IBL, Quartal 3

BFW IBL Quartal 3

BFW IBL Quartal 3

Florian Woll

Florian Woll

Kartei Details

Karten 26
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 17.09.2013 / 17.11.2014
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Was ist der Unterschied zwischen Fertigungsplanung und Fertigungssteuerung?

  • Fertigungsplanung legt Regelungen für die Fertigung fest, bevor der Auftrag eintrifft.
  • Fertigungssteuerung legt fest, wie im Rahmen eines konkreten Auftrags zu verfahren ist.

Aus welchen Zeiten setzt sich die Durchlaufzeit zusammen?

Einwirkzeit = Rüstzeit + Ausführungszeit

Veränderungszeit = Einwirkzeit + Förderzeit

Wartezeit = technologische Liegezeit + Stauzeit

Liegezeit = Wartezeit + Lagerzeit

Durchlaufzeit = Liegezeit + Prüfzeit + Veränderungszeit

Welche Arten des Materialbedarfs unterscheiden wir?

  • Primärbedarf: Bedarf an Erzeugnissen
  • Sekundärbedarf: Bedarf an Rohstoffen daraus
  • Tertiärebedarf: Bedarf an Hilfs- oder Betriebsstoffen daraus
  • Zusatzbedarf: Bedarf aus Ausschuss

Welche Arten der Bedarfsermittlung kennen wir?

  • plangesteuerte Bedarfsermittlung (an Hand der Aufträge und Stücklisten)
    • Bruttobedarf (Stück * Bedarf pro Erzeugnis)
    • Nettobedarf (Bruttobedarf bereinigt um Zugänge und Lagerbestände)
  • verbrauchsgesteuerte Bedarfsermittlung (an Hand des Verbrauchs in den Vormonaten)

Was sind die Vorteile der plangesteuerten, was die Vorteil der verbrauchsgesteuerten Bedarfsermittlung?

  • plangesteuert
    • Vorteil: genau, geringe Kosten für Fehlmengen
    • Nachteil: aufwendig, teuer
  • verbrauchsgesteuert
    • Vorteil: einfach, günstig durchzuführen
    • Nachteil: ungenau

Wahl der plangesteuerten Bedarfsermittlung?

  • Stückzahlen genau festgelegt
  • Materialien haben einen hohen Verbrauchswert (ABC-Analyse)

Was sind die Vor- und Nachteile der Vorwärtsterminierung?

  • Vorteile
    • geringer Zeitdruck
    • hohe Sicherheit
  • Nachteile
    • längere Liegezeiten
    • höhere Kapitalbindung
    • höhere Zinskosten

Was sind die Vor- und Nachteile der Rückwärtsterminierung?

  • Vorteile
    • Reduzierung der Liegezeiten
    • Niedrigere Kapitalbindung
    • Niedrigere Zinskosten
  • Nachteile
    • höherer Termindruck
    • höhere Störanfälligkeit

Wie gehe ich beim Netzplan vor?

  1. Anlegen der Vorgangsknoten mit passenden Kanten
  2. Dauer der Vorgänge eintragen
  3. Vorwärtsterminierung
    1. Von links nach rechts
    2. FAZ = max{ FEZ aller Vorgänger }
    3. FEZ = FAZ + Dauer
  4. Rückwärtsterminierung
    1. Von rechts nach links
    2. SEZ = min{ SAZ aller Nachfolger }
    3. SAZ = SEZ - Dauer
  5. Puffer
    1. Gesamtpuffer = SAZ - FAZ
    2. Freier Puffer = FAZ (Nachfolger) - FEZ
  6. Kritischer Weg (Weg über Knoten ohne GP und FP)

Wie sind Push- und Pull-Prinzip in der Fertigungssteuerung voneinander abzugrenzen?

Push-Prinzip

  • zentrale Stelle plant auf Grund des Kundenbedarfs die einzelnen Erzeugnis- und Materialmengen, sowie die Fertigungs- und Beschaffungstermine
  • zentrale Stelle gibt entsprechende Fertigungsträge in die Produktion
  • Aufträge werden dann möglichst störungsfrei und termingerecht durch den Produktionsprozess geschoben

Pull-Prinzip

  • Produktionsauftrag für Endprodukte an Hand des aktuellen Kundenbedarfs an die letzte Stufe
  • Jede Stufe ruft die von ihr benötigte Teile bei der vorhergehenden Stufe ab
  • Prozess wird vom Ende her gezogen

Was sind die Nachteile vom Push-Prinzip?

  • relativ hohe Lagerbestände, daher hohe Lagerkosten
  • bei Nachfrageschwankungen bleibt man evtl. auf Erzeugnissen sitzen

Welche Vorraussetzung müssen für das Kanban-System gegeben sein?

  • Fließfertigung mit strenger Taktung
  • kleine Losgrößen mit kurzen und konstanten Rüstzeiten
  • geringe Schwankungen des Bedarfs
  • möglichst kontinuierliche Produktion
  • wenige Varianten

Welche Arten der Qualitätskontrolle können wir unterscheiden?

  • Nach Wann
    • Eingangskontrolle
    • Zwischenkontrolle
    • Endkontrolle
  • Nach Wer
    • Selbstkontrolle
    • Fremdkontrolle
  • Nach Wie Viel
    • Vollkontrolle
    • Stichprobenkontrolle

Was sind die 6 Stufen der REFA-Methode zur Rationalisierung?

