Kurs 03412: I. Wahrnehmung III Bewusstsein

Kurs 03412: I. Wahrnehmung III Bewusstsein

Kurs 03412: I. Wahrnehmung III Bewusstsein

Alexander Wahler

Alexander Wahler

Kartei Details

Karten 57
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 25.08.2014 / 12.05.2018
Weblink
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„Subitizing“

 

„Subitizing“

- Man scheint bis zu 4 Elemente mit einem Blick erfassen zu können, danach fängt man zu 
zählen an

 

Womit ist die Frage nach dem Bewusstseinsverlauf („Strom) eng verbunden?

 

Womit ist die Frage nach dem Bewusstseinsverlauf („Strom) eng verbunden?

- sie ist eng mit dem Phänomen der unterschiedlichen Klarheit des Bewusstseins verbunden, da einige Phänomene im Vordergrund stehen, im Fokus der Aufmerksamkeit, wohingegen andere im Hintergrund sind und am Rande des Bewusstseins verschwinden

-> W. James und E. Husserl haben dies sorgfältig diskutiert, insbesondere den Umstand, dass das Bewusstsein keine skalare Größe ist, sondern eine zeitliche Orientierung aufweist.

Pöppel (1985)

Pöppel (1985)

  • bezeichnet das, was gerade war, als nachbewusst und die Erwartung dessen, was gleich eintreten soll, als vorbewusst.

Terminus der Aufmerksamkeit

Terminus der Aufmerksamkeit

  • Die unterschiedlichen Klarheitsgerade des Bewusstseins wurden mit dem Terminus der 
Aufmerksamkeit belegt
  • → wie kann man den Fokus der Aufmerksamkeit verlagern?
  • → Frage nach der Selektion aus der Vielzahl der Objekten, Vorstellungen, Gedanken 

„psychisches Moment“

„psychisches Moment“

  • „Dauer des Augenblicks“
  • → psychisches Moment: die kleinste noch wahrnehmbare Zeiteinheit, 
1/16 Sekunden
  • Das allerdings würde bedeuten, dass das Bewusstsein kein Strom ist, nicht kontinuierlich, 
sondern gequantelt 

„psychische Präsenzzeit“

 

„psychische Präsenzzeit“

  • Psychologe William Stern
  • Man kann die Schwelle bestimmen, um festzustellen, ab welchem Intervall zwischen zwei Ereignissen diese als gleichzeitig oder als ungleichzeitig wahrgenommen werden

 

Das Selbst

Das Selbst

  • ist eine zentrale Größe in der allgemeinen Struktur der Bewusstseinserscheinungen

Prinz (1996)

Prinz (1996)

  • greift auf eine klassische Autorität der phänomenanalytisch fundierten Psychologie und der psychologisch fundierten Philosophie“ zurückgreift, auf Franz Brentano

Brentanos Analyse eines mentalen Aktes

Brentanos Analyse eines mentalen Aktes

  • war bestrebt, psychische und physische Phänomene voneinander abzugrenzen
  • Er entwickelte die Lehre von den psychischen Akten, die zu- gleich eine Lehre über die Struktur des Bewusstseins ist

Brentanos Analyse vom Hören eines Tons

Brentanos Analyse vom Hören eines Tons

  • Im psychischen Akt sind zwei Momente miteinander verbunden, der Ton, den wir hören und die Tatsache, dass wir ihn hören
  • -> beiden Momente sind uns nicht in gleicher Weise gegeben
  • der Ton ist das primäre Objekt, er wird direkt wahrgenommen
  • die Aktivität des Hörens kann jedoch vom Ton unterschieden werden -> somit ist das Hören selbst das sekundäre Objekt des Hörens
  • Das Hören kann aber nicht beobachtet werden, man kann es nicht hören, aber man kann sich bewusst machen, dass man dabei ist, den Ton zu hören

Bewusstseinserscheinungen nach Brentano

Bewusstseinserscheinungen nach Brentano

  • Für Brentano sind Bewusstseinserscheinungen psychische Akte, die einen zweifachen Inhalt haben
  • Sie enthalten den Gegenstand, auf den sie sich richten (primäres Objekt, im Beispiel den Ton)
  • und die Art und Weise, wie der Gegen-stand gegeben ist
  • Prinz schlägt vor, das primäre Objekt als explizit bewusst und die Gegebenheitsweise als implizit bewusst zu bezeichnen.
  •  

