M. Neukom

Sarah Kriech

Sarah Kriech

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 07.06.2013 / 22.01.2017
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Grundbegriff: Klinische Psychologie

Klinische Psychologie ist diejenige Teildisziplin der Psychologie, die sich mit:

  • Psychischen Störungen und den
  • Psychischen Aspekten somatischer Störungen / Krankheiten befasst

Es ist eine Teildisziplin, welche sich von der Medizin abgrenzen soll. Daher ist es wichtig zu wissen was das Psychische ist.

Das Wissen über somatische Zusammenhänge ist relevant und zu wissen wie dies zusammenhängt. Der Begriff ist nicht sehr alt, ist um 1900 geprägt, jedoch nur für Einzelfälle. Erst im letzten Jahrhundert hat sich dieser im dreisprachigen Raum  eingeprägt.

Grundbegriff Krankheit vs. Störung

Krankheit ist ein Begriff der stigmatisierende ist und man geht davon aus, dass der Begriff der Störung weniger belastend ist. Krankheit wird verwendet wenn der somatische psychische Bereich inbegriffen ist. Der Begriff Störung wird verwendet wenn es ausschliesslich um den psychischen Bereich geht. Störung ist nicht wertfrei, etwas stört dort und es kommt oft der Gedanke, dass diese weggemacht werden muss. Es ist etwas das nicht zu mir gehört und etwas Fremdes ist da, was beseitigt werden muss. Andere Ansicht (Neukom): Das Leiden oder Konflikt muss integriert werden.

Krankheit, Kranksein, Krankenrolle

  • Krankheit: objektiv, beobachtbare Merkmale (Beeinträchtigungen und nicht willentlich herbeigeführte Zustände)

Ein willentlich herbeigeführter Zustand kann keine Krankheit sein (Magersucht vs. Hungerstreich).

  • Kranksein: subjektiv, Befindlichkeit, Zustand

Ist der subjektive Teil, der Zustand einer Person.

  • Krankenrolle: sozialer Aspekt, zugewiesene Rolle, Erwartungen

Krankheitsdilemma und Gesundheitsparadox

Krankheitsdilemma: eine Person fühlt sich krank ist aber objektiv gesund

Gesundheitsparadox: Eine Krankheit liegt vor, obwohl sich die Person gesund fühlt à Psychosen, Wahn und Halluzinationen. Oft Ursachen für Zwangsbehandlungen in Psychiatrien.

Welches sind Nachbarsgebiete der Klinischen Psychologie?

Verhaltensmedizin / medizinische Psychologie / klinische Neuropsychologie / Gesundheitspsychologie / public health / Psychiatrie

Verhaltensmedizin

Interdisziplinäres Forschungs- und Praxisfeld, das sich an einem bio-psycho-sozialen Modell für Gesundheits- und Krankheitsprobleme orientiert.

Diese Erkenntnisse sollen ihre Anwendung in Prävention, Diagnostik, Intervention und Rehabilitation finden.

Der Anspruch besteht etwas im Bereich der Medizin beizusteuern. Es ist vor allem ein Forschungsprogramm und keine Therapieform, dies wäre die Verhaltenstherapie

Medizinische Psychologie

Ist eine Teildisziplin der Psychologie, welche sich mit dem Erkennen und der Beeinflussung von individuellem Erleben und Verhalten im Anforderungs- und Lebensprozess des Krankseins befasst.

Auch einen Form der Psychologie welche sich der Medizin anbietet, ist einen Dienstleistung an die Medizin

Klinische Neuropsychologie

Ist eine Teildisziplin der Psychologie.

Befasst sich mit den Auswirkungen von Erkrankungen und Verletzungen des Gehirns auf das Erleben und Verhalten in Forschung und Praxis.

Diagnostik und Intervention stehen im Vordergrund

Gesundheit ist ein Thema für sich und wie lässt sich diese aufrechterhalten und optimieren?

