LOS I - Kap. 4 : Geschäftsprozesse und -methoden des MRP II / ERP-Konzepts
Logistik-, Operations und Supply Chain Management I ETHZ, BWI, D-MTEC, Paul Schönsleben
Logistik-, Operations und Supply Chain Management I ETHZ, BWI, D-MTEC, Paul Schönsleben
Fichier Détails
Cartes-fiches | 34 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Gestion d'entreprise |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 02.01.2014 / 22.03.2017 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/los_i_kap_4_geschaeftsprozesse_und_methoden_des_mrp_ii_erpkonzepts
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Definition : MRP II - Konzept
Manufacturing Resource Planning
umfasst eine Menge von Prozessen, Methoden und Techniken zur Planung aller Ressourcen eines produzierenden Unternehmens.
Definition : ERP - Konzept
Enterprise Resource Planning
umfasst eine Menge von Prozessen, Methoden und Techniken zur effektiven Planung und Steuerung aller Ressourcen, die zur Beschaffung, zur Herstellung, zum Vertrieb und zur Abrechnung von Kundenaufträgen in einem Produktions-, Handels- oder Dienstleistungsunternehmen nötig sind.
Langfristige Planung
Programm- bzw. Hauptplanung
-Monate bzw. mehr als ein Jahr vor Realisierung
-die gesamte Nachfrage abschätzen
-Notwendige Ressourcen ableiten und sicherstellen.
Mittelfristige Planung
Detail- und Terminplanung
-nächste Monate oder Wochen
-Präzisierungen der Nachfrage festhalten
-Bedarfe an Ressourcen mit wahrscheinlich verfügbaren Ressourcen in der Zeitachse abstimmen
-Abmachungen zur Sicherstellung des Bedarfs an Ressourcen präzisieren bzw. korrigieren.
Kurzfristige Planung und Steuerung
Durchführung und Arbeitssteuerung
-Eigentliche Abwicklung von Aufträgen
-Begleitung des Güterflusses durch Daten- und Steuerungsfluss
Definition : Materialmanagement
soll zur Deckung der Nachfrage notwendigen Güter kostengünstig und termingerecht zur Verfügung stellen.
Definition : Zeit- und Terminmanagement sowie Kapazitätsmanagement
sollen die notwendige Kapazität zur Deckung der durch die Aufträge auftretenden Belastung der Personen und der Produktionsinfrastruktur kostengünstig und termingerecht sicherstellen.
Definition : Nachfragemanagement
die Aufgabe, die gesamgte Nachfrage für Güter und Dienstleistungen auf dem Markt zu erkennen.
Umfasst Angebots- und Rahmenauftragsbearbeitung, Bedarfsvorhersage und Auftragszusammenstellung.
Definition : Kundenangebot
eine Aussage über den Preis, die Verkaufsbedingungen und die Beschreibung von Gütern oder Dienstleistungen gegenüber einem Kunden, die ihm als Antwort auf seine Anfrage gegeben wird.
Bei der Kundenrahmenauftrags-Bearbeitung:
Was gibt es für Aussagen über die Abnahmemenge, die unsicheren Mengenanteile und die unsicheren Termine?
- Die Abnahmemenge ist oft durch ein Minimum und ein Maximum während eines bestimmten Zeitraumes festgelegt.
Ist die Mindestabnahmemenge Null, dann handelt es sich um eine blosse Vorhersage.
- Die unsicheren Mengenanteile eines Rahmenauftrags können nun ähnlich wie bei Angeboten behandelt werden, d.h. durch laufende Präzisierung ihrer Erfolgswahrscheinlichkeit bei abnehmender Fristigkeit.
- Für die unsicheren Termine liegen meistens zusätzliche Informationen vor. Mit diesen Angaben können die Teilbedarfe in der Zeitachse verteilt angesetzt werden.
Nenne Schritte des simultanen Ressourcenmanagements je Iteration.
1. Absatzplan : Bestimmen der Vorhersage- oder Nachfragemuster
2. Bestandesplan, Produktionsplan und Beschaffungsplan für absetzbare Produkte:
-Bestimme die Lagerhaltungspolitik in Abhängigkeit von Kosten für Wechsel des Produktionsrhythmus und von den Lagerhaltungskosten
- Bestimme die gewünschten Niveaus an Lagerbeständen und berechne den entsprechenden Produktionsplan.
