Kindesschutz

Vorbereitungen für eine Prüfung

Vorbereitungen für eine Prüfung

Vera Van Spyk

Vera Van Spyk

Kartei Details

Karten 107
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 27.12.2015 / 27.05.2024
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  1. Körperliche Schädigungen können entstehen durch...

  1. Unterlassung

  2. Aktive Handlung

  3. Mangelnde gesundheitliche Fürsorge

  1. Was sind die häufigsten äusserlichen Verletzungen bei Misshandlungen?

  1. Blutergüsse (Stoss u. Schlagverletzungen), Abschürfungen u. Hautverletzungen, Hauteinblutungen (Strangulation), Schnitt- und-Bissverletzungen, Verbrühungen und Verbrennungen

  1. Was sind ungefährliche(von Aussenwelt zugefügt) Blutergüsse?

Schienbeine, Aussenseite der Arme, Stirn (bei Kleinkindern), runde ovale Form der Blutergüsse

  1. Was sind „abnormale“ Blutergüsse?

An gepolsterten Körperstellen (Wangen, Gesäss), an geschützten Körperstellen (Genitalbereich, Hals, Ohrmuscheln, Oberlippe), Griffmarke als Form, streifige Abdrücke (Schläge)

  1. Was gilt es bei dem Betrachten von äusserlichen Verletzungen zu beachten?

  1. Diskrepanz Entwicklungsalter vs. Verletzung

  2. Abklären ob Kind an einer Störung der Blutgerinnung leidet

  3. Bei Exzessiven blauen Flecken: Kinderärztliche Laboruntersuchung

  4. Bei Bissmarken: Von Gerichtsmediziner untersuchen lassen

  1. Auf was kann ein massive zu dünnes/ und allenfalls entwicklungsspezifisch zu kleines Kind hindeuten?

  1. Dies deutet auf eine nicht-organische Störung hin - Grund dafür kann sein...

  2. Zu wenig Nahrung erhalten

  3. Nahrungsentzug als Strafe

  4. Nahrungsverweigerung durch das Kind

  1. Zu was können Kopfverletzungen/Schläge auf den Kopf bei einem Kind führen?

  1. Einblutungen (Einreissen der Blutgefässe durch heftige Schläge)

  2. Bewusstseinsverlust

  3. Krampfanfälle

  4. Koma

  5. In Extremfällen: Tod

  1. Was sind die Gefahren bei heftigem Schütteln eines Säuglings?

  1. Schwerwiegende Schäden des Gehirns

  2. Akute Blutungen

  3. Abscherverletzungen

  1. Von was wird bei einem bewusstlosen Säugling ohne Fieber ausgegangen?

Von einem Schütteltrauma (so lange nichts anderes bewiesen ist)

  1. Was bedeutet sexuelle Misshandlung für ein Kind?

  1. Hilflosigkeit

  2. Unangenehme Körperkontakte

  3. Verletzungen und Schmerzen

  4. Verpflichtung zur Geheimhaltung

  5. Bekommt mit, dass die Bedürfnisse der anderen vorgehen

  1. Was gilt es bei einer ärztlichen Abklärung im Bezug auf eine sexuelle Misshandlung zu beachten? Was sind beweisende Befunde?

  1. teilweise ist eine Sedierung des Kindes gerechtfertigt – wenn das Kind sehr gestresst ist

  2. Spermien am Körper von Kind

  3. Anale u./o. vaginale Verletzungen

  4. Gonorrhoe und Syphilis-Infektion

  5. Schwangerschaft

  6. Pornografische Fotos

  1. Was sind wahrscheinliche Befunde bei einer sexuellen Misshandlung?

  1. klare und schlüssige Beschreibung der Tat durch das Kind

  2. auffällige Befunde am Anus und Genitalbereich

Infektionen von Chlamydien, Herpes Genitalis oder Trichomanden beim präpubertären Kind

  1. Welche Gegebenheiten schliessen eine sexuelle Misshandlung nicht aus, garantieren sie zu gleich aber nicht?

  1. Verhaltensänderung beim Kind

  2. Leicht verdächtige körperliche Befunde

  3. Verdächtige Äusserungen durch das Kind

  1. Wie kann jede Misshandlungsform zum Tod eines Kindes führen?

  1. Vernachlässigung – Verhungern

  2. Schwere körperliche Misshandlung

  3. Suizid durch psychische Misshandlung

Kindstötung durch leibliche Mutter/Vater geschieht in 31% aller Fälle bei unter 1-Jährigen, 90% aller Fälle bei unter 3-jährigen (Tendenz abnehmend)

