Logistik und Produktionswirtschaft

Fragenkatalog zur Vorlesung an der Hochschule Trier

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Philipp Gassen

Philipp Gassen

Set of flashcards Details

Flashcards 159
Students 26
Language Deutsch
Category Micro-Economics
Level University
Created / Updated 06.01.2014 / 14.01.2025
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Wie unterscheiden sich Sukzessivplanung und Simultanplanung?    

  • Sukzessivplanung 
    serielle Planung der Arbeitsprozesse (Planung der Prozesse erfolgt nacheinander)
  • Simultanplanung
    parallele Planung der Arbeitsprozesse

Welche Terminierungsarten kennen Sie? Wie unterscheiden sie sich?    

  • Vorwärtsterminierung
    fixer Starttermin, Ermittlung des frühesten Endtermins
  • Rückwärtsterminierung
    Ermittlen des spätesten Starttermin, Starttermin darf nicht in der Vergangenheit liegen
  • Mittelpunktterminierung
    Start bei beliebigem Arbeitsgang, Engpassbezogen, Ermittlung des Start- und Endtermins

Was bedeutet Vorwärts-, Rückwärts- und Mittelpunktsterminierung?    

  • Vorwärtsterminierung
    fixer Starttermin, Ermittlung des frühesten Endtermins
  • Rückwärtsterminierung
    Ermittlen des spätesten Starttermin, Starttermin darf nicht in der Vergangenheit liegen
  • Mittelpunktterminierung
    Start bei beliebigem Arbeitsgang, Engpassbezogen, Ermittlung des Start- und Endtermins

Was bedeutet Rückwärtsterminierung? Wann wird sie eingesetzt?    

Wenn es gilt den spätesten Starttermin zu ermitteln.

Was bedeutet Vorwärtsterminierung? Wann wird sie eingesetzt?    

Wenn es gilt, den frühesten Endtermin zu ermitteln.

Was bedeutet Mittelpunktsterminierung im Rahmen der Termniplanung?    

Start bei belibigem Arbeitsgang, um Engpassbezogen zu planen.

Welche Planungshorizonte in Unternehmen kennen Sie? Wie sind sie miteinander verzahnt? 

 

  • langfristig
  • mittelfristig
  • kurzfristig

Die Mittelfristplanung baut auf die Langfristplanung auf und die Kurzfristplanung auf die Mittelfristplanung. Jeweils weden Ziele definiert, die die untergeordneten Objekte "erben" und diese sollen sie mit ihren Zwecken erfüllen.

Wie unterscheiden sich Durchlaufterminierung/Terminplanung und Kapazitätsplanung? 

 

Es besteht eine gewisse Interdependenz wischen den beiden Planungsformen. Bei der Terminplanung steht die Zeit als Engpass im Mittelpunkt, bei der Kapazitätsplanung die vorhandenen Ressourcen (Zeit, Mengen, usw.).

Was bedeutet Kundenauftragssicht und Kapazitätssicht im Rahmen der Planungsfunktion der Produktion? 

 

?

Welche Funktionen/Methoden der Auftragseinplanung auf Betriebsmittel kennen Sie? 

 

  • Kapazitätsabgleich
  • Kapazitätsanpassung
  • Fremdvergabe

Wie unterscheiden sich Net-change und Neuaufwurf?    

Neuaufwurf

Werden bei einem Planungslauf existierende Pläne ignoriert und stattdessen eine von Grund auf neue Planung erstellt, so wird dieser Vorgang als Neuaufwurf bezeichnet.

Net-change

Werden lediglich solche Kriterien berücksichtigt, die sich im Vergleich zur bereits existierenden Planung verändert haben, liegt das Net-change-Prinzip vor. Dabei können positive und negative Abweichungen ggf. saldiert in die Planung eingehen.

Was ist ein Kapazitätsgebirge?    

Ein Kapazitätsgebirge ergibt sich, wenn man die Kapazität im Zeitablauf in ein Koordinatensystem einträgt und die Punkte verbindet. Hierbei ist darauf zu achten, das die Problemzonen möchlichst nicht erreicht werden. Die Technische Maximalkapazität kann unter keinen Umständen überschritten werden.

Was bedeutet Kapazitätsabgleich? In welcher Abteilung wird er ausgeführt?    

Gehört zum Kapazitätsmanagement. Der Auftrag/Vorgang wird um eine Periode/im Zeitablauf verschoben.

Was ist Aufgabe der Brutto-/Netto-Rechnung?    

Ausweisen des zu Beschaffenen Bedarfes an Gütern, Rohstoffen oder Sonstigem.

Aus welchen Elementen setzt sich die Durchlaufzeit in der Produktion zusammen    

  • Liegezeit
  • Bearbeitungszeit
  • Rüstzeit
  • Transportzeit

In welchem Verhältnis stehen die Ziele eines Unternehmens, eine hohe Kapazitätsauslastung und eine kurze Durchlaufzeit zu erreichen? 

 

?

Was sind Rüstzeiten?    

