Imperialismus, Industrielle Revolution, Schweizer Geschichte im 19. Jhr.
Wichtigste Begriffe und Fragen aus dem Schweizer Geschichtsbuch 2 und 3 / 4
Wichtigste Begriffe und Fragen aus dem Schweizer Geschichtsbuch 2 und 3 / 4
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Cartes-fiches | 119 |
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Utilisateurs | 13 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Histoire |
Niveau | École primaire |
Crée / Actualisé | 26.06.2014 / 24.05.2021 |
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Kolonialismus
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Politik eines Staates, auf Erwerb/Ausbau von überseeischen Besitzungen gerichtet
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besonders seit Entdeckung Amerikas bis Anfang 20. Jh. ‡ Erforschung,
Erschließung der Erde
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Missionare ‡ Kaufleute/Siedler ‡ erst dann Staat (frühe Kolonialreiche nicht politisch)
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viele Kolonien bis Beginn des eigentlichen Imperialismus selbständig
Klassischer Imperialismus (mit Datum)
ca. 1880 - 1910
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überseeische Expansionsbestrebungen von Großmächten (seit 1880)
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Ziel - umfangreicher Herrschaftsraum in Übersee
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aktives Großmachtstreben der erstarkten Industriestaaten Europas (England,
Frankreich, Italien, Rußland, Deutschland), der USA und Japans
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wirtschaftliche/politisch-strategische Gründe, Verbindung bestehender
Einflußgebiete
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Zusammenhang mit erstarktem Nationalbewußtsein, wirtschaftliche-technischen
Aufschwung (Expansion, Absatzmärkte, Rohstoffquellen) ⇒ Imperialismus ⇒ verstärkte Rivalität ⇒ 1. Weltkrieg
⇒Imperialismus nach 1918 in verfeinerter Form (kulturelle/wirtschaftliche Abhängigkeit, Kolonisation der Köpfe)
Politische Ursachen und Motive für Imperialismus / Kolonialismus
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England - Neubelebung des Weltreich-Gedankens, besonders Disraeli‡verstärkt Kolonienerwerb
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Frankreich - verlorener Krieg 1871 ⇒ Suche nach polit. Erfolgen, bes. Übersee
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Deutschland - neue Großmacht, Prestigegründe ⇒ starke Flottenrüstung, Seemacht ⇒ machtpolitische Konkurrenz der Kolonialmächte
wirtschaftliche Ursachen und Motive für Imperialismus / Kolonialismus
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Autarkiebestrebungen ⇒ Absatzmärkte, Rohstoffquellen (real: nur geringer Teil)
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starke Bevölkerungszunahme in Europa⇒Arbeitslosigkeit ⇒Emigrationsziel
gesellschaftliche Ursachen und Motive für Imperialismus / Kolonialismus
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Konflikt zw.Industriearbeitern, Bürgertum, Adel ⇒ starke soziale Spannungen
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Stärkung der Zusammengehörigkeitsgefühls durch imperialistische Außenpolitik ⇒ Dämpfung der sozialen Spannungen
Nationalismus als Ursache für Imperialismus
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liberalistische Gedanken durch Nationalismus verdrängt ‡ Bedeutung des Staates wird hochgespielt
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Ziel Zusammenschluß aller gesellschaftlichen Gruppen
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Kolonien = nationale Prestigeobjekte, Beweis für nationale Größe
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Deutschland - v.a. durch Carl Peters (Alldeutscher Verband)
Sozialdarwinismus (als Motiv für Imperialismus)
Lehre Darwins vom „Kampf ums Dasein“ / „Recht des Stärkeren“ auf zwischenstaatliche Beziehungen
⇒Rivalität der Europäer untereinander
⇒ gemeinsamer Dinkel gegenüber Farbigen
⇒Überlegenheit der „Nordischen Rasse“
Nationalsozialistisches Sendungsbewusstsein (inkl. Def. v. Sendungsbewusssein)
=Überzeugung, daß Ausbreitung eigener Macht für Menschheit segensreich
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England - unmündige Völker beschützen, weltweite Gerechtigkeit, Freiheit,
Frieden (gottgewollte Pflicht Englands)
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Frankreich - Zivilisationsidee umfaßt Werte wie Liberalismus, Demokratie
→Bannerträger dieser Zivilisation, Prinzipien möglichst auf ganze Meschheit
→ Bestreben angeeignete Kolonien und Völker zu assimilieren
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Deutschland - Sendungsbewußtsein nicht stark, Schaffung des Programms der
Weltpolitik (Adel, Kaiser, Bürgertum, Finanzwelt) - orientiert sich an England
Siedlungskolonie
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Aufnahme von Massenauswanderungen (USA, Kanada, Australien, Sibirien) ⇒ einheimische Bevölkerung: Verdrängung, keine Vermischung, herrschende Schicht
Wirtschaftskolonie (3 Varianten!)
