Lohaus Entwicklungspsychologie Kap. 1-4
B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen
B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen
Kartei Details
Karten | 51 |
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Lernende | 26 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 19.10.2014 / 21.10.2021 |
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Präferenzparadigma
- Erhebung von Vorlieben
- 2 oder mehr Stimuli werden präsentiert und aus Reaktion des Kindes wird auf Präferenz gechlossen
- Material: v.a. visuell und akustisch, aber auch Geruchs- oder Geschmacksstimuli
- Reaktionsspektrum: Blick- oder Körperbewegungen, physiologische Messungen, Saugreaktionen
Habituations-Dishabituations-Paradigma
- wird geprüft, ob Säugling Reize voneinander unterscheiden kann
- Erst Gewöhnung an Reihe gleichartiger Reize, dann neuer Reiz -> wenn Säugling dishabituiert, folgt, dass er neuen Reiz als abweichend wahrgenommen hat
- es kann auch um Reizklassen gehen (z.B. Unterscheidung zuw. verscheidenen Tierklassen wie Vögel und Säugetiere)
Erwartungs-Induktions-Paradigma (Assoziationslernen)
- durch Präsentation von Stimuli werden bestimmte Erwartungen erzeugt -> kann Säugling Relationen innerhalb von Stimulusserien erkennen?
- Bsp: Stimuli die abwechseln auf linker und rechter Seite von Bildschirm erscheinen. Erkennt Säugling Regel, wird er Blick auf die Seite richten, wo er Reiz erwartet
-> Reaktionszeiten werden kürzer, wenn Säugling Relation erkannt hat - Möglich sind Kontigenzen zw. Stimuli sowie zw. Stimuli und eigenem Verhalten (z.b. Mobile an Bein binden, erkennt Säugling Relation wird er mehr strampeln)
Erwartungs-Enttäuschungs-Paradigma
- Annahme: schon Säuglinge haben Erwartungen über eintretende Ereignisse
- diese werden sichtbar gemacht, indem etwas geschiet, dass der Erwartung widerspricht (z.B. Ball springt auf Boden auf und bleibt danach unerwartet in der Luft)
- Erwartungsenttäuschung wird dadurch beobachtet, dass Säuglinge Ereignisse länger betrachten oder Anzeichen von Verunsicherung zeigen
-> Verhaltensreaktion weist darauf hin, dass Säugling eine Erwartung hatte, die nun nicht eingetreten ist
Paradigma der verzögerten Nachahmung
- Vorführungen von Modellhandlungen, die nach einem mehr oder minder großen Zeitintervall immitiert werden sollen
- Vorraussetzung: motorische Reproduktionsfähigkeit, somit erst ab 6 Monaten möglich
Datenerhebungsmethoden in späteren Entwicklungsabschnitten
- wenn Fähigkeit zur Sprachproduktion noch gering, gibt es auch Techniken, die lediglich Sprachverständnis erfordern (z.B. Sortieraufgaben)
- Interviewtechniken erfordern Sprachverständnis- und Sprachproduktion, ggf. sind Anpassugnen an die besondere Situation der Kinder erforderlich:
- emotionale Anpassung an Untersuchungssituation erleichtern: Aufwärmphasen (Spielphase), Ersatzbindungsobjekte (Lieblingskuscheltier)
- wahrgenommene soziale Gefälle zum Interviewer reduzieren: z.B. Sichtbarrieren oder Befragung mit Hilfe von Puppen -> Erwachsener soll in den Hintergrund treten
- Kommunikaitonsverhalten eines Kindes fördern: alternative Kommunikationsformen anbieten, falls sprachliche Kompetenzen noch unzureichend sind (Zeichnen, Rollen- oder Puppenspiel)
Was ist eine Deprivationsstudie?
Im Extremfall werden alle Umwelteinflüsse (außer Nahrung) ab Geburt über eine best. Zeitspanne ausgeschaltet.
-> Welche enogenen Faktoren sind verantwortlich für Entwicklung? (Im Humanbereich verboten)
Definition Erbilichkeitsschätzungen
Geben an, welcher Anteil der Variation eines Merkmals auf die genetische Ausstattung entfällt und welcher Anteil auf die Umweltvariation zurückgeht.
