Leitsymptom Infertilität Kleintier_Oli Nussbaum

• Vulva geschwollen (Östrogendominanz)
• Blutiger Vaginalausfluss
• Attraktivität für Rüden
• Keine Deckbereitschaft

--> dauert 3-17 Tage, durchschnittlich 9

• Vulva weniger geschwollen
• Fleischwasserähnlicher VA
• Attraktivität für Rüden
• Deckbereitschaft

--> Dauert 3-21 Tage, durchschnittlich ebenfalls 9

• Gelbkörperphase, Regenerationsphase
• eitriger Vaginalausfluss
• bei der trächtigen Hündin Trächtigkeit und Puerperium

--> 9-12 Wochen

--> ohne Ovulation und Gelbkörperbildung wird
der Zyklus viel kürzer (4Wo)

Östrogen dominiert im Proöstrus

--> Vor Ovulation LH-Peak

--> danach steigt Progesteron an

7 Tage

--> 12h

Verhornten Superfizialzellen (reagieren azidophil)  von
den übrigen Zellen (basophil) klar unterschieden

--> Färbung nach Kubicek: Verhornte Zellen organge

--> im Östrus (in Ovulationsnähe ausschliesslich verhornte Superfizialzellen)

Stratum corneum schilfert innerhalb weniger Tage ab und die verhornten Zellen im Vaginalabstrich erscheinen in Verbänden. Am Regenerationsvorgang der Scheidenschleimhaut beteiligen sich auch Leukozyten, welche zwischen dem 2. und 4. Tag des
Metöstrus/Diöstrus zahlreich im Abstrich vorhanden sind.

ca. 5 Tage danach

• Felderung der Scheidenschleimhaut: 1-3 Tage vor Ovulation (--> Vaginoskopie)
• Max. Verhornung des Scheidenepithels: 10 Tage vor bis 1 Tag nach Ovulation --> sind mehr als 80% verhornt, ist Belegung angezeigt

--> Am zuverlässigsten:

• Anstieg der Progesteronkonzentration: 2-3 Tage vor Ovulation --> Sobald diese über 4ng/ml steigt, ist der Ovulationszeitpunkt erreicht und die Hündin kann belegt werden.

--> Reifung dauert 2-3 Tage

• Progesteronwerten von 5-8 ng/ml: Besamung 2 oder 3 Tage später
• Bei Progesteronwerten von 8-11ng/ml am nächsten/übernächsten Tag
• Bei Progesteronwerten von 11-19 ng/ml am gleichen oder am nächsten Tag

Anöstrus:

Zellarm, Basal- und Parabasalzellen; sie verschwinden zu Beginn des Proöstrus zugunsten von Intermediär- und Superfizialzellen. Neben Epithelzellen sind entsprechend der Proöstrusblutung auch zahlreiche Erythrozyten und vereinzelt Leukozyten zu sehen.

Der Übergang vom Proöstrus zum Östrus ist fließend und zeichnet sich durch die Zunahme von Superfizialzellen aus, welche allmählich verhornen. In Ovulationsnähe findet man fast ausschließlich
verhornte Superfizialzellen (80 – 90 %), welche flach und einzeln auf dem Objektträger liegen.

Im frühen Metöstrus/Diöstrus sind im Vaginalabstrich mitunter auch Schaumzellen (= modifizierte Parabasalzellen, welche im Zytoplasma Vakuolen aufweisen) und Metöstruszellen (= modifizierte
Parabasalzellen, welche im Zytoplasma neutrophile Granulozyten einschließen) nachweisbar . Die
letztgenannte Zellart ist zwar typisch für die Metöstrus/Diöstrusphase, tritt aber auch bei Hündinnen mit Vaginitis auf. Bei einzelnen Hündinnen ist die Regeneration der Scheidenschleimhaut mit einer massiven Ausscheidung von Entzündungszellen verbunden und führt zu eitrigem geruchlosem
Scheidenausfluss, welcher differentialdiagnostisch gegenüber einer Metropathie abzugrenzen ist.

Vor dem Einführen ist das Spekulum
anzuwärmen und gut gleitfähig zu machen. Das Einführen erfolgt, nach Spreizen der Labien, zunächst
in dorsaler Richtung, da der Scheidenvorhof kaudal des Arcus ischiadicus nach ventral zieht. Nach
Passieren des Hymenalringes, der einen leichten Widerstand entgegensetzt, wird das Vaginoskop in
die Horizontale gekippt und langsam, schonend und unter leichtem Drehen nach kranial geschoben.

Unter dem Einfluss von Östrogenen während der Läufigkeit kommt es zu einer Ödematisierung der
Scheide und in der Folge legt sich die Schleimhaut in Falten. Im Weiteren bewirken die Östrogene
eine Proliferation des Scheidenepithels, rosa, feucht-glänzend

--> blutiges Sekret

 Im Östrus dagegen besteht das Epithel aus 15 – 20 Schichten, die Vagina erscheint blass und ihre Oberfläche ist schollenartig gefurcht, was als Felderung bezeichnet wird.

--> fleischwasserähnliches Sekret

flach, leichte Längsfältelung, feucht glänzend, rosa

--> anfangs gelblich-schleimiges Sekret

Epithel nur aus 2 – 3 Schichten, Blutgefäße schimmern durch und die Schleimhaut erscheint rosa.

