere: Zervikale Segmente -> Rudimentäre Anlage der Vorniere -> Rückbildung in kurzer Zeit
Urniere: Brust / Lendenbereich -> Oberer segmentierter Abschnitt mündet über Kanälchen in den Urnierengang, kurze Tätigkeit, Rückbildung
Verbindung Urniere und Urnierengang: Ductuli Efferentes, Urnierengang: Nebenhoden, Ductus deferens und ductus ejaculatorii

Nachniere: aus metanephrogenem Blastem in der Beckenregion
Ureterknospe wächst aus Urnierengang entgegen
Ureterknospe: Nierenbecken, Nierenkelche, Nierenpapille + Sammelrohre
Über Verzweigungen legt sich metanophrogenes Blastem -> Nephrone

Embryonales Längenwachstum: Nachniere steigt in weiterer Entwicklung aus Beckenbereich in den Lumbalbereich -> Wechselnde Gefäßversorgung (A Iliacae -> Untere Aorta Abdominalis -> A Renalis in Segmenthöhe L2)

Sinus Urogenitalis: Entoderm -> Harnwege + Geschlechtsorgane
Kloake: Gemeinsames Ende des Darmrohrs + Urogenitaltrakt
-> Septum Urorectale -> Anorektalkanal + Sinus Urogenitalis
=> Harnblase, Urethra, Prostata

29. Den Bau und die peritonealen Nachbarschaftsverhältnisse von Ureteren und Harnblase erläutern

Uretere: 25-30cm lang, 4-7mm Durchmesser

Nierenbecken -> Hilum -> Harnblase
Pars Abdominalis: Hintere Bauchwand von Niere zur Linea Terminalis
Pars Pelvina: Linea Terminalis -> Harnblase
Pars Intramuralis: Schräg in der Blasenwand

Verlaufen im Retroperitonealraum von der Niere am lateralen Rand des Psoas, unterkreuzen A Testiculares / Ovaricae
Rechts: Überkreuzt Vasa Iliacae ext, unterkreuzt Radix Mesenterii
Links: Überkreuzt V Iliaca Communes
Unter A Uterina / Ductus Deferens -> Ureterostien, durchqueren Wand schräg, enden an deren Innenseite, Verankerung im Muskelmantel der Harnblase -> Ventilsystem
Uretere in Harnblasenschleimhaut: Columnae Uretericae -> Plica Ureterica -> Trigonum Vesicae

Uretere unterkreuzen beim Mann Vasa Testicularia und Ductus Deferens, bei der Frau Vasa Ovarica und A uterina, überkreuzen A Iliava Ext / Communis
Überkreuzen N Genitofemoralis, linker Ureter unterkreuzt Recessus Intersigmoideus

Harnblase: Im kleinen Becken, nur am Apex und zT am Corpus mit Peritoneum überzogen
Apex: Kraniale Blasenfläche
Corpus, Fundus (Blasengrund, Spitze des Trigonum Vesicae -> Osthium Urethrae Internum der Harnröhre, kranial Plica Interureterica, kranial Plica Interureterica)
Cervix: Trichterförmiger Hals

Uretere münden seitlich in die Harnblase, 2cm intramural -> Ureterostien
Urethra: Verlängerung des Cervix + Blasenzäpfchen (Uvula Vesicae)
Blase kaudal im Beckenboden durch Lig Vesicae lat, med, teres vesicae

Urethra: M: Pars Intramuralis, Prostatica Urethrae, Membranacea Urethrae, Spongiosa urethrae
Ostium Urethrae Internum -> Ostrium Urethrae ext
M: S Förmig, 17-20cm
Engstellen: Ostium urethrae internum (Meatus Urethra eint), Pars Membranacea, Ostium Urethrae ext (Meatus urethrae ext)

30. Mit dem Ziel der Sicherung von Adhärenz den medizinischen Informationsstand des Patienten bezüglich ihrer Krankheit und der Behandlung im Arzt-Patienten-Gespräch erheben

Frag ihm nach dem Informationsstand

31. Methoden anwenden, um die Patienten aktiv in Entscheidungen, die für die Behandlung relevant sind, einzubeziehen (zB indem der Patient ermuntert wird, noch offene Punkte zusprechen)

?

32. Nonverbalen Ausdruck (Augenkontakt, Mimik, Gestik, Körperhaltung und Einsatz von Pausen) einsetzen, um die Patienten in das Gespräch einzubeziehen (zB mit dem Ziel dadurch die Medikamentenadhärenz des Patienten zu erhöhen)

33. Sich soweit in die psychosoziale Situation des Patienten hineinversetzen, dass es möglich wird, die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Pateinten bezüglich Autonomie, Wahrheit und Verantwortung zu respektieren

-

34. Bei einem gegebenen Patienten mit renalvermittelter Störung des Hydratationszustandes eine allgemeine und auf den Hydratationszustand fokussierte Anamnese und körperliche Untersuchung durchführen, den Befund dokumentieren und gegenüber einem Normalbefund abgrenzen

Aufnahme freies Wasser: Verteilt sich 2/3 Intrazellulär, 1/3 Extrazellulär

Normale Osmoregulation: pro 140mmol Na+ im EZM Verlust / Zunahme 1 L Wasser
Natriumzunahme: Expansion EZV, Verlust: Kontraktion, ohne Konzentration zu verändern
=> EZR konstant, Blutkreislauf => Schock, Ödeme
=> Isoosmolare Volumenstörung

