Kurs 03412: I. Wahrnehmung III Bewusstsein

Kurs 03412: I. Wahrnehmung III Bewusstsein

Kurs 03412: I. Wahrnehmung III Bewusstsein

Alexander Wahler

Alexander Wahler

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Flashcards 57
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 25.08.2014 / 12.05.2018
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Bewusstsein, Begriff

Bewusstsein, Begriff

  • das deutsche Wort Bewusstsein ist eine philosophische Erfindung
  • Philosoph Kemmerling meint, dass es auch der Begriff des Bewusstsein sein könnte
  • Der Begriff ist sehr unübersichtlich und eine Sammelstelle für fast alle Probleme der Philosophie des Geistes 

Vermutung des Psychologen Graumann

Vermutung des Psychologen Graumann

  • dass es ein historisches Unglück für die Psychologie sein könnte, als der an Leibniz orientierte Philosoph Christian Wolff im Jahre 1719 das Wort „Bewusstsein“ als wissenschaftlichen Terminus einführte
  • von Wolff als substantivierter Infinitiv eingeführt, „das Bewust seyn“

Bewusstsein Zitat Kemmerling

Bewusstsein Zitat Kemmerling

  • „das erste,..., so wir von unserer Seele wahrnehmen, wenn wir auf sie acht haben, 
nämlich daß wir uns vieler Dinge außer uns bewust sind.“ „könne man das Bewusstsein 
anerkennen als ein Merckmahl, daraus wir erkennen, daß wir gedencken“
  • → Deutet auf eine objektive, dritte-Person-bezogene Konzeption von Bewusstsein hin
  • → der eine Mensch erkennt, dass ein anderer denkt 

Conscentia auf Deutsch

Conscentia auf Deutsch

  • „Gewissen“
  • Gewissen verweist aber auf die von uns gemeinsam geteilten und anerkannte Normen, an denen wir gemeinsam zu prüfen haben, ob unsere Handlungen gut oder schlecht sind.

Regulatives Prinzip des Personenverstehens

Regulatives Prinzip des Personenverstehens

  • laut Krämer ist die Zuschreibung von Bewusstsein Teil unserer Weise, uns zu verstehen, aber daher eine Fiktion, um un im sozialen Wechselverkehr sinnvoll zu interpretieren und damit gerade keine natürliche Gegebenheit
  • Der Ausdruck „Bewusstsein“ beschreibt ihr zufolge keine natürliche Art, sondern ist ein regulatives Prinzip des Personverstehens.

Bewusstsein als 7. Sinn

Bewusstsein als 7. Sinn

  • Bewusstsein nichts ist, was noch extra zu mentalen Akti- vitäten hinzukommen müsste wie Denken, Wahrnehmen, Orientieren, Beobachten etc., damit man weiß, dass man denkt, wahrnimmt, sich orientiert an etwas
  • Eine wesentliche Quelle der semantischen Ambiguität des Begriffs Bewusstsein hat damit zu tun, dass man unter der Hand so tut als sei Bewusstsein eine Art siebter Sinn, der noch extra aktiviert werden muss, damit man nicht nur x sieht, sondern x bewusst sieht.

Transitives Bewusstsein

Transitives Bewusstsein

  • Vp sieht x oder sieht nicht x, d.h., die Vp verarbeitet Informationen und schließt diese Verarbeitung mit einem Urteil ab
  • Das Objekt des Bewusstseins ist ein extramentaler Sachverhalt (z.B. visueller Reiz)

