Lernkärtchen 1A Reflexionsfragen
Kärtchen Reflexionsfragen Erziehung-Bildung-Sozialisation
Kärtchen Reflexionsfragen Erziehung-Bildung-Sozialisation
Fichier Détails
Cartes-fiches | 120 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Pédagogie |
Niveau | École primaire |
Crée / Actualisé | 27.03.2013 / 14.04.2021 |
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Definition von Kompetenzen gemäss E. Weinert (2002)?
kognitive Fähigkeiten und Vertigkeiten, über die Personen verfügen oder die sie erlernen.
Bildung - Erläurtern Sie den Begriff Verkehrung
Mensch machte Bildung für sich selbst, für sein persönliches und wirtschaftliches Glück -> aus Eigeninteresse (Zu sich Sorge trägt)
Durch Focault verkehrt sich dieses Vorgehen - Bildung wird angeboten - politisch-ökonomische Interessen der Bildung "die Leute müssen gebildet werden" (gesellschaftliche Anpassung)
Welche Gefahr besteht bezüglich Verkürzung des Bildungsbegriffes auf Nutzenkalküle?
Es bleibt kein Raum mehr übrig, in dem "nicht ergebnisorientiert" über Möglichkeiten und Grenzen von Bildung geforscht und reflektiert werden kann.
Dies Aufgrund aufkommendem Ergebnis-Nutzen -Gedanken der Bildung in der Wirtschaft
Was ist mit Frankfurter Einsprüchen gemeint?
Rede zur Begrüssung der Erstsemester des damaligen Rektors der Frankfurter Universität (Max Horkheimer 1952/1953) Er verweist auf den wichtigen Unterschied von Bildung und Ausbildung
Er erklärt darin, dass das Studium nicht bloss bessere, wirtschaftliche und gesellschaftliche Möglichkeiten erschliesst, sondern zur reicheren Entfaltung der menschlichen Anlagen, zu einer angemessenen Erfüllung der eigenen Bestimmung die Gelegenheit bietet. Er stellt damit den Begriff Bildung vor, definiert ihn aber nicht.
Was wird in der griechischen Antike mit dem Begriff der paideia (Bildung) intendiert?
Möglichkeit zur freien Lebensgestaltung
Möglichkeit zur denkenden Einsicht in den Grund von Wahrheit + Sein
Hinwendung zu Wissen und Erkenntnis
Worauf verweist Platon in seiner Ideenlehre und der politischen Theorie?
Auf den Bildungsprozess als notwendigen Weg des Aufstiegs von der Sphäre des Scheinbaren und der blossen Meinung hin zu einem umwandelbaren Wissen.
Was wird unter periagoge verstanden?
Eine Art von Transformation. Es wird Verhältnis von Mensch zu sich, anderen Menschen oder zu der Welt verändert - Umwendung des Blicks - "Mensch sieht die Welt mit anderen Augen"
Nennen Sie einige Eckdaten aus Platons Biographie:
- lebte 427-347 v. Chr.
-Schüler des berühmten Denkers Sokrates
-aus sehr wohlhabenden aristokratischen Familie Athens
-Verfasser zahlreicher wichtiger philosoph. Werken
-Wichtigster Schüler von ihm ist Aristoteles
Merkmal von Platons Werken?
Sind in der Regel in Dialogform aufgebaut, in der Sokrates mit versch. Gesprächspartner ein philosophisches Gespräch führt, sein Dialogpartner dabei zu Nachdenklichkeit bewegt und so Bildungsprozesse initiiert.
Was wird unter Elenktik verstanden?
Kunst des Beweisens, Widerlegens, Überführens - Art von Bildung vermitteln
Was wird unter Mäeutik verstanden?
Die Methode von Sokrates durch geschicktes Fragen die im Gesprächspartner schlummernden, ihm aber nicht bewussten richtigen Antworten und Einsichten heraufzuholen.
Beschreiben Sie Platons Höhlengleichnis
Sokrates beschreibt seinem Gesprächspartner eine unterirdische Höhle mit nach oben langestrecktem Aus-Eingang
In der Höhle sind Menschen seit ihrer Geburt gefesselt, den Blick können sie nur gegen Höhlenwand richten
Hinter einer Mauer von oben herab leuchtet ein Feuer, so dass alles, was hinter der Mauer geschieht für die Gefangenen als Schattenbild auf der Höhlenwand und als Widerhall vernehmbar ist.
Die Gefangen sehen Schatten als wirkliche Welt an, so wie sie tatsächlich ist
Für was stehen die Schatten im Höhlengleichnis?
Die Welt des Scheins, die empirisch-sichtbare Welt der blossen Meinung, die in dieser Weise bildhaft vor Augen geführt wird.
