Kog. Neuro. VL 3 - Aufmerksamkeit
Aufbaustudium Psychologie, UZH Vorlesung: Kognitive Neurowissenschaften Dozent: Lutz Jäncke
Aufbaustudium Psychologie, UZH Vorlesung: Kognitive Neurowissenschaften Dozent: Lutz Jäncke
Fichier Détails
Cartes-fiches | 48 |
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Utilisateurs | 18 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 25.12.2014 / 12.06.2020 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/kog_neuro_vl_3_aufmerksamkeit
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Je mehr Distraktoren, desto schlechter sind intensive Multimedia-Nutzer (Multitasking-Geübte)
Je schwerer die Arbeitsgedächtnis-Aufgab, desto mehr Fehler machen intensive Multimedia-Nutzer (Multitasking-Geübte)
Je mehr Distraktoren, desto langsamer sind die intensive Multimedia-Nutzer (Multitasking-Geübte)
Welche Aussagen können bzgl. intensivem Multi-Media-Gebrauch gemacht werden? (3)
- intensive Multimedia-Nutzer (Multitasking-Geübte) sind eher schlechte Multi-Tasker
- intensive Multimedia-Nutzer (Multitasking-Geübte) sind eher anfällig für Interferenzen
- intensive Multimedia-Nutzer (Multitasking-Geübte) sind eher schlechte Aufgabenwechsler
Taxonomie der Aufmerksamkeit: Welche Bereiche gehören zur Dimension "Intensität"? (3)
- Aufmerksamkeitsaktivierung (Alertness)- Intrinsisch- Tonisch- Phasisch
- Daueraufmerksamkeit
- Vigilanz
räumliche Verschiebung des Aufmerksamkeitsfokus
Taxonomie der Aufmerksamkeit: Welche Bereiche gehören zur Dimension "Selektivität"? (2)
- Selektive oder fokussierte Aufmerksamkeit
- Geteilte Aufmerksamkeit
einfache visuelle und auditorische Reaktionszeitaufgaben; mit und ohne Warnreiz
langandauernde Signalentdeckungsaufgaben, Signale häufig
langandauernde Signalentdeckungsaufgaben, Signale selten
z.B. Posner-Paradigma, Wechsel der räumlichen Aufmerksamkeit
Wahlreaktionsaufgaben; Reagieren auf Signale vor dem Hintergrund von Störreizen
Dual-task-Aufgaben; Multi-task-Aufgaben
Hirngebiete der Aufmerksamkeitsaktivierung (Dimension: Intensität) (5)
- Hirnstamm
- Formatio reticularis
- Noradrenerge Kerngebiete
- DLPFC
- IPL
Hirngebiete der Daueraufmerksamkeit (Dimension: Intensität)? (3)
- Rechte Hemisphäre
- Intralaminare und retikuläre Thalamuskerne
- Anteriorer Teil des Cingulums
Hirngebiete der Vigilanz (Dimension: Intensität)? (3)
- Rechte Hemisphäre
- Intralaminare und retikuläre Thalamuskerne
- Anteriorer Teil des Cingulums
Hirngebiete der räumlichen Verschiebung des Aufmerksamkeitsfokus (Dimension: räumliche Aufmerksamkeit (Orientierung))? (3)
- IPL
- Colliculi superiores
- Pulvinar
Hirngebiete der selektiven oder fokussierten Aufmerksamkeit (Dimension: Selektivität)? (3)
- Frontothalamische Verbindungen
- Anteriores Cingulum
- Inferiorer Frontalkortex
Hirngebiete der geteilten Aufmerksamkeit (Dimension: Selektivität)? (2)
- Präfrontaler Kortex (bilateral)
- Vorderes Cingulum
Im Prinzip werden bei dieser Aufgabe Hinweisreize präsentiert, die andeuten, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einer Seite des Computerbildschirms ein Reiz folgen wird, auf den die Versuchsperson so schnell wie möglich zu reagieren hat. Dieser Hinweisreiz zeigt den Ort des später kommenden Zielreizes mit hoher Wahrscheinlichkeit an (z. B. 80 %). Die Versuchsperson wird die Aufmerksamkeit «verdeckt» (ohne die Augen in die Richtung zu bewegen) auf den erwarteten Ort lenken. Die Folge ist, dass die Reaktionen auf den Zielreiz schneller sind, wenn der Zielreiz am erwarteten Ort erscheint. Erscheint er am unerwarteten Ort, sind die Reaktionen sehr langsam. Posner vermutet, dass die Aufmerksamkeit in dieser Bedingung vom erwarteten Ort «gelöst» (disengagement) werden, sich zum neuen Ort verlagern (shift) und sich am neuen Ort wieder verankern muss (engagement).
