Hygiene, Mikrobiologie

Alle Informationen zum Thema Hygiene, Mikrobiologie 1 im 1. Semester an der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern

Alle Informationen zum Thema Hygiene, Mikrobiologie 1 im 1. Semester an der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern

Georg Keller

Georg Keller

Set of flashcards Details

Flashcards 25
Students 18
Language Deutsch
Category Career Studies
Level University
Created / Updated 15.12.2013 / 08.08.2023
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Mikroorganismen

(Im Lebensmittelbereich)

  • Bakterien:  Einzeller, Vermehrung durch Zellspaltun
  • Schimmelpilze: Vermehrung durch Sporen und Fadengeflecht (Myzel) im Lebensmittel
  • Hefen: Sprosspilze, vermehrung durch Sprossung Verbretung durch Sporen
  • Viren: Genetische Elemente, befallen Zellen (Wirtszellen), können durch Lebensmittel übertragen werden, vermehren sich nicht in Lebensmitteln
  • Protozoen: Urtierchen, Einzeller, ohne Zellwand, mit Zellkern

Mikroorganismen

(nützliche Mikroorganismen)

  • Milchsäurebakterien: Yoghurt, Quark, etc.
  • Edelschimmelpilze: Käse, Camembert, Gorgonzola, Brie
  • Bakterien / Schimmelpilze: Salami, Sasiz, Rohwürste
  • Hefen: Backhefe, Bierhefe,Weinhefe

Bakterien

  • Grösse: 1/1000 mm
  • Lebensbedingungen: 10-50°C, Teilung alle 20 Min.
  • Stoffwechsel: gewisse scheiden giftige, hitzeresistente Toxine aus

Bakterien

(Einflüsse auf die Lebensbedingungen)

  • Kälte:
    - 0 - 5°C Verlangsamtes Wachstum
    - 0°C Vermehrung stoppt, Stoffwechsel läuft weiter
    -  -18°C Vermehrung & Stoffwechsel gestoppt, keine Vernichtung der Mikroorganismen
  • Wärme:
    - 10 - 50°C optimale Bedingungen für Wachstum
  • Hitze:
    - über 65°C die meisten Bakterien sterben bei 30 min in diesem Temperaturbereich ab
    - über 98°C lebende Mikroorganismen werden getötet, Sporen können überleben
    - 121.5°C Sterilisationspunkt
  • Sauerstoff:
    - Aerobe Keime: brauchen Sauerstoff zum leben
    - Anaerobe Keime: können ohne Sauerstoff überleben
  • pH-Wert:
    - 1 = Sauer, 14 = Alkalisch
    - bakterien arbeiten in 4.5 - 8.5
  • Nährböden:
    - hoher Feuchtgkeitsgehalt
    - Kohlenhydrathaltige Rohprodukte
    - wenig Salz, Säure, Zucker
  • Wasseraktivität:
    - Skala von 0 - 1, 0=kein Wasser, 1= Kondenswasserbildung

Lebensmittelverderb

 

  • Sinnesprüfung:
    - Augen / Aussehen: Veränderung in Aussehen, Farbe, Schimmelwachstum -> Verderb
    - Nase / Geruch: säuerlicher, sodriger, fauliger, stechender Geruch
    - Zunge / Geschmack: säuerlich, bitter, unangenehm
    - Hände / Konsistenz: schmierige Oberfläche, fehlende Elastizität, allgemeine Veränderungen

Ursachen des Verderbs

(Lebensmittelverderb)