Höhlengleichnis -Erklären Sie den Ausstieg aus der Höhle
Gefangener kann sich von den Fesseln und somit vom Blick auf die Scheinwelt lösen, steht auf und geht aus der Höhle raus - schmerzhafter Prozess, geblendet vom Licht
Loslösung vertrauter Perspektiver Richtung Welt
Mensch gewöhnts ich langsam an die Helligkeit der Welt bis er in das Licht und die Sonne selbst schauen kann
Erklären Sie Sinneswelt und Ideenwelt
Sinneswelt - die Welt, die uns durch unsere Sinne vermittelt wird. Wir glauben an die Existenz aller Dinge um uns herum, weil wir sie sehen, hören, riechen, fühlen, schmecken. Aber genau wie die Schatten an der Wand sind diese Dinge nur flüchtig und nicht ewig.
Ideenwelt - Alle Formen darin sind ewig und nicht vergänglich und selbverständlich sind die sie die Urformen aller flüchtigen Dinge in der Sinneswelt und damit perfekte Dinge. (Welt ausserhalb Höhle)
(Bsp. Plätzchen = Sinneswelt - Plätzchenform = Ideenwelt)
Erklären Sie die Bedeutung der Rückkehr in die Höhle der Sinneswelt
Erst durch die Rückkerh in die Höhle wird der Bidlungsweg und der Erkenntnisakt kompletiert. - Es geht im Ganzen ja auch darum, wie eine Gemeinschaft eine gerechte Einrichtung werden kann - also Rückkehr zu den anderen und von Aussen mitteilen. Sehr schwerer Akt, da das Verständnis von den anderen fehlt.
Mit Verweis auf Tötung des Rückkehrers aufgrund Nichtverständnis hat Platon Sokrates vor Augen, der seine Gesprächpartner jeweils aus den Engen der Selbverständlichkeit zu befreien versuchte und dafür von den Athener Bürgern zum Tode verurteilt wurde.
Erklären Sie den Begriff "Anamnesis"
Dies ist ein Konzept aus Platons Erkenntnistheorie und Seelenlehre. Gemäss diesem ist das Wissen in der unsterblichen Seele schon immer vorhanden, geht aber bei der Geburt verloren. Der menschliche Intellekt schafft kein neues Wissen sondern erinnert sich nur an das Vergessene.
Erklären Sie stichwortartig Erkenntnis und Transformation des Selbst gemäss Platon
Bildung zielt nicht auf das Subjekt sondern auf Teilhabe der Wahrheit ab
Übewindung der Ich-Bezogenheit
Mensch lebt in bequemer Sphäre der Unterlassung des Denkens - Bildung wird zu kritisch-skeptischer Reflexion
Vermittlung zwischen Allgemeinem und Individuellem in der Lebensführung
Selbst ist zugleich Sorge um Wahrheit, polis (Staat) und eigene Lebenshaltung
Was versteht Platon unter Ideen?
Unwandelbare nur geistig erfassbare Urbilder, welche den sinnlich wahrnehmbaren Formen zugrunde liegen.
Was vergleicht Platon im Sonnengleichnis
Sonne ist Ursprung, gut und gibt Licht - Ohne Sonne wäre kein Leben möglich.
Was für die Sonne die Welt des Sichtbaren darstellt, ist für die denkbare Welt die Idee des Guten (gutes Urbild des Denkens)
Erklären Sie Idee des Guten
Orientierung für das menschliche Denken und Handeln
- etwas, das im Tun oder Gegenstand erkannt werden und angestrebt werden muss - zeigt sich erst im Verstehensprozess
- auf dem Weg zur Idee des Guten Reflexion des abwägenden Denkens und Entlarvung der Scheinwelt
Erklären Sie Idee des Guten
Die Idee der Ideen, oberste Idee
Orientierung für das menschliche Denken und Handeln
- etwas, das im Tun oder Gegenstand erkannt werden und angestrebt werden muss - zeigt sich erst im Verstehensprozess
- auf dem Weg zur Idee des Guten Reflexion des abwägenden Denkens und Entlarvung der Scheinwelt
Erklären Sie den Begriff Leib-Seele-Dualismus
Der Leib ist das Vergängliche, die Seele der unsterbliche Anteil des Menschen, dem auch die Möglichkeit der Erkenntnis zukommt.
Erklären und Zeichnen Sie das Liniengleichnis Platons
Schildern Sie den Stufenweg der Erkenntnis (Bildungsweg)
Umfasst das Körperliche und das Seelische
1. Liebe zu einem schönen Leib, dann
2. Liebe zu allen schönen Körpern, dann
3. Liebe zur Schönheit der Seele
(tugendhaftes Handeln und Liebe zur Wissenschaft), dann als Ziel
4. Erkenntnis der Ideen
Nennen Sie Eckdaten aus der Biographie von Wilhelm von Humboldt:
1767 als Adliger in Potsdam geboren
zentraler Vertreter des Neuhumanismus
1809-1810 Leiter der preussischen Kultusbehörde im Innenministerium (Organisation des Bildungswesens)
federführend bei der Neugründung der Universität Berlin 1810
fortauernde philosophische Reflexion über Humanität in ihren Voraussetzungen und Dimensionen
Beschäftigt sich als Privatgelehrter ab 1820 bis zu seinem Tod 1835 mit dem Studium der Sprachen
Welchen Gedanken der Bildung entwirft Wilhelm von Humboldt bereits 1792?