Wasseraufnahme: Oral, Verteilung im Körper wie oben beschrieben -> Veränderung der Konzentrationen, Osmolarität
Enge regulation, sonst schwellen / schrumpfen der Zellen durch Wasserzufuhr / Ausscheidung

Serumosmolarität: 2x Na + BZ + Harnstoff in mmol/L
Wasserüberschuss => Hyponatriämie und Defizit Hypernatriämie

Kombination: HI mit zuviel Salz und Wasser, Wasserzugewinn kann Salzzugewinn übersteigen

Fokussierte Anamnese: Störungen Volumenhaushalt + Störung Osmolarität
Symptome bei veränderten Volumenstatus (Volumenexpansion / Kontraktion des EZR)
=> KG Änderung, Anamnestische Zeichen von Volumenexpansion (Schnürringe durch Strümpfe, Schwellungen von Knöcheln und US, Luftnot, Nykturie), Depletion (Schwindel bei zu schnellem Aufstehen)
Typische KH Zustände => Expansion / Kontraktion des EZV: Erbrechen, Durchfall, Herz, Leber, NI
Symptome bei Osmolaritätsstörungen: Konzentrationsstörungen, Adynamie, Desorientiertheit, Gangunsicherheit, Sturzneigung
KH Zustände, die Wasserverlust / Zugewinn verursachen: ADH Ausschüttung (Erbrechen, Übelkeit, Tumore), Durstempfinden, Urinvolumen, Nykturie
Erfassung diätetische Gewohnheiten + Medikamenteneinnahmen, die Natrium und Wasserbilanz beeinflussen: Trinkmenge, Salzkonsum (Räucherfisch, Chips…), Medikamente wie Thiaziddiuretika, Antidepressiva, Carbamazepin…

Fokussierte klinische Untersuchung:
Volumenexpansion: Ödeme, Ascitis, Pleuraergüsse, pulmonale Rasselgeräusche, Anasarka, Halsvenenflussstauung, hoher RR
Volumendepletion: RR + HF im Sitzen / Liegen + Stehen, Beurteilung der Schleimhautfeuchte, stehende Hautfalten (bei Kindern), trockene / feuchte Achselhöhlen, Nagelkapillar- Füllungsgeschwindigkeit
Erfassung von Osmolaritätsstörungen: Mentale Einschätzungen der Orientiertheit zur Zeit, Ort und Person, Gangtestung

Volumen / Osmolaritätskasten
Primäre Salzstörungen => Störung Volumenhaushalt => Volumenexpansion / Depletion
Primäre Wasserstörungen => Osmolaritätsstörungen => Überwässern / Exikkose

35. Bei einem gegeben Patienten mit Hyperkaliämie eine allgemeine und auf den Kaliumhaushalt fokussierte Anamnese und körperliche Untersuchung durchführen, den Befund dokumentieren und gegenüber einem Normalbefund abgrenzen

Kalium: Reguliert durch orale Aufnahme, Verteilung Extra / Intrazellulärraum, renale Elimination

95% Intrazellulär

Fokussierte Anamnese: Muskelfunktion, typische KH Zustände, fast immer ursächlich Säure Base Haushalt und Volumenhaushalt Störungen

Einschätzung periphere Muskelfunktion / Krast, kardiale Erregungsbildungs / Leitungsstörungen: Muskuläre Schwäche, Veränderungen des Herzrhythmus / Herzfrequenz (Arrhythmien, Tachy- oder Bradykardien, Herzblock + evtl Schwindel / Synkopen)
Vorliegende Krankheiten -> Hypo- / Hyerkaliämie: DM, Insulinverabreichung, Volumenverlust (Erbrechen, Durchfall, Diuretika => Aldosteronstimulation), Hypertonie (|| primärer Hyperaldosteronismus / Nierenarterienstenose -> Aldosteron)

Medikamenten und Ernährugnsanamnese: Medikamente, die beta / alpha adrenerge Rezeptoren aktivieren / Blocken, Na / K ATPase bremsen (Digitalis), Aldosteronfreisetzung / Wirkung am Mineralkortikoidrezeptor im Sammelrohr der Niere vermindern, diätetische Kaliumzufuhr va bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (ANI, chronische Dialyse)

Fokussierte klinische Untersuchung:
Untersuchung Muskelstärke, Muskuläre Erregbarkeit: Kniebeugen, Treppensteigen, muskuläre Eigenreflexe
Volumen, Säure-Base Haushalt => Siehe LZ
Anfertigung EKG, art BGA, AF, Atemmuster (Alveoläre Ventilation)

1. Am Beispiel einer diabetisch-hypertensiven Nephropathie die Pathogenese sowie die systemischen und endokrinen Folgen einer fortgeschrittenen Niereninsuffizienz beschreiben

Dialysepflicht: va DM, Hypertensive Nephropathie  => Terminale NI

CKD Patienten sterben meist vor Erreichen der termianlen NI
CKD steigert Morbidität und Mortalität
Diabetes || Hypertonie (Metabolisches Syndrom)
DM: va Mikro- + Makrovaskuläre Ereignisse

DM mindert Lebensqualität und Lebenserwartung
Albuminurie || CV Mortalität

Progression: Systemischer BD, Proteinaufnahme, Zuckerkontrolle, Rauchen, ACE ID Polymorphismus, Oligonephropathie, glomeruläre Hypertonie, Proteinurie, Hyperlipidämie
Pathogenese: Hämodynamische Faktoren: Intraglomeruläre Druckerhöhung + Metabolische Faktoren -> Glomeruläre Permeabilität => Glomeruläre Hyperfiltration -> Diabetische Nephropathie
-> Mesangiumproliferation, Diffus Verdickte Basalmembran
Prävalenz Proteinurie || Nierenversagen
MAU Beginn, Hyperglykämie -> Proteinurie, Hyperglykämie, Hypertonie, Proteinurie -> Proteinurie, zunehmende Nierenfunktionseinschränkung, Hyperglykämie, Hypertonie, Proteinurie

=> Mit zunehmender Nierenschädigung nimmt Hypertonie und Proteinurie als pathogener Mechanismus zu!!!

