Kultur kartographieren

Kultur kartographieren SS 15 Uni Siegen

Kultur kartographieren SS 15 Uni Siegen

Kim Jrm

Kim Jrm

Kartei Details

Karten 123
Sprache Deutsch
Kategorie Allgemeinbildung
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 08.07.2015 / 14.07.2015
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Kurt Hübner:

stimmt der Aussage zu, dass Theorien die Welt intepretieren, da es aber zu verschiedenen Kontexten verschied. Theorien gibt, kommt es oft vor, dass sich Theorien widersprechen

- diese Widersprüche können nicht aufgelöst werden, wenn man jeder Theorie eine Allgemeingültigkeit unterstellt – sondern die Widersprüche müssen einzeln in ihrem Kontext betrachtet werden ( um 2 sich widersprechende Theorien zu legitimieren )

Pragmatismus

(Charles Sanders Peirce)

die Gesamtheit eines Begriffs, mit dem wir einen Gegenstand beschreiben – besteht aus den Wirkungen, die in unserer Vorstellung als praktisch relevant gedacht werden können

Alltagsbegriffe: immer mehrere heterogene Bedeutungen – die können sich im Laufe der Zeit sogar vermehren und erweitern

das Individuum selbst ist auch eine heterogene Konstruktion – das praktische und theoretische Erfahrungen mit anderen Subjekten und Objekten sammelt

und somit erst in irgendeiner Art und Weise Bedeutung generieren und begreifen kann

-> Diesen Akt der Bedeutungszuschreibung nennt man: Semiose

dafür braucht man notwendigerweise auch etwas anderes, an dem man Erkenntnis festmachen kann, es reicht nicht, ein Subjekt zu sein

diese Erkenntnis braucht auch einen praktischen Rahmen

sie wird an einem Symbol festgemacht – das für etwas anderes, nämlich die abstrakte Erkenntnis steht ( aber auch für andere Dinge, es ist ja ein heterogenes Konstrukt )

-> insofern ist ein Symbol eine mehrdimensionale Mengenrelation – an der zB nach Ferdinand de Saussure unsere Vorstellungen von einem bestimmten Gegenstand ausgedrückt werden

nach Pierce weist ein Symbol immer triadische Relationen auf:

Das Symbol an sich: ( dem Wort zB Mutter )

Die Bedeutungen des Symbols ( zB Befestigungstechnik – Abstammung )

Die Praxis, auf die die einzelnen Bedeutungen hinweisen ( Befestigen, Schrauben – gebären,stillen )

der Gegensatz dazu wäre ein Symbol mit dyadischen Relationen ( würde dann nur noch aus Benennung und den Parametern des Symbols bestehen ( Mutter – Material, Länge, Steigung etc.)

empirisch muss ein Schluss aus 3 möglichen Varianten möglich sein:

Deduktion: Schluss vom Allgemeinen auf das Einzelne

Induktion: Schluss vom Einzelfall bzw einer üblichen Regelmäßigkeit auf die Allgemeinheit

Abduktion: Hypothetischer Schluss vom Einzelnen und einer Regel auf Regelmäßigkeit

( Beispiel Abduktion: Meine Bohnen sind weiß –> alle Bohnen aus diesem Sack hier sind weiß -> diese Bohnen müssen also aus diesem Sack hier sein )

problematisches und riskantes Verfahren, muss aber oft durchgeführt werden, um Ergebnisse zu erlangen -> was genau das Ziel des Pragmatismus ist

Handlungstheorie

Max Weber

- hat versucht, empirische Orientierung der Gesellschaftswissenschaften zu ermöglichen -> entwickelte eine Handlungstheprie

- Handlung: die intentionale Aktivität eines Individuums - spielen andere Menschen dabei eine Rolle, wird es zur sozialen Handlung ( die soz. Beziehungen konstruiert

- bei der Interpretation einer Handlung muss man auch den Sinn dieser mit einbeziehen

- Kategoriesierung von Handlungen: sinn-, wert-, affektgeleitet,oder durch Gewohnheit, Traditionen bestimmt

- um Handlungen zu rekonstruieren & analysieren: muss man das Motiv rasufinden

- dabei spielen Kultur und Werte große Rolle ( Kultur hier: sehr subjektiv), motivieren

- idealtypische Handlungsmodelle entwerfen - Handlungen erklären, manchmal sogar voraussagen

 

Talcott Parsons:

- wollte allgemeine Theorie von Gesellschaft & Kultur liefern

- wollte allgemeingültigere Kulturforschung, klassifizierte daher Handlungen

Handlungen können sein:

affektiv/neutral

universal/partikular ( allg./spezif. Rollenerwartung)

zugeschrieben/erworben (vorgängige(erworbene Verpflichtung)

diffus/spezifisch (persönliche/funktionale Verpflichtung)

selbstorientiert/kollktivorientiert

das AGIL Schema nach Parsons:

( mechanische Prozesse immer weiter automatisiert -> Selbstkontrolle innerhalb eines mechanischen Systems -> Selbsterhaltung des Systems -> Kontrollsystem überwacht und steuert Subysteme )

AGIL-Schema:

Adaption: Ein System muss sich an ein neues anpassen können

Goal Attainement: Ein System muss Ziele haben & sie definieren

Integration: Ein System muss Zusammenhalt haben & die einzelnen Subsysteme integrieren