Gesundheitspsychologie

Befasst sich mit dem menschlichen Erleben und Verhalten angesichts gesundheitlicher Risiken und Beeinträchtigungen.

Optimierung von Gesundheit (im Sinne von Fitness oder  Wellness) und Prävention.

public health

Interdisziplinäres Forschungs- und Praxisfeld zur Verbesserung der Gesundheit (Krankheitsverhütung (Prävention), Lebensverlängerung, Förderung des Wohlbefindens) mittels gemeindebezogener Massnahmen bzw. mittels Beeinflussung des Gesundheitssystems.

Es handelt sich um einen bevölkerungs- und systembezogenen Ansatz

Gesundheitspolitische Felder, welches die Gesundheit verbessern soll. Es geht um Bevölkerung usw.

Psychiatrie

Teildisziplin der Medizin, die sich mit psychischen Krankheiten befasst (teilweise mit biologischer Akzentuierung). Beide arbeiten in der Praxis in gleichen Feldern, aber haben einen anderen Hintergrund.

Dazu gehören u.a die Themen Ätiologie / Bedingungsanalyse, Klassifikation, Diagnostik, Epidemiologie, Intervention (Prävention, Psychotherapie, Rehabilitation, Gesundheitsvorsorge, Evalutation)

Was sind expemplarische Themenfelder der klinischen Psychologie ?

Äthiologie / Bedingungsanalyse / Klassifikation / Diagnostik / Epidemiologie / Intervention

Ätiologie / Bedingungsynalyse

Ätiologie = Lehre von den Krankheitsursachen

Ätiologie: Die Krankheitsursachen sind nicht immer sehr eindeutig. Diese können am Schluss Meinungen und Glaube sein, welche auf Meinungen und Erfahrungen beruhen.

 

Bedingungsanalyse (auch funktionale Analyse)

=zentraler Zugang der Verhaltenstherapie zur Analyse und Beschreibung der Beschweren / Probleme und ihrer Auslösebedingungen; Grundlage der Therapieplanung

Zugang welcher versucht die Bedingung zur Entstehung zu untersuchen. Sie ist sehr effizient und präzise, jedoch auf den Verhaltenstherapeutischen Zugang fokussiert.

Klassifikation (2 Arten)

Merkmalsklassifikation

= Zuordnung von Symptomen oder Merkmalen zur Syndromen (häufig gemeinsam auftretende Symptome)

 

Personenklassifkation

= Zuordnung von Personen zu Diagnosen

Diagnostik (3 Zwecke)

Dient drei Zwecken:

  • Die Zuordnung einer Person oder Einheit zu einer Klasse des Klassifikationssystems
  • Der Erkennung der Schwierigkeit und Probleme im Einzelfall
  • Der Vorbereitung einer therapeutischen Entscheidung

Ist sehr wichtig für die Verständigung und Professionalität. Es öffnet den Blick auf Zusammenhänge welche man erschliessen muss und es öffnet den Zugang zur Intervention. Anhand der Prognose wird die Intervention vorhergesehen.

Epidemiologie

Untersuchung der Verteilung der Determinanten von gesundheitsbezogenen Zuständen oder Ereignissen in umschriebenen Bevölkerungsgruppen

Anwendung dieser Ergebnisse zur Steuerung von Gesundheitsproblemen

Wie häufig kommen Depressionen oder ein Waschzwang vor in der Gesellschaft, welche Auswirkungen hat dies.

Intervention

  1. Intervention (Prävention, Psychotherapie, Rehabilitation, Gesundheitsvorsorge, Evaluation)
  • Klinisch-psychologische Interventionsbereiche

Gesundheitsförderung, Prävention, Psychotherapie oder Rehabilitation

  • Gesundheitsvorsorge

Intervention als Versorgungsangebot durch Intervention als Versorgungangebot durch Institutionen für definierte Populationen

  • Evaluation

Dient der Beurteilung und Bewertung der Wirksamkeit von Interventionen z.B als Psychotherapieforschung

Wie wird Psychotherapie bei Perrez und Baumann definiert?

