Kognitive Entwicklungspsychologie

Die Kognitve Entwicklungspsychologie nach Jean Piaget.

Die Kognitve Entwicklungspsychologie nach Jean Piaget.

Ramona Alfano

Ramona Alfano

Kartei Details

Karten 12
Lernende 11
Sprache Deutsch
Kategorie Pädagogik
Stufe Grundschule
Erstellt / Aktualisiert 30.08.2011 / 02.05.2022
Weblink
https://card2brain.ch/box/kognitive_entwicklungspsychologie
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/kognitive_entwicklungspsychologie/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Assimilation – Akkommodation

Das Begriffspaar

wurde von Piaget eingeführt, um die Entwicklung

menschlicher Erkenntnis und Informationsverarbeitung

zu erklären. Assimilation ist die Integration

von Neuem in bestehende mentale

(und Handlungs-)Strukturen, Akkommodation

die Anpassung bestehender mentaler (und Handlungs-)

Strukturen an Umweltanforderungen.

Durch dasWechselspiel beider Prozesse werden

nach Piaget die gesamte menschliche Erkenntnis

und das mit ihr verbundeneWissen aufgebaut.

Assimilation und Akkommodation sind zugleich

die basalen Prozesse der mentalen Konstruktionsleistungen

beim Aufbau von ? Schemata und

? Strukturen. Das Begriffspaar wird auch zur Beschreibung

von zwei Formen der ? Bewältigung

von Verlusten im Erwachsenenalter verwendet.

Egozentrismus

Die Unfähigkeit, eine von der

eigenen Perspektive abweichende Perspektive

einer anderen Person einzunehmen. Man spricht

© Oerter ? Montada (Hrsg.): Entwicklungspsychologie. 6., vollst. überarb. Auflage.Weinheim: Beltz PVU, 2008

von Egozentrismus, wenn nicht erkannt wird,

dass und was eine andere Person von einer anderen

Position im Raum aus wahrnimmt, oder

wenn angenommen wird, eine andere Person

habe dieselben Informationen und Erkenntnisse

wie man selbst. Der ? Ethnozentrismus ist dann

eine Form von Egozentrismus, wenn angenommen

wird, nur die Überzeugungen der eigenen

Kultur seien die richtigen und müssten von allen

anderen geteilt werden.

Entwicklung

Entwicklung. Nachhaltige und nachhaltig wirkende

psychologische Veränderungen einer

Person bzw. ihrer Merkmale, z. B. Dispositionen,

Wissen, Fähigkeiten. Diese Veränderungen können

universell, differentiell oder individuell sein

Kognition

Sammelbegriff für alle Prozesse und

Ergebnisse des Erkennens und der Informationsverarbeitung,

wie ? Wahrnehmung, ? Repräsentation,

? Denken, ? Gedächtnis, ?Wissen,

Welt- und Selbsterkenntnis. Soziale Kognition hat

eine spezifische Bedeutung: Sie umfasst sowohl

das bleibendeWissen über psychische Vorgänge

von Menschen und dieWelt sozialer Geschehnisse

als auch die aktuellen Prozesse des Verstehens

von Menschen, sozialen Beziehungen, Gruppen

und Institutionen. In der Entwicklungspsychologie

hat die ? Perspektivenübernahme, das Verstehen

der Sichten, desWissens, der Überzeugungen,

der Bedürfnisse anderer Menschen, besondere

Aufmerksamkeit gefunden.

Objektpermanenz

Die Erkenntnis des Säuglings,

dass Objekte weiter existieren, auch wenn sie

nicht wahrnehmbar sind. Während Objektpermanenz

nach Piaget erst mit ca. 10 Monaten auftritt

und dann bestimmte Etappen durchläuft,

zeigt die neuere Forschung, dass bestimmte ihrer

Teilleistungen viel früher auftreten.

Operation

Nach Piaget eine internalisierte Handlung,

die es ermöglicht, mentale Repräsentationen

zu bearbeiten, neu zu kombinieren und zu verändern.

Beim ? Denken unterscheidet Piaget die

konkret-logischen und die formal-logischen

Operationen. Bei Leontjew bilden Operationen

automatisierte Handlungsanteile, die ohne

Bewusstsein, dafür aber sehr rasch ablaufen.

Über die Operationen sind hierarchisch die

? Handlung und die Tätigkeit gelagert.

Prosoziales – antisoziales Verhalten

Prosoziales

Verhalten bedeutet auf andere gerichtetes Verhalten,

das mit Begriffen wie Unterstützung, Hilfe,

Pflege, Zuwendung und Wärme umschrieben

wird. Antisoziales Verhalten ist demgegenüber

ein andere Personen schädigendes oder vernachlässigendes

Verhalten und umfasst etwa Aggression,

Rücksichtslosigkeit, Ärgern, Schädigung.

Obwohl Antipoden, sind beide Verhaltensweisen

bei ein und derselben Person vorzufinden.

Reifung

Gengesteuerte Entfaltung biologischer

Strukturen und Funktionen. In der Entwicklungspsychologie

negativ definiert als Entwicklungsprozess,

der anzunehmen ist, wenn der

beobachtbare Fortschritt nicht auf Erfahrung und

Übung beruht. Greifen und Gehen beruhen weitgehend

auf Reifungsvorgängen. Das Konzept der

Reifung wird heute als problematisch angesehen,

da auch die hierunter subsumierten Vorgänge

nicht ohne Umweltanregung auskommen.

Reversibilität

Die Aufhebung des Ergebnisses

einer ? Operation durch eine andere. Piaget

unterscheidet zwei Formen: die Negation (z. B.

Subtraktion als Umkehr der Addition) und die

Kompensation (der Effekt einer Operation wird

durch eine andere ausgeglichen). Reversibilität

bildet einen zentralen Prozess beim logischen

Denken.

Schemata

VerallgemeinerteWissensstrukturen,

in denen typische Zusammenhänge repräsentiert

sind. Bei Piaget bilden Schemata die Grundlage

für ? Assimilation und Akkommodation. Im

sensumotorischen Stadium beinhalten Schemata

dasWiederholbare und Generalisierbare einer

Handlung. Geschlechtsschemata sind vereinfachte

und verallgemeinerteWissensrepräsentationen

von dem, was als typisch weiblich oder männlich

gilt. Handlungsschemata repräsentieren wesentliche

und allgemeine Merkmale von Handlung

(wie Akteur, Tätigkeit und Objekt der Tätigkeit).

Sensible Perioden/Phasen

Entwicklungsabschnitte,

in denen spezifische Erfahrungen im Vergleich

zu früheren und späteren Perioden maximale positive

oder negativeWirkungen zeitigen. Beim

Spracherwerb sind beispielsweise die ersten sechs

Lebensjahre eine solche sensible Phase, weil hier

der angeborene Spracherwerbsmechanismus das

Erlernen von Sprachen erleichtert.

Sensu - Motorik

Sensumotorik (oft

auch: Sensomotorik) kennzeichnet das Zusammenspiel

von ? Sensorik und Motorik, wobei

man einen inneren Regelkreis (Regulation der

Motorik durch kinästhetische Rückmeldung) und

einen äußeren Regelkreis (Regulation der Motorik

vorwiegend durch visuelle Wahrnehmung)

unterscheidet.