Lohaus Entwicklungspsychologie Kap. 1-4

B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen

B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen


Kartei Details

Karten 51
Lernende 26
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 19.10.2014 / 21.10.2021
Weblink
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Paradigma der verzögerten Nachahmung

  • Vorführungen von Modellhandlungen, die nach einem mehr oder minder großen Zeitintervall immitiert werden sollen
  • Vorraussetzung: motorische Reproduktionsfähigkeit, somit erst ab 6 Monaten möglich

Datenerhebungsmethoden in späteren Entwicklungsabschnitten

  • wenn Fähigkeit zur Sprachproduktion noch gering, gibt es auch Techniken, die lediglich Sprachverständnis erfordern (z.B. Sortieraufgaben)
  • Interviewtechniken erfordern Sprachverständnis- und Sprachproduktion, ggf. sind Anpassugnen an die besondere Situation der Kinder erforderlich:
    • emotionale Anpassung an Untersuchungssituation erleichtern: Aufwärmphasen (Spielphase), Ersatzbindungsobjekte (Lieblingskuscheltier)
    • wahrgenommene soziale Gefälle zum Interviewer reduzieren: z.B. Sichtbarrieren oder Befragung mit Hilfe von Puppen -> Erwachsener soll in den Hintergrund treten
    • Kommunikaitonsverhalten eines Kindes fördern: alternative Kommunikationsformen anbieten, falls sprachliche Kompetenzen noch unzureichend sind (Zeichnen, Rollen- oder Puppenspiel)

Was ist eine Deprivationsstudie?

Im Extremfall werden alle Umwelteinflüsse (außer Nahrung) ab Geburt über eine best. Zeitspanne ausgeschaltet.

-> Welche enogenen Faktoren sind verantwortlich für Entwicklung? (Im Humanbereich verboten)

Definition Erbilichkeitsschätzungen

Geben an, welcher Anteil der Variation eines Merkmals auf die genetische Ausstattung entfällt und welcher Anteil auf die Umweltvariation zurückgeht.

Aktive, passive und evozierende Auswirkungen der genetischen Ausstattung:

  • Aktive Anlagewirkungen: Kind sucht sich aktiv eine Umgebung, die zu seinen Anlagen passt (z.B. extrovertiert, sucht sich Umgebungen mit viel Sozialkontakten)
  • Passive Analgewirkungen: biologische Eltern schaffen ein Umfeld, das zu ihrer eigenen Genausstattung passt, das jedoch wegen der genetischen Überlappung gleichzeitig auch ein günstiges Umfeld für die Kinder schafft
  • Evozierende Anlagewirkungen: Kind ruft durch sein Verhalten Wrikungen in seiner sozialen Umgebung hervor, die zu seiner Anlage passen (z.B. bei aktiven Kind sorgen Eltern mehr für aktivitätsfördernde Spiele)

Die 3 Typen können sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken.

Bedenken, die eindeutige Interpretierbarkeit der Befunde von Zwillingsstudien einschränken:

(Zwillingsstudien am häufigsten genutzte Methode, um Anlage- und Umweltanteile an Merkmalsvariationen zu bestimmen.)

  • Nichtrepräsentativität von Zwillingsstichproben (nicht repräsentativ für Gesamtbevölkerung)
  • Annahme gleicher Umweltvariation bei eineiigen und zweieiigen Zwillingen (Umwelten nicht nicht in jeder Beziehung vergleichbar)
  • Beschränkung der Aussagen auf die vorgefundenen Umweltvariationen (unklar, ob sie auch bei extremerer Umweltvariation noch gelten)

Vermutung, dass der Erblichkeitsanteil mit der Zwillingsmethode überschätzt wird. (Alternative: Adoptionsstudien)

Adoptionsstudien

  • für jeden Verwandtschaftsgrad lässt sich das Ausmaß der genetischen Übereinstimmung abschätzen, das bildet die Gundlage für die Verwendung von Adoptionsstudien zur Erblichkeitsbestimmung
  • bei starkem Erblichkeitseinfluss sollte hohe Ähnlichketi zu den biologischen Elern bestehen, bei starkem Umwelteinfluss dagegen hohe Ähnlichkeit zu den Adoptiveltern
  • Adoptivstudien führen zu ähnlichen Ergebnissen wie Zwillingsstudien
  • über das Alter hinweg findet sich häufig eine zunehmnede Ähnlichkeit zu den biologischen Eltern, was mit aktiven un evozierenden Anlagewirkungenn erklärbar ist
  • bei Extraversion, Neurotizmus, Aggressivität bei Adoptionsstudien geringere Erblichkeitsschätzungen als bei Zwillingsstudien -> bestätigt Vermutung, dass Erblichkeitsanteil mit Zwillingsmethode überschätzt wird

Schwächen der Adptionsstudien:

  • oft kann nicht jeder Umwelteinfluss der leiblichen Eltern ausgeschlossen werden (nur möglich, wenn Kind direkt nach der Geburt getrennt und kein weiterer Kontakt)
  • theoretisch geforderte Nullkorrelation zw. Umweltmerkmalen der Herkunfts- und der Adoptivfamilie ist kaum realisierbar (z.B. schon ähnlich, wenn im selben kulturellen Kontext)

Was ist das Serotonintransprotergen Verfahren?

je nach Genvariante entweder mit Optimismus und positiver Grundstimmung oder Pessimismus und Neigung zu Depression in Verbindung gebracht.

(Außer Zwillings- und Adoptionsstudien auch genetische Verfahren, die Gene identifizieren, die für bestimmte Merkmalsausprägungen verantworlich sind.)

Was ist die Modifikationsbreite?

Bandbreite, über die sich ein Merkmal durch Umwelteinflüsse beinflussen lässt.

Wechselwirkung zw. Genen, Umwelt und Verhalten

Vielfach wird von einseitigen Wirkungen von Genen auf Persönlichkeits- oder Verhaltensmerkmale ausgegangen. Angemessener wäre es jedoch, Wechselwirkungen anzunehmen.