Posner-Aufgabe
In einem Experiment, bei welchem der dichotische Hörtest angewendet wurde, wurde unter drei Bedingungen (a: Reiz ignorieren, b: passiv aufmerksam zuhören, c: auf bestimmte Reize achten; selektive Aufmerksamkeit) die Hirnaktivität im auditorischen Kortex gemessen. Was sind die Befunde?
- Aktivierung unter Bedingung „selektive Aufmerksamkeit“/“Diskriminieren“ überall am höchsten
- Schwächste Aktivierung unter Bedingung „Ignorieren“
Grössere N1-Amplitude auf jene auditorischen Reize, die aufmerksam verarbeitet werden
Was sind die drei Systeme der Neurochemie der Aufmerksamkeit?
- Noradrenerges System
- Serotenerges System
- Cholinerges System
Regulation der Aufmerksamkeit, Wachheit, beim Schlaf Abnahme
Schlaf anstossend, Angst und Depression, Liebe
Wachheit, Verbesserung der Kognition
Modulation früher Komponenten des evozierten Potenzials. Das Potenzial ist größer, wenn es durch einen Reiz evoziert wird, der dem beachteten Ohr präsentiert wird. Besonders hervorgehoben sind die Komponenten N1 und P2.
Was ist die Nd-Komponente (auditorische ERPs beim dichotischen Hören)?
- Nd-Komponente = negative Differenz-Komponente
- Es geht um die aufmerksamkeitsabhängige Differenz zwischen rechtem und linken Ohr (siehe Frage Befund)
Um was geht es bei Intervallstimulusintervalle (ISI) und Aufmerksamkeit?
- Cueing-Experiment, Hinweisreizexperiment
- Evozierte Potenziale, die durch Hinweisreize moduliert werden.
- Die spezifische Art der Modulation hängt entscheidend von dem Interstimulusintervall (ISI) zwischen dem Hinweisreiz und dem Reiz ab, der das evozierte Potenzial auslöst.
Was passiert, wenn das ISI kurz ist? (4)
- Hinweisreiz ca. 100-250 ms vor Reiz
- P1-Amplitude deutlich vergrössert
- Reaktionszeiten sehr schnell und vor allem schneller als ohne Hinweisreiz
- In diesem Zusammenhang wird auch von einer schnellen und automatischen Aufmerksamkeitslenkung gesprochen (unbewusste bottom-up-Bewusstseinsprozesse)
Was passiert, wenn das ISI lang ist? (5)
- Hinweisreiz ca. >300 ms vor Reiz
- P1-Amplitude wird kleiner und
- N1-Komponente grösser
- Reaktionszeiten langsamer als ohne Hinweisreize -> Inhibition of Return
- Es wird vermutet, dass dann Top-down-Einflüsse wirksam werden und es zu einer langsameren und bewussten Aufmerksamkeitslenkung kommt (um zu verhindern, dass die Aufmerksamkeit zu lange auf einen bestimmten Ort gerichtet ist)
Welche Aufmerksamkeitsnetzwerke gibt es im Aufmerksamkeitsmodell nach Posner? (3)
- Orientierungsnetzwerk
- Vigilanz-/Alertness-Netzwerk
- Exekutives Netzwerk
Welche Funktionen hat das Orientierungsnetzwerk (Aufmerksamkeitsmodell nach Posner)? (4)
- Orientierung zum Reiz
- Loslassen vom Reiz (disengage)
- Hinwendung zum Reiz (move)
- Anbinden an neuen Reiz (engage)
Aufrechterhalten eines aktivierten und alerten Zustands
Bereitstellung und Kontrolle von Willenshandlungen (bewusste Handlungen)
Welche Neuroanatomie hat das Orientierungsnetzwerk (Aufmerksamkeitsmodell nach Posner)? (3)
- Lobulus parietalis superior
- Übergangsbereich zwischen hinterem Temporallappen und unterem Parietallappen
- Colliculi superiores
rechtes frontoparietales Netzwerk
Welche Neuroanatomie hat das exekutive Netzwerk (Aufmerksamkeitsmodell nach Posner)? (5)
- Vorderes Cingulum
- Lateraler Präfrontalkortex
- Orbitofrontalkortex
- Basalganglien
- Thalamus
Dieses Modell sieht vier Module vor, die unterschiedliche Aspekte der Aufmerksamkeit kontrollieren sollen und in unterschiedlichen Hirngebieten lokalisiert sind. Diese vier Module sind wechselseitig miteinander verknüpft