Latent Pattern Maintenence: System muss sich und seine Struktuen aufrechterhalten

 

-> das gilt auch für Teilsysteme

in unserem sozialen System:

Wirtschaft - basierend auf Bedürfnissen (A)

Politik - " auf Motiven (G)

Gemeinschaft - " soziale Rollen (I)

Kultur - basierend auf Wertevorstellungen (L)

 

Schema soll immer universeller formuliert und gefasst werden

geht von Sonderstellung der Kultur aus: ist das Teilsystem, dass alles steuert und aufrecht erhält

zwischen Funktionselementen bzw. Subsystemen --> Medien ( halten das System bzw die Komunikation innerhalb aufrecht)

 

 

Verstehende Soziologie

Max Weber (Kultur hat Einfluss auf die indiv. Handlungen)

- mit tatsächlichen Handlungen (Dokumente, Berichte etc) sollen soziohistorische Erklärungen für die gesellschaftl. Entwicklung geliefert werden

- der Sinn (wird zb aus Biographien entnommen)I soll zusammen mit den Handlungen analysiert werden und dadurch Verbindung zw. Subjekt und Kontext darstellen

- Fokus liegt hier: auf individuellem Handlen im Kontext

- will also Allgemeines aus Einzelfällen (Handlungen) gewinnen und so Erkenntnis über Kultur erlangen

Konzept der Rollen

Konzept der soziokulturellen Rollen nach Weber 

hier argumentiert Parsons: Kultur schafft Werte -> aus diesen Werten entstehen Rollen

die kulturellen Werte sind eine Art Urmuster (spiegeln sich im Leben der Menschen  wieder und ordnen es)

Rollen fußen als auf Werten -> so bringen sie soziale Zwänge, Erwartungen und systematischen Druck mit sich (abgeleitet an den Werten)

So entwickelt sich eine Rollenhierarchie ( denn Rollen orientieren sich an den Werten, und Werte kann man ebenso hierarchisch ordnen)

 

Weber:

Kultur, Rolle und Werte sind für ihn auf der gleichen Ebene und das Individuum selbst steht zwischen ihnen

Werte sind keine Muster, die sich überall widerspiegeln, sondern interpretationsabhängige Handlungsorientierungen, die je nach Kontext analysiert und gedeutdet werden müssen

und somit individuelle und nicht allgemeine Orientierung schaffen

Systemfunktionalismus

Systemfunktionalismu nach Parsos: Gesellschaften ordnen sich Kulturen zu, Kulturen determinieren also Gesellschaften und das Verhalten der Menschen

Kultur sieht er als Selbsterhaltung in feindlicher Umgebung, die auch erhalten bleibt, wenn neue Akteure das System betreten (Immigranten in den USA zB )

 

andere Möglichkeit, menschliches Verhalten zu erklären:

Weber: es gibt Idealtypen, die miteinander aber in Konflitk stehen - > daraus werden dann konkrete Verhaltensweisen abgeleitet

diese Struktur von Verhalten wäre aber weniger allgemeingültig & mehr auf Einzelfall ausgelegt

Gegensätze (Bourdieu)

Gegensätze: muss man zusammendenken

– aus dem Gegensatz von Geist & Körper soll mitdenkener Akteur wachsen (handelt rational, aber auch selbstverwirklichend & individuell),

Gegensatz von Wertschöpfung und Kultur: man kann nicht alles haben, sondern man muss Prioritäten haben & sparen, der Mensch will vieles haben&besitzen, alles geht nicht (ökonom. Position, Bildung, Güter, Besitz, Ehe...)

Zwar kann man Form, Habitus wechseln & somit auch seine Prioritäten, aber man muss mit Konsequenzen rechnen, bei dem alte Werte und Besitztümer verloren gehen könnten


 

die Sicht des Individuums (Bourdieu)

Individuum: die Sicht des Individuums erklärt er mit der relationalen Perspektive – das Individuum agiert in sozialen Feldern, diese sind aber nur die eigenen Handlungsstränge (geprägt durch ein eigenes Beziehungsgeflecht mit eigenen Machtstrukturen)

das Individuum hat also eine eigene Perspektive – diese beeinflusst die sozialen Handlungen, wird aber teilweise auch durch diese bestimmt

in diesem sozialen Feldern agiert es und versucht, Respekt und Anerkennung zu erlangen -> dafür stehen im aber nur eine begrenzte Anzahl an Ressourcen zur Verfügung (Zeit,Kontakte)

Um Wichtig zu werden, muss man etwas aus seinen Möglichkeiten machen und gegenfalls investieren (geldlich, Arbeit in Beziehungen stecken etc) – sie können aber auch scheitern

die relationale Perspektive bestimmt auch, wie wir uns in bestimmten Situation zu verhalten haben -> je nach Sitaution gibt es feine Unterschiede, was das Verhalen angeht, und woraus man achten sollte

Bourdieus Kapitalbegriff:

Bourdieus Kapitalbegriff: ergänzt relat. Perspektive und soziale Felder, Kapital ist allgemein zentral für Sozialintegration u mitverantwortlich für Klassenbildung;

