Landeskunde DEU
HS 2014
HS 2014
Set of flashcards Details
Flashcards | 121 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Literature |
Level | University |
Created / Updated | 29.12.2014 / 06.01.2015 |
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Liberalisums
• Weltanschauliche Richtung
• Persönliche Freiheit jedes Menschen
– Aufklärung, Franz. Revolution, engl. Verfassungsentwicklung,
amerk. Unabhängigkeiterklärung
• Höchstmass an individueller Entfaltung
• Glaubens-, Versammlungs- u. Pressfreiheit
• Gewaltenteilung
• Teilnahme an Gesetzgebung und Staats
• Abbau wirtschaftlicher Hemmnisse
konservativismus
Erhaltung der traditionellen, überlieferten,
gesellschaftlichen Ordnung
• eingeschränkte Reformen und Veränderungen nicht
ausgeschlossen
• Kirche, Monarchie, Ständeordnung, Familie, Eigentum von
hoher Bedeutung
• Militär
• konservatives Handel: Interesse des Adels
arbeiterbewegung
Politische Mittel:
• Arbeitervereine
• Bildungsvereine
• Parteigründungen
arbeitervereine
• gewaltfreie Veränderungen bewirken
• Bildung vermitteln
• Klassenbewusstsein entwickeln und stärken
• Solidarität
• Gesetze herbeiführen
– Wahlrecht anstreben
– Sozialgesetzgebung
sozialismus vs kommunismus
• Eigentumsbegriff
– Aufhebung des
Privateigentums an allen
Produktionsmitteln
• Herrschaftsbegriff
– reformerischer Prozess
– Reformen
Komm
– Aufhebung des
Privateigentums an allen
Wirtschaftsgütern
– revolutionärer Prozess
– Revolution
grossstadt - allgemeine entwicklung
• Kapitalismus und Industrialisierung als entscheidende
Faktoren für die Entstehung von Grossstädten
• Mittelalterliche Marktflecken weiten sich aus
• Vom organisierten städt. Handwerk zur umfangreichen
Fabrikproduktion
industriestadt im 19. jh
• Kapitalistische Spekulation
• Industrielle Ausbeutung
• Nützlichkeitsdenken- und streben
• Produktive Anstrengungen
• Gieriger Konsum
• Fabrikherren als „Despoten“
städtebau
• zu Beginn des Wachstums keine klaren Konzepte
• Gebäude und Flächen mussten bereit gestellt werden
• Improvisation und Notbehelf
• Mathematische „starre“ Erweiterung (schachbrettartig)
oder (chaotisch) sog. organische „pulverisierte“
Erweiterung
stadtlandschaft
geprägt durch Transportmittel und Fabriken
– eiserne Schienen, Staub, Dreck, Abfall, Lärm, Rauch
usw.
• Fabriken entlang der Gleise
• Ausbeutung der Natur
• schlampiger und rücksichtsloser Umgang mit der Umwelt
armenviertel
Pauperismus
• Neubauten, „Mietskasernen“, Block an Block
• Katastrophale hygienische Verhältnisse
• Krankheiten
handwerker und angestellte in der stadt
Kleine Einfamilienhäuser (z. B. Reihenhaus,
Doppelhäuser)
• etwas Garten
• Quartiere mit spezifischer sozialer Struktur entstehen
bürgertum
grosszügige Wohnungen „Belle Etage“ mit DienstbotenEingängen
und - Zimmern
• Villen
• Gärten und Parks
• Nachahmen eines aristokratischen Stils
frau jenny treibel
theodor fontane, 1892
frau jenny treibel - kulisse
Grossstadt als Kulisse
• Gründerzeit, Hauptstadt
• Fabrikanten, Bourgoise
• Neureiche Aufsteiger
• Ironie, Typensatire, versteckte Kritik
jenny - bürgerlichket