Psychotherapie meint die „therapeutische Beeinflussung von Störungen“ unter „Verwendung psychologischer Mittel“

Wissenschaftliche Definition, akademisch aber nicht sehr schafr

  • Zielorientierter Prozess,
  • Es wird auf ein Ziel hingearbeitet
  • Durch den rationalen Corpus der Psychologie theoretisch und empirisch fundiert,
  • Es muss rational überlegt sein, es handelt sich um eine Bewusstseinsfrage
  • Durch psychologische Experten in einem professionellen Setting durchgeführt
  • Bezüglich des Settings wird vor allem der akademische Bereich angeschaut, ist aber grundsätzlich keine einfache Frage, weil es auch um Ethik geht.

Medizinisches Modell

Psychische Erkrankung ist eine Störung, die behoben werden muss

  • Psychotherapie funktioniert wie die Medizin oder Pharmakologie mittels Verarbeitung geeigneter Heilmittel.

Psychotherapie soll als Intervention gesehen werden, die wie ein Medikament wirkt. Ich gebe eine bestimmte Dosis ab und schaue was dabei rauskommt. Die Wirkung sollte am besten möglichst schnell geschehen. Das Modell ist sehr an das somatische angelehnt. Damit können Interventionen ermittelt und bewertet werden. Das Problem ist, es braucht kein Subjektiv und es spielt keine Rolle wer die Intervention durchführt.

Beziehungs-Modell

Psychische Erkrankung ist ein spezifischer Bedeutungszusammenhang (Symbolisierung), der verstanden werden muss.

  • Psychotherapie ist ein zwischenmenschlicher Prozess, in welchem die therapeutische Beziehung der entscheidende Faktor ist.

Ist eher ein zwischenmenschlicher Prozess und weniger von Ursache-Wirkungs-Denken geleitet. Man versucht etwas zu verstehen, wobei das Ziel ebenso eine Symptomveränderung oder Leidensreduktion ist. Das Modell erklärt sehr viel, weil es weniger begrenz ist. Es ist adäquater, aber auch schwammiger und weniger greifbar.

Was ist das Psychische nach Perrez & Baumann ?

Es findet sich keine Definition im Buch, aber es ist ein positivistisches Wissenschaftsverständnis („Empirie“):

  • Erkenntnis soll sich auf die Interpretation von „positiven“ Befunden beschränken
  • Sichtbare Befunde
  • Befunde, die im Experiment unter vorab definierten Bedingungen ein erwarteten Nachweis erbrachten
  • Nullhypothese
  • Primat der sinnlichen Wahrnehmung
  • Solche die sich messen lassen

„(Klinisch-psychologische) Interventionen sind nur dann ethisch und wissenschaftlich vertretbar, wenn deren Wirksamkeit empirisch überprüft worden ist.

Letztlich sind sogar Interventionsmethoden legitimiert, wenn die theoretische Fundierung unzureichend, aber die Wirksamkeitsprüfung zureichend ist. Daher ist für jede Interventionsmethode die empirische Überprüfung von zentraler Bedeutung.“

Was ist das Psychische aus psychoanalytischer Sicht?

Im psychodynamischen Danken ist das Psychische eine auf ein Individuum (Subjekt) zentrierter Zusammenhang von Bedeutungen, dessen Charakter:

  • Zeichenhaft
  • Zusammenspiel von Zeichen und Interpretation, also nichts objektivierbares
  • Immateriell
  • Eine Bedeutung ist nichts materielles
  • Primär unbewusst und
  • Das bewusste und rationale Denken ist ein Teil des Unbewussten, das Psychische ist aber nur unbewusst
  • Intersubjektiv determiniert ist.
  • Es gibt kein Subjekt ohne Objekt, man kann nicht sein ohne die Vorstellung des anderen.
  • Das Psychische ist NICHT: materiell, objektiv, eindeutig, äusserlich, direkt beobachtbar

