Logistik und Produktionswirtschaft

Fragenkatalog zur Vorlesung an der Hochschule Trier

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Philipp Gassen

Philipp Gassen

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Langue Deutsch
Catégorie Gestion d'entreprise
Niveau Université
Crée / Actualisé 06.01.2014 / 14.01.2025
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Was sind Stücklistenebenen und wozu werden sie eingerichtet?    

Es wird eine tiefere Untergliederung der Erzeugnisstruktur vorgenommen. (einzelne Baustufen) Endprodukt → Baugruppe → Teile → Rohstoffe.
Dienen zur Ermittlung des Beschaffungsbedarfs. (Bestellpunkt und Menge) 

Welche Aufgaben haben Normung und Standardisierung?    

  • Bestandteile des Beschaffungswesens
  • Übersichtlichkeit
  • Transparenz
  • Ordnung
  • Austauschbarkeit
  • Vereinfachung
  • Vereinheitlichung
  • Versändlichkeit

Welche Planungsebenen in Unternehmen kennen Sie im Bereich der Material- und Produktionswirtschaft? 

 

  • langfristig (>5 Jahre)
  • mittelfristig (1-5 Jahre) 
  • kurzfristig (<1 Jahr) 

Erläutern Sie die Grundprinzipien des KANBAN-Konzepts    

  • orientiert am tatsächlichen Verbrauch
  • Pull vom Kunden
  • Ziel ist eine Verkürzung der Durchlaufzeiten
  • nutzen von Pufferlagern
  • X-Teile
  • bsp: Kaufhaus, Discounter

Erläutern Sie das Grundprinzip der OPT-Steuerung

  • Materialfluss- statt Kapazitätsoptimierung
  • Mengen und Termine auf Engpässe ausgerichtet (DRUM)
  • Engpässe durch Puffer schützen (BUFFER)
  • Reihenfolge (ROPE)

Erläutern Sie die Grundprinzipien von Just-in-time-Konzepten. In welcher Branche findet es besondere Anwendung? 

 

  • lagerlose, zeitgenaue und verbrauchsbezogene Belieferung 
  • evtl. Puffer zwischengeschaltet
  • Teile mit hoher Varianz
  • Vorteile: geringe Bestände, geringes Handling
  • Nachteile: Risiko, grenze der Machbarkeit, Transportkosten, Planungs- und Kommunikationsaufwand

Anwendung

  • Autoindustrie, da Teile mit einer sehr hohen Varianz

Welche Ziele verfolgt die Materialbedarfsplanung? Erläutern Sie diese kurz.    

Ziele

  • benötigte Bedarf in einer Planungsperiode nach Art und Menge
  • Ermittlung mithilfe verschiedener Methoden
  • Beschaffungsmenge für die Beschaffung

Welche Bedarfsarten lassen sich unterscheiden?    

Materialbedarfsarten

  • Primärbedarf (verkaufsfähige Prdukte/Baugruppen)
  • Sekundärbedarf (Materialien zur Fertigung des Primärbedarfs)
  • Tertiärbedarf (Bedarf an Betriebs- und Hilfsstoffen)
  • Bruttobedarf (Kompletter bedarf der Materialien Sekundär+Tertiär)
  • Nettobedarf (Bruttobedarf-Lagerbestand, Nettobedarf muss Beschafft werden)

Welche Bedarfe fließen in der Regel in die Materialbedarfsrechnung ein?    

Alle Bedarfsarten!

Wie unterscheiden sich Bedarfe aus Kundenaufträgen und Bedarfe aus statistischen Prognosen? 

 

Die Bedarfe aus Kundenaufträgen erfolgen dynamisch nach Bestellung der Kunden. Aus statistischen Prognosen werden die Aufträge geplant und kundenanonym ausgelöst. Sollte z.B. bei Kundenbestellung die Produkte (Standard) nicht vollständig auf Lager sein, wird die kundenbezogene Teilmenge mit kundenanonyme Teilmenge aufgestockt, damit eine Chargenmenge für die Fertigung entsteht. 

Welche Faktoren bestimmen den Bedarfsverlauf?    

  • Preis
  • Nachfrage
  • Ausschuss

Was sind deterministische Verfahren der Bedarfsrechnung?    

Bei deterministischen Verfahren wird der Bedarf auf Basis konkreter Aufträge oder Produktionsprogramme geplant und somit die Mengen und Termine bestimmt.

Einsatzbeispiele

  • Lieferantenfrist < Frist des Kunden
  • hochwertige Güter
  • kundenspezifische Güter
  • Z-Teile

Was sind stochastische Verfahren der Bedarfsrechnung?    

Bedarfsermittlung mit Hilfe von Bedarfsprognosen auf Basis statistischer Auswertungen von Vergangenheitsdaten.