Aktive, passive und evozierende Auswirkungen der genetischen Ausstattung:
- Aktive Anlagewirkungen: Kind sucht sich aktiv eine Umgebung, die zu seinen Anlagen passt (z.B. extrovertiert, sucht sich Umgebungen mit viel Sozialkontakten)
- Passive Analgewirkungen: biologische Eltern schaffen ein Umfeld, das zu ihrer eigenen Genausstattung passt, das jedoch wegen der genetischen Überlappung gleichzeitig auch ein günstiges Umfeld für die Kinder schafft
- Evozierende Anlagewirkungen: Kind ruft durch sein Verhalten Wrikungen in seiner sozialen Umgebung hervor, die zu seiner Anlage passen (z.B. bei aktiven Kind sorgen Eltern mehr für aktivitätsfördernde Spiele)
Die 3 Typen können sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken.
Bedenken, die eindeutige Interpretierbarkeit der Befunde von Zwillingsstudien einschränken:
(Zwillingsstudien am häufigsten genutzte Methode, um Anlage- und Umweltanteile an Merkmalsvariationen zu bestimmen.)
- Nichtrepräsentativität von Zwillingsstichproben (nicht repräsentativ für Gesamtbevölkerung)
- Annahme gleicher Umweltvariation bei eineiigen und zweieiigen Zwillingen (Umwelten nicht nicht in jeder Beziehung vergleichbar)
- Beschränkung der Aussagen auf die vorgefundenen Umweltvariationen (unklar, ob sie auch bei extremerer Umweltvariation noch gelten)
Vermutung, dass der Erblichkeitsanteil mit der Zwillingsmethode überschätzt wird. (Alternative: Adoptionsstudien)
Adoptionsstudien
- für jeden Verwandtschaftsgrad lässt sich das Ausmaß der genetischen Übereinstimmung abschätzen, das bildet die Gundlage für die Verwendung von Adoptionsstudien zur Erblichkeitsbestimmung
- bei starkem Erblichkeitseinfluss sollte hohe Ähnlichketi zu den biologischen Elern bestehen, bei starkem Umwelteinfluss dagegen hohe Ähnlichkeit zu den Adoptiveltern
- Adoptivstudien führen zu ähnlichen Ergebnissen wie Zwillingsstudien
- über das Alter hinweg findet sich häufig eine zunehmnede Ähnlichkeit zu den biologischen Eltern, was mit aktiven un evozierenden Anlagewirkungenn erklärbar ist
- bei Extraversion, Neurotizmus, Aggressivität bei Adoptionsstudien geringere Erblichkeitsschätzungen als bei Zwillingsstudien -> bestätigt Vermutung, dass Erblichkeitsanteil mit Zwillingsmethode überschätzt wird
Schwächen der Adptionsstudien:
- oft kann nicht jeder Umwelteinfluss der leiblichen Eltern ausgeschlossen werden (nur möglich, wenn Kind direkt nach der Geburt getrennt und kein weiterer Kontakt)
- theoretisch geforderte Nullkorrelation zw. Umweltmerkmalen der Herkunfts- und der Adoptivfamilie ist kaum realisierbar (z.B. schon ähnlich, wenn im selben kulturellen Kontext)
Was ist das Serotonintransprotergen Verfahren?
je nach Genvariante entweder mit Optimismus und positiver Grundstimmung oder Pessimismus und Neigung zu Depression in Verbindung gebracht.
(Außer Zwillings- und Adoptionsstudien auch genetische Verfahren, die Gene identifizieren, die für bestimmte Merkmalsausprägungen verantworlich sind.)
Was ist die Modifikationsbreite?
Bandbreite, über die sich ein Merkmal durch Umwelteinflüsse beinflussen lässt.
Wechselwirkung zw. Genen, Umwelt und Verhalten
Vielfach wird von einseitigen Wirkungen von Genen auf Persönlichkeits- oder Verhaltensmerkmale ausgegangen. Angemessener wäre es jedoch, Wechselwirkungen anzunehmen.
Was gilt nicht als Entwicklung?
kurzfristige Befindlichkeitsänderungen oder Veränderungen durch abrupt eintretende äußere Ereignisse
Entwicklung ist die
überdauernde intraindividuelle Veränderungen des Erlebens und Verhaltens über die Zeit hinweg, die einzelnen Entwicklungschritte müssen aufeinander bezogen sein.