Intransitives Bewusstsein

Intransitives Bewusstsein

  • wenn jemand weiß, dass er sieht und sich des eigenen Sehens bewusst ist 

Informationsverarbeitung und Bewusstsein

Informationsverarbeitung und Bewusstsein

  • Ein großer Teil der Informationsverarbeitung, des sensorisch-perzeptiven Prozesses, ist nicht bewusst, man kann aus der Ersten- Person-Perspektive keine Beobachtungen machen -> die Prozesse der Perzeptgenese sind für die selbstbeobachtende Person „kognitiv impenetrabel“ (Pylyshyn)
  • Hat Informationsverarbeitung ein gewisses Ausmaß erreicht, kann geurteilt werden
  • -> Dieses Urteil Anhaltspunkt für die Dritte-Person-Perspektive, der Vp ein Bewusstsein 
zuzusprechen
  • Dieses ist aber eine intrinsische Eigenschaft ihres Urteilens und keine psychische Funktion, die zur Informationsverarbeitung hinzutritt
  • Wichtig: es wird über das Vorliegen oder Nichtvorliegen eines extramentalen Sachverhaltes, 
des Reizes, geurteilt → ab und zu daher Benutzung des Begriffes Bewusstseinsschwelle

Psychologische Grundbedeutung von „Bewusstsein“

Psychologische Grundbedeutung von „Bewusstsein“

  • ein Mensch ist wach und orientiert, was 
impliziert, orientiert in Raum und Zeit zu sein
  • Beleg für diese Kernbedeutung sind Störungen des Bewusstseins die immer auch Störungen der Aktiviertheit sind (z.B. starke Müdigkeit, Erleben nach Schlachentzug etc.)
  • Bloße Aktiviertheit reicht aber nicht aus – denn auch starke Aktiviertheit wie große Erregung führt zu Störungen der Orientiertheit (dazu gehören auch z.B. Erlebensänderungen durch psychotrope Substanzen wie Alkohol oder LSD)

Eine wichtige Kernbedeutung des Wortes Bewusstsein

Eine wichtige Kernbedeutung des Wortes Bewusstsein

  • man bezeichnet damit die Grade der Aktivierung mentaler Prozesse und Orientiertheit in Raum und Zeit sowie zu sich selber

Begriffe Bewusstsein, Kognition und Informationsverarbeitung

Begriffe Bewusstsein, Kognition und Informationsverarbeitung

  • nicht deckungsgleich, denn es 
gibt nicht bewusste Informationsverarbeitung und nicht bewusste kognitive Prozesse 

Blind-Sight

Blind-Sight

  • Visuelle Agnosie
  • Weiterer Beleg für nicht bewusste Informationsverarbeitung
  • Patienten mit visueller Agnosie „blind sight“ leiden an einer Schädigung des Okzipitallappens, 
weisen daher einen Skotom in ihrem Sehfeld auf → ein Bereich, in dem sie keine Objekte mehr 
unterscheiden können
  • Allerdings können diese Patienten Raute und Kreis oft überzufällig unterscheiden während sie 
gleichzeitig berichten, nichts gesehen zu haben 

 

Vorschlag von Wert zum Begriff Bewusstsein

 

 

Vorschlag von Wert zum Begriff Bewusstsein

 

  • Vorschlag von Wert, einen naturwissenschaftlichen Begriff von Bewusstsein zu konstruieren, 
der auf höherstufigen Diskriminationen aufbaut
  • Experiment:
  • Im Experiment erster Ordnung: Feststellung, ob Vp S1 von S2 diskriminieren kann
  • Experiment zweiter Ordnung, Prüfung, ob Vp ihre Diskriminationsfähigkeit im Experiment erster Ordnung einschätzen, d.h. beurteilen kann

  • Resultat des Experiments 2. Ordnung: in welchem Grade sich Vp ihrer Diskriminationsfähigkeit gewahr ist → dieser Zustand wird als Disposition DA zum Gade e bezeichnet
  • Von einem bewussten Zustand kann man nur dann reden, wenn Vp In einem Experiment dritter Ordnung „mentalistisch“ zwischen dem Haben der Disposition DA zum Grade e und dem Nichthaben desselben unterscheiden kann
  • -> damit wird genau die Bedeutung von Agnosie expliziert – das Nichtwissen über den Erfolg eines mentalen Prozess

