IREB CPRE Foundation Level

Lernkarten für den Certified Professional for Requirements Engineering - Foundation Level. Die Karten basieren nur (!) auf dem Lehrplan des IREB e.V. (Version 2.1, 15. Juni 2012). Studium weiterer Literatur oder Besuch eines Seminars wird empfohlen.

Lernkarten für den Certified Professional for Requirements Engineering - Foundation Level. Die Karten basieren nur (!) auf dem Lehrplan des IREB e.V. (Version 2.1, 15. Juni 2012). Studium weiterer Literatur oder Besuch eines Seminars wird empfohlen.


Kartei Details

Karten 107
Lernende 632
Sprache Deutsch
Kategorie Informatik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 12.10.2013 / 04.06.2025
Weblink
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Typische Gründe für mangelndes RE

  • falsche Annahme der Stakeholder, dass vieles selbstverständlich ist und nicht explizit genannt werden muss
  • Kommunikationsprobleme aufgrund von unterschiedlichen Erfahrungs- und Wissenstand
  • der Projektdruck des Auftraggebers, kurzfristig ein produktives System zu erstellen

Haupttätigkeiten des RE

  • Ermitteln
  • Dokumentieren
  • Prüfen / Abstimmen
  • Verwalten 

von Anforderungen

Was ist das wichtigste Mittel zur Kommunikation?

  • die Sprache (!)
  • Insbesondere eine gemeinsame Begriffswelt
  • das Kommunikationsmedium (schriftlich / mündlich)

Wichtigste Rolle im RE?

Der Requirements Engineer

Welche Eigenschaften muss der Requirements Engineer besitzen?

  • Kommunikationsfähigkeit
  • analytisches Denken
  • Empathie
  • Konfliktlösungsfähigkeit
  • Moderationsfähigkeit
  • Selbstbewusstsein und Überzeugungsfähigkeit

Welche Arten von Anforderugen gibt es? 

  • funktionale Anforderungen
  • Qualitätsanforderungen
  • Randbedingungen

Qualitätsanforderungen müssen explizit dokumentiert werden. Welche Aspekte sind dabei zu beachten?

  • Detaillierung der Funktionalität, z.B. in Bezug auf Sicherheit oder Genauigkeit der Berechnung
  • Zuverlässigkeit
  • Benutzbarkeit
  • Effizienz
  • Änderbarkeit
  • Übertragbarkeit

Was ist bei der Dokumentation von Qualitätsanforderungen zu beachten?

  • Verfolgbarkeit zu anderen Aussagen
  • Prüfbarkeit durch quantiative Aussagen
  • Operationalisierung

ist zu zusätzlicher Funktionalität sicherzustellen

 

Der Usprung der Anforderungen eines Systems besteht aus der Menge aller Kontextaspekte, welche die Definiton der jeweiligen Anforderungen initiiert oder beeinflusst haben. 

Was sind die möglichen Aspekte?

  • Personen (Stakeholder oder Stakeholdergruppen)
  • Systeme im Betrieb (technische Systeme, Software und Hardware)
  • Prozesse (technisch oder physikalisch, Geschäftsprozesse)
  • Ereignisse (technisch oder Physikalisch)
  • Dokumente (z.B. Gesetze, Standards, Systemdokumentationen)

Was ist die Aufgabe der Systemabgrenzung?

festlegen:

  • welche Aspekte werden durch das geplante System abgedeckt 
  • welche Aspekte sind Teil der Umgebung dieses Systems

Mögliche Anforderungsquellen

  • Stakeholder
  • Dokumente
  • Altsysteme

Welche Informationen muss die Dokumentation der Anforderungsquellen mindestens enthalten?

  • Name
  • Funktion (Rolle)
  • weitere Personen- und Kontaktdaten
  • zeitliche und räumliche Verfügbarkeit während der Projektlaufzeit
  • Relevanz des Stakeholders
  • sein Wissensgebiet und -umfang
  • seine Ziele und Interessen bezogen auf das Projekte

Nach welchen Kategorien wird die Zufriedenheit der Stakeholder nach Dr. Kano eingeteilt?