Beginn: Hyperfiltration: Glomeruläre Hyperperfusion (durch weitgestelltes Vas Afferenz, enggestelltes Vas Efferenz), Erhöhte GFR, Renaler Hypertrophe => Reversibel
2-5J, Klinische Latenzzeit: Verdickung Basalmembran, Glomerula hypertrophieren, Zunahme Mesangiumzellen, Normalisierung GFR => Teilweise reversibel
5-15J: Nephropathie: 40% DM entwickeln MAU, RR Anstieg => Stoppen Progression mgl
>15J: NI: Übergang MAU zu Proteinurie, kontinuierliche GFR Abnahme, 50% entwickelt terminale NI, Kreatininanstieg im Serum => Progression kann verzögert werden, irreversible terminale Schäden

Pathophysiologische Prozesse: Inflammation, Proagulatorische Substanzen, Endotheldysfunktion nehmen zu, Antiinflammation / Anti Endotheldysfunktion nimmt ab
Risikofaktoren zunächst Übergewicht, Insulinresistenz -> Hyperglykämie, FFA, Dyslipidämie, Hypertonie
Krankheitsstadium: Risiko Prädiabetes -> Diabetes -> Diabetische Vasulopathie + Nephropathie + Neuropathie

Hoher BZ: Mikrovaskuläre Veränderungen: Untergang Nierenkörperchen, Überschießende Produktion EZM durch hyperglämisch bedingter Hochregulation von TGFbeta, Vermehrte Bindung von Glucose an Matrixproteinen

2. Am Beispiel einer diabetisch hypertensiven Nephropathie die bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz zu erwartenden spezifischen Angaben in Anamnese und spezifische Befunde bei der körperlichen Untersuchung benennen

Typische Anzeichen für gestörte Nierenfunktion bei DM: Mikroalbuminurie, Proteinurie, Erhöhter Serumkreatininwert, Verminderte Kreatininclearance, Hypertonie

Diabetische Nephropathie: Stadieneiteilung:
Nierenschädigung mit normaler Nierenfunktion + Mikroalbuminurie: 20-200mg/L/ Makroalbuminurie > 200 mg/L Albuminexkretion, CCr (ml/min) > 90, S Kreatinin im Normalbereich, Blutdruck im Normalbereich steigend oder Hypertonie, Dyslipidämie, Raschere Progression von KHK, AVK, Retinopathie und Neuropathie
Nierenschädigung mit Niereninsuffizienz
Leichtgradig: Albuminexkretion > 200mg/L, CCR 60-89
Mäüßig: CCR 30-59
Hochgradig: Albuminexkretion abnehmend, CCR 15-29, Terminal < 15
=> S Kreatinin grenzwertig und erhöht, Hypertonie, Dyslipidämie, Hypoglykämieneigung, Rasche Progression von KHK, AVK, Retinopathie und Neuropathie, Anämie Entwicklung, Störung des Knochenstoffwechsels

Hypertonie bei Typ I DM: RR meist normal bei Diagnosestellung und häufig auch während der ersten 5-10 Jahre, Hypertonieentwicklung meist zusammen mit Nephropathie, Meist systolische und diastolische Hypertonie, Ca 50% DM I nach > 30J hyperton, Langzeitüberlebende DM > 30J ohne Nephropathie idR normoton

Hypertonie bei DM II: Meist bei Diagnoosestellung hyperton, RR Anstieg meist mit Adipositas, geringer körperlicher Aktivität und höherem Alter verbunden, kein enger Zusammenhang zwischen Nephropathie und Hypertonie bei DM II, Isolierte systolische Hypertonie besonders häufig, zusammen mit Makroangiopathie und Elastiziätsverlust großer Arterien, Altersabhängige systolische RR Erhöhung

3. Die Grundzüge der medizinischen Diagnostik + Therapie und Betreuung einer fortgeschrittenen Niereninsuffizienz am Beispiel einer diabetisch
(Therapie Hypertonie)

MAU als erster labormäßig fassbarer Biomarker für beginnende Nephropathie => schnell und günstig

Diagnostik: Essenziell: Kreatininbestimmung und Abschätzung der Nierenfunktion, Urinstatus mit Abschätzung der Proteinurie
Wünschenswert: Bestimmung Mikroalbuminurie, Albumin / Kreatinin Ratio


Therapie: Hypertonie vs DM

 

Reduktion Schlaganfall, Diabetische Endpunkte + Diabetischer Tod va durch Behandlung der Hypertension, allein Mikrovaskuläre Komplikationen bei DM Therapie reduziert
=> Diabetiker proditieren von zusätzlich intensiver Blutdrucktherapie

