Logistik und Produktionswirtschaft
Fragenkatalog zur Vorlesung an der Hochschule Trier
Fragenkatalog zur Vorlesung an der Hochschule Trier
Kartei Details
Karten | 159 |
---|---|
Lernende | 26 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 06.01.2014 / 14.01.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/logistik_und_produktionswirtschaft
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/logistik_und_produktionswirtschaft/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Erläutern Sie die Ziele der Materialwirtschaft / Beschaffungslogistik
permanente Materialverfügbarkeit und Materialversorgung interner und externer Kunden
strategisch
- Aufbau und Pflege von Lieferantenbeziehungen
- Unternehmensrentabilität
- Sicherstellung der Qualität von Materialien und Komponenten
- Reaktionsgeschwindigkeit bei technologischen Änderungen
operativ
- Optimales Bestellmanagement
- Reduzierung Transportkosten
- Sicherung der Materialversorgung
- Erhöhung der Bereitstellungsflexibilität
- Minimierung der Durchlaufzeiten
- Optimierung Be- und Entladevorgänge
Erläutern Sie die Aufgaben der Materialwirtschaft /Beschaffungslogistik
Übernahme der Materialien vom Hersteller bis zur Verfügung im Unternehmen
strategisch (Einkauf)
- Beschaffungsstrategien
- Lieferantenmanagement
- Beschaffungsmarktforschung
- Preisverhandlungen
- ...
operativ (Disposition)
- Bedarfsermittlung
- Anliefersteuerung
- Koordination externer und interner Transporte
- Wareneingang und -prüfung
- Lagerverwaltung
- Kommissionierung
- ...
Erläutern Sie die Ziele der Produktionswirtschaft / Produktionslogistik
- optimale Bereitstellung der Materialien zur Produktion
- gute Vorbereitung für die Produktion
- gute Steuerungskonzepte
- optimierung des Material- und Informationsflusses
Erläutern Sie die Aufgaben und Ziele der Produktionslogistik. Abgrenzung
Produktion
- Produziert
- Reihenfolge/Prozess
- Verteilung der Kompetenzen
Poduktionslogistik
- Interne Materialbereitstellung, Transportsysteme
- Lagerplanung
- Anpassung des Steuerungskonzepts
- Steuerung und Durchführung innerbetrieblicher Transport-, Bereitstell- und Lagerprozesse
Wie unterscheiden sich strategische, taktische und operative Planungsebenen in der Produktionswirtschaft voneinander?
- Fristigkeit
- Sicherheit
- Informationsbedarf/-ermittlung
- Problemfelder
Welche Abteilungen im Unternehmen sind mit den Aufgaben der Materialwirtschaft befasst?
direkt
- Einkauf
indirekt
- Fertigung
- Vertrieb
- Controlling
Welche Abteilungen im Unternehmen sind mit den Aufgaben der Produktionswirtschaft befasst?
- Fertigung
- Qualitätssicherung
- F&E
- CAD
Erläutern Sie die Divisional- oder Spartenorganisation von Unternehmen
- wie Stablinienorganisation
- allerdings wird auf zweiter Hirarchieebene nach Kundengruppen/Absatzgebieten/Produkten differenziert
Erläutern Sie Vor- und Nachteile zentraler und dezentraler Organisation
zentral
- eine Abteilung (Stab/Stablinienorganisation)
- große Mengen (Rabatte/Informationsbeschaffungsaufwand)
- Kostengünstig (weniger Mitarbeiter)
dezentral
- Fachkompetenz (bsp: Elektrobauteile)
- keine Kommunikationswege
- großer Ansporn durch Konkurrenzdenken
Wie unterscheiden sich Organisation der Produktion nach dem Werkstattprinzip und dem Fließprinzip voneinander?
Fließprinzip
- bestimmte Reihenfolge
- vorgegebener Takt
- Eignung nur bei Massenfertigung
Werkstattprinzip
- unbestimmte Reihenfolge
- ähnliche Vorgänge zusammengefasst
- unterschiedliche Räume für verschiedenste Aufgaben
- größere Transportwege
Wie unterscheidet sich die Organisation einer Baustellenfertigung von einer Massenfertigung?
Baustellenfertigung
- Transport der Produktionsmittel (Maschinen, Arbeiter) zum Objekt der Begierde
- individuelle Produktherstellung (Kundenspezifisch)
Massenfertigung
- eine endliche Anzahl an homogenen Produkten
- Das Produkt wird zu einzelnen Stationen befördert (Fließ- oder Werkstattfertigung)
- Arbeiter sind an den Stationen
Was sagt der Begriff der Fertigungstiefe aus?
- größe des Wertschöpfungsanteils
- Abhängigkeit vom Fremdbezug
- wieviel Produziere ich selbst?
