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Langue Deutsch
Catégorie Biologie
Niveau Collège
Crée / Actualisé 05.06.2016 / 20.03.2024
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Antikörper

- auch Immunglobuline oder Gammaglobuline genannt
- Proteine (Eiweiße) die im Körper als Reaktion auf bestimmte Stoffe gebildet werden
- Teil des Immunsystems und dienen im Rahmen der erworbenen oder spezifischen Immunabwehr der Bekämpfung von Fremdstoffen
- Bindungsort sind die Antigene von Keimen oder Fremdstoffen

Bildung von Antikörper

- werden ausschließlich von B-Zellen gebiildet
- B-Zellen können durch körperfremde Stoffe (=Antigene) aktiviert werden und sich dann zu Antikörper-produzierenden Plasmazellen differenzieren
- für maximale Antikörperproduktion benötigen B-Zellen die Hilfe von T-Zellen

- B-Zellen erkennen das Antigen über spezifische Antigenrezeptoren, endozytieren und verarbeiten es und präsentieren es den T-Zellen
- T-Zellen erkennen das Antigen auf den B-Zellen dann über T-Zell-Antigenrezeptoren
- mithilfe von Co-Rezeptoren werden die B-Zellen dann von T-Zellen aktiviert
- B-Zellen wachsen und differenzieren zu antikörperproduzierenden B-Zellen, den Plasmazellen

- Aktivierung der B-Zellen findet in sekundär lymphatischen Organen statt
- Pathogene werden im Gewebe von dendritischen Zellen erkannt und entweder aufgenommen oder rezeptrounabhängig endozytiert
- dadurch wird in dendritischen Zellen ein Signal ausgelöst und sie wandern in nächsten Lymphknoten
- dort aktivieren sie T-Helferzellen, die dann wiederum, wie oben beschrieben, mit B-Zellen interagieren

- B-Gedächtniszellen werden bei erneutem Konatkt mit demselben Antigen sofort aktiviert und können innerhalb weniger Stunden eine Immunreaktion auslösen

Struktur der Antikörper

- Struktur gleicht einem Y
- Antikörper bestehen aus 4 Polypeptidketten:
   - 2 ident schwere Ketten
   - 2 ident leichte Ketten
- Ketten sind durch Disulfidbrücken miteinander verbunden 

Antikörperisotypen

- fünf Hauptklassen von Antikörper, die an verschiedenen Stellen des Körpers vorkommen und unterschiedliche Aufgaben haben
- lgM, lgG, lgA, lgE, lgD
- Isotypen entstehen durch Klassenwechsel während der B-Zell-Reifung

lgM

- Pentamer - 5 lgM Monomere
- mehrfach vorhandene Antigenbindungsstelle
- erste Abwehr gegen Mikroroganismen im Blut
- weisen auf frische Infektion hin
- stärkster Aktivator des Komplementsystems
- erkennt AB0-Blutgruppen

lgG

- Monomer
- hat die höchste Plasmakonzentration
- kann Plazentaschranke als einziger Antikörper überwinden
- Neutralisation von Bakterientoxine, Komplementaktivierung und Opsonierung für Aufnahme durch Phagozyten
- zeigt durchgemachte Infektion oder Impfung an
- kommt am häufigsten vor

lgA

- Monomer oder Dimer
- befindet sich auf Schleimhautoberflächen, Tränenflüssigkeit, in Muttermilch und im Speichel
- gelangt durch Muttermilch in Darm des Kindes
- wirkt neutralisierend

lgE

- Monomer
- Aktivierung von Mastzellen
- Auslösung einer anaphylaktischen/allergischen Reaktion
- Parasitenabwehr

lgD

wenig bekannt, evenuell Beeinflussung der Lymphozytenfunktion

Funktionen von Antikörpern

- Neutralisation
- Opsonisierung
- Aktivierung des Komplementensystems

Neutralisation

Antikörper neutralisieren Antigene, indem sie diese an ihre Fab-Region binden und verhindern, dass sie Körperzellen bzw Moleküle befallen

Opsonisierung

Antikörper markieren das Pathogen und machen es so für Phagozyten erkennbar

Aktivierung des Komplementensystems

System von Plasmaproteinen, das im Zuge der Immunantwort auf zahlreichen Oberflächen von Mikroorganismen aktiviert werden kann

führt zur Lyse, kontrolliertem Abbau der Pathogene

Immunologische Gedächtnis

- Vorhandensein von Gedächtnis-B-Zellen bzw Plasmazellen, vor allem bei Zweitinfektionen mit demselben Krankheitserreger von Bedeutung

- Antikörperspiegel steigt schneller an und es werden größere Antikörpermengen erreicht

Immunisierung

- aktive Immunisierung: Organismus kommt in Kontakt mit Antigen → Körper produziert selbsständig Antikörper, z.B. bei Impfungen

- passive Immunisierung: Übertragung von Antikörpern; dann wenn keine Zeit mehr für aktive Immunisierung ist, da Organismus bereits dem Erreger ausgesetzt ist, bietet keinen nachhaltigen Schutz

Grundlagen der Antikörpervielfalt

- Antikörpervielfalt wird durch Kombination von Genabschnitten auf den Genen erreicht
- Körper kann mehrere Millionen Antikörper bilden → etwa 1012-14
- 2 Mechanismen:
   - Genkombination = V(D)J-Rekombination = Gen-Rearrangement
   - somatische Mutation