Hypertonietherapie bei NI: Senkung Kardiovaskuläres Risiko, Vermeidung direkter Hypertoniekompliaktionen (Hirnblutung, HI), Niereninsuffizienz: Progressionsverzögerung
Remession der Nephropathie bei aggressiver Blutdrucksenkung

RAAS Hemmung: Zusätzliche Dilatation des Vas Efferenz => Entlastung und Regeneration der Niere
=> AT1 Blocker, ACE Hemmer
ACE Hemmer auch bei fortgeschrittener NI progressionsverlangsamend

Durale RAS Blockade mit ACEI + ARB: Kontraindiziert bei Niereninsuffizienz, kein nennenswerter Gewinn
=> Lieber mit Calciumantagonsit / Thiazid kombinieren (Profit va mit Thiazid)

Besser intensivere Blutdruckkontrolle => Besseres Outcome

DM+
Hypertonie ° I: Monotherapie niedrig dosiert -> Hoch dosiert / + andere Substanz niedrig dosiert -> 2-3fach Kombi hochdosiert / anderer Wirkstoff hoch dosiert
° II + III: 2fach kombiniert niedrig dosiert -> hoch dosiert / 3. Substanz -> 2-3fach hoch dosiert
Zieldruckwerte: Normale Hypertonie: <140/90, Alt: 150/90, DM: 130/80, hohes CV Risiko <130/80, Proteinurie / NI <125/75

Therapie DM bei CKD

 

Diabetestherapie bei Niereninsuffizienz komplex: Leptin steigt, Adiponektin sinkt, Viszerales Fett steigt, Zytokinbildung steigt, TG steigt, Harnsäure steigt (reduzieret NO Fereisetzung), Reduktion Vit D -> Erhöhte Insulinresistenz
Verzögerter Abbau antidiabetischer oraler Substanzen und red Elimination / Degradation Insulin -> Hypoglykämie
Renale Ausscheidung ist im Alter verzögert

NI + DM: erhöhtes Hypoglykämierisiko -> Tod, Koma, Hospitalisierung, KV Komplikationne, Gewichtszunahme bei reduzierter Nahrungsaufnahme, Bewusstseinsverlust, Krampfanfälle, Autounfall, LQ, Demenz
=> Veränderte Renale Insulinausscheidung / Antidiabetika

HbA1c 6,5-7 ohne Makroangiopathische Kompliaktionen /Wahrnehmungsstörung
7-7,5 bei Makroangiopathischer Komplikationen / Wahrnehmungsstörung
<7 wenn klinisch relevanter Makroangiopathie / Wahrnehmungsstörung ausgeschlossen werden kann

Erhöhte Mortalität durch Gewichtszunahme und Hypoglykämien
Orale Antidiabetika: Metformin (Biguanide), Thiazolidindione / Glitazone, Sulfonylharnstoffe, GLinide, DPP4 Inhibitoren, GLP1 Analoga, alpha Glucosidase Inhibitoren

Hyperglykämie verändert Proteinfunktion
=> Normoglykämie => Lipidstoffwechselstörung reduziert

Zusammenfassung (Extra LZ?)
Hypertonie und DM sind häufig zusammen vorkommende KH, Behandlung Hypertonie essenziell um potenzielle DM / Hochdruckfolgen zu mindern (Nierenschaden, Makroangiopathie), Behandlung DM und Hypertonie bei eingeschränkter Nierenfuntkion + Alter Herausforderung, va antidiabetische Medikamente durch red renale Elimination -> Probleme
Gliptine: Interessante + sichere Alternativbehandlung vom DM

4. Die Stadieneinteilung einer chronischen Nierenerkrankung erläutern
+ 5. Gegebene häufige Befunde (Urin, Nierenfunktion, Bildgebung) einem Stadium von chronischer Nierenerkrankung zuordnen

Abschätzung schwer => Kreatinin blinder Bereich

MDRD Formel: 186 x KreaS ^ -1,154 x Alter ^-0,023 x [1,212 Schwarz] x [0,742 Frau]
Krea S in mg/dl

Cockcroft Gault Formel:
GFR ~ ((140 – Alter) x KG) / (72 x Kreatinin Plasma), bei Frauen x 0,85

Definition chronische NI: Dauer über 3 Monate, GFR unter 60ml/min/1,73m²
Nierenschaden definiert durch strukturelle Veränderungen, Funktionsänderungen oder eine reine reduzierte Nierenfunktion (DM, Hypertonie, Glomerulonephritis, Zystennieren…)

Stadien: Nach GFR:
G1: > 90 (nach bekannten Nierenschaden): Normal, hoch
G2: 60-89: Milde gesunken
G3a: 45-59: Milde bis moderat gesunken
3b: 30-44: Moderat bis schwer gesunken
4: 15-29: Schwer gesunken
<15: Nierenversagen (+D = Dialyse, +T = Transplantation)

Albuminurie:
A1: < 30 mg/d (Normal bis hoch normal)
A2: 30-300 (hoch)
A3: >300 (Sehr hoch (Nephrotisch / nicht nephrotisch)

Warum 60mg/dl: Deutlicher Anstieg der Mortalität, Kardiovaskulären Mortalität, Endpunkte renaler Krankheiten, Akutes Nierenversagen, Progression CKD

6. Auf Grundlage der Stadieneinteilung einer chronischen Nierenerkrankung zu erwartende, häufige systemische Krankheitsauswirkungen zuordnen