  1. Ziele setzen
  2. Aufgaben abgrenzen
  3. Ideale Lösungen suchen
  4. Daten sammeln und praktikable Lösungen entwickeln
  5. Optimale Lösung auswählen
  6. Lösung einführen und Zielerreichung kontrollieren

Welche Ansatzpunkte zur Rationalisierung nennt das Buch?

  • Automation
  • Arbeitsorganisation
    • Arbeitsteilung
    • Arbeitsablauf
  • Erzeugnisgestaltung
    • Standardisierung, Normung, Typung, Baukastensystem Teilefamilien
    • Produktspezialisierung
  • Menschlicher Anteil an der Arbeit
    • Arbeitszeitstudien
    • Ergonomische Arbeitsgestaltung
  • Soziale Gestaltung der Arbeit
    • Humanisierung des Arbeitsinhaltes
    • Temporäre Arbeitsorganisation
    • Telearbeit

Was sind die Vor- und Nachteile der Arbeitsteilung?

Vorteile

  • Spezialisierung der Arbeiter
  • Wirtschaftlicherer Betriebsmitteleinsatz
  • Einsatz ungelernter oder angelernter Arbeitskräfte

Nachteile

  • Arbeitsmonotonie
  • einseitige Belastung des Arbeiters

Was sind die Aufgaben (Sachziele) des Materialmanagements?

  • Versorgung von Verbrauchsstellen mit Materialien und Handelswaren
    • in der benötigten Art und Qualität
    • in der benötigten Menge
    • zum Bedarfszeitpunkt
    • mit den gewünschten Nebenleistungen
  • Zuführung der entstehenden Rückstände zur Verwertung und Entsorgung

Was sind die Formalziele des Materialmanagements?

  • Minimierung von Kosten
  • Minimierung von Kapitalbindung
  • Hohe Beschaffungsflexibilität
  • Minimierung der Lieferzeiten
  • Vereinfachung des Materialflusses
  • Optimierung des Einkaufsprozesses
  • Optimierung der Lagerbestände

Welche sechs Planungsbereiche umfasst der Prozess der Materialbeschaffung?

  1. Ermittlung des Materialbedarfs
  2. Entscheidung über die Einkaufsmenge
  3. Entscheidung über den Einkaufszeitpunkt
  4. Entscheidungen über den Einkaufspreis
  5. Ermittlung von Bezugsquellen
  6. Liefererauswahl

Welche Gewichte können Funktionen bei der Nutzwertanalyse haben?

  • Hauptfunktionen: Unverzichtbar
  • Nebenfunktionen: Unterstützend, aber sind wir auch bereit dafür zu zahlen?
  • Unnötige Funktionen: Brauchen sie nicht, keinen Einfluss auf die Wertung

Welche Beschaffungsprinizipien kennen wir?

  • Einzelbeschaffung
    • Typisch für Einzelfertigung
    • Niedrige Lagerkosten
    • Hohes Versorgungsrisiko, Hohe Beschaffungskosten
  • Vorratsbeschaffung
    • Typisch für traditionelle Industriebetriebe
    • Niedriges Versorgungsrisiko, niedrige
    • Hohe Lagerkosten, niedrigere Flexibilität
  • Fertigungssynchrone Beschaffung
    • Möglich bei Massen- oder Serienfertigung mit großen Stückzahlen
    • Sehr niedrige Lagerkosten
    • Hohes Risiko von Verzögerung oder Ausfällen
    • Rahmenverträge für günstigere Beschaffungskosten

Welche Beschaffungsstrategien haben wir kennengelernt?

  • Single Sourcing (Bezug von einer Quelle)
  • Multiple Sourcing (Bezug von mehreren Quellen)
  • Modular Sourcing (Bezug von Modulen)
    • vs. Unit Sourcing
  • Global Sourcing (Bezug weltweit)
    • vs. Local Sourcing
  • Verbundbeschaffung (Kooperation mit anderen Unternehmen beim Einkauf)
    • vs. Einzelbeschaffung

Was sind typische Kriterien bei der Lieferantenauswahl?

  • Qualität des Beschaffungsgegenstands
  • Preis des Beschaffungsgegenstands
  • Lieferservice
  • Innovationsfähigkeit
  • sonstiges (Liefer- und Zahlungsbedingungen, Servicequalität)

Was ist das Bestellpunktverfahren?

  • Prüfung des Lagerbestands bei jeder Entnahme
  • Bestellung bei Unterschreiten des Meldebestand
  • Bestellung, so dass nach Eintreffen Lager voll ist
    • Menge = Maxbestand - Minbestand
  • Bestellung, so dass bei Eintreffen noch der Mindestbestand im Lager ist.
  • Vorteil: Niedrigerer Mindestbestand
  • Nachteil: Jede Lagerbewegung muss erfasst werden, keine Sammelbestellung für niedrigere Bezugspreise möglich
  • Vor allen Dingen bei verbrauchsgesteuerter Bedarfsermittlung

Was ist das Bestellrhythmusverfahren?

  • Prüfung des Lagerrbestands in regelmäßigen Intervallen
  • Bestellung, z. B. wenn bestimmter Bestand unterschritten ist, Nettobedarf auftritt, oder generell Lagerentnahmen vorliegen
  • Vorteil: systematische Erfassung aller Vorgänge
  • Nachteil: höhere Mindestbestände wegen Prüfzeit

Was kennzeichnet Just-In-Time Beschaffung?

  • Beschaffung genau für den Zeitpunkt, wenn Bedarf vorhanden ist
  • Pull-Prinzip
  • Vorteil: erhebliche Reduzierung der Lagerkosten, bessere Anpassung an Marktschwankungen, kürzere Durchlaufzeiten