Der Verlauf einer Psychotherapie nach dem Sechs-Stadien-Konzept nach Prochaska, DiClement & Norcross (1992)

  • Stadium der Sorglosigkeit (precontemplation)
  • Stadium der Bewusstwerdung (contemplation)
  • Stadium der Vorbereitung (preparation)
  • Handlungsstadium (action)
  • Aufrechterhaltungsstadium (maintenance)
  • Stadium der Stabilität (termination)

Welche Verlaufstypen gibt es?

  • Stabiler Typus
  • Progressiver Typus
  • Regressiver Typus
  • Recycling-Typus à Diesen trifft man in der Regel in der Praxis am ehesten an. Es gibt bessere und schlechtere Zeiten. Es gibt auch viele die eine lebenslange Begleitung benötigen für die Stabilisierung.

Zitlichee Organisation der therapeutischen Zusammenarbeit

  • Phase der Indikation und Störungsklassifikation
  • Aufbau der therapeutischen Beziehung
  • Inszenierung therapeutischen Lernens
  • Evaluation und Abschluss

Welche Grundmechanismen der Veränderung gibt es nach Grawe?

  • Bewältigungskompetenz
    • Störungsspezifische Verhaltensaneignung
  • Klärung und Veränderung der Bedeutungen
    • Intransparentes Erleben wird geklärt
  • Problemaktualisierung
    • Es wird nicht allgemein gesprochen, sondern es findet eine Aktualisierung statt. Durch das Sprechen lässt man Sachen ereignen.
  • Ressourcenaktivierung
    • Was kann der Patient, was sind seine Ressourcen und Potential welches gefördert werden kann?

Allgemeine Zielstruktur von Psychotherapie nach Orlinsky & Howard

  • Sitzungsziele

Zunehmende Selbstexploration, Aktivität im Rollenspiel

  • Mikroergebnisse

Meidungsverhalten im Alltag überwinden, soziale Urteilsbildung verbessern

  • Makroergebnisse

Positives Selbstbild, Ich-Stärke, Selbstwirksamkeit, verbesserte Kommunikationsfähigkeit

Welche 3 Ebenen der Ergebnisse (outcomes) gibt es?

  1. Veränderung des Wohlbefindens à liegt im subjektiven Entscheidungsbereich des Patienten
  2. Symptomveränderung
  3. Veränderung der Persönlichkeitsstruktur (selten)

Welche 4 Variablen bestimmen den Prozess und die Ergebnisse wesentlich?

  • Therapeutenvariablen
  • Patientenvariablen
  • Dyaden-Merkmale
  • Soziokulturelle Kontextvariablen

Welches sind relevante Faktoren für eine erfolgreiche Therapie ?

  • Wärme, Wertschätzung, angstfreie Beziehung
  • Beidseitige positive Erwartungseffekte
    • Sind beide überzeugt, sind die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung gross
  • Positiv besetztes Therapeutenmodell (Modelllernen)
    • Das richtige umgehen mit Bewunderung 
  • Positive Therapie- und Erfolgserwartung seitens der Patienten
    • Wenn der Patient nicht an eine Erfolg glaubt, kann es sehr schwierig sein
  • Geringe Defensivität, hohes Commitment seitens Patienten
  • Wechselseitige interpersonelle Attraktivität (Patient / Therapeut)
  • Soziokulturelle Faktoren
    • Erreichbarkeit, Passung, Auswahlmöglichkeit – unterstützende Umwelt / Familie – Krankheitsvorstellung, die Veränderung implizieren
  • Therapieformen
    • Menschenbild, Krankheitskonzept & Setting müssen passen, realistische Ziele, geeigneter zeitlicher /finanzieller Zuschnitt

Nach welchen Systematiken kann die psychotherapeutische Behandlungsform aufgeteilt werden?