Klinik ~ CNI Stadium

Normale Nierenfunktion (Kreatinin 88-133mmol/L): Isothenurie, Polyurie, Nykturie, abnormales Urinsediment
Weitgehend symptomfreie Niereninsuffizienz (177-530): Anämie, Hypertonie, verminderte Phosphatexkretion => Abnahme des ionisierten Calciums, Entwicklung des sekundären Hyperparathyreoidismus
Symptomatische Niereninsuffizienz: 531-1060: Natrium und H2O Retention => Ödeme, Fluid Lung, HI, Hypertonie; GI Symptome, Pruritus, Hyperphosphatämie, Hypokalzämie, renale Osteopathie, urämische Neuropathie, gestörte Gonadenfunktion, Impotenz
Ausgeprägte Urämie: >1061: Wie oben + motorische Neuropathie, Enzephalopathie, Perikarditis, Pleuritis, Lungenödem, Blutungsneigung, Koma, Tod

7. Die Rolle des Renin-Angiotensin-Aldosteron Systems für die Regulation von Blutdruck, Salz- und Wasserhaushalt beschreiben

Wirkung von Angiotensin II: Fördert Aldosteronfreisetzung, fördert tubuläre Resorption von Natrium und Wasser, löst Durst aus, konstringiert Kapazitäts- und Widerstandsgefäße, hemmt Reninfreisetzung (short loop feedback)

RAAS: Regelung von NA Bestand, EZFV + Art RR => Reaktion auf Na Defizit / Blutdruckabfall
Extrarenale Verluste von Na+ und H2O -> Natriumbestand, Extrazellulärvolumen sinkt, Art RR sinkt -> RAAS -> Gefäßkonstriktion, gesteigerte Retention -> Renale Natrium und H2O Ausscheidung sinkt

Reaktion auf Natriumüberschuss und / Blutdruckanstieg:
Natrium und Wasserzufuhr -> Natriumbestand und EZV steigt, RR steigt -> RAAS sinkt -> Vasodilatation, verringerte Retention -> Renale Natrium und H2O Ausscheidung steigt

8. Die Mechanismen der Steuerung der Reninfreisetzung beschreiben

Renin: Spezifische Protease: Spaltet Angiotensinogen zu Angiotensin I

Angiotensinogen: Plasmaeiweiß, Bildung in der Leber
Angiotensin Converting Enzyme: Lokalisisert an Endothelzellen (va Lungenstrombahn), Spaltet Ang I zu Ang II
Angiotensin II: Peptidhormon
Aldosteron: Gebildet und freigesetzt von der Zona Glomerulosa der Nebennierenrinde, Steroidhormon

Steuerung Juxtaglomerulärer Apparat: Reninfreisetzung
=> renaler Barorezeptormechanismus, beta adrenerge Steuerung, Macula Densa Mechanismus

Art RR -> Nierenarteriendruck -> Renaler Barorezeptor -> Renin
=> Anstieg von Renin va wenn systolischer RR unter 80 fällt

Beta Adrenerge Steuerung vom Kreislaufzentrum über sympathische efferente Hirnnerven sowie zirkulierendes Adrenalin aus NNM, afferenter Input ua von Barorezeptoren (Aorta, Carotis) und atrialen Volumenrezeptoren -> Hohe Sympathicusaktivität steigert Reninfreisetzung

Macula Densa Mechanismus: NaCl Konzentration in der Tubulusflüssigkeit des frühdistalen Tubulus (diese hängt wahrscheinlich vom Natrium Bestand / Durchsatz ab) -> Niedrige tubuläre NaCl Konzentration steigert Reninfreisetzung
=> Sehr starker Anstieg der Plasma Renin Aktivität bereits bei einem Verlust von 10%

9. In Grundzügen den „genomischen“ Wirkmechanismus von Aldosteron via Mineralocorticoidrezeptor und ENaC im distalen Nephron beschreiben

Steuerung der Aldosteronfreisetzung:

Hohe Ang II Plasmakonzentration, niedrige extrazelluläre Natriumkonzentration, hohe extrazelluläre Kaliumkonzentration, ACTH
Gehemmt durch hohe Plasmakonzentration von Atrialem Natriuretischens Peptid

Hohe Aldosteron Plasmakonzentrationen fördern in der Niere die tubuläre Natriumresorption, die tubuläre Kaliumsekretion
Ähnliche Wirkung auch im Magen Darm Trakt und an Schweißdrüsen

Aldosteron: Steroidhormon: Hauptvertreter der Mineralcorticoide
Aldosteronrezeptor: Mineralocorticoidrezeptor
Zeitbedarf Wirkung Aldosteron (ebenso wie Mineralocorticoid Antagonisten)

Aldosteron passiert Plasmamembran, bindet Aldosteronrezeptor, Dissoziation von einem Liganden
-> Translokation in den Nucleus -> bindet Aldosterongesteuerte Gene -> Veränderte Genexpression -> Aldosteron induzierte Proteine

Wirkungen von Aldosteron am distalen Tubulus und corticalen Sammelrohr
Aldosteron steigert die Synthese bestimmter Proteine: ENaC und Na/K ATPase, ENaC und Na/K ATPase stimulierende Faktoren
=> Verstärkte Natriumresorption und verstärkte Kalium + H+ Sezernierung