(nicht nur wirtschaftl Kapital) -> Sozialkapital: eine Ebene, mit der sich soz. Ungleichheit darstellen kann, besteht aus den Beziehung zw. Individuuen ( Unterteilung in Sozialbeziehungen (Mitgliedschaften, Freundschaftn etc. ) und Macht und Pflichten/Abhängigkeiten,

-> kulturelles Kapital: kann verkörpert (durch Menschen), objektiviert (durch Gegenstände,Schriftzüge etc.) und institutionalisiert (zB durch Auszeichnungen,Titel)sein. Das kulturelle Kapital zeichnet Akteure als Kulturträger aus bzw. Lässt diese erkennbar dazu werden

durch die Menge des Kapitals -> bilden sich Klassen (wirken sich auf Lebensstil des Menschen aus)

, -> Herrschende, Mittlere und Volksklasse (jede Klasse will immer in höhere aufsteigen bzw sich von unterer abgrenzen)

Klassen werden dafür nachgeahmt bzw Lebensweisen etabliert, die Andere nicht nachahmen können

Kritik an Bourdieu

Theorie -> unvollständig, konzentriert sich zu sehr auf Kultur, zu wenig auf Struktuwandel, Technik, Staat, Normen etc.,

die Arten des Kapital sind nicht gleichwertig und man kann sie nicht unter einem Kapital zusammenfassen,

die Grenzen zwischen Begriffen ( wie zB Habitus und Gesellschaft) sind nicht klar genug

H.G. Gadamer

Nachdenken über Fremden – immer auch Nachdenken über einen selbst, Erfahrungen werden in der Sprache gemacht -> müssen verstanden und kommunizierbar gemacht werden, durch Sprache – wir intepretieren di eWelt immer vor dem Hintergrund unserer Sprache und ihrer Möglichkeiten

es gibt kein psychologisches Hineinversetzen -> nur Erkennen von Eigenheit im Fremden – man erkennt also Teile des Selbst im Fremden und weiß so, wie man sich selbst verhalten würde -> Perspektivität des Verstehens

A. Schütz:

dachte das Konzept weiter -> Eigenes und Fremdes – miteinander verbundene Konstruktionen, das Selbstbild wird nicht durch die objektive Kenntnis der eigenen Eigenschaften geschaffen

Sondern durch die Konstruktion von "Selbst" und "Fremd" und ergibt sich aus den Unterschieden dieser Konstruktion

die eigene Konstruktion ( also das eigene Weltbild ) wird dabei als natürlich angesehen, so dass man an diesem Bild Geschichte, Natur ets misst und bewertet. Dabei kann etwas natürlich erscheinen, was eigentlich total widernatürlich sein könnte

K.O. Appel

rät, sich mit fremden Kulturen und Traditionen auseinader zu setzen – besseres Verständnis des Selbst und der Anderen

Mensch soll außerdem eig. Vergangenheit hinterfragen und "vernunftlose" Momente kritisieren, um daraus zu lernen

Xenologie

stützt sich hpts. auf Medien, um Kulturbeschreibungen durchzuführen

will daraus Stereotype, Vorutzeile und Ausgrenzungen ableiten

geht von bestimmten Werten aus (Basis: Menschenrechte)

- Wertschätzung Gast

- Anerkennung kultureller Identität

- Anregende Rolle der Fremden für Kultur

- gegenseitige Abhängikeit von Eigenem und Fremden

- kulturelle Vielfalt als Reichtum

Wierlacher, xenologischer Kulturbegriff

Kultur prägt den Menschen, obwohl sie von ihm gemacht ist

& ein offenes Sytsem von Regeln, Hypothesen und Bedeutungen ist

Kultur ist ständig im Wandel, weswegen sich Regeln und Bedeutungen ändern - > diese sind nicht unbedingt widerspruchsfrei, bilden aber Gemeinschafts und Zurgehörigkeitsgefühle, die sich über Kultur äußern

Kultur ist nicht überzeitlich und homogen,

ist kein willkürliches Symbol- und Interatkionssystem -> sondern folgt eben bestimmten Regeln, die sich auch nicht willkürlch gebildet haben

wird nicht durch eine oder einzelne Entitäten bestimmt, sondern es wird im Konflikt ausgehand, was sie ausmacht und wie sie aussieht

Konflikte -> wichtig

sollen Kultur analysieren - der Fremde soll in seiner Eigenständigkeit erfasst werden

-Multiperspektivität ist hierbei von nöten -> löst "natürkiche" Einstellung auf, öffnet Menschen für Neues

Kulturdiffernzen können so besser beurteilt werden

Angemesse Distanz ist wichtig (abhängig von Materialität, Auge des Betrachters und Blickwinkel)

Angemessenheit muss ausgehandelt werden

Distaz = unvoreingenomme Sichtweise von außen

 

Grenzen zw. Fremdem u Eigenen -> verankeert im Selbstbild und Selbstkonstitution

Grenze ist kein Linie, sondern Überschneidungsraum (in ihm ist Interkulturlität angelgt und Spielraum, in dem Kulturen aufieinader zugehen können)

Bildung ist notwenig, um diesen Raum ( und vor allem kulturelle Vielfalt und Differnez ) zu verstehen

beide Seiten Ringen um Verständnis und Toleranz

Rechtsgemeinschaft wird zu einer Toleranzgemeinschaft verschied. Kulturen

Xenologie erforsch dabei die Bedingungen fpr die Kommunikation zwischen Fremden und Eigenem