Wie unterscheiden sich die grundsätzlichen Fragestellungen eines Unternehmens mit kundenspezifischer Produktion von denen eines Unternehmens mit einem Standarderzeugnis ohne Varianten?
kundenspezifische Produktion
- eher Y- und Z-Teile (wenig Lagerbestände)
- Einzelbeschaffung (kleine Mengen)
- Werkstattfertigung
- hohe Bearbeitungszeit
- Kommunikationsaufwand mit dem Kunden
Standarderzeugnisse
- Fließfertigung
- JIT oder Lager
- X-Teile
- ABC-Analyse wegen Lager
- durchgeplanter Fertigungsprozess
- kurze Lieferzeiten für den Kunden
Wie könnte ein Auftragsabwicklungsprozess in einem Unternehmen mit Standarderzeugnis mit Varianten aussehen?
- Auftragseingang
- Auftragsprüfung
- Ressourcenplanung
- evlt. Bestellung/Konstruktion
- Fertigung
- Rechnung
- Versand
- Geldeingang
Wie hat sich die Aufbau- und Ablauforganisation in Unternehmen im Bereich der Produktion verändert?
Aufbauorganisation
- von der klaren Hirarchie zur Matrixorganisation
- Know-How der Mitarbeiter
- Selbstverwirklichung/Zufriedenheit der MItarbeiter
Ablauforganisation
- Prozessdenken statt funktionales Denken
Skizzieren Sie die wesentlichen Aufgaben im Rahmen eines Auftragsdurchlaufs in einem Unternehmen
Prüfung des Auftrags → Bruttoermittlung des Bedarfs → Nettoermittlung des Materialbedarfs → Terminplanung → Auftragsbestätigung → Auftragsfreigabe → Fertigung → Auslieferung → Rechnung.
Skizzieren Sie die Phasen eines Auftragsdurchlaufs bei einem Hersteller von kundenindividuellen Produkten
Lastenheft → Forschung und Entwicklung → Pflichtenheft → Konstruktion → Prototyp → Auftragsfreigabe und Terminbestätigung → Fertigung → Auslieferung → Rechnung
Skizzieren Sie die Phasen eines Auftragsdurchlaufs bei einem Hersteller von Massenprodukten
Auftrag → Prüfung durch Vertrieb → Beschaffung → Terminierung und Auftragsbestätigung → Kombinierung der Aufträge für Kapazitätsauslastung der Maschine → Auftragsfreigabe → Fertigung → Auslieferung → Rechnung
Wie unterscheiden sich Kundenauftrag, Lagerauftrag und Fertigungsauftrag voneinander?
Kundenauftrag
- Bestellung eines oder mehrerer Produkte
Lagerauftrag
- Aufstocken des Lagers
- Verkürzung der Durchlaufzeiten
Fertigungsauftrag
- Freigabe eines geplanten Auftrags
- allerdigs erst nach Prüfung der verfügbaren Ressourcen
Wie unterscheiden sich Lagerfertigung und Auftragsfertigung voneinander? Was ist die Planungsgrundlage?
Lagerfertigung
- statistische Auswertung, Lagerobergrenze (Planungsgrundlage)
- Aufstocken des Lagers (Lagerkosten beachten)
Auftragsfertigung
- Auftragseingang eines Kunden (Planungsgrundlage)
- Fertigung auf Kundenwunsch, quasi ohne zu Lagern
Was sind kundenanonyme Bedarfe? Wie werden sie geplant?
kundenanonym
- Freigabe der Produktion ohne Kundenbestellung
- Fertigung auf Lager
- Fertigung für künftige Bedarfe
Planung
- die Planungsgrundlage sind statistische Erfahrungswerte
- Regressionsanalyse/Zeitreihenanalyse
Skizzieren Sie den Teilprozess Anfragenbearbeitung
Bedarfsermittlung → Anfrage an Lieferanten → Prüfung → Auftragserteilung
Prüfung
- Vollständigkeit
- Kosten
- Lieferzeit
Erläutern Sie die Aufgaben der Arbeitsvorbereitung in ihrer Schnittstelle zur Produktion
Planung des Fertigungsablaufs
- Stücklisten und Auflösung (MRP-Lauf)
- Arbeitsplan und Vorgabezeiten
- Rüstzeiten
- Qualitätszuschläge (Ausschuss Planung)
- Übergangszeiten
- Terminierung
- Losbildung
- Kapazitätsabgleich
- Auftragsfreigabe
- Prioritätsregeln
Skizzieren sie den T eilprozess der Beschaffung
Bedarfsermittlung → Bestandskontrolle → Budgetfreigabe → Lieferantenauswahl → Bestellung → Bestellüberwachung → Wareneingang → Zahlungsabwicklung
Skizzieren Sie den Teilprozess der Bedarfsplanung
- Teilprozess der Beschaffung
- Ermittlung des Bedarfes für einen Zeitraum
- Auftragszahlen oder Prognosen
Welche Funktion hat die Auftragsfreigabe?