10. Die pathophysiologische Rolle der RAAS Komponenten bei renovaskulärer Hypertonie (Nierenarterienstenose) und bei primärem Hyperaldosteronismus und deren charakteristische Laborkonstellationen beschreiben (Conn)

Primärer Hyperaldosteronismus / Conn Syndrom:

Aldosteron steigt -> Retention steigt -> Renale Natrium und Wasser Ausscheidung sinkt
=> Natriumbestand und EZV steigen -> Art RR steigt
=> im distalen Tubulus wird zu viel Natrium resorbiert => Natriumbestand des Körpers nimmt zu => Automatisch nimmt auch Wasserbestand zu
=> Blutvolumen nimmt zu => Herzkraft steigt (Frank Starling) -> Hypertonie
Flüssigkeitseinlagerungen / Ödeme
Distaler Tubulus: Zu starke Kaliumsekretion: Kaliumbestand nimmt ab, Kaliumkonzentration im EZV und Blutplasma nimmt ab (Hypokaliämie) -> Muskelschwäche, Lähmung einzelner Muskeln und leichte Ermüdbarkeit, Herzrhythmusstörungen, Störungen des Farbsehens
Verstärkte Sekretion von Protonen -> Protonenbstand nimmt ab, Protonenkonzentration sinkt im EZV und Blutplasma (metabolische Alkalose)

Aldosteron steigt -> Tubuläre Natrium Resorption, Natriumbestand, EZV / Plasma, Mittlerer Füllungsdruck des KL, Zentraler Venendruck, Schlagvolumen, Art RR und Nierenarteriendruck steigen
=> Partielle Kompensation: Renin sinkt, Ang II sinkt, Tubuläre Natriumsekretion wird ein wenig kompensiert (nicht ausreichend)

Diagnose: Verhältnis von Aldosteron Plasmakonzentration zu Renin Plasmaaktivität (/Konzentration) ist erhöht

Untersuchung: Bei spontaner Hypokaliämie < 3,7mval/L, adrenalem Inzidentalom, FA für Hypertonie / Cerebrovaskulärer Vorfall im jungen Alter, organische Hypertonieveränderungen die nicht zur Dauer der Hypertonie passen, schwer einstellbare Hypertonie (>3 Medikamente) auch bei Normokaliämie

Screening: Plasma Aldsoteron, Renin Konzentration / Aktivität, Quotient ARQ = PAC / PRC (PRA)
=> Ambulant, morgendliche Abnahme, Sitzende Position (10min), Pat mind 2 h aus dem Bett
Positiver Screening Test ARQ > 20ng/L und Aldosteron > 50ng/L
=> Positive Bestätigungstests: Kochsalz Infusions Test, Oraler Kochsalz Belastungs Test, Fludrocortison Suppressions Test, Captorpil Test
Physiologisch: Aldosteron sinkt 2h nach Kochsalzinfusion, nicht bei Conn
=> Bewiesener primärer Hyperaldosteronismus (Positiver Screening Test + Bestätigungstest)

Nierenarterienstenose -> RAAS

 

Nierenarterienstenose: Renovaskuläre Hypertonie
Nierenarteriendruck sinkt stark -> Renale Barorezeptoren -> Renin steigt -> RAAS -> Tubuläre Natriumresorption steigt, Natriumbestand, EZV/ Plasma, MFP, zVP, Schlagvolumen, art RR steigen
Kompensation: Sympathicus und Macula Densa und Ang II reduzieren Renin, jedoch nicht ausreichend

11. Angriffspunkte von pharmakologischen Modulatoren des RAAS benennen

Conn:

=> OP (Ein / Beidseitig?) -> CT/MRT Nebennieren + Seitengetrennte NN Venen Katheterisierung

Therapie: Einseitige Mehrproduktion zB Aldosteron produzierendes Adenom: Unilaterale Adrenalektomie, Präoperativ Vorbehandlung mit Spironolacton, Wenn keine Vorbehandlung, dann postoperativ häufig Hyperkaliämie und Hypotension
Beidseitig / Pat lehnt OP ab: keine OP!, Spironolacton, Amilorid, andere Antihypertensiva, Eplerenon

RAAS Pharmakologie
ACE Inhibitoren: Hemmen ACE => Bildung von Ang II aus Ang I
AT1 Blocker (Angiotensin II Rezeptor Subtyp 1 Antagonisten) -> Hemmen Wirkung von Ang II
Aldosteron Antagonisten: Hemmen tubuläre Kaliumsekretion und Natriumresorption durch Aldosteron
Beta Blocker: Hemmen Sympathische Wirkung auf Reninfreisetzung
Renin Inhibitoren: Hemmen die Bildung / Wirkung von Renin? Klinisch noch nicht eingesetzt

Keine Kombination von AT1 Blocker und ACE Hemmer!
Sonst alles frei kombinierbar (Diuretikum, beta Blocker, Kalzium Antagonsit, ACE Hemmer / AT1 Blocker)

AT 1 Rezeptor: Vasokonstriktion, Salz / Wasserretention, Remodelling, Myokardhypertrophie, Stimulierung O2 Radikalbildung
AT 2 Rezeptor: Vasodilatation, antiproliferativ, Zelldifferenzierung, Gewebereperatur, Vermehrte NO Bildung, vermehrte Sensitivität von Bradykinin 2 Rezeptoren