Nachkriegszeit

in Deutschland -> kritische Theorie spielte große Rolle -> Kultur ist nr unter dem Monopol identisch und die Industrie habe die Kultur eingenommen. Massenkultur = totale Kulturindustrie, Hochkultur = Geist der Indivudalität

Massenkultr -> Betrug der "echten" kultur und per se schlecht

 

England: Siegermacht, es entwickelte sich eine starke, marxistisch geprägte Linke, orientierte sich teilweise an der UdSSR - im kalten Krieg wurde diese als Feind darsgtellt und das kam nicht überall gut an

Es entstand ein Klassenbewusstsein der Arbeiter, die sich mit den Russen soldiarisierten und weniger ein Nationalsbewusstsein als Engländer hatten

Es gab eine starke Arbeiterbewegung, kämpfte für Ausbildung und Weiterbildung ihrer Klasse

dafür waren Medien notwendig, zur Kommunikation

die Populärkultur der Arbeiterklase wurde also in großem Rahmen n icht als reine Manipulation gesehen, sondern als Instrument der Arbeiterbwegung

Karl Marx

Basis-Überbau-Theorem -> materielle Reproduktion einer Gesellschaft liegt in der Basis und umfasst die

- Produktivkräfte ( Arbeiter, Technik, etc) und

- Produktionsverhältnisse (Wer hat was?)

Reproduktion meint: System erhält sich so dass nach einer Produktion die nächste folgt - also nachhaltige und kontonuierliche Produktion - Sysrem kann sich so am Leben erhalten

der Überbau steht über der Basis und ist von ihr abhängig > deswgeen ist eine eigene Anaylse sinnlos

er besteht aus der Produktionsweise einer Gesellschaft (zB Recht, Politk, Kultur, Gesellschaft etc)

 

Klassenbegirff:

Klasse an sich -> gleiche Lebensumstände der Menschen innerhalb

Klase für sich -> Wenn Klasse für sich kämft und eine Gemeinschaft entshet -> die Arbeiterklasse ist daher "die Klasse für sich" schlechthin

Marx Ziel: Klasse an sich soll sich in Klasse für sich wandeln (starke Gegenmacht von unten)

den Überbau, also die Produktionsweise, unterschied Marx später in Staatsformen (Sozialosmus & Liberalismus bzw. später Soz. & Kapitalismus)

durch Revolutionen der Arbeiterklasse änderte und etablierten sich die Produtionsverhältnisse

sprich. die Basis ändert sich und somi auch ein neuer Überbau (bzw. neue Staatsform) , die näher an den Interessen der Arbeiter ist

-> die Partei ( Garant der Empanzipation und dr Revolution)

Postmarxismus

massive Kritik an Marx: er fixiere sich zu sehr am Staat und weise Putschaufrufe auf

E. Laclau und C. Mouffe -> Marx zu sehr  3 großen „Ismen“ aufhing: Dem
Klassismus, Ökonomismus und Voluntarismus.

Der Klassismus, also die Reduktion der Menschen auf allgemein gehaltenen Klassen,

der Ökonomismus, also der Fakt, dass die Ökonomie in der Basis ist und somit alles bestimmt,

und der Voluntarismus, dass die Menschen durch ihren Willen die Geschichte steuern können,(  den Marx später allerdings selbst widerrief, )

wurden als zu simpel und nicht komplex genug aufgefasst.

Außerdem würden seine Argumente nur benutzt werden, um politisch die Menschen für seine Sache zu gewinnen.

Kritik an Marx ( Antonio Gamsci)

er kritisierte, dass der Überbau differenzierter btrachtet werden müsse und sich in 3 Klassen aufteilt:

Die Politische Gesellschaft bzw. der Staat institutionalisiert die Hegemonie, also die
Führung des Volks.
• Die Zivilgesellschaft schafft erst die Hegemonie, in dem sie Allianzen (z.B. Parteien) bildet
und durch den Austausch miteinander zu Zielen innerhalb der Gesellschaft kommt. Sie
bildet quasi eine Mehrheit, einen Konsens der Gesellschaft.
• Die Subalterne ist die politisch unterste Klasse, welche sich gar nicht für Politik interessiert,
und daher auch nicht bei der Politikbildung mitwirkt, sondern nur von ihr beeinflusst wird.

 

weiterhin unterschie der zwei Arten von Intellektuellen:

Während traditionelle Intellektuelle das sind, was wir heute unter dem Begriff verbinden (theoretisch hoch gebildet) und einer Gesellschaft wenig weiterhelfen,

sind es die organisch Intellektuellen, welche es verstehen, Menschen an sich zu bringen, zu führen und ihre eigene Klasse nach vorne zu bringen. Diese organischen Intellektuellen bilden sich in jeder Klasse und sie sind es, deren Aufgabe es ist, die Subalterne zu politisieren.

positive Kritik an Marx:

Raymond Williams (Begründer Cultural Studies)

Diese Basis ist für ihn,ebenso wie für Marx die Grundlage der politischen Ökonomie und somit gesellschaftsbildend.
Kultur meint dabei nicht die Hochkultur, so wie das Wort Kultur heute oft verwendet wird, sondern
Kultur als praktische, umfassende Lebensweise, die sich alltäglich in der sozialen Reproduktion der
Gesellschaft widerspiegelt.