Synonyme für Bewusstsein in der Psychologie

Synonyme für Bewusstsein in der Psychologie

  • Aussageintention wird nicht beeinträchtigt
  • Dazu gehören Worte wie „Aufmerksamkeit“, „Kontrolle“, „Orientierung und Orientiertheit“, „Nachdenken“, „Urteilen“, Wahrnehmen“, „Wählen, Wollen, Entscheiden“, „Handeln“, „Metakognition“ und vor allem „Wissen“ und „Reflexion“

Augustinus im Buch De trinitate

Augustinus im Buch De trinitate

  • wesentliche Bedeutung von Bewusstsein, dass man weiß, dass man etwas weiß
  • „ich weiß, dass ich weiß, dass ich lebe“
  • er vertrat damit eine  Theorie des reflektierenden Wissens auf mehreren Stufen

HOT

HOT

  • HOT= Higher Order Thought theories of consciousness
  • Heutiger Begriff der von Augustinus vertretenen Theorie des reflektierenden Wissens auf mehreren Stufen
  • Der Ausdruck „ich weiß, dass ich weiß, dass x“ ist ein reflektierendes Urteil, das den mentalen Akt „wissend bezogen sein“ zum Gegenstand hat, das Brentano sekundäres Objekt nannte.
  • Das primäre Objekt wäre x. Bewusstsein ist nach dieser Lesart bedeutungsgleich mit Reflexion

 

Reflexion und Metakognition

Reflexion und Metakognition

  • In der Kognitionspsychologie wird statt des alten Wortes Reflexion das Wort „Metakognition“ verwendet
  • Im Falle von Metakognition richten sich Kognitionen nicht auf extra- mentale Sachverhalte, sondern auf mentale, vorwiegend Kognitionen, z. B. beim Planen einer Lernstrategie
  • -> Bewusstsein wäre damit im Wesentlichen identisch mit Metakognition

„exekutive Funktion“

„exekutive Funktion“

  • Bewusstsein wird gelegentlich mit „exekutiver Funktion“ identifiziert
  • Organisation mentaler Prozesse bei komplexen Problemen macht es nötig dass man plant
  • → d.h. Bewusstsein ist die Führungsetage der Organisation Mensch 

Bewusstsein und Sprache

Bewusstsein und Sprache

  • „Bewusstsein“ wird durch Menschen im Wesentlichen durch Urteilen kundgegeben
  • Urteilen = sprachliche Kompetenz – weswegen der Philosoph Schleichert Bewusstsein mit der Sprache gleichsetzt
  • erscheint radikal, aber „Bewusstsein“ ist eben ein Wort und kein einheitliches Phänomen, insbesondere wenn man daran denkt, dass Bewusstsein nicht beobachtbar ist

 

Phänomenales Bewusstsein

 

Phänomenales Bewusstsein

  • Häufig wird die Bedeutung „das subjektive, private Erleben, das Körperbewusstsein“ (zu der nur das Individuum einen privilegierten Zugang hat) benutzt
  • → dieses ist das phänomenale Bewusstsein
  • -> dieses Bedeutungsfeld deckt sich in der Psychologie weitgehend mit der Gegenstandshälfte des Erlebens

Wittgensteins Privatargument

Wittgensteins Privatargument

  • Es gibt keine echte Privatsprache,  die man einzig und allein für sich selber und zu sich selber spricht, denn dann würde 
man sowohl die Gegenstände als auch deren Bezeichnung selbst erzeugen müssen
  • Doch woher soll man wissen, ob zwei innerliche Aussagen das gleiche bedeuten, wenn man sie nur im Inneren auf Bedeutungsgleichheit prüfen kann?
  • Nur öffentliche Äußerungen mit vergleichbarer Grammatik in vergleichbaren Situationen lassen 
sich auf ihren Wahrheitswert prüfen, wozu also öffentliche Kriterien notwendig sind, die auch andere Personen anwenden können
  • -> Bedeutung mentaler Kriterien muss daher an öffentlichen, intersubjektiven Kriterien verankert werden
  • das ist kein radikaler Behaviorismus, aber eine wichtige Grenzlinie für den Mentalismus

