Internationales Marketing

Kapitel 2. Informationsgrundlagen des internationalen Marketing

Kapitel 2. Informationsgrundlagen des internationalen Marketing

Hakan Ibili

Hakan Ibili

Kartei Details

Karten 33
Sprache Deutsch
Kategorie Marketing
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 27.06.2013 / 27.06.2013
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Interne Einflussfaktoren der InternationalisierungInternationalisierung

1. Unternehmenskultur:

-Unternehmensphilosophie -> Einstellung gegenüber Auslandsaktivitäten

- Unternehmensgrundsätze -> Handlungsgrundlage gegenüber MA, Kunden, Wettbewerbern auch im Ausland

2. Internationalisierungs-Know-how:

- alle Erfahrungen mit Auslandsaktivitäten

3. Ressourcen

z.B. Finanzen, Zeit

Personal mit Auslandserfahrung, Auslandsorientierung und interkulturelle Kompetenz

Analyse der internationalen Marketing Situation

Analysefelde:

1. das Unternehmen

2. Unternehmensumfeld

- Märkte

- weitere Umwelt

Internationalisierungsgrad und - Potenzial

1. Internationalisierungsgrad des Unternehmen:

-> Kennzahlen, z.B. internationaler Umsatzanteil

-> eindimensionale vs. mehrdimensionale Messansätze

2. Internationalisierungspotential des Unternehmen

-> Existieren genügend Wettbewerbsvorteile im Inland?

-> Lassen sich diese auf das Ausland übertragen?

Umwelt 1

Absatz und Beschaffungsmarkt eines Unternehmen

(internationaler Absatzmarkt)

Internationaler Absatzmarkt

1. Konsument:

6 "Euro-Typen" : -  Traditionalist, Häuslicher, Rationalist, Hedonist, Aufsteiger, Trendsetter

2. Handel:

- Verstärkte Internationalisierung durch Akquisition und Kooperation

- National unterschiedliche Handelsstrukturen Bsp. Japan

3. Konkurrenten:

- Globalisierung des wettbewerbs in vielen Branchen

- "Global Chees"

- EU-Binnenmarkt

- Steigerung der Wettbewerbsintensität durch

  • größere Zahl der Konkurrenten
  • erleichterten Marktzugang

 

Einige Charakteristika des japanischen Handelssystems

-Fragmentiertes Distributionssystem durch zahlreiche Distributionsmittler

- Großhändler handeln intensiv mit anderen Großhändlern

- Hälfte der japanischen Großhändler hat weniger als 4 MA

- Japan hat bei einer nur halb so großen Bevölkerung die gleiche Anzahl von Großhändlern wie die USA

- japanische Distributionssystem ist geprägt durch Universalhandelshäuser

- Großhandelsfunktionen werden auch von Verkaufsunternehmen des Herstellers ausgeübt

 

Sozio-kulturelle Umwelt

  • Sprache
  • Phonetik
  • Symbolik
  • Nationalbewusstsein
  • Religion
  • Rollenverteilung

Politisch-rechtliche Umwelt

1. Politische Aspekte

  • Staatliche Unterstützungsmaßnahmen für Auslandsgeschäfte
  • Währungspolitik
  • Freie vs. fixe Wechselkurse
  • Import bzw. Exportvorschriften z.B. Embargoliste
  • Local-Content-Vorschriften
  • Nichttarifäre Handelshemmnisse
  • wirtschaftspolitische Zusammenschlüsse
  • Öffnungsprozess in Osteuropa

2. Rechtliche Regelungen:

  • Nationales Recht
  • Supranationales Recht
  • Internationales Recht
  • Vorschriften für einzelne Marketinginstrumente zum Teil international sehr unterschiedlich

Gesamtwirschaftliche Umwelt

  • Bruttoinlandsprodukt
  • Volkeinkommen
  • Bruttosozialprodukt
  • Human Developmen Index
  • Inflationsrate
  • Arbeitslosenquote usw.

Technologische Umwelt

  • Technologischer Stand der Abnehmer
  • FuE-Aufwendungen
  • Internationale Patentanmeldungen
  • Beherrschung von Schrittmacher- und Schlüsseltechnologien
  • Staatliche Technologiepolitik

Natürliche Umwelt

  • Resoourcenknappheit und beanspruchung
  • Umweltbelastung und schäden internationale zum Teil sehr unterschiedlich
  • Umweltschutzvorschriften
  • Umweltverhalten der Nachfrager

Kulturfaktoren nach Hofstede

Kulturunterschiede lassen sich anhand von 5 Kutlurfaktoren unterscheiden:

  1. Machtdistanz
  2. Individualismus vs. Kollektivismus
  3. Maskulinität vs. Feminität
  4. Unsicherheitsvermeidung
  5. Langfristige vs. kurzfristige Orientierung

Machtdistanz (Hofstede)

trifft die Erwartung von ungleicher Machtverteilung durch schwächere Mitglieder der Gesellschaft oder in Organisationen

Individualismus gegenüber Kollektivismus

- Individualismus beschreibt Gesellschaften, in denen die Bindung zwischen den individuen locker sind

- Kollektivismus beschreibt Gesellschaften, in denen der Mensch von Geburt an in starke geschlossen WIR-Gruppen integriert ist

Maskulinität gegenüber Feminitat

Steht dafür ob Bestimmtheit oder Bescheidenheit im menschlichen Verhalten dominiert.