  • Faulen:
    - Ursprung: lebeweseneigene Mikroorganismen -> giftige Zersetzungsprodukte entstehen
    - Merkmale: fauliger Geruch, Klebrig-schmierige Oberfläche, Farbveränderungen, Ammoniakähnlicher Geruch
    - Vorbeugende Massnahmen: saubere Behandlung, Kühlhalten
  • Gären:
    - Ursprung: Wilde Hefen v.a. zuckerhaltige Produkte anfällig
    - Merkmale: Gas- / Schaumbildung, Trübung von Flüssigkeiten, schlechter Geruch
    - Vorbeugende Massnahmen: Kühlhalten, zudecken
  • Ranzig werden:
    - Ursprung: Licht und Sauerstoff v.a. Fetthaltige / Wasserhaltige Lebensmittel
    - Merkmale: Ranziger Geschmack, (bei wurswaren) gelbliche Verfärbung des Fettes
    - Vorbeugende Massnahmen: Frituesen zudecken, Wurstwaren schnell aufbrauchen
  • Säuern:
    - Ursprung: Milchsäurebakterien, v.a. Zuckerhaltige und Stärkehaltige Nahrungsmittel, Milchprdukte und Fleischmassen die nicht stark genug erhitzt wurden
    - Merkmale: säuerlicher Geruch und Geschmack
    - Vorbeugende Massnahmen: einhalten der Kühlkette, Menge dem Bedarf anpassen
  • Schimmeln:
    - Ursprung: Sporen aus der Luft, Fadengeflecht / Myzel durchdringt Lebensmittel
    - Merkmale: sichtbarer Schimmel, modriger, muffer dumpfer Geruch und Geschmack
    - Massnahmen: gifige Stoffwechselprodukte (Hitzeresistent), Lebensmittel Zudecken, Schimmelbefall gründich beseitigen

Übertragung von Keimen

 

  • Hände: schmuck, usaubere Hände, Fingernägel
  • Textilien: Torchons, schmutzige Arbeitskleider, Küchentücher, Lappen
  • Oberflächen: schmutzige Putzutensilien / Gegenstände / Geräte / Gefässe
  • Mund / Atemwege: Husten / Niessen -> Eiterrerreger, Tröpfcheninfektion
  • Lebensmittel:  kein vermischen von Rohwahren mit hoher Keimzahl
  • Haustiere: Bakterien, Krankheitserreger, Parasiten (Flöhe, Milben, Würmer)
  • Ungeziefer: Insekten und Nagetiere (Speichel, Urin, Kot, Haare)

Infektionen

  • Salmonella typhi / paratyphi: Typhus und Paratyphus
  • Salmonella enteritidis: Magen- , Darm- Entzündungen
  • Campylobacter jujuni: Darmentzündungen
  • Escherichia coli / E. Coli: Darmentzündungen
  • Listeria monocytogenes: Listerien können lebensgefährliche erkrankungen verursachen
  • Viren: Phatogene (krankmachende) Viren können durch Lebensmittel übertragen werden
  • Bacillus cereus: Durchfall, Übelkei, Erbrechen

Vergiftungen

  • Staphylokokken: Eiterrerreger, Stoffwechselprodukte des Bakteriums sind hitzestabil, hefitge Magen- Darm- Störungen
  • Clostridien: Gift des anaeroben Bakteriums macht schwer krank
  • Schimmelpilze: giftge Stoffwechselprodukte / Mytoxine
  • Fäulnisbakterien: Zersetzungsprodukte führen zu Lebensmittelvergiftug

Infektiöse Mikroorganismen

  • Salmonellen
  • Campylobacter Jejuni
  • Coli-Bakterien
  • Bacillus cereus
  • Listerien

Toxinbildende Mikroorganismen

  • Clostridien
  • Staphylokokken
  • Schimmelpilze
  • Fäulnisbakterien

Lebensmittelkonservierung

(Durch veränderung der Lebensbedingungen von Mikroorganismen)

  • Trocknen
  • Salzen / Pökeln (Sucker bindet wWasser)
  • Zuckern (Zucker bindet wasser)
  • Säuern (Essig / Milchsäuregärung, pH-Wert wird verändert Fäulnisserreger können sich nicht mehr vermehren)
  • Räuchern (beschleunigt absterben von Mikrooranismen da schlechte Bedingnungen)
  • Einlegen (Alkohol)
  • Vakuum (achtung anaerobe Keime)
  • kühlen
  • Tiefkühlen