 

Zugangsbewusstsein

Zugangsbewusstsein

  • Wissen kann erst dann sprachlich geäußert werden, wenn man Zugang zu oder Zugriff auf mentale Repräsentationen hat.
  • Dafür prägte der Philosoph Ned Block das Wort „access conciousness“
  • Zugangsbewusstsein ist keine neue Bewusstseinsform, sondern ein Neologismus für Wissensaktualisierung um Urteilen oder Handeln

Warum ist es problematisch von „dem Bewusstsein“ zu sprechen?

Warum ist es problematisch von „dem Bewusstsein“ zu sprechen?

  • wir sprechen manchmal von Materie, dem Stofflichen, was ein Klassenbegriff ist, der einzelne individuelle Materie- oder Stoffteile enthält
  • Das Bewusstsein ist ebenfalls ein Klassenbegriff, es gelingt uns aber nicht, einzelne Bewusstseine, oder Bewusstseinsteile zu identifizieren, so dass wir von Bewusstseinsdingen oder –stoffen sprechen können
  • -> „Bewusstsein“ ist also kein Gegenstand, allenfalls ein Zustand, der durch Wach-Sein und Orientiert-Sein gekennzeichnet ist

 

Bewusstsein als Eigenschaft

 

Bewusstsein als Eigenschaft

  • Wir können Bewusstsein als Eigenschaft erkennen, aber nur bei lebendigen Körpern. Allerdings nicht bei allen lebendigen Körpern, sondern bei solchen, die sich selber bewegen und eine relativ komplexe Organisation haben, vor allem bei Lebewesen, die über ein zentrales Nervensystem verfügen.

Alltagsverwendungen von „Bewusstsein“

Alltagsverwendungen von „Bewusstsein“

  • reden wir mit jemanden, gehen wir davon aus dass die Person bei Bewusstsein, orientiert, ist
  • -> im Alltag verwenden wir den Begriff häufig nicht so
  • Häufig verwenden wir ähnliche Wörter wie „Person P1 ist bei der Sache, aufmerksam, konzentriert, weiß, worum es geht, ist sich klar, dass“
  • Ausdrücke wie „Ich habe das aber bewusst so gesagt“ meinen eher „mit voller Absicht“.
  • -> Diese Art von Bewusstsein überlappt sich zu einem großen Teil mit Wörtern, die aus dem Bereich des Wissens stammen
  • Wenn wir sagen: „Der Person P ist x bewusst“, dann heißt das meistens, dass die Person P weiß, dass x der Fall ist -> Es also eine propositionale Einstellung, eine Relation zwi- schen einer Person und einem Sachverhalt, die als Überzeugung zu verstehen ist.
  • Hierbei handelt es sich um das Merkmal des Geistigen, das Brentano als Intentionalität bezeichnete

Bewusstsein im Sinne von Kontrolle

Bewusstsein im Sinne von Kontrolle

  • wir unterstellen jemanden dass er etwas bewusst sagt
  • trotzdem kann es vorkommen dass man etwas nicht sagen wollte, dass man die Äußerung zurückhalten wollte, sich aber nicht beherrschen konnte und es trotzdem sagte

 

alltagssprachliche semantische Primitivform des Bewusstseinsbegriffs

 

alltagssprachliche semantische Primitivform des Bewusstseinsbegriffs

  • ist relational, nicht adjektivisch oder verbmässig.
  • Sie lautet, wie schon mehrfach gesagt: „X ist der und der Person P bewusst“
  • Ein Ausdruck wie „x ist bewusst“ macht keinen Sinn. Ein Verb wie „bewussen“ oder „bewissen“ ist komisch, mit dem Wort „bewusst“ drückt man also keine Tätigkeit aus
  • Ein adjektivischer, prädikativer Gebrauch des Wortes „bewusst“ ist auch komisch