• Kleinbürgerlich: Frau Schmolke
• Gehobene Kleinbürgerlichkeit: Professor Willibald Schmidt
• Grossbürgerlich: Frau Kommerzienrätin Jenny Treibel
• (Feine) gesellschaftliche Trennungen
• Kontrast: Bildung vs. Kommerz
jenny - frau schmolke
Witwe eines Polizisten, der im Rotlichtmilieu stationiert
war
• Herz am rechten Fleck, ehrlich, menschlich, hilfsbereit
• führt den Haushalt
• für Corinna fürsorglich, liebe- und verständnisvoll
• für Schmidt unentbehrlich, er ist wertschätzend
• für Jenny nur Dienstbotin
jenny - willibald schmid
• Kontrast zu Treibels
• Gymnasiallehrer
– gebildet, aber schlecht bezahlt
– Verehrung der alten Griechen, der Antike
• Wohnung nicht repräsentativ, sondern wohnlich,
persönlich, bequem für Schmidt
• hat seine Tochter alleine erzogen
• Männerrunde „Die 7 Waisen Griechenlands“
• Wertschätzung von Frau Schmolke
jenny - familie treibel
• Besitzbürgertum
• Fabrikbesitzer in 3. Generation „Berliner Blau-Fabrik“
• Repräsentation und Äusserlichkeit
• Villa an der Spree (Baustil an adligem Gutshof orientiert)
mit kleinem Vordergarten und parkartigem Hintergarten,
auf dem Fabrik gelände
Einrichtung: Vorderzimmer, Esszimmer, Blick auf Park mit
Springbrunnen, inkl. Kakadu
• Bekanntenkreis: Kontakte mit dem Hof (Ziegenhals, von
Bomst), mit der Kunst (Adolar Krola), mit der Bildung
(Schmidts)
• „Landauer“, Gesellschafterin, Schosshündchen
jenny treibel
Jenny dominant; Überkompensation ihrer Herkunft
• mehr Schein als Sein, „das Poetische“
• schwärmerisch, schwülstig
• krampfhafte Statuswahrung, ja Ausbau (Verheiratung
Leopolds mit Hildegard)
jenny - treibel sen.
Treibel jovial, gemütvoll, grosszügig, entspannter als
Jenny, aber auch opportunistische Züge
– Kandidatur für die Konservativen, obwohl liberal
– Versteckt das liberale „Berliner Tagblatt“ unter dem
konservativen„Deutschen Tagblatt“
jenny - treibel jun
Otto und Helene (Hamburgerin), Lizzi
• Erziehung ist Dressur, autoritäre Vorstellungen (Lizzi,
Fräulein Honig, Hund)
• Otto „brav“
• Leopold „unreif“, „Grünschnabel“
rückblick - zusammenleben
16./17. Jahrhundert:
• Mehrgenerationenfamilie, sozial hoch integriert
• Haushalt ist ein Wirtschaftsbetrieb
• religiös-moralische Ordnung
• Liebe war Passion, kein Gefühl
soziale rollen ändern sich - gender
18./19. Jahrhundert
• Wandel im Zusammenleben beginnt
• Übergang zur modernen Gesellschaft
• Familie sichert nicht mehr den Status des Individuums
• Innerfamiliär werden Gefühle wichtig (Intimität)
• Empfindsamkeit, Sympathie, Sensibilität, Sentiment auch
zwischen Mann und Frau
rolle der frau
Unterschiede zwischen Stadt, Land und Stand
• Handwerkerfrau (Meisterin) in den Produktionsbetrieb
integriert
• Bäuerin mit eigenen Aufgaben
• einfache Hausfrau (Klein- und Mittleres Bürgertum)
– beschränkt auf den Innenbereich
– Kinder zur Welt bringen
– Nahrungsmittel besorgen, Wäsche
– Ausbeutung als unbezahlte Kraft
im Bürgertum
• Mutterschaft, Madonna, Engelhafte, Anmut,
Unterwürfigkeit, Schönheit
• Organisation des Haushaltes
• ohne politische, oft auch ohne gesetzliche Rechte
rolle des kindes
