Krankheitsbilder Herz-Kreislaufsystem

EB-FaGe ZAG Winterthur 2015

EB-FaGe ZAG Winterthur 2015

Patricia Marti

Patricia Marti

Kartei Details

Karten 47
Lernende 17
Sprache Deutsch
Kategorie Pflege
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 18.06.2015 / 12.02.2019
Weblink
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Schwerpunkt Pflegemassnahmen bei Menschen mit Hypertonie

Unterstützung bei Änderung der Lebensgewohnheiten

Wie sollen sich Klienten mit einer Hypertonie verhalten?

  • Verändern der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten
  • regelmässige BD-Selbstkontrolle
  • BD-Tagebuch führen
  • bewussten Umgang mit Stress erlernen
  • mildes Ausdauertrainig im Alltag
  • bei Medikamenteneinnahme zu Beginn engmaschige Kontrolle von BD/Puls

Pflegemassnahmen bei Menschen mit Herzinsuffizienz

  • Überwachung der Vitalzeichen
  • Kontrolle des Flüssigkeitshaushalts
  • Kontrolle des Gewichts
  • ev. Unterstützung im Alltag
  • gut verdaulliche Ernährung, ggf. Kalorienreduziert
  • Obstipationsprophylaxe
  • Information über Medikamente u. regelmässige Einnahme
  • Hilfsmittel anpassen

Pflegemassnahmen bei hypertensivem Notfall

  • Arzt benachrichtigen
  • Beim Klienten bleiben, ihn beruhigen
  • aufrecht setzen
  • BD/Puls überwachen

Pflegemassnahmen bei Menschen mit kHk.

Grundsatz

  • Ausschalten der Risikofaktoren

Was ist die Folge von Herz-Kreislauferkrankungen?

Durch den Sauerstoffmangel im grossen Kreislauf werden alle Organe und Muskeln beeinträchtigt (Leistungsminderung, Nekrose)

 

Hypertonie

Einteilung WHO

  • Leicht: 140-159 / 90-99 mmHg
  • Mittel: 160-179 / 100-109 mmHg
  • Schwer: über 180 / 110 mmHg

Ursachen primäre Hypertonie

unbekannt

Vermutlich Veranlagung plus Übergewicht, Fehlernährung, Bewegungsmangel, Stress.

sekundäre Hypertonie Ursachen

Folge einer anderen Grunderkrankung, z.B.

  • Nieren oder Nierengefässe
  • Hormonstörungen

oder Folge von Medikamenteneinname (Glukokortikoide, Schilddrüsenhormone, Antikonzeptiva)

Hypertonie Symptome

  • häufig symptomlos
  • Kopfschmerzen
  • Ohrensausen
  • Herzklopfen
  • Schwindel
  • Schweissausbrüche

bei sekundärer Hypertonie zusätzlich Symptome der Grunderkrankung

Hypertonie Diagnose

Bei einmalig erhöhtem BD wird eine Zeit lang regelmässig gemessen

Ziel BD-Wert bei medikamentöser Therapie

135 / 85 mmHg

Therapie Hypertonie

  • oft medikamentös
  • Anpassung des Lebensstils
  • bei sekundärer Hypertonie muss die Grundkrankheit behandelt werden

Medikamentengruppen Antihypertensiva

  • Betablocker
  • Diuretika
  • Kalziumantagonisten
  • ACE-Hemmer
  • Angiotensin-Rezeptor-Blocker (Sartane)

Arten von Herzinsuffizienz

  • Belastungsinsuffizienz
  • Ruheinsuffizienz

es kann auch unterschieden werden zwischen

  • Linksherzinsuffizienz
  • Rechtsherzinsuffizienz
  • Globalinsuffizienz

Herzinsuffizienz

Definition

Herzmuskelschwäche.

Der Herzmuskel ist den Anforderungen des Körpers (genügend sauerstoffreiches Blut in den Kreislauf zu pumpen) nicht mehr gewachsen.

Linksherzinsuffizienz Definition

  • Schwäche der Muskulatur des linken Herzens, ungenügende Pumpleistung desselben
  • Rückstau des Blutes in den linken Vorhof und die Lungenvenen, Lungenkapillaren

Linksherzinsuffizienz Ursachen

  • Lang andauernde Hypertonie (das Herz muss gegen hohen Druck arbeiten)
  • Klappenfehler (Blut fliesst zurück)
  • Durchblutungsstörung des Herzmuskels (Verengung der Herzkranzarterien)

Linksherzinsuffizienz Symptome

  • Dyspnoe (anfangs bei Belastung, dann in Ruhe), besonders in der Nacht
  • Stauungsbronchitis mit Hustenreiz und vermehrtem Auswurf
  • Lungenödem (mit Atemnot, brodelnden Atemgeräuschen, Angst, Zyanose, Tachykardie)

Rechtsherzinsuffizienz Definition

Bei ungenügender Pumpleistung des rechten Herzens staut sich das Blut über den rechten Vorhof in den venösen Körperkreislauf zurück.

