Kindesschutz

Vorbereitungen für eine Prüfung

Vorbereitungen für eine Prüfung

Vera Van Spyk

Vera Van Spyk

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Langue Deutsch
Catégorie Affaires sociales
Niveau Université
Crée / Actualisé 27.12.2015 / 27.05.2024
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Was sind "Persönliche Leistungen" konkret?

Arbeitsleistungen und/oder Teilnahme an Kursen

Über welechen Zeitraum können persönliche Leistungen angeordnet werden?

u15 : max. 10 Tage ; ü15: bis 3 Monate

Wie hoch darf eine Busse nach Art. 24 max. sein?

2000 Franken

Was verändert sich bei einer Busse bei einem ü15 Täter?

Bussen können mit teilbedingtem Vollzug angeordent werden

Wie lange darf eine Freiheitsstrafe bei u15-jährigen dauern?

1 Tag bis 1 Jahr

Was verändert sich bei einer Freiheitsstrafe ab 16?

1. max. 4 Jahre Freiheitsstrafe (massgeblich Deliktsalter)

2. Tritt in Kraft wenn ein Verbrechen begangen wurde, das bei Erwachsenen mit mehr als 3 J. Freiheitsenzug gebüsst werden würde

3. Gilt auch/vor allem bei: schwerer Körperverletzung, qualifizierter Raub, Freiheitsberaubung/Entführung (wenn skrupellos oder verwerflich)

Wie ist mit einem Freiheitsentzug im Zusammenhang mit einer Schutzmassnahme umzugehen?

1. Die Schutzmassnahme geht vor

2. Verläuft die Schutzmassnahme erfolgreich, so erübrigt sich der Freiheitsentzug

3. Bei einem Freiheitsentzug von mehr als einem Monat wird Jugendlicher von einer aussenstehenden Fachperson begleitet

Wann ist eine Strafbefreiung in Erwägung zu ziehen?

1. Gefärdung einer früher angeordneten Schutzmassnahme

2. Schwere Betroffenheit durch Tat

3. Bagatellfälle

4. Bestrafung wurde schon durch Erziehungsperson genügend vorgenommen

5. Verjährung

Welche Schritte sind beim Einreichen einer Gefährdungsmeldung zu beachten?

- 4-Augen-Prinzip

- Besprechung mit anderen Professionellen

- Wiederholung der Einschätzung nach einer gewissen Zeitspanne

- Zuständigkeiten klären

Welches Prinzip ist beim Zivilrechtlichen Kindesschutz zu beachten?

Subsidiaritätsprinzip

Was bedeutet das Subsidiaritätsprinzip im zivilrechtlichen Kindesschutz konkret?

1. erste Verantwortung tragen die Eltern (Befugnis und Pflicht der Kindeserziehung9

2. Nur wenn die Eltern ihre Pflichten nicht erfüllen können (Subsidiarität) werden ergänzende (Komplementarität) Massnahmen angeordnet

3. Massnahmen müssen Verhältnissmässig sein

Nenne alle Massnahmen im zivilrechtlichen Kindesschutz

1. Ermahnung (Art. 367)

2. Weisung (Art. 307)

3. Beistandschaft (Art. 308)

4. Obhutsentzug (Art. 310)

5. Entziehung der elterlichen Sorge (Art. 311 u 312)

Was ist eine Ermahnung und was setzt sie voraus?

- Eine Erinnerung an die Erziehungsverantwortlichen über ihre Pflichten

- Es muss von einer grundsätzlichen Erziehungsbereitschaft/fähigkeit ausgegangen werden

Was ist eine Weisung und welche Voraussetzungen sind daran geknüpft?

- Eine verbindliche Anordnung - Betroffene werden zu einem Tun/Lassen/Dulden angehalten

- Adressaten müssen in der Lage sein diese zu befolgen

- Stellt die Möglichkeit einer niederschwelligen Intervention dar (Zusammenarbeit mit Erziehungsaufsicht muss stattfinden)

Was ist eine Beistandschaft und welche Abstufungen gibt es innerhalb dieser Massnahme?