• Primärer Anöstrus (noch nie läufig, i.d.R. Ovarunterfunktion)
• Sekundärer Anöstrus (besonders nach Geburten)
• Splitöstrus
• Dauerläufigkeit > 6 Wochen
• Verkürztes Intervall < 4 Monate
• Unregelmässiges Läufigkeitsintervall

Temporäre Unterbrechung der Läufigkeit, nach dem normal abgelaufenen Proöstrus kommt es zu einem Versagen der endokrinen Regulation. Es findet weder eine Ovulation noch eine Gelbkörperanbildung statt. Die Follikel bilden sich zurück und die Läufigkeitssymptome verschwinden wieder.

--> bei jungen Hündinnnen

• Spermienzahl > 150 bis 300 Mio.
• 80 % vorwärtsbeweglich (mind. 50%)
• 80% morphologisch normal (mind. 60%)
• Vereinzelte Blutzellen

• Untere Harnröhre von Bakterien besiedelt: Prostataentzündung, Blasenentzündung, Samenstrangentzündung, Hoden / Nebenhodenentzündung
• Hodentumoren (wenn hormonproduzierend andere Seite sekundär atrophiert)
• Senile Hodenatrophie

Psychisch

• Optimaler Decktermin stimmt nicht
• „Schlechte Erfahrung“ (Hündin, Besitzer)
• Territorium, dominante Hündin (immer mit Hündin zum Rüden)

Physisch

• Orthopädisches Problem
• Endokrine Störung

kurzes Vaginoskop in Scheide einfühhren (um Kontamination des Tupfers zu vermeiden)
--> mit isotoner Kochsalzlösung angefeuchteter Watteträger durch das Vaginoskop hindurchschieben --> zu untersuchende Zellen durch einmaliges,
rückwärtiges Abstreifen und gleichzeitiges Drehen des Tupfers am Scheidendach entnehmen --> Abrollen auf einen Objektträger --> lufttrocknen --> Färben

--> Immer 2 Ausstriche machen

• Ab 3.Wo.: Ultraschall, Relaxintest
• 3–4.Wo.: Palpation (Ampullenstadium)
• Ab 6.Wo.: Röntgen
• Ab 7.Wo: Palpation (Welpen)
• Ab 8.Wo: Auskultation der fetalen Herztöne (HF sollte um 200 liegen)

Methode der Wahl für Frühgravidität

• Blastozyste ab Tag 16
• Herzschläge Tag 22 nach Ovulation nachweisbar

Relaxin ist ein trächtigkeitsspezifisches Hormon, das von intaktem Plazentagewebe synthetisiert und
sezerniert wird

--> frühestens ab Tag 21

--> 1 Woche später wiederholen

• Endokrine/metabolische Imbalanz: Hypothyreose, Hypoadrenocortizismus, Hyperadrenokortizismus, Diabetes mellitus, Lutealinsuffizienz
• Infektionskrankheiten: Herpesinfektion (CHV), Brucella canis, Mycoplasmen/Ureaplasmen, E. coli, Campylobacter, β-haemolysierende Streptokokken, Chlamydia spp., Salmonellen, T. gondii
• Trauma
• Fehlbildungen

--> verkürzter Zyklus (3-5 Monate), Infertilität, Resorption, v.a. beim Deutschen Schäferhund

•  Gelbkörperaktivität nimmt vorzeitig ab
• vorzeitiges Sinken der Progesteronkonzentration (teilweise unter 2 ng/ml, Normalwerte: Tag 10-30 > 20ng/ml ,Tag 30-45 > 5 ng/ml, Tag 45-58 >1,5 ng/ml)
• meist zwischen d 20 und 35 p. ov
• Fruchttod mit Resorption oder Abort einer oder aller Früchte
• Geburt einzelner lebensschwacher Früchte

• Genetisch, Inzucht --> selten
• Äussere Faktoren: Medikamente, Toxine --> v.a. in den ersten 20-22 Tagen post ovulationem, bevor Plazentation abgeschlossen ist sehr vorsichtlg sein

Beim erreichen des adulten Körpergewichts: Kleine frühestens mit ca. 6 Monaten, jedoch bis 24 Monate

--> Min. 1 Jahr alt (also 2. Läufigkeit) --> besser sind 2 Jahre

--> bis zu 4 Jahren

--> saisonal monöstrischen Tiere, durchschnittliches Läufigkeitsintervall beträgt 6 – 7 Monate

• Zuchthündinnen mit verlängertem Anöstrus
• begrenzte Verfügbarkeit des Deckrüden
• Wurf innerhalb bestimmtem Zeitraum
• Gebrauchshund: Läufigkeit z.B. nicht in Jagdsaison

Viele Hündinnen leiden im Anschluss an die Läufigkeit unter der sogenannten Scheinträchtigkeit. Sie bilden sich ein, Junge zu bekommen und verändern ihr Verhalten auffällig. Manche Hündinnen werden in dieser Zeit besonders anhänglich, andere aggressiv oder teilnahmslos. Ihr Appetit lässt nach, das Gesäuge schwillt an und wird intensiv beleckt.

--> Fehlregulation Prolaktin

• Dopaminagonisten wie Galastop: Prolaktinhemmung durch Blockade der D2-Dopaminrezeptoren an Hypophyse, bewirken die Freisetzung der gonadotropen Hormone.
• GnRH-analoga (kurzwirksame): Regen Hypophysenvorderlappen zur Ausschüttung von FSH und LH an
• GnRH-depotanaloga wie Deslorelin (z.B. Suprelorin): Präparat rechtzeitig entfernen, damit LH-Peak möglich ist --> wirken schneller als Dopaminagonisten

Galastopp: zeitlich knapp
GnrH-Analoga: Suprelorin (schlechtere Trächtigkeitsrate als bei Galastopp, dafür schneller und z.T. Lutealinsuffizienz)