  • Basisfaktoren
  • Leistungsfaktoren
  • Begeisterungsfaktoren

Welchen Zweck erfüllen Ermittlungstechniken?

Herausfinden von:

  • bewussten
  • unbewussten
  • unterbewussten

Anforderungen der Stakeholder

Was sind wichtige Einflussfaktoren auf die Wahl der Ermittlungstechnik?

  • Risikofaktoren
  • menschliche Einflüsse
  • organisatorische Einflüsse
  • fachlich-inhaltliche Einflüsse
  • angestrebter Detaillierungsgrad der Anforderungen

Welcher unterschiedlicher Ermittlungstechniken bedient sich das RE?

  • Befragungstechniken (z.B. Interview, Fragebogen)
  • Kreativtechniken (z.B. Brainstorming, Brainstorming paradox, Perspektivenwechsel, Analogietechnik)
  • Dokumentzentrierte Techniken (z.B. Systemarchäologie, Perspektivenbasiertes Lesen, Wiederverwendung von Anforderungen)
  • Beobachtungstechniken (z.B. Feldbeobachtung, Apprenticing)
  • Unterstützende Techniken (z.B. Mind Mapping, Workshops, CRC-Karten, Audio- und Videoaufzeichnungen, Use-Case-Modellierung, Prototypen)

Mit welchen Ermittlungstechniken erzielt man das beste Ergebnis?

Mit einer Kombination verschiedener Techniken.

Was ist eine Dokumentationstechnik?

Als Dokumentationstechnik bezeichnet man jegliche Art der mehr oder weniger formalen Darstellung von Anforderungen, angefangen von der Beschreibung in Prosaform bis hin zu Diagrammen mit einer formalen Semantik.

Was sind die Merkmale von Anforderungen?

Anforderungen sind:

  • langlebig
  • rechtlich relevant
  • und sollten allen zugänglich sein

Anforderungsdokumente sind komplex.

Welches sind die verschiedenen Perspektiven eines Systems?

  • Strukturperspektive
  • Verhaltensperspektive 
  • Funktionsperspektive

 

Effektiv einsetzbare Formen der Dokumentation sind?

  • natürlichsprachige Anforderungsdokumentation
  • Aktivitätsdiagramme oder Zustandsdiagramme
  • Mischformen von Anforderungsdokumentationen

Wie lautet die Definition eines Stakeholders?

Ein Stakeholder eines Systems ist eine Person oder Organisations, die (direkt oder indirekt) Einfluss auf die Anforderungen des betrachtetetn Systems hat.

Wie lautet die Definition von Requirements Engineering?

Das Requirements Engineering ist ein systematischer und disziplinierter Ansatz zur Spezifikation und zum Management von Anforderungen mit den folgenden Zielen:

  • Die relevanten Anforderungen zu kennen, Konsens unter den Stakeholdern über die Anforderungen herzustellen, die Anforderungen konform zu vorgegebenen Standards zu dokumentieren und die Anforderungen systematisch zu managen
  • Die Wünsche und Bedürfnisse der Stakeholder zu verstehen, zu dokumentieren sowie die Anforderungen zu spezifizieren und zu managen, um das Risiko zu minimieren, dass das System nicht den Wünschen und Bedürfnissen der Stakeholder entspricht

Als Grundlage für welche Aufgaben können Anforderungsdokumente u.a. verwendet werden?

  • Planung
  • Arhcitekturentwurf
  • Implementierung
  • Test
  • Änderungsmanagement
  • Systemnutzung und Systemwartung
  • Vertragsmanagement

Welches sind die maßgeblichen Qualitätskriterien für das Anforderungsdokument?

  • Eindeutigkeit und Konsistenz
  • Klare Struktur
  • Modifizierbarkeit und Erweiterbarkeit
  • Vollständigkeit
  • Verfolgbarkeit

Welches sind die Qualitätskriterien für eine Anforderung?

  • Abgestimmt
  • Bewertet
  • Eindeutig
  • Gültig und aktuell
  • Korrekt
  • Konsistent
  • Prüfbar
  • Realisierbar
  • Verfolgbar
  • Vollständig
  • Verständlich

Welches sind die elementaren Stilregeln für natürlichsprachige Anforderungen?