  1. Wie soll ein Professioneller mit der Vermutung eines Missbrauchs umgehen?

  1. letzter Arzt verlangen

  2. Befragung von Eltern und Begleitpersonen

  3. Kind in kurzen Abständen wieder einbestellen

  4. Auf Gewalterfahrungen von Müttern achten

  5. Gespräche mit KESB vor/nachbereiten

  6. Eltern vor der Informierung der KESB über die Informierung informieren (ausser die Gefährdung ist AKUT) – Informierung der Polizei und KESB (Spurensicherung und Einvernehmung von Beteiligten)

  1. Wann sollte ein Kind eingewiesen werden und zu was dient eine Einweisung?

  1. bei einer akuter oder drohender Gefährdung

  2. Eine Einweisung dient dem Schutz des Kindes und nicht primär der Entlastung der Eltern (muss ein Elternteil entlastet werden müssen von der SA andere Unterbringungsmöglichkeiten gefunden werden)

  1. Was sind Kriterien zur Einschätzung der Sicherheit eines Kindes?

  1. Ausmass von Verantwortung der Eltern

  2. Fähigkeit von Wärme und Empathie

  3. Fähigkeit die eigenen Bedürfnisse unter die Bedürfnisse des Kindes zu stellen

  4. Einsicht und Annahme von Hilfe

  5. Kooperative Einstellung gegenüber Helfer

  6. Verfügbarkeit von Ressourcen

    Diese Kriterien sollten alle mit „ausreichend“ beantwortet werden können

  1. Was wird als Übertragungsfalle bezeichnet?

Wenn der Professionelle den Eltern zeigen will, dass er selber besser wäre

  1. Was gilt es mit beim Umgang mit Eltern zu beachten?

  1. Respekt zeigen

  2. Klare Formulierung der Elternpflichten

  3. Austausch mit Kollegen ist notwendig!

  4. Frühzeitiges Ansprechen von Defiziten

  1. Wie Verläuft eine Prävention in einer kinderärztlichen Praxis?

  1. annamnetisches Gespräch – Bezug auf Lebensumstände nehmen

  2. teilnehmende Beobachtung

  3. antizipatorische Aufklärung

  4. Interesse zeigen

  1. Auf welche Kinder wird bei einer sekundären Prävention speziell eingegenagen?

  1. Kinder mit Beziehungswechsel (Adoptiv, Stief- oder Pflegekinder)

  2. Kinder von Alleinerziehenden mit wechselnden PartnerInnen

  3. Kinder mit einer Behinderung

  4. Kinder mit einem schwierigen Temperament

  1. Über welche Schutzfaktoren kann ein Kind verfügen?

  1. sichere Bindung

  2. überdurchschnittlich hohe Intelligenz

  3. Dauerhafte Beziehung zu einer Bezugsperson

  4. Soziale Förderung

  5. Robustes, kontaktfreudiges Temperament

  6. Unterstützungssystem

  7. Weibliches Geschlecht (vor Pubertät)

  8. hohe Selbstwirksamkeitserwartungen

  9. aktive Bewältigungsstrategien

  10. realistische Selbsteinschätzung

  11. Zielorientierung

  12. Begabungen u Kreativität

  13. Religiösität

  14. positive Erziehung

  15. gute Beziehung zu Geschwistern

  16. Hohe Qualität der Bildungsinstitution

  17. Wenig gesamt Belastung

  1. Was sind ausserfamiliäre Formen von Kindesmisshandlung?

  1. Kinderarbeit, Kindersoldaten, Kinderhandel, Kinderpornographie, Kinderprostitution, Missbrauch in Institutionen

  1. Welche Formen von Körperlichen Gewalt sind trotz religiösem Kontext strafbar?

  1. Genitalverstümmelung (auch in CH strafbar wenn im Ausland durchgeführt)

  2. Beschneidung – weil Kind nicht befragt werden kann, jedoch nicht strafbar???

  1. Was gilt es im Bezug auf Gewalt an Kinder in der CH zu beachten?

Ein explizites Verbot fehlt

Was deutet darauf hin, dass einem Kind absichtlich Verbrühungen zugefügt wurden?

1. Scharf begrenzte Verbühungsränder (vor allem bei Händen und Füssen besonders verdächtig)

2. typische Stellen: Gesäss, unterer Teil des Rückens, Rückseite der Oberschenkel, Beugefalten wenig betroffen

3. bilateral symethrische Verbrennungen

 

Was ist zu Unternhemen bei Schnittwunden oder Verletzungen durch Fesselung bei einem Kinde?

