LE I.3 Sich bewegen - Kontraktur und Kontrakturenprophylaxe
Krankenpflegeausbildung, Unterkurs
Krankenpflegeausbildung, Unterkurs
Kartei Details
Karten | 7 |
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Lernende | 20 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 23.04.2013 / 31.03.2025 |
Weblink |
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aktive/passive/assistive/resistive Bewegungen
Aktive Bewegungsübungen kann der Patient selbständig ohne Zutun der Pflegekraft ausführen.
Passive Bewegungen werden am Patienten ohne dessen eigene aktive Mitarbeit durchgeführt.
Bei assistiven Bewegungsübungen hilft der Patient aktiv bei der Durchführung mit, die Pflegekraft führt und unterstützt.
Bei resistiven Bewegungsübungen wird die Bewegung gegen einen tatsächlichen oder gedachten Widerstand ausgeführt.
Definition Kontraktur
dauerhafte Verkürzung von Muskeln, Sehnen und Bändern mit der Folge einer irreversiblen Bewegungseinschränkung und Versteifung eines Gelenks
Unterscheidung der Kontrakturen
- Streckkontraktur
- Beugekontraktur
- Adduktionskontraktur
- Abduktionskontraktur
häufigste Kontrakturform: "Spitzfuß" - Kontraktur des oberen Sprunggelenks in Plantarflexion
Ursachen von Kontrakturen
Kontraktur ist Folge mangelnder Bewegung des betroffenen Gelenks und kann eine Sekundärerscheinung vieler Krankheiten sein:
- Immobilität, Bettlägerigkeit
- Inaktivität (hier auch therapiebedingt z.B. durch Anlage eines Gipsverbands)
- Lähmungen (neurogene Kontrakturen)
- Schonhaltungen, z.B. bei chronischen Schmerzen
- großflächige Narben (dermatogene Kontrakturen)
Spitzfuß
entsteht durch den Auflagedruck der Bettdecke, die den Fuß zusätzlich zur Eigenbewegung in Plantarflexion bringt
häufigste Kontraktur bei bettlägerigen und immobilen Patienten
versteift das Gelenk in dieser Position kann der Patient nur noch auf den Zehenspitzen gehen und den Fuß beim Gehen nicht mehr abrollen
Kontrakturprophylaxe
- Motivieren des Patientenz u Aktivität und Bewegung
- regelmäßiges Mobilisieren (auch im Bett)
- passives Durchbewegen (langsam, gleichmäßig, unter leichtem Zug im Rahmen der Bewegungsgrenzen)
- Nutzung des Bewegungsspielraums der Gelenke beim An- und Auskleiden, bei der Körperpflege und bei der Mobilisation (aktivierende Pflege beachten wenn möglich)
- Verzicht auf Weichlagerung (hemmt Eigenbewegung des Patienten)
- Lagerung der Gelenke in physiologischer Mittelstellung oder abwechselnd gebeugt und gestreckt
- Streichungen der Muskeln-Antagonisten zur Spastikminderung
- wohl überlegter und gezielter Einsatz von Hilfsmitteln (Fußstütze, Handexpander, Gumminoppenbälle zum Grifftraining, Strickleiter)
Spitzfußprophylaxe
weiche Fußstütze (Lagerungskissen, Schaumstoffquader), Füße liegen dann fast im 90°-Winkel, Bettdecke über das Brett hängen lassen oder Bettbogen verwenden, Weich- oder Hohllagerung der Fersen
auch möglich als Prophylaxe: Sitzen des Patienten im Stuhl oder Sessel (bei richtigem Bodenkontakt der Füße sind sie in 90°-Stellung)
bei liegenden Patienten: Beine im Wechsel aufstellen und Gewicht in die Matratze drücken lassen sowie Vorfuß zum Fußrücken hin anbeugen (Dorsalflexion)
CAVE: Lagerungshilfsmittel nicht länger als 2-3 Stunden anwenden (erneute Kontrakturgefahr)