  • Einteilung nach formalen Merkmalen
    • Anzahl der Interaktionspartner (z.B Dyade oder Gruppe)
    • Zeitfaktor (langfristig – kurzfristig)
    • Persönlich oder nicht-persönliche Kommunikation (z.B Internet)
    • Ort der therapeutischen Macht (direkt oder intermediäre Methode)
    • Beeinflussungsebene (Funktionen, Funktionsmuster, Systeme)
  • Einteilung nach Therapiezielen
  • Einteilung der Therapieformen nach theoretischen Ansätzen
    • Psychoanalyse und Tiefenpsychologie
    • Verhaltenstherapie und kognitive Orientierung
    • Exestentiell-humanistische Ansätze
    • Kommunikationstheoretische und systematische Ansätze
  • Schulübergreifende Gesamtkonzepte
    • Integration
    • Eklektizismus
    • Gemeinsame unspezifische Faktoren

Was sind wesentliche gemeinsame Dimensionen?

  • Therapeutische Beziehung
  • Erfolgserwartung
  • Konfrontation mit Problemen
  • Kognitive Kontrolle über das Problem
  • Erfolgs- und Misserfolgsattribution durch die Patienten

Was ist Ethik ?

  • „Lehre des sittlichen Handelns“
  • Der Versuch, allgemein gültige Aussagen über „das gute und gerechte Handeln“ zu entwickeln und begründen
  • Systematische Reflexion professionellen Handelns
  • NICHT funktionale, technische, oder professionelle (ärztliche) Regeln

Begriffe: Ethik / Ethos / Sittlich / Moral

  • Ethik

Die Gesamtheit sittlicher Normen und Maxime, die einer (verantwortungsbewussten) Einstellung zugrunde liegen (Duden)

Es geht nicht darum was bewiesen ist, sondern das man Werte hat, die sich verändern. Es ist ein sehr schwieriges Feld.

  • Das Ethos (griech. = Gesinnung, Gesittung, Charakter)

Vom Bewusstsein sittlicher Werte geprägte Gesinnung, Gesamthaltung; ethisches Bewusstsein (Duden)

  • Sittliche = moralisch

Moral ist nicht mit Handeln gleichzusetzten. Das ethische Feld sagt, dass es offen bleibt was ich tue. Moral hat einen stärker Tendenz zum Normativen.Dies ist problematisch, weil unwissenschaftliches als nicht effizient angesehen wird. Das muss aber nicht stimmen.

  • Moral = „das richtige Handeln“

Was gehört zu der Auseinandersetzung mit Fragen der Ethik ?

  • Selbstbeobachtungs- und Selbstkritikfähigkeit
  • Fähigkeit, sich in Andere einzudenken und einzufühlen
  • Klarheit über das eigene Menschenbild, hier gibt es von Anfang an Widersprüche und diese müssen Raum haben.
  • Gefestigtes berufliches Selbstverständnis, man muss die Rolle im Beruf von seiner privaten Persönlichkeit unterscheiden
  • Kompetenz in ethischer Argumentationsweise, Fähigkeit Widersprüche anzuschauen, etwas aufzulösen usw. Einfach Beweglichkeit zeigen.

Diese Kompetenz kann erlernt werden in Diskussionsrunden usw.

Was sind die zentralen Bezugspunkte ethischer Reflexion in der Krankenbehandlung (inkl. Medizin) ?

  • Das Wohl gesunder und kranker Menschen
    • Das oberste und letzte Ziel der Medizin insgesamt
    • Die letzte verpflichtende Instanz
  • Die Achtung und Anerkennung des Patienten als Person
    • In ihrer Eigenständigkeit und Autonomie
    • In ihrer Angewiesenheit und Abhängigkeit

Diese beiden Aspekte schliessen sich nicht aus, solange die Abhängigkeit nicht ausgenutzt wird. Die Abhängigkeit gehört immer zu einem psychologischen Prozess. Dadurch unterscheidet sich diese Beziehung auch von anderen Geschäftsbeziehungen.