Rüstzeiten sind Zeiten, die entstehen um eine oder mehrere Ressourcen in einen Zustand zu versetzen, um einen Vorgang an diesen Auszuführen. Zum Beispiel muss eine Maschine gereinigt werden, bevor auf ihr eine Losgröße von Pizzen gefertigt werden kann.

Was sind Aufgaben der Produktionsplanung und -steuerung (PPS)    

  • Erkennung/Aufdeckung von Restriktionen
  • konfliktfreie Bestimmung des Produktionsprogramms
  • nicht möglich, dann optimale Alternative
  • Durchlaufzeitenoptimierung
  • Datenverwaltung
  • Terminierung/Termineinhaltung

Was bedeutet Primärbedarfsplanung, wie kann sie ausgeführt werden und für welche Entscheidungen können die Ergebnisse verwendet werden? 

 

Der Primärbedarf gibt den Bedarf an Verkaufsfähigen Produkten/Baugruppen an und lässt sich deterministisch (eher nich planen), stochastisch und heuristisch bestimmen.

Die Ergebnisse können verwendet werden, um das Produktionsprogramm zu planen und dementsprechend den Nettobedarf zu Beschaffen.

Skizzieren Sie die Planungsaufgaben in der PPS    

siehe Bild

Was bedeutet manuelle, zyklische und belastungsorientierte Auftragsfreigabe?    

manuelle

  • Prüfung der aktuelen Kapazitäten
  • Freigabe des Auftrags

zyklische

  • Prüfung der Kapazitäten
  • es müssen nicht alle frei sein
  • wenn der Vorgang zu erwarten ist, sollte jeweils die Kapazität vorhanden sein
  • Ausbau der manuellen Form
  • detailiertere Planung

belastungsorientierte (BoA)

  • PPS
  • Vertigungsaufträge in Abhängigkeit der augenblicklichen Kapazitätsbelastung einer Werkstatt
  • durchbrechen des Fehlerkreises

Was bedeutet Freigabehorizont?    

Anzahl Arbeitstage zwischen dem geplanten Starttermin des Fertigungsauftrags und dem Termin für die Auftragsfreigabe.

Wie unterscheiden sich Stamm- und Bewegungsdaten in Unternehmen? Geben Sie Beispiele. 

 

  • Stammdaten - Fest definierte Informationen in einer Anwendungssoftware über ein Objekt (werden nur selten und manuell geändert)
    Beispiele: Lagerkapazität, Anzahl der Laderampen, Stücklisten, Arbeitspläne
  • Bewegungsdaten - Daten die im Zeitablauf anfallen, meistens Zeitbezug (Gültigkeitsdatum)
    Beispiele: Bestellungen, Lieferungen, Aufträge

Welche Bedeutung haben Nummernsysteme im Materialbereich?    

  • Identifikation
    • eindeutig
    • nichtsprechend
  • Klassifikation
    • ordnend
    • sprechend
  • Information
    • Maßangaben
    • Alter
    • ...

Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Materialstamm, Stücklisten und Arbeitsplänen. 

 

Der Materialstamm ergibt sich aus den Stücklisten und der Arbeitsplan beschreibt, wie die einzelnen Materialien zusammengefügt werden.

Erläutern Sie den Unterschied zwischen klassifizierenden Schlüsseln und reinen Zählnummern. 

 

Bei klassifizierenden Schlüsseln lassen sich Produkte nach ihrem Schlüssel ordnen und er ist sprechend. Das heißt aus der Nummer lassen sich Zugehörigkeiten und/oder Eingenschaften herauslesen.

Beispiel:

23 172 75 8

23 - Erzeugnisgruppe KFZ

172 - Modell BMW 1er (72)

75 - Zählnummer

8 - Prüfziffer

Welche Informationen sind in einem Arbeitsplan enthalten?    

  • Arbeitsplankopf
  • Zeilen bilden die Arbeitsvorgänge
    • Vorgangsnummer
    • Vorgangsbeschreibung
    • Rüstzeit
    • Bearbeitungszeit
    • Qualitätszuschläge
    • Arbeitsplatz
    • Werkzeuge

Welche Aufgaben erfüllen ERP-Systeme? Welche ERP-Systeme kennen Sie?    

Aufgaben

  • Erfassen von Warenein- und -ausgänge
  • Erzeugen von Belegen (Lieferscheine und Rechnungen)
  • Erstellen von Auswertungen

ERP-Systeme

  • SAP
  • Microsoft Dynamics NAV

Was bedeutet Supply Chain Management?    

Supply Chain Management bezeichnet den Aufbau und die Verwaltung integrierter Logistikketten (Material- und Informationsflüsse) über den gesamten Wertschöpfungsprozess, ausgehend von der Rohstoffgewinnung über die Veredelungsstufen bis hin zum Endverbraucher.

Was sind die Hauptaufgaben von Leitstandsystemen?    

Ein Leitstandsystem kann automatisch eine Verfahrensplanung durchführen. Das Bedeutet es wird nach Eingabe der erforderlichen Parameter ausgeben, welches Produkt, wann und an welcher Maschine gefertigt wird. Eine manuelle Nachbearbeitung ist selbstverständlich auch möglich.

