Lyrikanalyse
Lyrik
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 43 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Allemand |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 15.01.2014 / 17.12.2014 |
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Akatalektischer Vers
...wenn am ende eines Verses vollständiger Versfuß
Alexandriner
Der Alexandriner ist ein Zwölf- oder Dreizehnsilber mit einer
Zäsur nach der dritten Hebung und akatalektischem oder hyperkatalektischem
Schluss. [Schematische Darstellung: x-/x-/x-//x-/x-/x-(/x).]
Alliteration
Als Alliteration wird der Gleichklang im Anlaut der betonten Wörter
eines Verses bezeichnet, den man auch Stabreim nennt. (Bsp.: Wein der
Weisheit)
Anapäst
Versfuß, bei dem auf zwei unbetonte Silben eine betonte folgt (xx-).
(Bsp.: Har-mo-níe)
Ballade
Die Ballade (vom ital. ballata „Tanzlied“) ist ein lyrisches Subgenre,
das einen relativ kurzen, fiktionalen Text in Versen (oft auch in Strophen
und/oder Reimform) erzählt.
Blankvers
Ein aus fünf jambischen Versfüßen bestehender, reimloser Vers, aus
der englischsprachigen Tradition. Wie sein Vorbild der blank vers findet er
vor allem im versifizierten Drama Verwendung.
Chevy-Chase-Strophe
Aus der englischsprachigen Tradition stammende Form
der Volksliedstrophe. Sie wurde nach der volkstümlichen, altenglischen Ballade
The Hunting in the Cheviot Hills benannt und besteht aus vier alternierend
vier- und dreihebigen Versen mit stumpfer Kadenz, die mit Kreuzreim
verbunden sind.
Daktylus
Versfuß, bei dem auf eine betonte Silbe zwei unbetonte folgen (-xx).
(Bsp.: Ré-genschirm)
Distichon
Doppelvers; Kombination aus einem Pentameter und einem Hexameter.
Elision
Als Elision bezeichnet man ein Mittel, das Verwendung findet, um die
Zahl der Silben in einem Vers zu verringern und so das gewählte Versmaß
aufrecht zu erhalten (z. B. wird, wenn zwei Vokale unmittelbar aufeinander
folgen, ein meist unbetonter Laut weggelassen).
Elegie
Die Elegie ist eine Gedichtgattung, die sich aus mehreren so genannten
elegischen Distichen zusammensetzt. Inhaltlich dominieren klagende und
wehmütige Themen.
Enjambement
Ein Enjambement oder Strophen- bzw. Zeilensprung ist eine
Divergenz zwischen syntaktischer und metrischer Gliederung, liegt also vor,
wenn ein Satz oder gar Wort an einer Versgrenze unvollendet bleibt und im
folgenden Vers fortgeführt/vollendet wird.
Epigramm
Das Epigramm (im Deutschen auch Sinngedicht genannt) ist eine
scharfsinnige, oft witzige und/oder satirische Rede in Versform, die sich
durch kürze und Konzentration auf eine Person, Gegenstand oder Begebenheit
definiert. Inhaltlich ist sie zweigegliedert in Erwartung und (unerwartetem)
Aufschluss.
Gelegenheitsdichtung
Gelegenheitsdichtung bzw. Kasualpoesie ist als Auftragsarbeit
durch ihren jeweils ganz konkret zu benennenden Entstehungskontext
und Anlass bestimmt (Geburts-, Namens-, Hochzeitstag oder Begräbnis)
und stark an den entsprechenden rhetorischen Konventionen orientiert, womit
sie sich von der Subjektivität der Erlebnislyrik abgrenzt
Hymne
Bei der lyrischen Untergattung Hymne (von griech. hymnos „Lobgesang“)
handelt es sich um einen feierlichen Lob- und Preisgesang in Versform
und freier Rhythmik. Traditionell richtet sich die Hymne an Helden, Fürsten
oder Götter, kann aber auch die Natur/Schöpfung oder deren Erleben (z.B.