Genkombination

- genetische Umlageruneg der DNA, die während der Entwiclung der B-Zellen im Knochenmakr stattfindet
- aus verschiedenen Genen werden DNA-Abschnitte kombiniert
- leichten Ketten werden von 4 Exons kodiert: Lei-Segment (L), variables Segment (V), Joining Segment (J), konstantes Segment (C)
- L,V,J Segmente kodieren für variablen Teil, C-Segment für konstanten Teil
- gibt etwa 200 Tandems aus L- und V-Teilen, 5 J-Teile, ein C-Teil
- es kommt zu Rekombination dieser Exons, L, V, J und C-Segmente werden hintereinandergereiht
- V und J-Gen werden verknüpft
- durch Tranksription und Splicing entsteht aus dieser DNA dann eine mRNA
- nach der Translation wird das L-Segment abgespalten und es entsteht eine leichte Kette
- auch schwere Ketten enstehen so, bis auf 2 Unterschiede: gibt noch ca 10 D-Segmente und eine N-Region; gibt 5 CH-Segmente, welche Antiköreprklassen festelegen
- Chromosom 2 und 22 für leichte Ketten, Chromosom 14 für schwere und 14 und 7 für T-Zell-Rezeptoren

somatische Mutation

- nach Aktivierung der B-Lymphozyten werden Mutationen  in bereits kombinierte gene eingefügt um Bindungsstärke zwischen Antigen und Antikörper zu erhöhen
- Veränderungen entstehen durch Enzym Activation Induced Cytidine Deaminase (AID)
- durch Selektion werden dann bindungsstärksten Antikörper ausgewählt, welche Antigen am besten bekämpfen

Klassenwechsel der Antikörper (Isotyp Switching)

- Wechsel des Antikörpertyps einer B-Zelle
- 2 Mechanismen: RNA-Prozessierung und Deletion von DNA-Abschnitten zwischen zwei S-Regionen (Switch)

Blutgruppen

= Beschreibung der Oberfläche menschlicher Erythrozyten; Oberfläche ist von Molekülen wie Glykolipide oder Proteinen geprägt

AB0-System

- 1900 von Karl Landsteiner entdeckt
- umfasst 4 Blutgruppen: A, B, AB, 0; +/- deutet auf Rhesusfaktor hin
- Antigene des AB0-System bestehen aus Glykosphingolipide
- bei Blutrguppe A befinden sich Antigene vom Typ A auf den Erythrozyten, bei Blutgruppe B Antigene vom Typ B, bei Blutgruppe AB Antigene vom Typ A und B, bei Blutgruppe 0 keine Antigene
- gebildeten Antikörper sind vom Typ lgM, entstehen durch Sensiblisierung durch evrsch. Bakterien aus der Umwelt
- Neugeborene zwischen 3. und 6. Lebensmonat bilden Antikörper gegen Bakterien
- bei Blutgruppe A (Anti-B) geschieht Sensibliisierung durch gram-negatives Bakterium aus Darm
- bei Blutrguppe B (Anti-A) vermutlich durch Proteine der Influenza-Viren
 

Blutgruppenkompatibilität

- bei Bluttransfusion von Bedeutung
- bei ungleicher Blutgruppe kommt es zur Verklumpung (Agglutination)
- AB = Universalempfänger, 0 = Universalspender

Plasmaübertragung

- Kompatibilität ist umgekehrt zur Erythrozytentransfusion
- 0 = Universalempfänger, AB = Universalspender

Vererbung von Blutgruppen

- Allele für Blutgruppe A und B verhalten sich dominant bzw. kodominant
- Allel für Blutgruppe 0 verhält sich rezessiv
- erfolgt nach Mendelschen Regeln

Rhesusfaktor-System

- 1940 von Karl Landsteiner und Alexander Solomonj entdeckt
- Rhesusfaktoren befinden sich auf Erythrozytenoberfläche
- bestehen aus Proteinen
- rhesus-positive Menschen besitzen diese Proteine, rhesus-negative nicht
- rhesus-positive besitzen das D-Antigen
- rhesus-negativer Organismus bildet nach Kontakt mit rheseu-positivem Blut Antikörper; bei erneutem Kontakt kann es zu Verklumpung oder Hämolyse kommen

Vererbung der Rhesusfaktoren

- erfolgt dominant-rezessiv
- nach Mendelschen Regeln

Blutgruppenkompatibilität des Rhesusfaktors

- es sollte blutgruppengleich transfundiert werden
- bei einmaliger Transfusion kein Problem, da sich antikörepr erst nach erstem Kontakt bilden
- problematisch also bei zweitem Kontakt

Bedeutung des Rhesusfaktors bei Schwangerschaft

- rhesus-positive Mneschen habe D-Antigen, rhesus-negative nicht, bilden aber Antikörper wenn sie mit diesem Antigen in Berührung kommen
- normalerweise sind Blutkreisläufe von Mutter und Kind durch Plazentaschranke voneinander getrennt
- kommt es jeddoch Mikrtotraumen (Verletzung Nabelschnur, Plazenta...) können Blutbestandteile von Mutter auf Kind oder Kind auf Mutter übertreten
- problematisch daher bei rhesus-negativen Müttern und rhesus-positiven Kindern
- ohne Prophylaxe würden bis zu 20% der Frauen Antikörper nach der Geburt eines rhesus-negativen Kindes entwickeln
- bei ertsen Schwangeschaft kein problem, erst bei zweiten
- Antiköper gegen D-Faktor sind Immunglobuline vom Typ lgG und können daher durch die Plazentaschranke in Blutkreislauf des Kindes wandern
- kommt zu hämolytischen Anämie und schlimmstenfalls zu morbus haemolyticus neonatorum