Kemmerling, prädikative Verwendungen im Sprachgebraucht

Kemmerling, prädikative Verwendungen im Sprachgebraucht

  1. ... ist bei Bewusstsein (umgangssprachlich)
  2. ... hat Bewusstsein (üblich, nicht ganz klar ausgedrückt)
  3. ... hat ein Bewusstsein (leider auch üblich)
  4. ... ist ein Bewusstsein (philosophisch)
  5. ... ist ein Zustand oder eine Tätigkeit des Bewusstseins (sehr philosophisch)
  6. ... ist ein Objekt eines Zustands oder einer Tätigkeit eines Bewusstseins (sehr, sehr 
philosophisch)

„P ist bei Bewusstsein“

„P ist bei Bewusstsein“

  • gut durch das Komplementärprädikat „P ist nicht bei Bewusstsein“ zu erläutern.
  • Die Formulierung zeigt, dass Bewusstsein im Zusammenhang mit basalen Lebensfunktionen steht wie dem Wachen und Schlafen, Orientiertsein und Dysorientiertsein.

„P y-t bewusst“

„P y-t bewusst“

  • nur auf Tätigkeiten oder Unterlassungen anwendbar, die vorsätzlich vorgenommen werden
  • Beispielsweise: „P pfeift be- wusst so laut, damit er auch auf den hinteren Rängen noch gehört wird“
  • Kann man auf viele mentale Aktivitäten nicht anwenden, z.B.: „P glaubt bewusst, dass Gott existiert“ – könnte allenfalls Emphase ausdrücken dass man etwas nicht nur aus Gewohnheit glaubt, sondern sich den Glauben selbst zu eigen macht
  • Wenn man etwas glaubt oder weiß, so entgeht es einem im Allgemeinen nicht, dass man es glaubt oder weiß

 

„P ist sich y’s bewusst“

„P ist sich y’s bewusst“

  • kann meist in „P weiß y“ übersetzt werden.
  • Auch hier findet man Emphasen oder auch den Hinweis, dass man etwas gerade nicht weiß, z. B. „Zwar wusste Eva, dass die Mutter den Schnellkochtopf in den Kühlschrank gestellt hat, aber ihr war das gerade nicht bewusst, als sie im Küchenschrank nachsah. Es fiel ihr aber gleich wie- der ein“. Hier lässt sich „bewusst“ meist mit „aufmerksam“ oder ähnlichen Worten übersetzen.
  • Die Formulierung (4) „P hat Bewusstsein von y“ ist eine Variante von „P ist sich y’s bewusst“ 

Umgangssprachlich 3 Weisen für die Verwendung von „bewusst“:

Umgangssprachlich 3 Weisen für die Verwendung von „bewusst“:

  • Zur Bezeichnung der Absichtlichkeit
  • Zur Bezeichnung eines kognitiven Zustands, zu denen Wissen und Aufmerksamkeit sowie Orientiertheit gehören
  • Zur Bezeichnung einer Klasse von Zuständen, in denen Personen (nicht nur mentale 
Zustände) sich befinden → im wesentlichen energetische Zustände, auch Aktivierungen, 
Gefühle, Zustände; wird aktuell bezeichnet als „Zustandsbewusstsein“

 

Monitoring-Bewusstsein

Monitoring-Bewusstsein

  • Achtgeben auf seine Gefühle und Gedanken 

Philosophische Formulierungen in denen Bewusstsein vorkommt

Philosophische Formulierungen in denen Bewusstsein vorkommt

  • „P hat unmittelbares Bewusstsein von x“
  • -> Descartes hat diese Formulierung herangezogen, um die erkenntnistheoretische Besonderheit des privilegierten Zuganges zu seinen eigenen Erlebnissen hervorzuheben
  • Im Inneren kriegt man die Wahrheit umsonst, denn alle Sätze wie: „Es ist mir jetzt unmittelbar bewusst, dass mir etwas Rotes erscheint“ sind wahr. Aber sind Wahrheiten, die man umsonst kriegt, nicht so billig, dass sie eigentlich uninteressant werden?