1. Sofortige stationäre Aufnahme des Kindes

2. Gerichtsmediziner sind einzuschalten

Wann ist bei Knochenbrüchen von einer Misshandlung auszugehen?

1. Wenn mehrere Knochenbrüche unterschiedlichen Alters auftauchen

2. Absprengungen von Enden der langen Knochen

3. Unterblutung der Knochenhaut

4. Verletzungen der Wachstumsfugen

 

Weleche Faktoren gilt es bei einer Risikoeinschätzung zu beachten?

1. Risikoeinstufung

2. Beurteilungssicherheit

3. Ressourcen des Professionellen zur Unterstüzung

4. Fähigkeit der eigenen Verantwortungsübernahme

Was ist bei der Einleitung von freiwillgen Massnahmen wichtig?

1. Abschätung der Ziele

2. Fristen sollen abgemacht werden

3. Ressourcen einer Familie sollen aktiviert werden

Was sollte bei einer Gefährdungsmeldung (nach Möglichkeit) angegeben werden?

1. Hinweise über die Situation von anderen Geschwister

2. Willen des Kindes so weit als möglich berücksichtigen

3. Schritte mit Kind absprechen

4. Nie ohne das Wissen der Eltern handeln (ausser selbst bedroht)

 

Wie gilt es sich bei einem konkreten Verdacht auf sexuellen Missbrauch zu verhalten?

1. liegt der Missbrauch weniger als 72 Stunden zurück, sollte schnellstmöglich eine polizeiliche Untersuchung eingeleitet werden

2. Zu Zwecken der Spurensicherung (bei 72 Stunden) getragene Kleidung des Kindes möglichst steril lagern

3. Kontakt mit Täter vermeiden

4. Kind nicht befragen

5. Wortgetreue Festhaltung der Aussagen von K

Welche kindlichen Verhaltenweisen deuten bei vermehrtem Vorkommen auf einen Missbrauch hin?

- Wiederholtes zu spätkommen/ Fernbleiben/ Weglaufen/ nicht nach Hause gehen wollen von einer Instition

- depressive Reaktionen / Selbstverletzung

- distanzloses Verhalten vs. Berührungsangst

- Schlafstörungen

- Einnässen

- nicht alteradäquater Umgang mit Sexualität

- Sexuelle Übergriffe auf andere Kinder

- Konsum psychoaktiver Substanzen

- Aggressives Verhalten/ Delinquenz

Was sind Soforthilfen konkret?

Kinderkliniken und Notaufnahmestellen

Wann ist eine Sofortunterbringung angebracht?

- Kind benötigt eine unmittelbare psychische oder medizinische Behandlung

- Kind ist akut bedroht/gefähfdet und/oder verletzt und die Eltern können keine Abhilfe leisten

Was bracuht es bei einer Unterbringung gegen des Willen des Kindes/ der Eltern?

Beschluss von KESB/ Jugendgericht/ Arzt (Bei Bedarf: superprovisorische Massnahme)

Was sind äusserliche Anhaltspunkte für eine bestehende Gefährdung von K?

1. verzögerte Sprach -und Intelligenzentwicklung

2. Unter- oder Fehlernährung

3. chronische Müdigkeit

4. nicht witterungsgerechte Kleidung

5. Hämatome und Knochenbrüche

6. Kind kann seine intelektuellen Möglichkeiten seit mehr als 3 Monaten nicht in seinen schulischen Leistungen umsetzten

7. Wahrnehmungs- und Gedächtnisstörungen

8. Konzentrationsschwächen

9. eingeschränkte Reaktion auf optische und akustische Reize

10. unversorgte Wunden

11. permanente Integrationsschwierigkeiten im sozialen Umfeld

12. Essstörungen

13. gefährliche Wohnverhältnisse

14. Mangelnde Aufsicht

15. Partnerschaftsgewalt und problematik bei Eltern

16. frühere Verletzungen des Kindeswohls in der Familie

Nenne die Jugendstafmassnahmen

1. Verweis (Art. 22)

2. Persönliche Leistung (Art. 23)

3. Busse (Art. 24)

4. Freiheitsentzug (Art. 15-17)

Was ist die Idee eines Verweises?

Verweis soll an das Verantwortngsgefühl eines Jugendlichen appelieren. Wird die Probezeit nicht eingehalten wird eine andere Massnahme vollzogen

Wie lange kann die Probezeit bei einem Verweis dauern?

6 Monate bis 2 Jahre