Bildung des Menschen in Gesellschaft und Staat als Bekenntnis zur Idee der Humanität
Ideal eines Zusammenlebens, bei dem sich jeder um seiner selbst Willen entwickelt
Staat verletzt diesen Grundsatz nicht, sondern schafft Bedingungen um dies zu verwirklichen
Was versteht Humboldt unter allgemeiner Bildung?
Bildung nicht mit Blick auf ein spezifisches Ziel (Tätigkeit) sondern eine allgemeine Menschenbildung mit dem Ziel des eigenen vollendeten Lebens.
Er spricht vom "wahren Zweck" der Bildung - Ziel: Herausbildung der Individualität und ihre Steigerung zu dem, was sie ist.
Was versteht Humboldt unter Kräften?
Kraft ist ein bestimmendes Element alles Lebendigen, ist Energie und verweist auf den Bildungstrieb.
Kräfte des Intellekts, der Einbildung der sinnlichen Wahrnehmung und des Empfindens.
Jede Kraft strebt nach ihrer Entfaltung und Ausprägung
Was bezeichnet Humboldt mit unbestimmte Bildung?
Die Kräfte nicht einseitig bilden, sondern in einem gesamten. Nicht jede Kraft für sich sondern alle gemeinsam.
Was meint Humboldt mit "individueller Vervollkommung"?
Das Bildung kein fertig vorgegebenes Ideal ist, nach dem sich der Mensch auszurichten hat.
Die im Menschen angelegten Möglichkeiten in je individueller Weise vervollkommen. Der Mensch entwickelt sich aus sich selbst, in seiner Eigentümlichkeit.
Welche Funktion und Aufgabe hat gemäss Humboldt die Sprache?
Sprache wird zur Grundlage und Beförderung der Wechselwirkung über sie ist der Mensch in der Lage, Welt denkend zu erfassen und aufzunehmen.
Was versteht Humboldt unter "Wechselrede"?
sprachliche Verbindung zu anderen Menschen
Wann hält Humboldt eine berufliche Bildung für sinnvoll?
Wenn sie auf einer Grundlage der allgemeinen Bildung entsteht.
Was verlangt Humboldt von Staat und Politik für die Bildung?
Sie sollen Schulen und Universitäten errichten, für deren Erhalt und Ausstattung sorgen, genügend Personal einzustellen und sich um die Organisation kümmern.
Staat und Gesellschaft soll auf der Grundlage einer allgemeinen Bildung gedeihen können.
Welches Bildungswesen entwickelt Humboldt?
dreistufiges, aufeinander aufbauendes Bildungswesen, bestehend aus Elementar- Schul- und universitärem Unterricht. Für ihn ist ausschliesslich die allgemeine Bildung Gegenstand des staatlichen Bildungswesens.
Erklären Sie die 1. Stufe des Humboldtschen Bildungswesens.
Elementarunterricht - Grundbildung
soll die wichtigsten und elementarsten Kenntnisse vermitteln - möglichst allgemein
Lesen, Schreiben und Rechnen
geographsicher, geschichtlicher und naturhistorischer Unterricht zur Übung elementarer Kenntnis aber auch für solche, die nach der Grundschule ins Berufsleben über gehen müssen.
Erklären Sie die 2. Stufe des Humboldtschen Bildungswesens.
Schulbildung
Schulen sind so anzuordnen, dass danach eine Bildung an Universitäten möglich ist.
Fächer
Sprachen (Griechisch, Latein, Deutsch), = linguistischer Lernbereich
philosophische Reflexion = philosophischer Lernbereich
Geschichte, Geograpphie und Naturkunde = historischer Lernbereich
Lernbereich der Mathematik
ästhetisch-künstlerischer Lernbereich
gymnastischer Lernbereich
Ziel des jeweiligen Unterrichts ist das selbständige Lernen
Erklären Sie die 3. Stufe des Humboldtschen Bildungswesens
Universitätsunterricht
Entbehrt den eigentlichen Lehrern, Universität soll ein Ort des gemeinsamen Forschens werden
Sammeln von Kenntnissen hinausragende Ziel, Einsicht erlangen, Nachdenklichkeit ermöglichen, Standpunkte austauschen sich über Probleme und Fragen zu verständigen. - gemeinsam forschende Tätigkeit
Was versteht Humboldt unter dem Begriff "Wechselwirkung", der eine zentrale Kategorie in seiner Bildungskonzeption darstellt?
Bildung im Sinne der Entwicklung aller Kräfte ist für Humboldt nicht im Bezug des Menschen auf sich selber möglich, sondern nur, indem der Mensch sich an einem Gegenstand abarbeitet, der außerhalb seiner selbst liegt. Humboldts Bezeichnung für diesen Gegenstand lautet „Welt“, und die Beziehung, in die der sich bildende Mensch zu dieser Welt treten soll, wird von ihm als „Wechselwirkung“ zwischen Ich und Welt beschrieben
Begriff stellt zentrale Kategorie in der Bildungskonzeption dar