12. Die Wirkungen von Angiotensin II und Aldosteron auf Elektrolyt und Wasserhaushalt sowie Gefäße benennen

Ang II: Wirkung am proximalen Tubulus: Verstärkt Wirkung des Na/H Exchanger + Natriumkanäle

Distaler Tubulus: Versträkt Natrium Chlorid Symporter + ENaC
Angiotensin II: Fördert Aldosteronfreisetzung, tubuläre Natrium und Wasserresorption, Durst, konstringiert Kapazitäts- und Widerstandsgefäße, hemmt Reninfreisetzung

Aldosteron: Fördert tubuläre Natrium Resorption und Kaliumsekretion

13. Die wesentlichen Vorgänge mit Einfluss auf die Pharmakokinetik von Arzneimitteln sowie die klinisch relevanten Kenngrößen der Plasmakonzentrationszeitkurve erklären

Pharmakodynamik: Was das Arzneimittel mit dem Körper macht

Pharmakokinetik: Was der Körper mit dem Arzneimittel macht

Pharmakokinetik: LADME: Liberation, Absorption, Distribution, Metabolismus, Elimination
Einflussfaktoren: Liberation ~ Magensäurebestand, Erbrechen, Applikationsform + Einnahme (+ Wasser?)
Absorption ~ Darmerkrankungen, Diarrhoe, …

Konzentrations Zeit Verlauf im Plasma
AUC: Fläche unter der Plasmakonzentrations Zeitkurve (Masse/Volumen)xZeit
Cmax: Maximale Plasmakonzentration
Cmin: Minimale Plasmakonzentration
tmax: Zeit bis zum Erreichen von Cmax
t1/2: Plasma HWZ oder Eliminations HWZ, Zeit bis zum Erreichen der halben Konzentration von Cmax

AUC: Gesamtexposition
Cmax, tmax: Wirkeintritt
Cmin: Monitorisierung, Talspiegel
t1/2: Wirkdauer, Dosierintervalle, Zeit bis zum Erreichen des steady state, Abklingphasen nach Absetzen

14. Die Grundlagen der Arzneimittel Clearance, den Anteil der Nierenfunktion (Qo Konzept) und die Prinzipien der Dosisanpassung bei eingeschränkter Nierenfunktion erläutern

Niereninsuffizienz: Filtration, Sekretion, Resorption

=> Clearance: Virtuelles Blutvolumen, das pro Zeiteinheit von der betreffenden Substanz befreit wird
=> Nur freie Substanzen können filtriert werden (nicht gebundene)
=> Nette Effekt ~ GFR (~ Plasmaproteinbindung), Tubuläre Sekretion und Reabsorption (va lipophile Wirkstoffe)

GFR nach MDRD
Zulassung, Dosisanpassung und KI beziehen sich immer auf Kreatinin Clearance nach Cockroft Gault Schätzung
Normale Nierenfunktion > 80, leicht eingeschränkt -50, moderat eingeschränkt bis 30 (Dosisanpassung), stark eingeschränkt <30 (KI, Ausschluss klinischer Studien)

Arzneimittelclearance: Elimination:
CL (ml/min) = Dosis (mg) / AUC (mg/ml)min
CL = CL Renal + CL Hepatisch + CLx (Haut, Lunge)
=> Vereinfachung: Totale Arzneimittelclearance = Hepatische + renale Clearance => Renal eliminierter Anteil des Wirkstoffes muss bekannt sein!

=> Eliminationsfraktion Q:
Anteil der Niere an Gesamtclearance ist substanzspezifisch
=> Qo: Extrarenal ausgeschiedener bioverfügbarer Dosisanteil
1-Qo: Bioverfügbarer Dosisanteil, der renal eliminiert wird
Renaler Teil wird ~ GFR ausgeschieden!

Qo > 0,8: Keine relevante Akkumulation bei NI
Qo < 0,5: Akkumulation bei NI, relevant ab Halbierung der NI (CrCl < 50-60ml/min)

=> HWZ steigt => Dosisanpassung bei NI notwendig
Wirkdauer steigt (Zeit bis zum Erreichen des steady state, Abklingphase nach Absetzen)

Einfache Faustformel: CrCl < 50/60 ml/min, Qo Wert < 0,5 => Erniedrigen der Erhaltungsdosis (Halbieren) oder Verlängerung der Dosisintervalle (Verdoppeln)
=> in besonderen Fällen muss Anpassung gezielt berechnet werden / empirisch an die Nierenfunktion angepasste Dosierung gewählt werden

Qo und aktive Metaboliten: Qo auch für aktive Metaboliten von Bedeutung und kann sich von Muttersubstanz unterscheiden!
Beispiel: Morphin 6 Glucuronid => Q0 Wert von Morphin >> Q0 Wert des aktiven Metaboliten

15. Die Grundlagen nephrotoxischer Wirkungen von Arzneimitteln am Beispiel von Aminoglykosiden und nichtsteroidalen Antirheumatika erläutern

Aminoglykosid AB: Hemmen Proteinbiosynthese der Bakterien durch Bindung an UE der Ribosomen => Bakterizid

Erregerspektrum: va gram negative Bakterien wie E Coli, indiziert bei Sepsis, schwere HWI
Pharmakokinetik, zB Gentamicin: Als Polykation oral nicht bioverfügbar => Toische / Parentale Verabreichung, Dosierung 1/d ~ KG, Qo = 0,02, 3h, Plasmaproteinbindung 0-20%
UAW: Probleme: Nephro- + Ototoxizität

