Institut Unterstrass, LE A101, Psychologische Paradigmen und Methoden
Institut Unterstrass, 1. Semester, LE A101, Psychologische Paradigmen und Methoden
Institut Unterstrass, 1. Semester, LE A101, Psychologische Paradigmen und Methoden
Kartei Details
Karten | 64 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 21.10.2015 / 12.11.2015 |
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Wie differenziert August Flammer in seinem Buch "Entwicklungstheorien" die Begriffe "Lernen" und "Entwicklung"?
Mit "Lernen" bezeichnet er die "kleinen, zeitlich kurzen und oft vorübergehenden Veränderungen."
--> reifungsbedingte Prozesse sind hier ausgeschlossen
Mit "Entwicklung" meint er "langfristig nachhaltige Veränderungen, die meistens mehrere Funktionsbereiche gleichzeitig umfassen." Zudem fände Entwicklung (so führt er in Kap. 1.2.5 aus) "in wesentlichen Teilen in spezifischen kulturellen (und historischen) Kontexten statt." Nach seinem Verständnis umfasst Entwicklung also "alle nachhaltigen Veränderungen von Kompetenzen. Das sind sowohl die bleibenden einzelnen Veränderungen als auch jene kurzzeitigen Veränderungen, die weitere nach sich ziehen (vgl. Kap. 1.2.7)."
--> betrifft die ganze Persönlichkeit
"Auch die Kumulation von Lernprozessen kann als Entwicklung bezeichnet werden."
Quelle: August Flammer "Entwicklungstheorien", Kap. 1.2.2
Entwicklung enthält nach P.B. Baltes drei Prozesstypen. Nenne und erläutere sie.
1. Selektion: keiner kann alles, Entwicklung führe/zwinge immer zu Spezialisierung
2. Optimierung: es findet in ausgewählten Bereichen eine Steigerung oder Wachstum statt (zumindest meistens)
3. Kompensation: nicht alle Verluste sind definitiv, sondern möglicherweise kompensierbar
Quelle: August Flammer "Entwicklungstheorien", Kap. 1.2.4
Wie definiert August Flammer im Buch "Entwicklungstheorien" (Kap. 1.2.5) "Qualitative" resp. "Quantitative Forschung"?
Quantitative Forschung setzt qualitative Forschung voraus. Denn qualitative Forschung definiert das "Was", wo hingegen qualitative Forschung das "Wieviel von was" abdeckt.
Definiere "Entwicklung" kurz und prägnant nach August Flammer (Buch "Entwicklungstheorien, Kap. 1.25)
Entwicklung ist wie eine Lawine. Eine Veränderung zieht eine andere nach sich, usw.
Die Abfolge dieser Veränderungen ist dann eben die Entwicklung. Stichworte: Lawine, Schneeballprinzip
Was ist nach August Flammer (Buch "Entwicklungstheorien", Kapital 1.2.5) der Vorteil von quantitativen resp. von qualitativen Veränderungen?
Vorteil quantitative Veränderungen: leicht messbar, vergleichbar, verrechenbar
Vorteil qualitative Veränderungen: diese Art von Veränderungen "lassen sich oft leicht kommunizieren" (A. Flammer, S. 21)
Was bedeutet Ontogenese?
Individualentwicklung
(vgl. August Flammer "Entwicklungstheorien", Kap. 1.2.7)
Was ist der Vorteil, wenn man bei Entwicklungsprozessen von "Phasen" statt von "Stufen" spricht?
(vgl. August Flammer "Entwicklungstheorien",Kap. 1.3.5)
Bei "Stufen" geht man davon aus, dass es immer "weiter nach oben" geht und dass die vorhergehende Stufe die neue bedingt.
"Phasen" lassen mehr Freiraum, da die verschiedenen Phasen einerseits nicht zwingend einen "Anstieg", sondern einfach eine "Abfolge" darstellen können, und andererseits in unterschiedlicher Reihenfolge abfolgen können --> mehr Spielraum.
Was bedeutet "exogenitische Entwicklungsauffassung"?
(vgl. August Flammer "Entwicklungstheorien", Kap. 4)
Damit sind Entwicklungstheorien gemeint, bei denen man der Auffassung ist, dass der Anlass und die Art der Entwicklungsveränderung primär auf externe (exogen = von aussen stammend) oder Umweltfaktoren zurückzuführen sei. (vgl. A. Flammer, Kap. 4)
Wer hat behauptet, aus jedem Menschen nach Belieben ein Genie oder ein Verbrecher machen zu können?
J. B. Watson (1924), der Gründer des Behaviorismus
(vgl. A. Flammer "Entwicklungstheorien", Kap. 4.1)
Was lernen die Menschen im Lauf ihres Lebens nach der Auffassung von Burrhus F. Skinner (Entwicklerder Lernpsychologie, 1904-1990)?
"Menschen lernen im Lauf ihres Lebens, mit ihrem Verhalten immer mehr Ereignisse und Zustände der Welt ihren Bedürfnissen entsprechend zu kontrollieren."
Sie lernen ebenfalls, ob sie ihr Verhalten künftig eher wiederholen resp. vermeiden wollen.
(A. Flammer, "Entwicklungstheorien", Kap. 4.2)
Was ist operantes Verhalten (= operante Konditionierung / = Reiz-Reaktions-Verhalten)?
Beim operativen Konditionieren versucht man die Auftrittswahrscheinlichkeit eines Verhaltens zu fördern.
Stichworte: belohnen, bestrafen
Ein spontanes Verhalten, das auf die Umwelt bestimmte Konsequenzen hat und so Lernen ermöglicht (= operante Konditionierung). (vgl. A. Flammer "Entwicklungstheorien", Kap. 4.2)
Was ist respondentes Verhalten?