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wirtschaftliche Erschließung, 3 Varianten → Ausbeutung (Reichtümer ins Mutterland)
‡ Pflanzerkolonien (pflanzliche Rohstoffe für Industrie des Ml)
‡ Absatzkolonien (Absatzmärkte, Investitionsquellen)
Strafkolonie
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ursprünglich Unterbringung von Sträflingen
Militärkolonie
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strategische Gründe, Flottenstützpunkte (Sicherung des Handels), auch heute noch von großer Bedeutung (Raketenstützpunkte, Radarstationen)
Besatzungs- / Herrschaftskolonie
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Kolonialmacht hat nur Oberhoheit und Aufsicht über Politik, Wirtschaft, einheimische Verwaltungsinstitutionen bleiben
weitgehend erhalten
informelle Herrschaft
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Einflußnahme ohne feste politische/militärische Strukturen → Infiltration keine institutionalisierte Kolonialherrschaft
wirtschaftliche, finanzielle, technologische Beeinflußung, Handelsverträge, Kontrollinstanzen (im Hintergrund)
finanzielle Abhängigkeit = Dollarimperialismus
Kolonisation der Köpfe
Rohstoff-Preis-Diktat (auch heute noch Abhängigkeit)
⇒schon frühe Beziehungsform, auch heute noch großem Umfang vorhanden
formelle Herrschaft
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besonders im Hochimperialismus
Schaffung fester politischer, militärischer, Verwaltungsinstitutionen durch zunehmende Konkurrenz der Kolonialmächte und steigendes Sicherheitsbedürfnis
trotzdem untere/mittlere Verwaltung in Hand der Einheimischen → gute Voraussetzungen für Selbstverwaltung nach Unabhängigkeit
Umgang mit Kolonien (3 Möglichkeiten)
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Förderalisation (Zusammenschluß mit Führungsmacht) - England
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Assimilation (Gleichstellung mit Mutterland) - Frankreich
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Integration (Eingliederung angrenzender Gebiete) - Rußland
Massnahmen und Methoden in den Kolonien (sichern) (5)
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private Handelsgesellschaften/Einzelkaufleute sichern sich Handelsrechte, erwerben Gebiete
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private Einflußgebiete werden unter Schutz des Mutterlandes gestellt → militärische Präsenz, Flottenstützpunkte
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politischer Druck, Androhung von Gewalt
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Ausspielen verschiedener Völker gegeneinander ‡ Teile und Herrsche
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Gewaltanwendung
Ursache nach Lenin
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Bankkapital und Industriekapital verschmelzen zu Finanzkapital (in Monopolen)
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Finanzkapital beherrscht Politik → Demokratie durch Oligarchie der Monopole
ersetzt
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fehlende Konkurrenz → maximale Profitrate, im Innland nicht mehr steigerbar ‡
Kapitalexport in Kolonien, Rückfluß des Mehrwertes
Ursache nach Lenin
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Bankkapital und Industriekapital verschmelzen zu Finanzkapital (in Monopolen)
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Finanzkapital beherrscht Politik → Demokratie durch Oligarchie der Monopole
ersetzt
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fehlende Konkurrenz → maximale Profitrate, im Innland nicht mehr steigerbar ‡
Kapitalexport in Kolonien, Rückfluß des Mehrwertes
Unterkonsumptionstheorie von Hobsen
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Interessengruppen: Rüstung, Schiffahrt, Kolonialhandel, Banken
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Kapitalexport (Investitionen), neue Absatzmärkte → Beeinflußung der Politik zur
Annexion überseeischer Gebiete
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hohe Unternehmergewinne → Neuinvestitionen
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niedrige Löhne → Stagnation des Binnenmarktes, Überschuß nach Außen
→durch höhere Löhne könnte Imperialismus verringert werden