Reisen) thematisieren. Kennzeichnend sind der feierliche Ton, inhaltliche
Überhöhungen sowie der Aufbau in Anrufung, (epischem) Mittelteil und abschließender
Bitte.
Hexameter
Als Hexameter bezeichnet man einen Vers, der aus sechs Versfüßen
besteht, wahlweise sechs Daktylen mit katalektischem Schluss oder zwei
Daktylen mit vier weiteren Versfüßen, Spondeen oder (im deutschen Hexameter)
Trochäen. [Dies entspricht folgender schematischer Darstellung:
-x(x)/-x(x)/-x(x)/-x(x)/-xx/-x]. Mindestens eine Zäsur ist obligatorisch, wird
jedoch unterschiedlich gesetzt. Beliebt ist eine Zäsur nach dem dritten Versfuß.
Jambus
Ein alternierender Versfuß, bei dem eine betonte auf eine unbetonte
Silbe folgt (x-). (Bsp.: ge-léhrt)
Hyperkatalektischer Vers
Man spricht von einem hyperkatalektischen Vers,
wenn am Ende eines Verses eine Silbe überzählig ist.
Kadenz
Der Versausgang wird auch als Kadenz bezeichnet. Die Art des Versausgangs
betreffend differenziert man zwischen einer stumpfen oder auch
männlichen Kadenz, bei der der Vers mit einer Hebung endet und einer klingenden
oder auch weiblichen Kadenz, bei der der Vers mit einer Senkung endet.
Bei der Gedichtanalyse und der formalen Transkription des Gedichts
wird eine weibliche Kadenz mit einem w, einen männliche mit einem m markiert.
Katalektischer Vers
Man spricht von einem katalektischen Vers, wenn eine
Silbe des letzten regulären Versfußes eines Verses fehlt.
Knittelvers
Der Knittelvers ist eine genuin altdeutsche Versform, die zunächst
vor allem in Epos und Drama Verwendung fand. Kennzeichen ist der obligatorische
Paarreim. Seinen eher abschätzigen Namen (knüttel =Knotiges,
Knorriges) erhielt der Knittelvers aufgrund seiner teilweise schwerfälligen
und holprig wirkenden Rhythmik. Man unterscheidet den so genannten strengen
vom freien Knittelvers. Der strenge Knittelvers ist ein meist alternierender
acht- oder neunsilbiger Vierheber, mit Paarreimbindung, wie ihn am
kunstvollsten Hans Sachs verwandte. Im freien Knittelvers hingegen herrscht
Füllungsfreiheit, d.h. es können mehrere Senkungen aufeinander folgen, oder auch ganz wegfallen, sodass der freie Knittel aus bis zu 15 Silben bestehen kann
Kreuzreim
Als Kreuzreim wird die Reimstellung am Versende nach dem
Schema abab bezeichnet.
Konkrete Poesie
Die Bezeichnung geht auf Eugen Gomringer zurück, der den
Begriff 1953 in Analogie zur Konkreten Kunst und deren abstrakter Darstellungsweise
bildete. Das charakteristische Merkmal der konkreten Poesie ist
im Anschluss daran auch der weitgehende Verzicht auf das Wort als Bedeutungsträger,
statt dessen wird im Rekurs auf das konkrete Material der Sprache
(Wörter, Silben, Buchstaben) eine Aussage unmittelbar veranschaulicht.
Metrum
Versmaß, kleinste formale Einheit dews Gedichts
Ode
(griech. odé „Gesang, Lied“). Es handelt sich hierbei um eine Familie von
Gedichtformen, die in der deutschsprachigen Entwicklung formal vor allem
durch Vierversigkeit und Strophenform sowie Reimlosigkeit gekennzeichnet
ist. Inhaltliche Merkmale sind, ähnlich wie bei der Hymne, vor allem die Darstellung
erhabener Gegenstände und Persönlichkeiten.
Paareim
Als Paarreim wird die Reimstellung am Versende nach dem Schema
aabb bezeichnet.