Kind wird Mittelpunkt der Familie
• Stammhalter
– Soldat, Fortbestand der Nation
• Erziehungsmethoden
– Körperliche Züchtigung
• Investition in die Zukunft
– Ausbildung gewinnt an Bedeutung
brigitta
untypische Kindheit:
• nicht schön wie die anderen Geschwister
• „verdurstet“, „Augenrollen wie wilde Knaben es tun“
,
„Fremde junge Pflanze“
• lag am Boden lesend
• schlank, stark, fast Manneskraft
als junge Frau:
• näht sich selber Kleider, macht sich Hüte
• eigenes Schlafzimmer ohne Dienstmädchen
• zögert als sie sich verliebt „...weil ich keine andere Liebe
fordern kann, als die allerhöchste ...“
als (Ehe-) Frau und Mutter:
• Alleinerziehend
– fordernd und liebend gegenüber Gustav
• Leitung eines Gutes
– moderne Methoden in der Landwirtschaft
– Respektsperson für ihre Bauern
• Wiederaufnahme der Ehe
– Bekenntnis zu Murai „... ich habe gefehlt ...“
• unkonventionell, innovativ, gebildet und selbstständig
• kein Luxusgeschöpf
• bedingungslos - anspruchsvoll in der Liebe
Nettchen
„Nettchen war ein hübsches Fräulein, äusserst prächtig,
etwas stutzerhaft gekleidet und mit Schmuck reichlich
verziert.“
„Lieblich“, „ ein holdes Erröten“, „abenteuerlich
reizend frisierten Kopf“
• Tochter des Amtrats, Halbwaise
• wird mütterliches Vermögen erben
• Kleinstädterin
• konventionelle Liebesgeschichte
„stolz und zornig“
• Aufbruch mit Pferd und Wagen
• Rettung des Geliebten
• organisiert und fordert Aussprache
• Bekenntnis zum geliebten Mann trotz Skandal
„Ich will dich nicht verlassen! Du bist mein, und
ich will mit dir gehen trotz aller Welt!“
• wird Geschäftsfrau und mehrfache Mutter
autonomes Handeln gegen gesellschaftliche
Erwartungen
Frau Jenny treibel
„Musterstück einer Bourgoise“
• geb. Bürstenbinder, Vater Kolonialwarenhändler,
„liebäugeln“ mit Willibald, heiratet Kommerzienrat Treibel,
sorgt für standesgemässe Heirat der Söhne
• Aristokratische Allüren
• Bildung vs. Wohlstand (Intelligenz vs. Geldadel)
• Scheinbar gefühlvoll, sentimental
• Klare Berechnung
•
„Aber sie hat nur ein Herz für das Ponderable, für alles ,
was ins Gewicht fällt und Zins trägt ...“
Prototyp sozialer Aufsteigerin im Kapitalismus
corinna
traditionell:
• Existenzsicherung durch Heirat
• Flirt und Koketterie als Mittel und aus Spass
• Direkte und indirekte leicht erotische Anspielungen
modern:
• Reize einsetzen, spielen, nicht demütig auf Eroberung
warten, Bewusstsein für Weiblichkeit (Frausein)
• sehr offene Kommunikation zwischen zukünftigen
Ehepartnern
bewegung im frauenbild
• kompetente Berufstätigkeit
• alleinerziehend
• Selbstbwusstsein, Selbstwert ohne Mann
• sozialer Aufstieg
• Sicherung und Ausbau der Existenz
• bewusster Einsatz von Weiblichkeit
• „alternative“ Kommunikationsformen
rolle des mannes
• Mann als Galionsfigur der bürgerlichen Gesellschaft
• Macht im Staat
• Macht im Haus
• Macht im Beruf
• Macht in moralischen Fragen
• Vater als höchste Version männlicher Macht
Veränderungen der Vaterrolle:
− Erbrecht
− Gesetzgebung zu väterlichen Rechten und Pflichten, Recht auf
Vaterschaftsermittlung, Verfolgung von Vergewaltigung,
Entführung usw.