Edward Palmer Thompson: - Mitglied der
Kommunistischen Partei in England und setzte sich nach seinem Rücktritt für den Frieden ein.

prägte den Begriff der moralischen Ökonomie.

Diese tritt ein, wenn ökonomische Entwicklungen bzw. Rebellionen zur Erreichung dieser Entwicklungen nicht mehr aus Notständen oder aus menschlichen anatomischen Bedürfnissen entstehen, sondern aus der Annahme, dass diese Entwicklungen gerechter sein.

Brotpreise England ->Diese moralische Ökonomie ist jedoch kein Automatismus, sondern muss von der Arbeiterklasse durchgesetzt werden.

 

J.S Scott -> warum kann moralische Ökonomie oft nicht durchgesetzt werden ?

Subatlerne bzw, die Armen -> Risikovermeidung

Cultural Studies: Stuart Hall

Hall prägte die Cultural Studies durch sein Konzept der Populärkultur (gegen Frankfurter Schule)

Er meinte, dass es kein richtiges und falsches Bewusstsein gebe, so wie die Frankfurter Schule es lehrte, sondern dass die unterschiedliche Kultur der Klassen aus dem Kampf um Hegemonie stammten.

Das Publikum der Populärkultur wird nicht einfach von den Mächten manipuliert, sondern kann durchaus auch Akte
des Widerstands zeigen, z.B: indem der hegemoniale „ruling block“ kritisiert wird.


Cultural Studies nach Hall sind anti-essentialistisch.

Die Cultural Studies wollen eine Multiperspektivität herausarbeiten, Kultur ist nicht von vordefinierten Essenzen bestimmt, sondern kann von verschiedenen Standpunkten aus definiert und beschrieben werden.

Beispielsweise kann man sich in Sachen Kultur auf Sprache, Bräuche, Praxen etc. konzentrieren um die Kultur zu beschreiben.

Encoding-Decoding

Hintergrund ist, dass die Gesellschaft aus einem Zirkel von Produktion, Nutzung und Reproduktion
besteht, jedoch nicht nur auf ökonomischer Basis.

Auch soziokulturellen Identitäten durchlaufen diesen Zirkel ständig bei der Kommunikation.


Encoding bedeutet, dass eine Nachricht von dem Sender mit Sinn aufgeladen wird,

während dieser durch Decoding vom Empfänger wieder extrahiert werden muss.

Medien sind also nicht einfach Kanäle der Informationsübertragung, sondern es findet ein Einbezug von Bezügen der Nachricht statt, welche ausgelesen werden müssen.

Dies ist ein zirkulärer Prozess, den die Gesellschaft immer wieder nutzen muss.

Um Den Sinn einer Nachricht zu extrahieren, gibt es drei Lesarten:
• dominant – es wird herausgelesen, wie es encodiert wurde, also die gleiche Informationen.
• oppositionell – Die Bezüge werden erkannt, aber die daraus gezogenen Informationen stimmen nicht mit dem eingebetteten Sinn überein.
• verhandelt – Mischart der anderen beiden Lesarten, ein Teil der Nachricht wird im Sinne des Senders richtig, ein anderer Teil falsch verstanden.


Es gibt eine Produktion der Kultur und eine Kultur der Produktion, die sich gegenseitig bedingen und gegenseitig immer wieder neu reproduzieren müssen.

Subkulturen CS

zB Jugendgangs

man findet sich in sozialen Ritualen zusammen und grenzt sich somit von der Stammkultur bzw. von der dominanten Kultur ab

-> diese Kultur sind nicht bloß ideologisch, sondern spiegeln sich in soz. Formationen der Gesellschaft wieder

- Subkulturen bringen ihren eigenen Stil hervor -> aber diese Originalität wird irgendwann kommerzialisiert, so dass die Subkultur eher zur Popkultur wird -> und ihren ideologischen Hintergrund verliert

Cultural Consumption

in der Geschichte -> Trend zur Konsumgesellschaft

besser Konsumierende werden von Ärmeren imitiert, Konsum wird allg. mehr geschätzt

dabei sehnen sich Ärme nicht unbedingt immer nur nach dem Konsum höhere Klassen, sondern auch andersrum ( zB Wunsch nach Fast Food oder Reality TV)

- der Konsum kann also unterschiedliche Klassen und ihr Bewusstsein unterscheiden (machte zB die Frankfurter Schule)

-> die CC geht also davon aus, dass Konsum eine aktive Rolle im sozialen Wandel spielt

- im Rezeptionsprozess einer Werbung sind die Menschn individuell mit eingebunden

-> die Waren werden mit einem bestimmten Bedürfnis in Bezug gesetzt, welche sich der Kultur des Rezipienten zuordnen lässt

- der Konsument erwirbt die Ware daraufhin, inkorporiert sie, definiert sich über sie und verbindet sie in bestimmter Weise mit seinen Handlungen

CS: Theoretisierung

anstatt der Theoriebildung

Theorie: ein definierter Ansatz mit bestimmtem Fokus, bringt bestimte Macht der Definition mit sich