Rechtsherzinsuffizienz Ursachen

  • Herzklappenfehler
  • Durchblutungsstörung des Herzmuskels
  • chronische Lungenkrankheit
  • Folge einer Linksherzinsuffizienz

Rechtsherzinsuffizienz Symptome

  • Ödeme (durch den Blutrückstau in die Venen wird der Druck auf die Gefässwände grösser), zuerst in den Beinen, danach im ganzen Körper
  • Gestörte Nierenleistung (Nykturie, da das Herz nachts in Ruhe arbeiten kann)
  • Vergrösserte Leber durch Rückstau
  • Gastritis durch gestaute Magenvenen
  • Aszites
  • gestaute Halsvenen

Globalinsuffizienz Definition

Kombinierte Leistungsschwäche der Muskeln beider Herzhälften. Beginn meist mit Linksherzinsuffizienz und Druckerhöhung in den Lungengefässen, dadurch Mehrbelastung des rechten Herzens, Muskelfasern verdickenn sich und brauchen mehr Sauerstoff. Aufgrund des bestehenden Sauerstoffmangels wird auch die Muskulatur des rechten Herzens schwach.

Herzinsuffizienz Diagnose

  • EKG, ev. Belastungs-EKG
  • Thorax-Röntgen (Herzvergrösserung, Zeichen einer Lungenstauung)
  • Echokardiografie (Beurteilung der Grösse und Funktion der Herzkammern)
  • Blutuntersuchung (Pro-BNP steigt bei dauernder Überlastung des Herzmuskels)

Herzinsuffizienz Therapie

  • Entlastung und Stärkung des Herzens durch Diuretika, ACE-Hemmer, Herzglykoside

zusätzlich bei Lungenödem

  • Sauerstoffanreicherung der Atemluft
  • Beruhigungsmmittel

Herzglykoside Wirkung

  • steigern die Kontraktionskraft des Herzens (verbesserte Pumpleistung)
  • verlangsamen die Schlagfrequenz (nützlich bei Vorhofflimmern)

Koronare Herzkrankheit Definition

kHk ist der Überbegriff für Krankheitsbilder, die durch eine Mangeldurchblutung der Herzkranzarterien und somit des Herzmuskels hervorgerufen werden.

Leitsymptom der kHk

Angina pectoris

Akutes Koronarsyndrom

schwerer, länger dauernder Angina-pectoris-Anfall oder Herzinfarkt

kHk Ursache

Hauptursache ist Arteriosklerose

kHk Risikofaktoren

nicht beeinflussbare Risikofaktoren

  • Veranlagung
  • Alter
  • Geschlecht

beeinflussbare Faktoren

  • Hypercholestriämie
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • arterielle Hypertonie
  • Diabetes mellitus
  • Bewegungsmangel
  • Stress, Ärger
  • Postmenopause ohne Hormonsubstitution

kHk Diagnose

 

  • Belastungs-EKG
  • Herzkatheter-Untersuchung

Angina pectoris Definition

Keine Krankheit sondern Leitsymptom der kHk.

Anfallsartig auftretende Schmerzen hinter dem Brustbein, manchmal in Hals u. linken Arm ausstrahlend

Angina pectoris Therapie

  • medikamentös (Nitrate, Betablocker)
  • perkutane transluminale Koronarangioplastie (Ballonkatheter zur Dilatation der Stenose)
  • Koronarstent (nach Dilatation eingesetztes Implantat)
  • Bypass-Operation (Umgehung der verengten Arterie)

Nitroglycerin Wirkung

Erweitert die Blutgefässe, erleichtert dadurch dem Herzen die Arbeit

Nitroglycerin Verabreichungsformen

  • Zerbeisskapsel (Wirkungseintritt i.d.R. innert 1-2 Minuten da Resorption über Mundschleimhaut u. Kapillaren ins Blut)
  • Spray (Wirkungseintritt und Resorption wie bei Zerbeisskapsel)
  • Pflaster (Wirkstoffabgabe während es auf der Haut klebt, muss nach 12 h entfernt werden, 12 h Pause, dann neues Pflaster)

Nitroglycerin Nebenwirkungen

  • Blutdruckabfall
  • Kopfschmerzen

Wegen der Gefahr des Blutdruckabfalls vor der Gabe von Nitroglycerin BD messen, kein Nitro bei <100mmHg systolisch.

Toleranzentwicklung bei 24 h Verabreichung mittels Pflaster

Myokardinfarkt Definition

Nekrose der Herzmuskulatur infolge akuter Ischämie aufgrund eines teilweisen oder vollständigen Verschlusses einer Herzkranzarterie.

Myokardinfarkt Ursachen

Risikofaktoren:

  • Rauchen
  • Diabetes mellitus
  • Übergewicht
  • erhöhte Blutfettwerte
  • Stress

Entstehende Arteriosklerose, ev. zusätzlich Thrombose, führen zu Gefässverschluss

Herzinfarkt Diagnose

  • EKG
  • Blutuntersuchung (Nachweis von Troponin-T u. anderen Enzymen)