Lebensmittelkonservierung

(durch Abtöten der Mikroorganismen mit Hilfe von Hitze)

  • Dauererhitzung / Pasteurisation: 62-65°C, 30 Min, tötet alle pathogenen Keime,
  • Kurzzeiterhitzung: 71-78°C, 5-10 Min, tötet alle pathogenen Keime
  • Hocherhitzung: 85-90°C, 20 Sek, Keimarm
  • Ultrahocherhitzung: 135-140°C, 6-10 Sek, Keim- und Sporenfrei
  • Sterilisation: 121.1°C, 20 Min, Steril, auch Clostridium-Sporen abgetötet

Massnahmen zur Sicherstellung der Lebensmittelhygiene

  • Mitarbeiterhygiene: Persönliche Hygiene, Händehygiene, richtiger Umgang mit Krankheiten
  • Lebensmittel- und Produktehygiene: korrekte Verarbeitung, Lagerung, Temperaturführung, hygienischer Umgang mit Lebensmitteln
  • Betriebshygiene: Instandhaltung und systematische Reinigung der Infrastruktur

Verunreinigungen der Lebensmittel

  • Fermdkörper = physikalische Verunreinigung (Staub, Erdrückstände Verunreinigung durch Gegenstände, durch unsauberes Arbeiten)
  • Fremdstoffe = Chemische Verunreinigung (Schwermetalle aus der Umwelt, Rückstaände vo Fremdstoffen)
  • Mikroorganismen = Biologische Verunreinigung (Fäulnissbakterien, Krankmachende Bakterien, Gifte)

 

Gesundheitsrisiken bei Tisch

Gesundheitsgefahr, Rangliste
 

  1. Fehlernährung
  2. Mikrobiologische Gefahren
  3. Natürliche Inhaltsstoffe von Lebensmitteln
  4. Fremdstoffe (pestizide)
  5. Zusatzstoffe (e-nummern)

gute Herstellungespraxis

(GHP)

  • Einwandfreie Mitarbeiterhygiene:
    - persönliche hygiene
    - Händehygiene
    - Richtiger Umgang mit Krankheiten und Verletzungen
     
  • Produkte:
    - einwandfreie Qualität der Rohmaterialien
     
  • Lebensmittel- und Produktionshygiene:
    - Fachgerechter Umgang mit Lebensmitteln
    - Sachgerechte Temperaturführung
     
  • Betriebshygiene:
    - Instandhaltung, Systematische Reinigung der Infrastruktur
    - Schädlingsprävention

Mitarbeiterhygiene

(persönliche hygiene)

  • Einwandfreie persönliche hygiene (duschen, Mundhygiene, Saubere Hände / Nägel, haarschnitt, dezenter Schmuck usw.)
     
  • Baumwollmaterialien keine Kunstfasern
     
  • Erkältung ist kein Virus = nicht ansteckend
     
  • Magendarmbeschwerden sind Meldepflichtig
     
  •  

Händehygiene

  • Normale Tageshand: 1'000'000 Keime
  • Gewachene Hand: 100'000 Keime
  • Desinfizierte hand : 100 keime
     
  • Hände Waschen:
    - vor jedem Arbeitsgang, vor jedem Arbeitswechsel
    - Nach jeder Pause
    - nach jeder Toilettenbenützung
    - Nach essen trinken rauchen
    - Nach husten, niessen, Naseputzen
    - nach berührung von rohen / unsauberen Artikeln
     
  • Handschuhe für genussfertige Speisen (Hände auch ok wenn desinfiziert)
  •  

Verhalten bei Krankheiten und Verletzungen

  • Krankheiten und Verletzungen:
    - ansteckende Personen dürfen nicht in die Küche
    - für genesene, noch ansteckende treffende hygienische Massnahmen treffen
     
  • Meldepflicht:
    - im Krankheitsfall dem Vorgesetzten melden
    - sind mehrere Personen betroffen kantonale Vollzugsehörde kontaktieren
     