Pentameter
Ein Pentameter (der trotz der irreführenden Bezeichnung aus sechs
Versfüßen besteht) ist ein Vers, in dem die dritte und vierte Hebung unmittelbar
aufeinander folgen, wodurch sich eine Zäsur, ein Einschnitt ergibt.
[Schematische Darstellung: -x(x)/-xx/-//-x(x)/-xx/-.]
Reim
Der Reim, der Gleichlaut zweier Silben, ist ein wesentliches Strukturelement
der Lyrik.
Romanze
Die Romanze ist das romanische Gegenstück zur Ballade. Die entsprechende
Romanzenstrophe besteht aus vier trochäischen Versen, im
Kreuzreim oder halben Kreuzreim, mit wechselnden Kadenzen.
Sonett
Das Sonett ist die prominenteste und variationsreichste lyrische Gattung.
Es handelt sich um eine vierzehnzeilige, ursprünglich italienische, Gedichtform
mit variierendem Reimschema und einheitlichem Versmaß. Diese graphische
Erkennbarkeit gilt als erstes Definitionskriterium, da der Inhalt nicht
festgelegt ist.
Sonettenkranz / Sonettenzyklus
Sonette werden häufig zum Sonettenzyklus
verbunden, wobei sich als besondere Form der so genannte Sonettenkranz
etabliert hat, der meist aus fünfzehn Sonetten besteht, von denen die ersten
vierzehn jeweils die Schlusszeile des vorhergehenden Sonetts als Anfangszeile
wiederaufnehmen und das erste Sonett die Schlusszeile des vierzehnten
Sonettes als Anfangzeile verwendet, so dass eine zyklische Struktur, ein
Kranz, entsteht. Das fünfzehnte Sonett, auch Meistersonett genannt, setzt sich
schließlich aus den Anfangszeilen der vierzehn anderen Sonette zusammen.
Spondeus
Versfuß, bei dem zwei betonte Silben aufeinanderfolgen (--). (Bsp.:
Blút-tát)
Stanze
Die Stanze, ein in Deutschland aus acht Alexandrinern, die sich nach
dem Schema abababcc reimen, bestehendes Strophenmaß, war die dominante
Strophenform der klassischen italienischen Epik, erfreute sich aber in
Deutschland um 1800 als lyrische Strophenform besonderer Beliebtheit.
Schweifreim
Als Schweifreim wird die Reimstellung am Versende nach dem
Schema aabccb bezeichnet.
Terzine
Die Terzine, eine italienische Strophenform, wurde im 14. Jahrhundert
vom italienischen Dichter Dante Alighieri in dessen Divina Comedia entwickelt
und besteht aus drei Versen, im italienischen aus Elfsilbern, die Endecasillabos
genannt werden, in der deutschen Variante handelt es sich um fünfhebige,
alternierende Verse, die aus zehn oder elf Silben bestehen können.
Terzine
Die Terzine, eine italienische Strophenform, wurde im 14. Jahrhundert
vom italienischen Dichter Dante Alighieri in dessen Divina Comedia entwickelt
und besteht aus drei Versen, im italienischen aus Elfsilbern, die Endecasillabos
genannt werden, in der deutschen Variante handelt es sich um fünfhebige,
alternierende Verse, die aus zehn oder elf Silben bestehen können.
Terzinenreim
In aus Terzinen aufgebauten Gedichten reimen sich die Verse
über die Strophengrenze hinweg mittels eines so genannten Ketten- oder Terzinenreims
(Reimschema: ababcbcdc …) und am Ende des Gedichts wird eine
einzelstehende Verszeile ergänzt, damit der letzte Mittelreim nicht isoliert
steht.
Trochäus
Der Trochäus (-x) ist ein alternierender Versfuß, bei dem eine unbetonte
auf eine betonte Silbe folgt (Bsp.: Lé-ben).
Umarmender Reim
Als umarmender Reim wird die Reimstellung am Versende
nach dem Schema abba bezeichnet.
Verschränkter Reim
Als verschränkter Reim wird die Reimstellung am Versende
nach dem Schema abcabc bezeichnet.