- Maskuline Gesellschaften sind konkurrenzbetonender als feminine, Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Wertvorstellungen ist anders als in feministischen Gesellschaften sehr groß

Unsicherheitsvermeidung

der Grad, in dem sich die Mitglieder der Gesellschaft durch ungewisse oder unbekannte Situationen bedroht fühlen und strukturierte Zustände anstreben.

Langfristige gegenüber kurzfristiger Orientierung (Hofstede)

Bei langfristiger Orientierung dominieren Wertevorstellungen wie Ausdauer, Ordnung der Beziehung nach dem Status, Sparsamkeit.

Bei kurzfristiger Orientierung stehen Werte wie Standhaftigkeit, Festigkeit, Respekt vor Tradition im Vordergrund

Schlüsselelemente jeder Kultur nach Hall

  • Verständnis von Zeit
  • Kontext der Kommunikation

Zeitverständnis nach Hall

 Zeitverständnis:

Zeitauffassungen:

  • linier -> westliche welt
  • zyklisch -> asiatische Welt

Zeitperspektiven:

  • vergangenheitsorientiert -> z.B. Lateinamerika
  • gegenwartsorientiert -> USA
  • zukunftsorientiert -> Japan

Zeiteinteilung:

  • monochron -> Deutschland
  • polychron -> Asien

Kommunikationskonzept nach Hall

High Context Cultures:

  • Implizite Botschaften
  • Background
  • indirekte Kommunikation
  • z.B. Japan, Saudi-Arabien

Low Context Cultures:

  • explizite Botschaften
  • Wörter und weniger der Kontext übermitteln die Information
  • direkte Kommunikation
  • z.B. USA, Kanada

Kulturkreise nach Huntington

Es gibt sieben Kulturkreise:

  1. den sinischen
  2. den japanischen
  3. den hinduistischen
  4. den islamischen
  5. den lateinamerikanischen
  6. (vielleicht) den afrikanischen
  7. den westlichen (Europa, Nordamerika, Australien, Neusseland)

Der Kern dieser Kulturkreise bildet die Religion.

Der westliche Kulturkreis verliert an Bedeutung

Marketing-Forschung

die systematische und objektive Gewinnung und Analyse von Informationen, die zur Erkennung und Lösung von Problemen im Bereich des Marketing dienen.

Besonderheiten der internationalen Marrketingforschung

Funktion:

  • Deckung des Informationsbedarfs der Marketing Manager

Insitution:

  • interne vs. externe Träger der MaFo

Prozess:

  • Gewinnung
  • Verarbeitung
  • Interpretation
  • weitergabe von Informationen

Objektbereiche:

  • Unternehmen
  • Unternehmensumwelt

Besonderheiten:

  • Inhalte
  • Quellen und Methoden
  • Durchführung

Anforderungen:

  • Vergleichbarkeit und Äkquialenz

Interne Informationsquellen

Rechnungswesen:

  • Gewinnbeitrag einzelner Ländermärkte
  • ROI von Direktinvestitionen im Ausland

Mitarbeiterauskünfte:

  • Kundenwünsche
  • Konkurrenzaktivitäten usw.

 

Externe Informationsgewinnung

- Informationsquellen aus Unternehmen und Unternehmensumwelt

- Sekundär vs. Primärforschung

Sekundärforschung

Aufbereitung bereits vorliegenden Datenmaterials

Informationsquellen der Sekundärforschung

- intern z.B. Statistik

- extern:

  • nationale
  • internationale
  • nicht-kommerzielle
  • kommerzielle Informationsanbieter
  • speziell: Internationale Datenbanken

Informationsinhalt der Sekundärforschung

  • Länderrisiko
  • Euro-Typologien
  • Internet-Nutzer in Europa

Beurteilung der Sekundärforschung

Vorteile:

  • Kostengünstig
  • rasche Verfügbarkeit

Nachteile:

  • Nachprüfbarkeitsdefizit
  • Qualität
  • Äquivalenzproblem

Primärforschung

Erhebung neuer Daten mittels Befragung, Beobachtung und deren Sonderformen

Erhebungsinhalt der Primärforschung

Gewährleistung von Konstruktäquivalenz

Konstruktäquivalenz:

  1. funktionale Äquivalenz
  2. konzeptionelle Äquivalenz
  3. kategoriale Äquivalenz

Grundgesamtheit und stichprobe der Primärforschung

  • Auswahlbasis
  • Datenschutz
  • Infos über Grundgesamtheit
  • Rücklaufproblem

Erhebungsmethoden der Primärforschung

Befragung:

  • hohe Kosten
  • Sprach- und Interpretationsproblem
  • Befragungssituation
  • Befragungsform international verschieden

Beabachtung:

  • z.T. relevant (Messen, Ausstellung)

Experiment:

  • Markt- und Produkttests
  • z.B. Schweiz als Testmarkt