Theoretisierung meint eher: das Überprüfen von Theorien und Erarbeitung der eigenen Position

-> Theorien sollen also dekonstruiert werden - so lösen sich intratheoretische Widersprüche auf und es bildet sich die Möglichkeit, Nebenbedeutungen aus verschiedensten Kontexten auszulesen

aus diesen Dekonstruktionen soll dann eine Bricolage von verschied. Theorien und Kulturen erstellt werden, die alternative fremdkulturelle Ansätze mit einbezieht

somit bringt sie mehr Alternativvorschläge für die Lösung eines Problems

Zusammengefasst ist das Entmachten von Theorien also ein 3-Akt:

1. Theoretisierung (Überprüfen der Theorie)

2. Dekonstruktion (wichtigstens und relevantesten Teile der Theorie rausarbeiten)

3. Bricolage (aus verschied. Theorien der Dekonstrukte zusammenführen)

Kerpunkte der CS:

• Radikale Kontextualität → Es geht nicht um die Essenz einen Phänomens, sondern immer
um den Kontext.
• Ablehnung von Theorien → Es gibt keine verabsolutierten Cultural Theorien, sondern
Theorien geschehen immer nur als Theorie im Kontext.
• Interdisziplinarität → Der Ansatz der Kultur Studies kann auf jede Disziplin angewandt
werden.
• Selbstreflektion → Die Cultural Studies reflektieren immer wieder die eigenen Annahmen.
• Interventionismus → Sie greifen oft in soziale Bewegungen ein und sind allgemein eher
praxisorientiert.

Kritik an den CS:

- man kritisiert die Cultural Studies, da sie den "Blick von unten" einnehmen, diesen jedoch nicht richtig definieren

- Greifen die CS überhaupt, wenn man sich nicht mit den unteren Klassen identifizieren kann?

- gelten als eher unwissenschaftlich -> da die Wissenschaft durch wissenschaft. Theorien und Praxen geprägt ist, diese aber in den CS nicht verfolgt werden

- die Perspektive, das alles Macht ist, macht den Machtbegriff beliebig und somit unwissenschaftlich -> Legitimität von politischer Macht könnte als Illusion aufgefasst werden -> das würde dem demokratischen Grundgedanken widersprechen

- zwar agieren die CS interdisziplinär, aber sie bringen keine Praxen und somit keinen Nutzen für die Wissenschaft mit sich

Postcolonial Studies

- weisen eine gewisse Nähe zu den Cultural Studies auf.

- sehen den Kolonialismus als hegemoniale Konstruktion an, wobei die Eroberer von den Kolonisierten
verlangten, dass sie sich seiner Kultur anpassen.

-> Wo sich angepasst werden muss, steht immer vorher eine Differenz im Raum, im diesen Falle eine kulturelle.

- Durch die Anpassung wird eine Hybridität erzeugt, die neue Kultur nimmt Aspekte der Kolonialisten, aber auch Aspekte ihrer Urkultur auf und bilden ihre Identität „in between“.

- Es treffen also keine 2 Urkulturen aufeinander, in der sich eine durchsetzt, sondern es entsteht ein Raum dazwischen, ein Raum der Freiheit.


- Dabei entsteht eine Bricolage als Identität, die es trotz der hegemonialen Vorgaben möglich macht, Teile der alten Kultur beizubehalten.


G.C. Spivak erwähnt, dass die Kolonialisierten, die die Subalterne der Gesellschaft bilden, erst
einmal keine Stimme und kein Mitspracherecht haben, sondern dass diese erst durch Akte des
Zuhörens und der Aufmerksamkeit ihnen gegenüber geschaffen werden.

Postdevelopment

- beschäftigt sich mit der "Enwicklun" in den kolonilaisierten Ländern

-> sieht diese Entwicklung bloß als akademische Konstruktion an

es geht bei der Entwicklung nämlich nicht nur um bloße Entwicklung, sondern nur um die Verbreitung des westlichen Lebensstils ( der durch die Kolonialisierung anderen Kulturen aufgezwungen wird)

-> eine wirkliche Entwicklung ( bei der beide Parteien als Gewinner stehen und auch der Massenwohlstand umgesetzt wird ) ist weder möglich, noch im eigentlichen Interesse des Westens

- man muss also zwischen Entwicklung, wie sie praktiziert wird

und wirklicher, nachhaltiger Entwicklung differenzieren

 

Science & Technology Studies

untersuchen die Wissenschaft selbst

befassen sich damit, wie wissenschaftliches Wissen konstruiert wird & wie Konflikte über Wissenschaft & Technik ausgetragen werden

David Bloor

die historische Konstellation (von Staats, Gesellschaft, Kultur etc) beeinflussen die Akzeptanz und Bildung von Theorien generell.