→Imperialismus = Fehlentwicklung des Kapitalismus (Gesamtproduktion/- vernbrauch unausgewogen)
→Übergewicht der Außenpolitik um von sozialen Problemen abzulenken
→Befriedigung subjektiver Empfindungen (Eroberungslust, missionar. humantitäre Aspekte)
Marxistische Theorie (Kolonialismus)
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ökonomische Verhältnisse als alleinige Ursache
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Imperialismus = letztes Stadium des Kapitalismus, strebender Kapitalismus
Imperialismus als Sozialimperialismus
→ Imperialismus = Möglichkeit für Export der sozialen Frage
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innere Gegensätze zw. Gesellschaftsschichten werden verdichtet
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von sozialen und innenpolitischen Problemen abgelenkt
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sozialistische/sozialdemokratische Gedanken werden eingedämmt
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Politik gegen soziale Gefahr soll bestehendes Wirtschafts- und
Gesellschaftssystem erhalten
direkte Folgen des Imperialismus im Zeitalter für imper. Staaten
imperialist. Staaten → zunehmende Kriegsgefahr
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starke Wachstumsimpulse für Industrie
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enorme Aufbauleitungen
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Konflikte zwischen imperialistischen Staaten in Kolonien
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Rivalität der Großmächte in Europa
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allgemeine Aufrüstung
direkte Folgen des Imperialismus im Zeitalter für Kolonien
Kolonien
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wirtschaftliche Entwicklung nur auf Bedürfnisse des Mutterlandes, Versorgung der einheimischen Bevölkerung vernachlässigt
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Monokluturen, starke Abhängigkeit vom Weltmarkt, einseitige Infrastruktur
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periphere und zentrale Räume, einseitige Ökonomische Entwicklung hemmt bei
heute wirtschaftlichen Aufschwung
Folgen mit Langzeitwirkung (6)
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Sklavenhandel: insgesamt ca. 15 Mio Sklaven aus Afrika verschleppt (junge, kräftige Menschen) ⇒ beachtliche Schwächung der Bevölkerung und Kultur (♦ Dreieckshandel)
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Zerstörung afrikan. Hochkulturen: ca. 3-5 Mio Tote bei Kriegen
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willkürliche Grenzziehung durch Kolonialherrschaft: Zerschneidung von Stammesgebieten ‡ heutige Konflikte Zusammenfassung verschiedener Völker in einem Staat ‡ Unabhängigkeits- bestrebungen, Kriege
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Zerstörung ehemaliger wirtschaftlicher Einheiten: früher: Transsaharahandel, heute Ausrichtung auf Südküste
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bewußte Verstärkung der Gegensätze ⇒Teile und Herrsche
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Kolonisation der Köpfe: Umpolung vom heimischen Kuturgut und Denkweise auf westliche, besonders amerikanische Kultur-/Prestigeobjekte
Adam Smith Wirtschaftsliberalismus
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Preise durch Angebot und Nachfrage, Markt als freies Kräftespiel
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Kapitalanlage als Gewinnstreben, Investitionen nach Rentabilität
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Wettbewerbs- und Gewerbefreiheit
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keine Eingriffe des Staates (außer: Schutz nach Außen, gesicherte Verhältnisse im
Inneren, Schaffung best. Infrastruktur)
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Arbeit, Boden, Kapital ‡ wirtschaftlicher Aufschwung, Reichtum
wirtschaftliche Voraussetzungen für Industrialisierung
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Bevölkerungswachstum (Explosion) ‡ steigende Nachfrage - fehlendes Angebot
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Veränderungen im Ackerbau (Intensivierung, Gewinnstreben, Rohstoffproduktion)