- Ein Beistand gibt Empfehlungen und Vorgaben an Erziehungsberechtigte (Erziehungsbeistandschaft) - beschränkt die elterliche Kompetenz nicht

- Art 2: Beistand vertritt Kind bei Unterhaltsanspruch, Überwachung des persönlichen Verkehrs, Vertretung bei der Feststellung der Vaterschaft (Streichung Art. 309), ärztlichen Untersuchungen, Entscheidungen in Ausbildungs und Schulkontext - Vertretungsmacht (steht in Konkurrenz zu den Eltern)

- Art. 3: Beschränkung der elterlichen Sorge - Vertretungsmacht ohne Konkurrenz

Was ist/kennzeichnet einen Obhutsentzug?

1. Entzug über das Recht der Bestimmung des Aufenthaltsortes des Kindes (KESB entscheidet)

2. An strenge Voraussetzungen geknüpft

3. Kindeswohl kann nur durch Fremdplatzierung gewährleistet werden

4. Auch auf Ersuchen der Eltern/Kind möglich (massives Beziehungsstörung muss gegeben sein)

 

Was gilt es zum Rücknahmeverbot bei einem Obhutsentzug zu wissen?

1. Eine Fremdplatzierung kann auch bei einem freiwillgen Ersuchen um die Fremdplatzierung

2. Vorraussetzung ist eine längere Fremdplatzierung des Kindes

Was sind Gründe für das Entziehen der elterlichen Sorge?

1. Unerfahrenheit

2. Krankheit

3. Gebrechen

4. Ortsabwesenheit

5. Verwarlosung

Was geschieht bei einem Sorgerechtsentzug weiter?

1. Kind wird unter Vormundschaft gestellt

  • Wird eine Vormundschaft auf 2 Kinder ausgedehnt, so werden aller später geborenen Kinder automatisch unter Vormundschaft gestellt

  • Sonderfall: Adoption

Eltern dürfen selber um Entzug ersuchen

Wer ist für einen Sorgerechtsentzug zuständig?

KESB am Wohnsitz; Sonderfälle: KESB am Aufentahltsort

Was ist im internationalen Kindesschutz zentral?

UNO-Konvention: Rechte des Kindes und Haager Minderjährigenschutzabkommen

Wie funktioniert die KESB?

- Wird von Amtes wegen tätig

- Auf Infos von aussen angewiesen (Melderecht)

- leitet Abklärungen ein (entweder selbst oder delegiert)

- kann superprovisorische Massnahmen einleiten

- fällt Entscheidungen

Was ist die Meldepflicht?

Personen, welche in amtlicher Tätigkeit von einer Gefährdung erfahren, müssen dies der KESB melden. Dies gilt auch für Institutionen ausserhalb

Was macht der strafrechtliche Kindesschutz generell?

- Droht mit Strafeb bei Verletzung der Fürsorge oder Erziehungspflicht bei Minderjährigen

- Erfasst alle Personen mit Erziehungspflichten

An wen richtet sich das Jugendstrafgesetz?

Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren

Wie müssen Personen, welche unter dem Berufsgeheimniss stehen mit der Meldepflicht umgehen=

- Prinzipiell geht die Meldepflicht vor

- Müssen sich daher entbinden lassen (entwerde durch einwilligung der betroffenen Person oder durch einen Entscheid der Behörden

Was sind die 7 Grundbedürfnisse eines Kindes?

1. liebevolle Beziehungen (Signale wahrnehmen; dadurch kann K eigene Gefühle spüren und später in Worte fassen)

2. körperliche Unversehrtheit/Sicherheit und Regulation (gesunde Ernährung, Ruhe, Bewegung, Gesundheitsfürsorge, keine Gewalt)

3. individuelle Erfahrungen

4. entwicklungsgerechte Erfahrungen (Keine èber-oder-Unterforderung

5. Grenzen und Strukturen

6. stabile Gemeinschaften und kulturelle Kontinuität (Erleichtern Entwicklung von Identität und sicherheitsgefühl)

7. sichere Zukunft (verantwortung von Gesellschaft und Politik