• Frauenrechtsbewegung
militär
„Zucht und Ordnung“
− staatstragend und -prägend
− Familie
− Wirtschaft
− politische Kultur
stephan murai, der major
kultivierter Mann
• „manches Mädchenherz“ ist gefährdet
• verliebt, verlobt, verheiratet, Ehebruch, Ende
(„ ... Weib, ich hasse dich unaussprechlich, ich hasse dich
unausprechlich ... “)
• idealer Gastgeber
• neue Technologien in der Landwirtschaft
•
„ ... irgendeine Trauer ..., die sich ... bei einem Manne nur durch
Ruhe und Ernst ausdrückt. ...“
• kennt alle Knechte, Bauern, seine Hirten
• herrscht auf dem Landgut wie ein Fürst
− „Lebt wohl, Kinder!“
• Pater familias, leitende Vaterfigur
• Macht, Gewalt, Gefolgschaft
• feudale Struktur (Grundherrlichkeit)
kein Ansatz moderner Perspektiven
Prototyp des konservativen Landadligen
wenzel strapinski
• „armes Schneiderlein wandert auf der Landstrasse“, wenig
gewandt und wenig selbstbewusst
• Staffage: Verwechslungsgeschichte zum polnischen Graf
• Fluchtversuche, ehrliche Bemühungen
• Lügengeschichte als er sich verliebt
• „verliert den Verstand und gewann das Glück“
Enttarnung, darauf wortlose Flucht
• fast Tod durch Erfrieren (Suizid?)
„Verzeih mir! Verzeih mir!“
„Ich bin ein armer Narr ... Genugtuung ... nicht lange mehr
am Leben sein!“
• Mutterbeziehung - Mentorin - Erinnerungen
• erfolgreich mit Hilfe von Nettchen (Liebe, Kapital) und
seinem Fleiss „rund und stattlich“
• Geschäftsmann, Spekulant, Aufsteiger
die drei gerechten kammmacher als personen
keine spezifische Identität
• blinder Arbeitseifer, keine Bildung, ähnliche Verhaltensweisen
• Ausbeutung ohne Widerstand
• (fast) Klassenbewusstsein
• Objekte
willibald schmidt
Kontrast zu Treibels
• Gymnasiallehrer
− gebildet, aber schlecht bezahlt
− Verehrung der alten Griechen, der Antike
• Wohnung nicht repräsentativ, sondern wohnlich, persönlich,
bequem für Schmidt
• hat seine Tochter alleine erzogen
• Männerrunde „Die 7 Waisen Griechenlands“
• Wertschätzung von Frau Schmolke
humorvoll, abwartend, konfliktscheu, abgekärt
• „das Schmidtsche“ ist selbstironisch
• scharfer Beobachter (vgl. Urteil über Jenny)
• gute Menschenkenntnis
• vertraut mit Neffen und Kollegen Marcell
•
„ ...ihr macht es untereinander ab; ich bin auch mit der Zeitung
noch nicht ganz fertig, und ein Dritter geniert bloss, ...“
Otto treibel
brav
• erfolgreicher, selbstständiger Geschäftsmann
• Holzhandel, Kontakte nach England
• seit 8 Jahren verheiratet mit der Hamburgerin Helene Munk
• Vater einer Tochter Lizzi
• vorbildliche Manieren
trotz „Leistungsausweis“ ohne lebendiges Profil
leopold treibel
unreif, grünschnabel
• wohnt bei den Eltern
• arbeitet beim Bruder
• Militärkarriere nicht geglückt - Kränkung für die Familie
• Bevormundung, wohin ich nur sehe
Heiratsantrag durch Corinna provoziert
• Konfrontation mit Jenny „Ja, Mutter.“
• Jenny arrangiert Verlobung mit Hildegard
• Leopold schreibt immer nur Briefe an Corinna
• Schmolke zu Schmidt: „... Dass er (Leopold) keine rechte
Courage hat, un dass seine Furcht vor der Mama noch
grösser is, als seine Liebe zu ihr (Corinna). ...“
marcell wedderkopp
• Gymnasiallehrer wie sein Onkel und väterlicher Freund
Willibald Schmidt
• mit Corinna aufgewachsen
• Bildung und Charakter
• eifersüchtig
• Frau Schmolke: „Marcell ist ein Schatz, ein Juwel ...“
• Gymnasiallehrer wie sein Onkel und väterlicher Freund
Willibald Schmidt
• mit Corinna aufgewachsen
• Bildung und Charakter
• eifersüchtig
• Frau Schmolke: „Marcell ist ein Schatz, ein Juwel ...“
das männerbild verharrt
• Patriarch
• Hochstapler und aufsteigenden Handwerker
• dumpfe Arbeitstiere
• erfolgreicher Kapitalist und Opportunist
• profillosen Jungunternehmer
• Muttersöhnchen
• selbstironischen konfliktscheuen Lehrer
• eifersüchtigen Lehrer und Sittenhüter