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Rohstoffreichtum
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günstige Verkehrssituation (Häfen, Lage zum Meer), Seemacht
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mildes atlantisches Klima (begünstigt Viehhaltung)
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Erschließung von Märkten in Übersee (Kolonien)
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Laisser-faire-Prinzip
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Handelkompanien
Industrielle Revolution
Umwälzung menschlicher Existenz seit dem 18./19. Jht. , die ausgehend von der Wirtschaft und der Organisation der Produktion, alle Lebensbereiche erfasst hat
Industrielle Revolution - Wirtschaft - Gesellschaft - weltweiter Prozess
Wirtschaft:
- Maschinenarbeit ersetzt Muskel-, Wind- und Wasserkraft Rationalisierung und Arbeitsteilung
- Fabriken als Großbetriebe Massenproduktion
Gesellschaft
- Auflösung traditioneller Strukturen
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Entstehung neuer sozialer Schichten (Arbeiter als sog. 4. Stand
schrittw. Verbesserung der Lebensverhältnisse
Weltweiter Prozess
- Von England ausgehend: Europ. Staaten (D, F, R) USA, Japan im Laufe des 19. und. 20. Jhts. alle Länder der Erde umfassend
Grenzen des Wachstums
Ölkrise 1970: Befürchtung, dass das wirtschaftliche Wachstum nicht endlos weitergehen kann.
Postindustrielle Gesellschaft
Rückgang der Beschäftigtenzahlen in den Industriebetrieben Dienstleistungssektor als Wachstumsbranche
Soziale Frage
ungelöste Probleme vor allem der Industriearbeiter in der frühen Phase der Industrialisierung (Perspektive der Arbeiter - Perspektive des Bürgertum)
Nationalismus und Volksgemeinschaft
Überwindung von gesellschaftlichen Schranken und Klassengegensätzen und Verwirklichung einer neuen soziale Gerechtigkeit
Antisemitismus
rassistische Steigerung des traditionellen „Antijudaismus“
Juden als „Rassefeinde“ und „Kulturzerstörer, als Erzfeinde der Menschheit
Obsession der „jüdischen Weltverschwörung im Weltkapitalismus und Weltkommunismus
Lebensraumideologie
Deutsche als „Volk ohne Raum“ Eroberungen von „Siedlungsraum“ und „Arbeitssklaven“ im Osten
Antikapitalismus
Ablehnung der kapitalistischen Wirtschaftsordnung, insbesondere des Finanzkapitals
„Brechung der Zinsknechtschaft“
Antikommunismus
Ablehnung der marxistisch- bolschewistischen Revolution
Antiparlamentarismus und Führerprinzip
Diffamierung von Demokratie und Parteienstaat
Aufbau von Gesellschaft, Wirtschaft und Staat nach dem „Führerprinzip“
Materialschlacht
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- Gegner ausbluten und zermürben = Strategie beim Stellungskrieg
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- Granaten, Minen, Maschinengewehre werden geworfen, geschossen, gelegt
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- Man will im Sturm Gebiet erobern
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- Klappt aber nur selten und nur wenig Geländergewinn
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- Hölle von Verdun
o unglaublich viele Toten auf beiden Seiten o typisches Beispiel für Stellungskrieg
Vertrag von Versailles mit dem deutschen Reich
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- Abtretung der deutschen Kolonien an den Völkerbund
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- Abtretung von ca. 10% des deutschen Territoriums (Elsass-Lothringen an F ect)
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- Abtretung Saarland
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- Besetzung des linken Rheinufers durch alliierte Truppen für 5 – 10 Jahre
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- Entmilitarisierung des Rheinlandes
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- Abrüstung der Armee bis 100 000 Soldaten
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- Auslieferung des Kriegsmaterials an die Alliierten
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- Auslieferung des Kaisers und einiger Generäle (wurde nie durchgeführt)
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- Reparationszahlungen aller Kriegsschäden der Alliierten (Lokomotiven,
Handelsschiffe, Maschinen, Vieh ect.) Total 269 Milliarden Goldmark