  • Wunden, Ekzeme:
    - fachgerecht behandeln, Wasserdicht abdecken
     
  • Erkältungen, Husten, Niesen:
    - Nicht ins Lebensmittel niessen, Hände waschen, Handschuhe wechseln
     
  • Zutritt betreibsfremder Personen:
    - Chef regelt Zutritt, notwendige Hygienemassnahmen festlegen

Mitarbeiterschulung

  • Ziel der Schulung:
    - Verstehen der Hygienevorschriften
    - Minderung der Gesundheitsrisiken durch Lebensmittel
    - Reduktion von  Verderbnis
    - Motivation durch Wissen und Verstehen
     
  • Anforderung an den Ausbildenden:
    - Interesse und Freude an der Thematik
    - Überzeugungskraft
    - Fachkentnisse
    - Gute Rethorik
    - Vorleben der gestellten Forderungen
     
  • Wahl der Methode:
    - Vorträge, Referate
    - Lehrgespräche
    - Rollenspiele
    - Gruppenarbeiten
    - Partnerarbeit
    - Einzelarbeit
     
  • Lernziele:
    - deklarieren und erreichen
     
  • Wahl der Hilfsmittel:
    - Projektor, Wandtafel, Video, Arbeitsblätter, Anschauungsmaterial
     
  • Gliederng des Stoffes:
    - überschaubare Etappen unnötiges weglassen
     
  • Einstieg:
    - interesse wecken
     
  • Darbietung / Erarbeitung:
    - aktivieren der Anwesenden (praktisch & theoretisch)
     
  • Erfolgskontrolle:
    - Lernkontrollen (prüfungen) 
     
  • Inhalte:
    - Wissensstand der Teilnehmer beachten
     
  • Dokumentation:
    - hygiene / schulungsordner

Lebensmittel- und Produktioshygiene


Faktoren und Kontrollpunkte

  • Zeit & Temperatur
  • Warenannahme
  • Datum und Haltbarkeitskontrolle
  • Verpackung
  • Temperaturkontrolle
  • Deklaration
  • Lagern, Kühlen, Tiefkühlen
  • Trennung
  • Rüsten
  • Zwischenkühlen
  • Auftauen
  • Heiss zubereiten / Kochen
  • vorkochen
  • degustieren
  • Abkühlen
  • verpacken beschriften
  • Zwischenreinigung
  • Transport
  • Verkauf
  • Resteverwertung
  • Reinigung / Desinfektion
  • Entsorgung

Temperaturführung

  • Kühlung:
    - Kühlkette einhalten
    - Grenz und Tolleranzwerte für Mikroorganismen einhalten
    - temp. abweichung höchstens für kurze Zeit
     
  • Tiefgerieren:
    - -18°C oder weniger
    - Kühlkette darf nicht unterbrochen werden
    - Auftauen schonend
    - Tauflüssigkeit muss abfliessen können
    - sauber verpackt

Hitzebehandlung

  • Pasteurisiert:
    - 63°C, alle pathogenen Keime tot
     
  • Ultrahocherhitzt (UHT):
    - 135-155°C alle Mikroorganismen und Sporen tot
     
  • Sterilisiert:
    - kann werder mikribiell noch enzymatisch verderben unter normalen Lagerbedingungen

Vorverpackte Lebensmittel

  • Vorverpackte Lebensmittel:
    - alle Lebensmittel die in hermetisch verschlossenen Behältnissen abgegeben werden
    - Zeit & Temp verhältniss muss stimmen, kontamination verhindern
    - Ständige Kontrolle des Vorganges und des Produktes
    - Wasser zur Kühlung darf nicht kontaminierend wirken
     
  • Kühlhalten / Warmhalten
    - Zieltemperatur so schnell wie möglich erreichen
    - Warmhaltung bei Temperaturen die Vermehrung von schädlichen Mikroorganismen verhindern