Einsatzbeispiele

  • DLZ > LZ
  • geringwertige Güter
  • kundenunspezifische Güter
  • X-Teile

Wie lässt sich eine Primärbedarfsplanung grundsätzlich durchführen?    

  • deterministisch (Kundenaufträge)
  • stochastisch (Vergangenheitswerte)
  • heuristisch (subjektive Schätzungen)

Wie lassen sich Bedarfe aus Kundenaufträgen planen?    

  1. Primärbedarf
  2. Stücklistenauflösung
  3. Berücksichtigung der Arbeitspläne
  4. Ermittlung des Bruttobedarfs
  5. Ermittlung des Nettobedarfs

Was bedeuten Primärbedarf, Sekundärbedarf und Tertiärbedarf und in welchem Zusammenhang stehen die Begriffe zur Bedarfsplanung? Beispiel? 

 

  • Primärbedarf (Bedarf an verkaufsfähigen Produkten)
  • Sekundärbedarf (Bedarf an Rohstoffen und Teilen zur Fertigung des Primärbedarfs)
  • Tertiärbedarf (Bedarf an Betriebs- und Hilfsstoffen)

Zusammenhand: Sekundär- und Tertiärbedarf ergeben sich aus dem Primärbedarf

Beispiel: Fahrrad!

Was bedeutet Tertiärbedarf?    

  • Bedarf an Betriebs- und Hilfsstoffen zur Fertigung der Primäreinheiten

Was bedeutet Sekundärbedarf?    

  • Bedarf an Rohstoffen und Teilen zur Fertigung des Primärbedarfs

Was bedeutet Primärbedarf?    

  • Bedarf an verkaufsfähigen von den Kunden geforderten Produkten oder Baugruppen (Marktbedarf)

Wie errechnet sich ausgehend vom Sekundärbedarf der Nettobedarf?    

Sekundärbedarf + Sicherheitsbestand - Lagerbestand

Erläutern Sie den Begriff der Lagerreichweite

Die Lagerreichweite ist die Zeit, die ein Unternehmen noch mit dem verfügbaren Lagerbestand (also ohne neue Beschaffung) produzieren kann.

Welche Losbildungsregeln kennen Sie?    

Losgröße = Menge von Material, welche gleichzeitig behandelt, bestellt oder produziert wird

Regeln

  • aktueller oder auch stpäterer Periodenbedarf
  • Aufteilung in Teillose (Andler = Optimale Bestellmenge)
  • Erfahrungswerte

Relevante Kosten

  • Losgrößenfixe Kosten
  • Lagerhaltungskosten

Wie können sich Einkauf und Beschaffung unterscheiden?    

Die Beschaffung hat die allgemeine Aufgabe Güter innerhalt des Unternehmens zur Produktion bereitzustellen.

Der Einkauf ist der strategische Teil der Beschaffung

  • Lieferantenbeziehungen
  • Unternehmensrentabilität
  • Sicherstellung der Qualität
  • Reaktionsgeschwindigkeit
  • Lieferantenmanagement
  • Preisverhandlungen
  • ...

Welche Auswirkungen hat die Optimierung der Beschaffungsvorgänge von A-, B- und C-Teilen? Was würden Sie präferieren? 

 

  • A-Teile (hochwertig, tuer)
  • B-Teile (mittlere Wertigkeit)
  • C-Teile (geringe Wertigkeit)

A-Teile sollten möglichst nicht auf Lager gelegt werden, da diese hohe Kapitalbindungskosten verursachen. C-Teile können ohne großes Bedenken auf Lager gelegt werden, wenn die Größe oder der Lageraufwand nicht zu groß ist. 

Es gilt die Verbesserung auf die A-Teile zu konzentrieren, da hier das größte Änderungs-/Einsparotential ist.

Erläutern Sie die Bedeutung der ABC-Analyse?    

Eine ABC-Analyse teilt Objekte in Gruppen ein, welche nach absteigender Bedeutung geordnet sind. Mit dieser Analyse lässt sich das Änderungspotential an verschiedenen Objekten analysieren und darstellen.

Stellen Sie die ABC-Analyse grafisch dar

siehe Bild

Erläutern Sie die Bedeutung der A-Teile in Unternehmen.    

  • hohes Einsparpotential
  • geringer Mengenanteil
  • sehr hoher Wertanteil
  • Lagerhaltung möglichst vermeiden (JIT/JIS)

Erläutern Sie die Bedeutung der B-Teile in Unternehmen.    

  • mittlerer Mengen und Wertanteil
  • genauere Lagerplanung (Statistik)
  • zusätzliche Kriterien (eher A- oder C-Teile)

Erläutern Sie die Bedeutung der C-Teile in Unternehmen.    