Wissenschaft wird immer von der Umwelt mitgebildet, beruht nicht nur auf empirschen bzw wahren Aussagen

spricht sich bei Zuschreibungen des Einflusses des historischen Kontexts auf Paradigmen für "strong programme" aus -> jede Theorie wird vom historischen Kontext und sozialen Umfeld des Wissenschaftlers beeinflusst

(hier bevorzugen auch einige Wissenschaftler das "schwache Programm", das besagt, dass nur falsche Theorien beeinflusst sind

Harry Collins

Empirical Programme of Relativism: auch hier wird Einfluss von äußeren Faktoren mit einbezogen, es geht darum, wie empirische Datenerhebungen analysiert und gedeutet werden müssen

-> EPOR geht relativistisch vor

Annahme: Daten müssen flexibel interpretiert werden und der Schluss, den man aus ihnen zieht, muss vor dem Hintergrund des Kontextes der Daten gezogen werden

Wissenschaftskultur: es gibt empirisch erfassbare Einflüsse, die auf die Gegenstandskonstitution einwirken, diese müssen aber flexibel gedeutet werden

Social Construction of Technology

überträgt Diskursanalyse vn STS von der Wissenschaft auf die Technik

Herausstellung der Bedeutung der Technik samt Akteure, die diese entwicklen und damit die Innovationsprozesse anleiern

Diskurse über Technik: immer wenn Gesellschaft mit neun Technologien konfrontiert wird (Verhalten gegenüber, Probleme etc)

diese Diskurse untersucht SCOT, nicht die Technik selbst (beruft sich dabei auf Zeitschriften, historischen Quellen etc, in denen die Diskurse geführt wurden) -> nicht auf Konstruktionsbezeichnungen und Laboraktivitäten

 

Soll eine neue Technologie eingeführt werden, braucht man 2 Arten von Wissen:

- neues Ingenieurswissen: die Innovation muss also eine neue Zusamenstellung und Funktionsweise haben

- Bedeutungswissen: diese neue Funktionsweise muss auch neue Bedeutung und neue Anwendungspraxen generieren - damit die Funktionalität an aich auch innovativ ist

diese Bedeutungen werden der neuen diskursiven Technik zugeschrieben

die technischen Funktionen an sich werden weniger bedeutend, von SCOT auch nur thematisiert, wenn darüber kommoniziert wird

 

-> Beispiel: Räder - warum funktionieren manche Techniken in de Gesellschaft, manche nicht ? Bzw was für eine Bedeutung bringt diese Technik für die Gesellschaft mit ?

Actor Network Theory

Kerngedanke: Welt ist netzwerkartig verfasst, alle ihre Bestandteile setzen sich aus verschied. Elementen zusammen

Michael Callon untersuchte die Implementierung von soziotechnischen Innovationen - diese Entwicklung,  bzw das Projekt, soll sich nach und nach selbst organisieren, über folgende Punkte:

-Problematization: ein Problem wird erkannt

- Interessement: Interesse geweckt, das Problem zu lösen

- Enrolement: Lösung des Problems beginnt

Das alles soll in Kooperation mit anderen Interessenten geschehen -> auch die technische Entwicklung soll als Gemeinschaftsprodukt entstehen

-> es soll sich also Akteursnetzwerk bilden, das zusammen an Entwicklung bastelt (Akteure fungieren als Atom, als Grundbaustein des soziotechnischen Prozesses)

 

was die ANT kritisiert, ist folgendes: die Technik wird von der Sozialforschung weitgehend ignoriert, sie konstruiert Technik, ( sofern es notwendig ist, diese überjaupt zu erwähnen ) als willkürliche Entwicklung

- sieht aber nicht, dass es Innovationen von unten gibt, durch die Technik entsteht und dessen techn. Entwicklung inkl. der Zusammenarbeit mehrerer Akteure allein schon eine untersuchungswürdige soziale Figuration ist

die ANT konzentriert sich also auf menschliche und technische Faktoren in der Geschichte

 

sie kritisieren außerdem ( im Gegensatz zur SCOT) die Unterscheidungen des Sozialkonstruktivismus ( also die Unterscheidungen in Mensch-Technik, Mikro-Makro, Handeln-Funktionieren)

- sie versuchen eher, eine material-semiotische Binnenperspektive einzunehmen, sie versuchen also, die Technikentstehung und die Technikentwicklung in ihre Untersuchungen mit einzubeziehen -> insofern untersuchen sie auch den Kapitalismus von unten her

sie schauen nicht auf die Reichen und die Hegemonie, sondern auf die, die gemeinsam die Technik entwickeln ( die unsere Hegemonie in großen Teilen bestimmen)

Bruno Latour

Anhänger ANT

untersuchte, wovon ein wissenschaftlicher Bericht handeln kann:

1. Wie die Wissenschaft die Welt plant: es gibt Aktanten ( die Elemente eines Berichts ), sie können aktiv oder passiv sein -> wobei dies ungelöst von Humanität oder vom Mensch-sein zu betrachten ist

Aktiv bedeutet also nicht, dass der Aktant ein handelnes Lebewesen ist

außerdem besteht Wissenschaft aus einem aktiven Anteil des wissenschaftlichen Handelns, einem aktiven Anteil der Welt der Dinge und die Aushandlungen geteilter Perspektiven

 

2. Wie Verhätlnisse wirklich sind: es ist hier wichtig, auf willkürliche Definitionen und versteckte Strukturen von Gegebenheiten zu verzichten, die die Welt in einen bestimmten Mantel zwingen

 

So ein Bericht soll dabei eine Repräsentation der Wirklichkeit darstellen - sie jedoch nicht einfach abbilden - sondern eine anschlussfähige Translation bilden, so dass mit dieser Erkenntnis weiter gearbeitet werden kann

der Bericht soll eine brüchige Intervention aus Text für das Thema sein

außerdem möchte Latour, dass man herausarbeitet, welche Bedeutungen ein Akteursnetzwerk in der Erstellung eines Berichts gehabt hat, dessen Rolle soll deutlich dargestellt werden