  • kurze Sätze und Absätze
  • nur eine Anforderung pro Satz formulieren

Was ist ein Glossar?

Ein Glossar ist eine Sammlung von Begriffsdefinitionen für:

  • Kontextspezifische Fachbegriffe
  • Abkürzungen und Akronyme
  • Alltägliche Begriffe, die im gegebenen Kontext eine spezifische Bedeutung haben
  • Synonyme
  • Homonyme (= ein Wort das für verschiedene Begriff steht. z.B. Tau = Seil = morgentlicher Niederschlag)

Welche Umgangsregeln sind für ein Glossar zu beachten?

  • Das Glossar muss zentral verwaltet werden
  • Es müssen Verantwortlichkeiten zur Glossarpflege definiert werden
  • Das Glossar muss projektbegleitend gepflegt werden
  • Das Glossar muss allgemein zugänglich sein
  • Das Glossar muss verbindlich angewendet werden
  • Die Herkunft der Begriffe sollte im Glossar enthalten sein
  • Das Glossar muss mit den Stakeholdern abgestimmt sein
  • Die Einträge des Glossars müssen eine einheitliche Struktur aufweisen

Welches sind die fünf relevantesten Transformationsprozesse für das RE?

  • Nominalisierung
  • Substantive ohne Bezugsindex
  • Universalquantoren
  • Unvollständig spezifizierte Bedingungen
  • Unvollständig spezifizierte Prozesswörter

Was sind die fünf Schritte zur Formulierung von Anforderungen mittels einer Satzschablone?

  • Festlegen der rechtlichen Verbindlichkeit
  • den Kern der Anforderung benennen
  • Charakterisieren der Aktivität des Systems
  • Objekte einfügen
  • Formulieren von logischen und zeitlichen Bedingungen

Was ist ein Modell?

Ein Modell ist ein abstrahierendes Abbild einer existierenden Realtität oder Vorbild einer zu schaffenden Realität.

Welche drei zentralen Eigenschaften besitzen Modelle?

  1. Abbildungseingeschaft: Modelle bilden eine Realtiät ab
  2. Verkürzende Eigenschaft: Modell verkürzen die abgebildete Realität
  3. Pragmatische Eigenschaft: Modelle werden für eine spezifische Verwendung konstruiert

Was sind Anforderungsmodelle?

Anforderungsmodelle sind konzeptuelle Modelle, die Anforderungen an das zu entwicklende System dokumentieren.

Was sind die Vorteile konzeptueller Modelle im Vergleich zur natürlichsprachigen Dokumentation von Anforderungen?

  • Bildhaft dargestellte Information kann schneller erfasst und memorisiert werden
  • Mit Anforderungsmodellen kann gezielt eine Perspektive auf Anforderungen modelliert werden 
  • Durch die Definition der Modellierungssprache für den jeweiligen Verwendungszweck können bereits zweckmäßige Abstraktionen der Realtität festgelegt werden

Was ist ein Ziel?

Ein Ziel ist die intentionale Beschreibung eines von Stakeholdern gewünschten charakteristischen Merkmals des zu entwicklenden Systems bzw. des zugehörigen Entwicklungsprojektes.

Was ist ein wesentlicher Bestandteil der Dokumentation von Zielen?

Die Beschreibung von Verfeinerungszielen (Dekompositionsbeziehungen) zwischen einem übergeordneten und untergeordneten Zielen.

Welche Art von Dekomposition von Zielen werden unterschieden?

  • Und-Dekomposition (alle Teilziele müssen erfüllt sein, um das übergeordnete Ziel zu erfüllen)
  • Oder-Dekomposition (mindestens einTeilziel muss erfüllt sein, um das übergeordnete Ziel zu erfüllen)

Wozu dienen Use-Cases?

Use-Cases dienen dazu, die Funktionalität eines geplanten oder existierenden Systems aus einer Nutzungssicht auf das System untersuchen und dokumentieren zu können.

Worauf welchen beiden Dokumentationstechniken basiert der Use-Case Ansatz?

  1. Use-Case-Diagramme
  2. Use-Case-Spezifikationen