Ethik in der modernen Psychotherapie --> der vier-Prinzipien-Ansatz für die medizinische Praxis

Sind universelle und weltanschaulich und neutral nach Perrez und Baumann, wobei dies nicht befürwortet werden kann.Je nach Kultur, können diese Prinzipien schon sehr unterschiedlich sein.

Zum Beispiel wird die Individualität ganz anders gesehen im asiatischen Raum. Z.b in der koreanischen Sprache kann gar nicht ich sagen. Daher ist diese Umsetzung sicher sehr schwierig.

  1. Respekt vor der Autonomie des Patienten/ Klienten
  • „Kundenorientierung“

Bewegung in der Krankenbehandlung / Medizin in Richtung einer betont Autonomie orientierten Grundhaltung. à Patient wird Kunde oder Klient genannt, gerade weil

die Autonomie gewahrt werden will. Er wird als Geschäftspartner gesehen werden und seinen Zustimmung geben.

  • „Patientenkompetenz“

Fähigkeit, sich auf eigene und fremde Ressourcen zu besinnen, persönliche Bedürfnisse mit zu berücksichtigen, eigene Zielvorstellungen zu verfolgen und die eigene Autonomie zu wahren. à es verleugnet zunehmend, dass der Patient abhängig ist und eben nicht kompetent ist. 

                Ergebnis der Aufklärung oder der amerikanischen Bürgerrechte

  1. Schadensvermeidung (non-maleficience)
  2. Hilfeleistung (beneficence)
  3. Gereichtigkeit

Nach Beauchamp & Childress, 2001

Was ist der infrmed consent ?

Informed consent : Der Patient muss in Bezug auf die Behandlung eine „bewusste“ Wahl treffen können. Der Patient muss über den Verlauf und die Risiken aufgeklärt werden.

Dieses Konzept muss man kennen und sich bewusst sein.

  1. Vorbedingungen
  1. Einwilligungsfähigkeit: Kompetenz zu verstehen und zu entscheiden
  2. Freiwilligkeit der Entscheidung (frei von Zwang)
  1. Informationelle Elemente
  1. Offenlegung aller für eine Entscheidung sachlich relevanten Informationen
  2. Empfehlung eines Behandlungsplans oder Vorgehensweise
  3. Überprüfung des Verständnisses des Klienten / Patienten
  1. Zustimmungselemente
  1. Entscheidung (Teilnahme oder keine Teilnahme
  2. Autorisierung (Zustimmung zur Teilnahme an Versuch oder Vorgehensweise)

Welche ethischen Konfliktfelder in der klinischen Psychologie gibt es?

  • Forschung
    • „Respekt für Personen“
    • Freiwilligkeit
    • Schutz vor nachteiligen Folgen
    • Informed consent
  • Diagnostik
    • Potentiell schädlich („Aufklärungsschaden“)
    • Diagnostische Macht, zeitgebundene Bedingtheit
      • Mit dieser Macht die man hat, muss man auch umgehen könne
    • Soziales / politisches Kontrollinstrument à Antipsychiatrie
    • Verantwortung des Diagnostikers
  • Beratung und Therapie
    • Individuum: (A) Patient, Klient und (B) Therapeut, Berater, Arzt
    • Therapeutische Beziehung zwischen A und B
    • Beziehungssystem: (A) Angehörige, Familie, soziales Umfeld und (B) institutioneller Rahmen, therapeutisches Team
    • Gesellschaftliche Bedingungen: juristische Voraussetzungen, soziale Aspekte, gesundheitspolitischer Rahmen
    • Universelle ethische Prinzipien für die Heilberufe

Was bearbeiten psychoanalytische Verfahren?

- lebensgeschichtlich begründeten pathogenen unbewussten Konflikten und

- krankheitswertigen Störungen der Persönlichkeitsentwicklung