  • hoher Mengenanteil
  • geringer Wertanteil
  • Lagerhaltung (fast) problemlos Möglich (Größe, Aufwand)
  • große Bestellmengen

Erläutern Sie den Problembereich C-Teile Beschaffung    

  • einfache Auswahl (keine langen Vergleiche)
  • große Bestellmengen (Rabatte ausnutzen)
  • Qualitätsvorgaben einhalten
  • auf Verderb achten
  • planungseinfache Verfahren (eine Bestellung dann Lagern)

Welche Aussage erlaubt die X, Y, Z-Analyse?    

Die XYZ-Analyse teilt Objekte nach Verbrauch und Vorhersagbarkeit in verschiedene Klassen auf.

Was sind X, Y, und Z-Teile?    

  • X-Teile (konstanter gut vorhersagbarer Verbrauch)
  • Y-Teile (schwankender Verbrauch, statistische Verfahren)
  • Z-Teile (stochastische, unregelmäßige Teile, Bedarf in der Regel nicht vorhersehbar)

Erläutern Sie die zwei Ziele der hohen Materialverfügbarkeit und Minimierung der Kapitalbindung im Materialbereich. 

 

  1. Zur Reduzierung der Durchlaufzeiten im Herstellungsprozess wird eine hohe Materialverfügbarkeit benötigt.

    So können die Güter z.B. in größeren Mengen aufs Lager gelegt werden.

    Bei den Gütern mit hohen Verbrauchwerten entsteht dabei eine höhere Kapitalbindung.

    Es entsteht ein Dilemma zwischen hohe Materialverfügbarkeit und Kapitalbindung.

    Durch die ABC- und XYZ- Analysen erfolg die Selektierung der Güter in ihrem Verbrauchswert und Verbrauchsverhalten.

    Mit Hilfe dieser Selektierung können gezielt auf die Güter die Beschaffungsmethoden angewendet werden, um die Verfügbarkeit und Kapitalbindung zu optimieren.

    So bietet sich z.B. für die Güter mit hohem Verbrauchswert und regelmäßigem Verbrauchsverhalten ein deterministischen Ansatz und Just- in- Time Anlieferung. 

 

Wie unterscheiden sich Schnelldreher und Langsamläufer in ihrer Bedeutung für Unternehmen? 

 

  • Schnelldreher - Artikel mit hoher Umschlaghäufigkeit
  • Langsamläufer - Artikel mit geringer Umschlaghäufigkeit

Erläutern Sie die mit Lagerhütern verbundenen Problembereiche. Wie kommt es zu Lagerhütern? 

 

Lagerhüter sind Objekte, die längere Zeit im Lager nicht bewegt wurden. Lagerhüter lassen sich durch Lagerhaltungssysteme identifizieren. 

Erstehung

  • Aufstockung des Lagers
  • Erweiterung der Produktpalette
  • mangelhafte Planung
  • Vergessen/Nichtfinden des Artikels

Problembereiche

  • diese Artikel verursachen Kapitalbindungskosten
  • Raum wird genutzt

Welche Lösungsansätze kennen Sie bei Konkurrenz von Aufträgen?    

  • Kapazitätsabgleich (verschieben von Aufträgen in andere Perioden)
  • Kapazitätsanpassung (Überstunden/Kurzarbeit oder auch nach unten)
  • Fremdvergabe (Auslagerung von Leistungen)

in Verbindng mit Prioritätsregeln!

  • ankunftszeitorientiert
  • bearbeitungszeitorientiert
  • terminorientiert
  • wertorientiert
  • kunden(wert)orientiert

Welche Bedeutung haben Pufferlager in der Produktion?    

Engpässe überbrücken

  • zeitmäßig
  • mengenmäßig
  • risikomäßig

Über welche Funktionen verfügt die Lagerlogistik?    

  • Annahme/Erfassen
  • Prüfen
  • Aus- und Umpacken
  • Transportieren
  • Puffern und Lagern
  • Kommissionieren
  • Ausgangskontrolle
  • Verpacken

Wie unterscheiden sich Vorkalkulation, mitlaufende Kalkulation und Nachkalkulation voneinander? Gehen Sie kurz auf die Bedeutung für die unterschiedlichen Unternehmenstypen ein. 

  • Vorkalkulation (während der Planungsphase)
  • mitlaufende Kalkulation (während der Durchführungsphase)
  • Nachkalkulation (nach Abschluss aller Phasen, Feedbackorientiert)

Kundenaufträge durchlaufen in der Regel alle Kalkulationsformen. Bei der Massenfertigung oder Lagerfertigung liegt der Fokus auf der Vorkalkulation, welche genaustens ausgeführt werden muss.

Wie sind Vor- und Nachkalkulation miteinander verbunden?    

Die Nachkalkulation (Ist-Kosten) dient der Kontrolle der Vorkalkulation (Soll-/Plan-Kosten).