3. Ressourcenbedarfsrechnung / Ressourcenbudget:
- Berechne das Beschaffungsbudget und berücksichtige Makrokosten aufgrund des Wechsels des Produktionsrhythmus
4. Vergleiche die Budgetzahlen mit den tatsächlichen Möglichkeiten zur Realisierung
- beginne evtl. neu mit Schritt 1,2,3.
Definition : Absatzplan
eine Aussage der erwarteten Kundenaufträge in der Zukunft für jede Produktfamilie oder jeden Artikel.
Bestandesplan
setzt ein gewünschtes Niveau an gelagerten Artikeln - meistens an Endprodukten
Produktionsplan
besagt, welcher Output (Produkte, Menge und Termine) - von einer übergeordneten Ebene her gesehen - durch die Produktion hergestellt werden soll.
Beschaffungsplan für direkt absetzbare Produkte
gibt an, welche Produktfamilien oder Produkte, bestimmt zum direkten Verkauf, zugekauft / beschafft werden sollen.
Nenne die Ziele der Aufgabe "Materialmanagement"
- Vermeiden von Liefer- oder Produktionsunterbrüchen infolge von Fehlbeständen
- Möglichst geringe Kosten für die Administration sowohl der Produktion als auch der extern beschafften Güter
- Möglichst kleine Lagerhaltungskosten wegen allenfalls zu früh oder gar unnötig beschaffter Güter
Lieferbereitschaftsgrad (engl. Fill rate)
Prozentsatz der Nachfrage, welcher durch verfügbare Bestände gedeckt werden soll.
Lieferrückstand (engl. backorder)
ein nicht erfüllter Kundenauftrag.
Kumulierter Lieferbereitschaftsgrad
Wahrscheinlichkeit, dass mehrere verschiedene Artikel bei Bedarf gleichzeitig verfügbar sind.
Nenne zwei Klassierungen des Bedarfs nach seiner Genauigkeit und definiere sie!
1. Deterministischer Bedarf (in der Zeitachse abwärts vom Auftragseindringungspunkt)
2. Stochastischer Bedarf (in der Zeitachse aufwärts vom Auftragseindringungspunkt)
- Deterministisches Materialmanagement : Menge von deterministischen Methoden und Verfahren. Diese gehen im Prinzip von einer Nachfrage aus und berechnen daraus die notwendigen Bedarfe an Ressourcen aufgrund von gegebenen Verhältnissen.
- Stochastisches Materialmanagement : Menge von stochastischen Methoden und Verfahren. Diese nutzen eine Vorhersage zur Abschätzung des zukünftigen Bedarfs und berücksichtigen die Vorhersagefehler durch Einbau von Sicherheiten im Ressourcenbedarf.
Quasi-deterministisches Materialmanagement
nutzt für die Bestimmung des Primärbedarfs stochastische Methoden, für die Bestimmung des Sekundärbedarfs jedoch deterministische Methoden und Verfahren
Nenne zwei Klassierungen des Bedarfs nach seiner Beziehung und definiere diese!
1. Unabhängiger Bedarf / Primärbedarf für ein Gut hat keine Beziehung zum Bedarf eines anderen Guts.
2. Abhängiger Bedarf / Sekundärbedarf für ein Gut hat einen direkten Bezug zum Bedarf eines anderen Guts oder kann von diesem Bedarf abgeleitet werden.
Nenne die Ziele der Aufgabe "Zeit- und Terminmanagement" und "Kapazitätsmanagement"!
- Hoher Lieferbereitschaftsgrad, kurze Lieferfristen, Termintreue und gleichzeitig Anpassung an die Kundenwünsche
- Minimale Bestände in Arbeit.
- Optimieren der Wartezeiten
- Hohe und gleichmässige Auslastung. Vorhersehen von Engpässen
- Anpassungsfähigkeit der Kapazitäten
- Minimale fixe Kosten in der Produktionsadministration und in der Produktion.