Wie kann die Planung im Meisterbereich manuell durchgeführt werden?    

Mit Hilfe einer Plantafel, die entweder elektronisch (softwarebasiert) oder real mit einem Stecksystem (Tafel mit Steckkarten) zur Verfügung steht.

Wie unterscheiden sich strategische und operative Beschaffung?    

Die strategische Beschaffung plant und verfolgt übergeordnete Ziele. Die operative Beschaffung führt während dessen die tägliche Arbeit aus. Was bedeutet, dass sie Bedarfe ermitteln oder kommissionieren, das Lager verwalten, uvm..

Wie unterscheidet sich Einkauf und Beschaffung von der Disposition?    

Die Disposition ist mehr operativ und übernimmt somit die reale Arbeit/die Vorgänge. Der Einkauf und die Beschaffung (Überbegriff eigentlich) planen und pflegen Beziehungen, informieren sich über neuste technische Änderungen usw..

Beschreiben Sie die Vor- und Nachteile einer klassischen Lageranlieferung gegenüber einer Direktanlieferung 

 

Vorteile

  • geringes Risiko
  • flexibel und adaptiv
  • schnelle Durchlaufzeiten (keine Bestellzeiten)
  • geringere Transportkosten (Rechnung durchführen)

Nachteile

  • hohe Fixkosten (Invest)
  • Kapitalbindung
  • heterogene Varianten können nur mit sehr hohen Kosten gelagert werden
  • Fläschenbedarf

Beschreiben Sie Funktion und Aufgabe von Lieferantenlägern und wie unterscheiden Sie sich von einem Zulieferpark. 

 

Unter einem Lieferantenlager ist ein Beschaffungslager zu verstehen, das sich in räumlicher Nähe zum Abnehmer der gelagerten Materialien befindet. Aus dem Lager erfolgt eine bedarfssynchrone Versorgung des Abnehmers. Die eingelagerten Teile bleiben bis zur Entnahme durch den Abnehmer im Eigentum der Lieferanten.

Bei Zulieferparkts wird Just-in-Secuence produziert. Der Lieferant bekommt mittels Rückwertsterminierung den Anfangszeitpunkt für ein benötigtes Produkt übermittelt und produziert dies. Ist es fertig wird es direkt zu der Produktion transportiert, dies geschieht meist mit zugartigen Fahrzeugen oder Beförderungsbänder.

Welche Ziele verfolgt ein Unternehmen mit einem Lieferantenmanagement?    

  • Ausgewählte Lieferanten (evtl. 80/20-Prinzip)
  • Lieferbeziehungen
  • Preisnachlässe
  • Kooperation (Qualität)
  • Informationsaustausch

Welche unterschiedlichen Sourcingstrategien kennen Sie?    

  • Single
  • Dual (gleiches Gut bei zwei Anbietern)
  • Multiple
  • Global (günstigstes Produkt)
  • Local (Heimat)
  • Forward (Lieferanten in die Produktplanung einbeziehen)
  • Sole (Monopolistischer Lieferant)
  • Modular/System (Verringerung der Fertigungstiefe und administriver Aufwand)

Unterscheiden Sie SingleSourcing von MultipleSourcing. Vor-/Nachteile?    

SingleSourcing (Bestellung eines Produktes bei einem Lieferanten)

Vorteile

  • guter Preis (Mengenrabatte)
  • Bildung langfristiger Geschäftsbeziehungen
  • forward sourcing
  • geringer administrative Aufwand (Plege der Beziehungen usw.)
  • bevorzugte Behandlung des Lieferanten

Nachteile

  • starke Abhängigkeit (Preis, Qualität uws.)
  • Risiko von Prouduktionsausfällen
  • nicht die optimale Alternative?
  • geringe Flexibilität bei unerwarteten Aufträgen

MultipleSourcing (Beschaffung eines Produktes bei mehreren Lieferanten)

Vor- und Nachteile GlobalSourcing gegen LocalSourcing? Risiken?    

GlobalSourcing (Beschaffung auf dem gesamten Weltmarkt)

Vorteile

  • hohe Auswahl (Preis, Qualität)
  • viel Informationen
  • kaum Anhängigkeiten
  • Kosten- und Leistungsdruck auf inländische Lieferanten

Nachteil

  • hoher Informationsbedarf
  • vergleichen unzähliger Angebote
  • hoher Logistikaufwand
  • kulturelle Verständigungsprobleme
  • verlust von Know-How
  • Währungsrisiken
  • lange Lieferzeiten
  • Rechtslage
  • Akzeptanz der Endkunden

Risiken

  • Lieferverspätungen
  • Akzeptanz der Endkunden
  • Währung
  • Know-How-Verlust

Welche Kriterien sind bei der Lieferantenauswahl zu berücksichtigen?    

  • Preis
  • Qualität
  • Fehlerquote
  • Kulanzverhalten
  • Liefertermintreue
  • Ereichbarkeit/Ansprechpartner
  • Flexibilität
  • Preisgarantien