Reaktives Verhalten. D.h. ReaktionaufUmweltgegebenheiten (= "Stimuli"). Wie operantes Verhalten führt auch respondentes Verhalten zu Wirkungen --> und ermöglicht daher ebenfalls Lernen (= respondente Konditionierung).
vlg. A. Flammer "Entwicklungstheorien", Kap. 4.2
Beschreibe operantes Verhalten in der Beziehung zu respondentem Verhalten.
o. Verhalten "produziert" Stimuli (= Umweltgegebenheiten); das r. Verhalten reagiert auf Stimuli.
vgl. A. Flammer, "Entwicklungstheorien", Kap. 4.2
Was (u.a) kritisierte Skinner 1986 an der älteren Bevölkerung im westlichen Kulturkreis? (Seine Ansicht wird als recht elementarer Behaviorismus angesehen)
"... dass unsere Vergnügungen immer mehr im Lesen, Hören und Sehen bestehen statt im konkreten Tun."
vgl. A. Flammer, "Entwicklungstheorien", Kap. 4.2, S. 65
Durch welche Eigenschaften zeichnen sich erfolgreiche Programme der Entwicklungsförderung aus? (4 Punkte)
1. "Lange Dauer des Programms (5J+)
2. Früher Beginn (möglichst gleich nach der Geburt)
3. Betreuung und Stützung sowohl derElternalsauch der Kinder
4. Nicht nur Anreicherung der Umwelt (vierlfältiges und anregendes Spielzeug), sondern die Pflege der sensiblen und kontingenten Reaktion auf kindliches Verhalten"
vgl. A. Flammer "Entwicklungstheorien",Kap. 4.5
Beschreibe die behavioristische Auffassung von Entwicklung
Das Individuum lernt, "seine Umwelt immer besser nach seinen Bedürfnissen einzurichten. Entwicklung führt also zu immer zahlreicheren und adaptierteren und damit erfolgreicheren Gewohnheiten. Von Abbau- und Alternsprozessen ist allerdings nicht die Rede, ausser bei Skinner (...)."
vgl. A. Flammer "Entwicklungstheorien", Kap. 4, S. 71
Operante Konditionierung: Mittels welchen zwei Arten wird Verhalten gefördert?
durch
a) positive Verstärkung (= Hinzufügen eines angenehmen Reizes)
b) negative Verstärkung (Bsp. Piepsen im Auto, solange man sich nicht angurtet)
Operantes Verhalten: Wie wird Verhalten nicht gefördert (spricht künftig unterbunden)?
durch
a) Bestrafung I (= Wegnehmen eines positiven Reizes, z.B. Zältli wegnehmen)
b) Bestrafung II (= tut richtig weh; z.B. Ohrfeige)
Was lernt ein Kind durch Verstärkung (positive + negative Verstärkung) resp. Bestrafung (Bestrafung I + II)?
Verstärkung: was man tun soll --> welches Verhalten erwünscht ist
Bestrafung: was man nicht tun soll --> welches Verhalten nicht erwünscht ist
Geschieht positive Verstärkung primär über Lob?
Nein, auch die nonverbale Kommunikation (Kind anschauen, zulächeln, nicken, etc.) kann Ausdruck einer positiven Verstärkung sein und daher Verhalten fördern.
Weshalb arbeiten Behavioristen nicht resp. nicht hauptsächlich mit der Kognition?
Weil der behavioristische Ansatz das Verhalten (und ggf. noch die Emotionen) fokussiert.
Nenne vier Vertreter des Behaviorismus
- Watson ("gebt mir ein Kind und ich mache aus ihm...")
- Pawlow
- Skinner
- Thorndike
Was ist Entwicklung aus Sicht des Behaviorismus? (3 Aussagen)
... gelungene Anpassung an Umweltreize
... Lernen
... Entwicklung ist lebenslang möglich
Welches Menschenbild (4 Aussagen) vertritt der Behaviorismus?
- "Black Box"
- Reiz-Reaktions-Wesen
- Der Mensch ist gebunden an situative Umweltreize
- beliebig machbar ("Das Milieu 'macht' den Menschen")
Welches ist die Hauptaussage des Behaviorismus?
Jedes Verhalten kann geformt werden
Welches sind die 5 Kerntthemen des Behaviorismus?
1) Fokus auf beobachtbares Verhalten
2) Reiz-Reaktions-Lernen
3) Gesetzmässigkeiten finden zwischen Bedingungen, Reaktionen und Konsequenzen von Verhalten
4) Lernen über Konditionierung
5) Arbeit mit Tierversuchen
Wo ist der Behaviorismus in Erziehung und Schule brauchbar?
- Orientierung am beobachtbaren Verhalten
- Positive Verstärkung (statt Malus-System)
Was kann am Behaviorismus kritisiert werden?
- Das Bewusstsein (die Kognition) des Menschen wird nicht miteinbezogen; Mensch ist Objekt und nicht Subjekt
- Menschliches und tierisches Verhalten wird gleichgesetzt
- Mensch hat keineintrinsische Motivation (Motivation kommt von aussen)
- Lehrperson ist allmächtig
--> Kompetenz: Ich kann Entwicklungs- und Lernvergänge von Kindern nach verschiedenen Grundmustern individual-psychologischen Denkens sachgerecht beschreiben und vergleichen
tc
--> Kompetenz: Ich kann theoretische Modellvorstellungen in die Praxis transferieren indem ich adäquate erzieherische Konsequenzen für den Alltag in der Schule ableite
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--> Eros und Thanatos
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--> Ich
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--> Es
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--> Über-Ich
tc
--> Unbewusstes
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--> Oedipuskomplex
tc
--> Sublimation
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--> Epigenetisches Prinzip
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--> Identitätskrise
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--> Reiz-Reaktions-Lernen
tc