- durchführbare Aufträge freigeben (ohne Berücksichtigung der Kapazitätsgrenzen)
- Überführung geplanter Produktionsaufträge in tatsächliche Aufträge
- Übergabe von der Planungsphase zur Produktionsphase
- Überprüfung benötigter Ressourcen
Was bedeutet Übergang der Verantwortlichkeit in den Meisterbereich?
Koordinierung der freigegebenen Aufträge in Bezug auf Termin und Kapazitäten (Plantafel, Leitstamm)
Skizzieren Sie die Aufgaben der Fertigungssteuerung. Was bedeutet Leitstand und welche lT-Unterstützung gibt es in diesem Bereich?
Fertigungssteuerung
- Fertigung veranlassen
- Fertigung überwachen
- Fertigung sichern
- Arbeitsplan
Leitstand
- Plantafel
- mehrere Meter breit
- Aufträge/Schritte terminiert dargestellt
IT-Unterstützung
- Diese Plantafeln werden mithilfe moderner Software erstellt
- MS-Projekt
- Verteilung per Mail oder WFMS
Welche Funktion haben Pufferlager in der Produktion?
- Überbrückung des Materialbedarfs an einzelnen Arbeitsplätzen
- Mengen-/Losgrößen- und Zeitdifferenzen Überbrücken
Welche Überlegungen fließen in die Bestimmung der Durchlaufzeiten ein?
In der Fertigung ist die Durchlaufzeit die Zeitspanne, die von Beginn der Bearbeitung bis zur Fertigstellung eines Erzeugnisses benötigt wird
Zusammensetzung (diese gilt es zu optimieren)
- Rüstzeit
- Bearbeitungszeit
- Liegezeit
Wie können Bestände im Unternehmen entstehen?
- kundenanonyme Aufträge
- saisonale Schwankungen
- Preisspekulationen
- spezialisierte Produktion
- bei der kürzeren Überbrückung (Puffer)
Skizzieren Sie die Bedeutung der BDE und MDE
Betriebsdatenerfassungssystem und Maschinendatenerfassungssystem
- Erfassen der Ist-Zustände
- Messen der Aktivität/Taktzeit einer Maschine
- Rüstzeiten, Leigezeiten und Engpässe
- ermöglicht eine genaue Kostenzuordnung zu einzelnen Produkten (Schlüsselgröße: Zeit)
Welche Informationen finden sich auf einem Arbeitsplan?
- Produktbezeichnung (Nummer, Text)
- Arbeitsvorgänge
- Rüstzeit, Operationszeit, Qualitätszuschläge
- Arbeitsplatz
Welche Stücklistenarten kennen Sie? Beschreiben Sie dieses kurz und grenzen Sie diese voneinander ab.
Baukastenstückliste
- Aufteilung in mehrere Stücklisten (Bezeichnung, Menge)
- jeweils immer die Nachgelagerte Stufe beinhaltet
- bsp: (E1 - G2,T1,T2) (G2 - T1,T2)
Struktur-Stückliste
- eine Stückliste (Stufe, Bezeichnung, Menge)
- ausweisen der Stufe in der Tabelle
- jede Gruppe niedrigere Stufe
Mengenübersichtsstückliste
- jeweils alle Einzelteile in ihrer vollen Menge aufgelistet
Variantenstückliste
- Zusammenführung mehrerer Stücklisten auf einer Seite
- hoher Anteil identischer Einzelteile
- gesammelte Kommisionierung
Wie unterscheiden sich Konstruktions- und Produktionsstückliste?
Konstruktionsstückliste
- Erzeugnisstruktur mit einelnen Fertigungsstufen
- hirarchische Darstellung (Linienorganisation)
Produktionsstückliste
- einzelne Teil-Stücklisten
- Teil-Stücklisten fließen ins Produkt ein
- kein direkter Zusammenhang (Struktur) erkennbar
In welcher Beziehung stehen Materialstamm, Stücklisten und Arbeitsplan zueinander?
Materialstamm
- Informationen über sämtliche Materialien
- Unternehmen hat diese zu Beschaffen/Fertigen
- Nummer & Anzahl
Stückliste
- Mengen, die für ein Produkt/Baugruppe benötigt werden
- einzelne Mengen aus dem Materialstamm
Arbeitsplan
- Informationen über den Zusammenbau oder die Fertigung des Produktes/Baugruppe
Der Arbeitsplan enthält die Stücklisten, und diese jeweils die benötigten Materialien, woraus sich der Materialstamm ableitet.
Was bedeutet Stücklistenauflösung? Mit welchem Ziel wird eine Stücklistenauflösung durchgeführt?
Von dem Primärbedarf ausgehend wird der Sekundärbedarf ermittelt (Materialstamm).