Das Problem der phänomenalen Qualitäten, der Qualia

 

Das Problem der phänomenalen Qualitäten, der Qualia

  • Ein Erbe der cartesianischen Formulierung, derzufolge das unmittelbare Bewusstsein zum Garanten der Wahrheit von Existenzbehauptungen des Erlebens aufgestiegen ist
  • Nach den Philosophen Nagel („Wie ist es, eine Fledermaus zu sein?“) und Bieri ist das das Rätsel des Bewusstseins, nach dem Philosophen Kemmerling ist es das Rätsel der Philosophie des Bewusstseins.
  • Übliche Formulierung des Rätsels: „Die Tatsache, wie es für ein Lebewesen Lw ist, das Erlebnis E zu haben, lässt sich nicht materiell erklären.“
  • -> Wenn man das betreffende Lebewesen Lw bis ins letzte physikochemische Detail kennte, so würde man das Erlebnis E immer noch nicht erklärt haben.
  • Kemmerling hält das Rätsel für eine unklare Frage
  • Ihm ist insofern zuzustimmen als das angebliche Rätsel voraussetzt, dass Bewusstsein doch etwas stofflicher Art ist

 

Bewusstsein in Psychologie und Aufmerksamkeitspsychologie

Bewusstsein in Psychologie und Aufmerksamkeitspsychologie

  • Für die Psychologie ist Bewusstsein weitgehend das, was unter dem Begriff „Erleben“ thematisiert ist
  • In der Aufmerksamkeitspsychologie „selektive Aufmerksamkeit“, „automatische vs. kontrollierte Informationsverarbeitung“ zentrale Themen
  • → Gelegentlich wird auch von „experimentelle Bewusstseinspsychologie“ gesprochen, aber:
  • → Geschichtlich ist allerdings die Psychologie mit der klassischen Psychophysik als experimentelle Bewusstseinspsychologie gegründet worden

„Enge des Bewusstseins“ – „Bewusstseinsumfang“

„Enge des Bewusstseins“ – „Bewusstseinsumfang“

  • Unterscheidungen die man treffen kann sind die „Einheiten“ des Bewusstseins
  • Damit verwandt ist die traditionelle Frage nach der „Enge des Bewusstseins“, nach dem „Bewusstseins- umfang“.
  • Diese Frage ist sehr eng mit der Frage nach der zeitlichen Organisation des Bewusstseins verbunden, die W. James mit dem berühmten Ausdruck „stream of consciousness“ versah.
  • Man kann nicht pro Zeiteinheit beliebig viele Eindrücke, Objekte und Ereignisse erfassen
  • Vielmehr finden Wahrnehmungen nacheinander statt, man kann pro Zeiteinheit nicht beliebig viele Gedanken äußern  (ähnlich verhält es sich mit der Informationstechnik – pro Zeiteinheit können auch nur begrenzte Mengen an Bits und Bytes übertragen werden)
  • Dies wird besonders beim Lesen deutlich
  • → es muss eine Auswahl getroffen werden, sowohl bei der Rezeption als auch bei der 
Perzeption 

Aus was besteht der Bewusstseinsstrom (W. James) eigentlich?

 

Aus was besteht der Bewusstseinsstrom (W. James) eigentlich?

- Aus Impressionen, Eindrücken, Wahrnehmungen, Gedanken

 

Forschung zum Bewusstseinsumfang

Forschung zum Bewusstseinsumfang

  • Thematisiert die Frage „wie viele Eindrücke können gleichzeitig bewusst sein?“
  • Und die damit verbundene Frage, in welcher Weise Wahrnehmungen nacheinander ablaufen?
  • Über die Forschungseinrichtung entwickelte sich die Forschung zum sensorischen zum 
Kurzzeitgedächtnis, dessen Kapazität gelegentlich mit dem Bewusstsein gleichgesetzt wurde