 

außerdem: Herrschaft kann durch Technik stabilisert bzw. gebildet werden (durch Metriken oder dadurch, dass die Technik zur allgemeinen Beschreibungssprache wird)

Menschen, die kulturelle Definitionsmacht oder ökonomoische Vorteile aus einer Technik ziehen -> bekommen mehr kulturelle oder ökonomische Macht, sofern sich die Technik als Standard etabliert

Akteursnetzwerk bei Latour:

Aktanten: Knoten im Netzwerk, die sich verbinden - diese Knoten sind selbstständig und im gegebenen Kontext nach außen anschlussfähig, für sich alleine autonom, in dem Netzwerk funktionieren sie allerdings wie eine Einheit

Blackboxing: der Vorgang, mit dem die Aktanten zusammengefügt werden und die an sich selbstständigen Elemente werden pluralisiert ( also einer Funktion zugeordnet)

Stabilisierte (erfolgreiche) Punktualisierung: Wenn die Nutzung dieses Produkts mit dem Produkt an sich verschmelzen kann, das Produkt also immer nach als Einzelteil wahrgenomnmen wird

gescheiterte Punktualisierung: auch die Gesamtheit des Produkts scheitert, die Einzelteile werden dann vermehrt als Einzelteile wahrgenommen

ein pluralisiertes Produkt ist aber nicht unveränderlich! es kann durch PlugIns individualisert werden

unveränderliche Mobilien (ebenfalls Bestanteil eines Akteursnetzwekr, neben den Aktanten): unveränderliche Faktoren, wie Datenbanken, Metriken, Standardeinheitn, Bücher etc)

 

Beispiel für ein Akteursnetzwerk:
- der Fernseher (das "Produkt") besteht aus einem Akteursnetzwerk von verschiedenen Technischen Funktionen.

-> Lautsprecher, ein Bildschirm, ein Empfänger usw.  ( Das sind eigentlich autonome Funktionen, die eigenständig funktionieren und diese nennt man Aktanten.)Es sind quasi die Elemente, aus denen der Fernseher besteht.

Jetzt ist der Fernseher für uns aber nunmal ein "Ding" was funktioniert und eben kein komplexes Geflecht aus mehreren Elementen. Daher punktualisieren wir die Nutzungen der verschiedenen Elemente.

-> Das heißt, ansstatt, dass wir die einzelnen Nutzungen aufzählen, fassen wir sie alle zusammen und nennen dies "fernsehen". Die eigentliche eigenständigen Prozesse und Funktionsweisen der Aktanten werden punktualisiert, sie werden auf eine "Funktion", auf einen "Punkt" reduziert, mit der wir leicht umgehen können.

-> Ein Akteursnetzwerk besteht immer, wenn mehrere eigenständige Dinge zusammenarbeiten um etwas zu erreichen

James Scott ( versteckte Kulturen )

Theorie des Transcript:

Public Transcipts: entstehen aus den offenen Interaktionen zwischen Akteuren und Herrschenden, also den Interaktionen, die sie sich leisten können, ohne unterzugehen -> sie bilden das offentsichtliche, offen sozialgeschichtliche Material

Hidden Transcript: all jende Aktionen, die vor den Beherrschenden versteckt werden sollen und nicht dokumentiert werden

 

-> Beispiel Sklaverei:

Public Transcript: Sklaven haben sich Beherrschern untergeordnet, aktiv an Beherrschung teilgenommen, wollten schwache Position nicht weiter schwächen

hidden Transcript: Vernetzung der Sklaven unter sich, der Hass gegen die Behersscher und unterschwellige Versuche, sich gegen die Beherrscher aufzulehnen

 

-> dass Allgemeine (die Beherrschung) spiegelt sich im Einzelnen (symbolische Unterwerfung im public transcript) wieder

aber trz entwickelten die Beherrschten Gegenpraxen -> das Einzelne ist also genauso ideologieanfällig, we das Allgemeine

Beherrschund: wurde durch symbol. Unterwerfung scheinbar akzeptiert, aber war kein Beweis dafür, dass sie wirklich azeptiert wurde

Kampf gegen Beherrschende wurde einfach nur versteckt & es wurde versucht, über versteckte Formen der Beherrschung zu entkommen

-> diese Art der Organisation nennt man Infrapolitik ( definiert sich über versteckte Dimensionen der soziokulturellen Interaktion (also Politik, Kommunikation, die geheim eine Gruppe unterschied))

dadurch bildet sich eine Gegenkultur, auch sie kann durchaus stark und mächtig sein

anonyme Aktionen, wie Gerüchte, Sagen, Märchen können bei Beeinflussung große Rolle spielen

 

So konnte also die Kritik an der Sklaverei immer deutlich werden -> durch Öffentlichmachung ist laut B. Moore die Beherrschung vorüber

Aber wenn man Infrapolitik nicht vor Augen hat, versteht man auch viele Aspekte der Sklaverei nicht -> denn sie war eine Voraussetzung für den Widerstand (Forschung ohne sie wäre daher ideologisch)