Gegenstan der Entwicklungspsychologie
- intraindividuelle Veränderungen des EuV
- interindividuelle Unterschiede
- Analyse von intraindividuellen Veränderungen des EuV in Bezug zu der jeweiligen materiellen und sozialen Umgebung
Aufgaben der Entwicklungspsychologie nach Montada 2008:
Grundlage:
- Beschreibung und Erklärung von Entwicklungsveränderungen
Anwendungsorientiert:
- Bestimmung/Diagnose des aktuellen Entwicklungsstandes
- Prognose des zukünftigen Entwicklungsstandes
- Möglichkeiten zur Beeinflussung des Entwicklungsverlaufs
Was macht die Entwicklugnsdiagnostik?
Bestimmung des aktuellen Entwicklungstandes
-> aus der Diagnose lässt sich der künftige Entwicklungsstand prognostizieren, wenn eine Merkmalsstabilität gegeben ist
Was ist Anthropogenese?
Spezialfall der Phylogenese mit Fokus auf den Menschen.
-> Es geht um die Entwicklung von den frühen anthropoiden Vorformen des Menschen bis zum Homo sapiens der Gegenwart
Phylogenese
stammesgeschichtliche Entwicklung im Laufe der Evolution, die sich nicht auf einzelne Individuen, sondern auf die Entwicklung von Arten bzw. Spezies bezieht.
Wann ist eine Orientierung am Lebensalter sinnvoll?
Wenn die Varinaz zw. den Altersgruppen größer ist als die Varianz innerhalb der Altersgruppen (wenn sich also ein hinreichend klare Abgrenzbarkeit der Atlersgruppen ergibt).
Bsp: Sprachentwicklung: Gruppe 3 und 4 jährige lassen sich gut voneinander trennen, 22 und 23 jährige nicht mehr
-> Orientierung am Lebensalter ist daher bei vielen Entwicklungsmerkmalen nur im Kindes- und Jugendalter möglich, wobei die eindeutigen Abgrenzungsmöglichkeiten zw. den Altersgruppen mit zunehmendem Atler schwinden
Kontinuierliche vs. diskontinuierliche Entwicklungsveränderungen
Kontinuierliche Entwicklungsveränderungen sind durch quantitative Veränderungen (z.B. Schwammtier) über die Zeit hinweg charakterisiert, während bei diskontinuierlichen Entwicklungsveränderungen auch qualitative Zustandsänderungen (z.B. Schmetterling: Raupe - Puppe - Falter) auftreten.
Mensch: keine Metamorphose wie bei Schmetterling, körperlich lediglich Phasen langsamer oder schnellerer körperlicher Entwicklung. In der psychischen Entwicklung durchaus qualitative Entwicklungsstadien, z.B. Übergang von vorsprachlichem zum sprachlich-symbolischen Denken.
Die verschiedenen Theorien der Entwicklungspsychologie unterscheiden sich hinsichtlich der Annahme von...
quantitativen bzw. qualitativen Entwicklungsverläufen.
- quantitative: z.B. lerntheoretische Entwicklungskonzeptionen
- qualitative: z.B. kognitive Theorie Piagets
Psychoanalyse
Freuds Theorie: Es (Triebe), Ich (Vermittlung), Über-Ich (Normen)
Im Laufe der Entwicklung steht Es im Vordergrund (Wunsch nach Essen), Ich und Über-Ich entwicklen sich später.
Entwicklungsphasen nach Freud
- Orale Phase (0-1)
- Anale Phase (1-3)
- Phallische Phase (3-6)
- Latenzphase (6-11)
- Genitale Phase (ab 11)
siehe Tabelle S. 11 Lohaus
bedeutsamer Entwicklungsprozess in der phallischen Phase
Ödipus- bzw. Elektrakomplex
Kinder erkennen die genitalen Unterschiede zw. Geschlechtern und fühlen sich zum gegengeschlechtlichen Elternteil hingezogen, möchten diesen möglichst für sich allein haben. Furcht vor Rache des gleichgeschlechtlichen Elternteils. Führt zur Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil und zur Übernahme von dessen Normen und Werten (um indirekt eigene Wünsche zu erfüllen). Dadurch kommt es zur vollen Ausprägung des Über-Ich und Ich.
Fixation nach Freud
Entwicklungsprobleme, wenn in den einzelnen Entwicklugnsphasen eine unzureichende oder übermäßige Bedürfnisbefriedigung stattfindet.
Die psychoanalytische Konzeption Erik Eriksons
- Ich-Entwicklung stärkerer Stellenwert als bei Freud
- Entwicklung als lebenslanger Prozess
- Mensch durchläuft psychosoziale Krisen, Persönlichkeit wird durch die Art geprägt, wie er Krisen für sich löst (z.B. orale Phase: Urvertrauen entwicklen)
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