Prinz’ Überlegungen zu Brentanos Analyse mentaler Akte

Prinz’ Überlegungen zu Brentanos Analyse mentaler Akte

  • Brentanos Analyse mentaler Akte ist unvollständig
  • Laut Prinz ist auch das Subjekt des Hörens im mentalen Akt enthalten
  • Bsp. beim Prinzip der Sprache: das Verb ist im Infinitiv zu hören, das Objekt, der Ton, gegeben, aber es fehlt das Subjekt, der Träger des mentalen Aktes
  • → schon Kant hat betont, dass das Ich jederzeit das Denken begleiten muss
  • wäre dem nicht so, wüsste man nicht wo man einen mentalen Akt in der Welt unterbringen soll
  • In der Perspektive der ersten Person ist Hören eben mein Hören, der Ton ist mir gegeben. Mein Hören ist einzigartig und höchst individuell
  • -> Dieser Vollzug des mentalen Aktes kann nur über Ausdruckserscheinungen und sprachliche Mitteilung veröffentlicht werden, der als veröffentlichter aber eine andere Seite darbietet als das unmittelbare Erleben, das in meinem Vollziehen vorkommt und vorgeht

Darlegung von P.W. Strawson

Darlegung von P.W. Strawson

  • „Man kann den Bezug des Mentalen zu einem besitzenden 
Subjekt nicht eliminieren“
  • man  kann nicht das Possessivpronomen „mein“ eliminieren und damit auch nicht das Subjektwort „Ich“, womit er Kants Überlegungen bestätigte
  • P.F. Strawson zieht daraus den Schluss, dass das Wort „Person“ ein logisch primitiver Begriff ist wie das Wort „Körper“, denn es kann nicht auf etwas Fundamentaleres reduziert werden, es ist also eine Kategorie

 

Schlussfolgerung durch Prinz

Schlussfolgerung durch Prinz

  • „Bezogenheit auf ein implizit anwesendes Ich stellt offensichtlich die konstituierende Bedingung für die Ausbildung bewusster Repräsentationen dar“
  • Zur bewussten Repräsentation gelangen Sachverhalte nur dann, wenn (bzw. dadurch, dass) sie in ihrer Beziehung zum Ich repräsentiert werden“
  • Die bewusste Repräsentanz einer Situation endet genau dann, so Prinz, „wenn das Ich sich aus ihr verabschiedet“
  • Nach Prinz ist die implizite Anwesenheit des Ich „nicht nur die Entstehungsgrundlage für das Auftreten bewusster Repräsentationen, sondern auch die inhaltliche Grundlage für ihre Beschaffenheit
  • -> anders_ Die Qual tät des Bewusstseins entsteht nur nicht nur dann, wenn die Bedingung der impliziten Gegenwart des Ich erfüllt ist, sondern sie besteht auch darin, dass diese Bezogenheit auf das Ich als ein zentrales Merkmal im Inhalt der Repräsentation in Erscheinung tritt

Bewusstsein als Eigenschaft

Bewusstsein als Eigenschaft

  • Es gibt kein Bewusstsein als Entität, sondern die Eigenschaft „bewusst“
  • diese Eigenschaft kommt mentalen Akten und Handeln zu
  • -> Sie ist Bestandteil des Problems, einen relativ komplexen selbstbeweglichen lebendigen Körper in einer komplexen Umgebung zu steuern und zu regeln.

Annahme eines Steuerungszentrums wie das Ich

Annahme eines Steuerungszentrums wie das Ich

  • Die Annahme eines Steuerungszentrums wie das Ich oder Selbst oder was sonst man für einen Ausdruck wählt, um mentale Aktivität wie Motive und Interessen, Wissen und Überzeugungen zuzuschreiben, ist für das Sozialleben unverzichtbar
  • Besonderes Problem in der sozialen Welt: Vorhersage des Verhalten und Erleben anderer
  • Das Ich ist in der Perspektive der Kontrolltheorie die Lösung des Problems, komplexes Verhalten in Raum und Zeit so zu organisieren, dass erfolgreiches Handeln und eine erfolgreiche Anpassung an die abiotische und biotisch- soziale Umgebung (im Sinne des Zusammen-Handelns) möglich wird

Für die Bewusstseinsforschung sehr interessant

Für die Bewusstseinsforschung sehr interessant

  • Frage nach der Entwicklung des Bewusstseins 
und des Selbstbewusstseins
  • → sind mentale Prozesse Säuglingen bewusst?
  • Annahme Perner und Dienes: Entwicklung bewusster mentale Prozesse zw. 12 und 15 Monate
  • → 5 Strategien, um durch Verhaltensbeobachtung die Eigenschaft „bewusst“ Kleinkindern 
zuzuschreiben
  • → dazu gehört verbale Kommunikation, Zeigen, explizites Gedächtnis, exekutive Kontrolle, 
Formen des Zugangsbewusstseins → Reflexion