Direkt toxische Schädigung im proximalen Tubulus (Endozytose, Akkumulation -> Cell Signaling -> Apoptose)
Initial toxische Tubulusschädigung, zunehmende Tubulusobstruktion, zunehmende vaskuläre und mesangiale Schädigung (Dysfunktion)

Teufelskreis: Aminoglykosidtherapie -> Nephrotoxizität -> GFR sinkt -> Gentamicinspiegel steigt -> Nephrotoxizität steigt -> GFR sinkt
=> Monitorisierung der Nierenfunktion + ggf Dosisanpassung

PG Synthese: Stimulus -> PLA2 -> freie Arachnoidonsäure -> COX -> TXA2, PGI2, PGs
=> Vielfältige systemische und organspezifische Wirkungen

Gabe nicht steroidalerrheumatika, zB Ibuprofen / COX Inhibitoren => Hemmung der COX
=> Verringerte PGI2, PGE2 Synthese => Nierenfunktionsstörung: Volumenretention, Blutdruckanstieg, Nierenversagen

Akute Nephrotoxizität unter pathophysiologischen Bedingungen
Risikofaktoren: Volumenmangel, Natriummangel, chronische Nierenerkrankung, va ältere Patienten
=> Renin steigt, Vasokonstriktion, Natriumvolumenretention
COX2 steigt => PGs: Vasodilatation, Natriumvolumenexkretion
=> Hemmung COX2 -> Steigerung von Renin => Vasokonstriktion, Natriumvolumenretention
=> Nierenversagen, GFR sinkt, häufig reversibel, bei Langzeitanwendung können NSAR auch weitere strukturelle Nierenschädigungen induzieren
== > mit Vorsicht bei Patienten mit Risikofaktoren einsetzen! Medikamente KI bei CrCL < 30ml/min!

16. In Grundzügen die Mechanismen der hormonellen Regulation (Parathormon, Calcitriol, Phosphatonin, FGF23) der renalen Kalzium- und Phosphatretention und -ausscheidung beschreiben

Calciumkonzentration: EZV 2,5mM, IZV 100nM, gebunden an Calmodulin (Intrazellulär), Albumin / Fetuin A Extrazellulär

=> Strenge Regulation: 2nd messenger, kontrolliert Enzyme, Gerinnung, Zelladhäsion, wichtig bei Muskelkontraktion, reguliert zelluläre Sezernierung / neuronale Exzitation, bestimmt Knochenstabilität

1,25 Dihydroxyvitamin D3 = 1,25 Dihydroxy Cholecalciferol = Calcitriol
Niere: Renale Reabsorption von Calcium via TRPV5, reprimiert 1alpha Hydroxylase, induziert 24 Hydroxylase, induziert Megalinexpression
=> Calciumreabsorption steigt, Phosphatreabsorption steigt
=> Steroidhormon, Transport über VDBP im Blut, bindet Megalin an der Niere => IDBP3 -> Endosomen -> Freisetzung Vit D, Bindung IDBP3 -> Mitochondrium, 1 alpha Hydroxylierung -> Wirkt direkt im Zellkern (Translokation, Nukleäre Rezeptoren) oder ans Blut freigesetzt und an VDBP gebunden

Parathormon: Calciumreabsorption steigt, 1 alpha Hydroxylase steigt, Calcitriol steigt, Phosphatreabsorption sinkt
Gelöst im Blut -> Bindet PTH Rezeptor 1 (GPCR) -> PKA, PKC, PLC beta -> Induktion 1 alpha Hydroxalse Niere, Stimulation Calciumresorption, Hemmung Phosphatresorption

Calcitonin: Erhöht Calcium und Phsophat Auscheidung / Inhibiert Reabsorption

Phosphatonin (FGF23): Senkt Serumphosphat, PTH und Calcitriol
Wirkt über Klotho (Klotho und FGFR1 bilden FGF23 Rezeptor)
=> Wirkt am distalen Tubulus => Hemmt am proximalen Tubulus Natrium Phosphat Symporter (NaPi 2a, c), 1 alpha Hydroxylase, aktiviert 24 Hydroxylase

17. In Grundzügen die hormonelle Regulation der renalen Calcitriolsynthese durch Parathormon und Phosphatonin FGF23 beschreiben

Calcitriol:

7 Dehydroxychlesterol -> Vit D3 (Cholecalciferol) in der Haut durch UV Strahlung, Ringspaltung / Nahrungsaufnahme => Geschwindigkeitsbestimmend
Leber: 25 Hydroxylierung
Niere: 1 Hydroxylierung => Geschwindigkeitsbestimmend
Abbau: 24 Hydroxylierung

Calcitriol: Hemmt 1 alpha Hydroxylase (Calcitriolbildung), fördert 24 Hydroxylase (Abbau), Megalin
Hemmt PTH + Calcitoninfreisetzung

PTH: Produktion in Hauptzellen / Chief Zells der Nebenschilddrüse, Calcium sensing Rezeptor hemmt Freisetzung => Freisetzung bei Calciummangel (GPCR, Gqi hemmt AC, Gqa aktiviert PLC, PLA2, MAPK)
=> Steigert 1 alpha Hydroxylase => Calcitriolsynthese

FGF23: Senkt 1 alpha Hydroxylaseaktiviät (Calcitriolsynthese), steigert 24 Hydroxylase (Abbau)