Hochbegabung

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Kartei Details

Karten 89
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 24.05.2013 / 07.07.2023
Weblink
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ADHS - Merkmale/Befunde?

  • Multifaktorielle Bedingungen der GEnese
  • Annahme Interaktion biologischer und psychosozialer Faktoren
  • Dysfunktion des kortiko-striatalen Netzwerkes --> Dysfunktionale Infoverarbeitung zwischen Frontalhirn und Basalganglien (die motorische Feinsteuerung machen und VErbindungen ins limbische System)
  • [Mögliche URsachen: Komplikationen in Schwangerschaft, toxische Substanzen, neurologische Erkrankungen]
  • Bei persistierender ADHS stärkerer genetischer Einfluss als bei remittierenden VErläufen
  • Kandidatengene v.a. im Bereich des dopaminergen Systems
  • Volumenminderung im frontostriatalen-cerebellären System
  • Kleineres Gesamtvolumen der grauen Substanz des Cerebellums
  • Morphometrische Veränderungen, die GEsamtkortex betreffen: Bilateral reduzierte Volumina im inferioren Anteil des dorsal-präfrontalen Kortex und bilateral in den anterioren Temporallappen / sig. vergrösserte Volumina bilateral im posterioren Temporallappen und im inferioren Parietalkortex
  • fMRI: bei Inhibitionsaufgaben (stroop) meist abnorme Aktivierung im fronto-striatalen System, abnorme Aktivierung in mehreren Hirnarealen: möglicherweise Kompensation von frontostriatalen  Bahnen. Aber heterogene Befunde. 
  • Evozierte Potentiale: Funktionsänderung des Präfrontalkortex, korreliert mit schlechterer Leistung in Vigilanztests. Effekt verschwand z.t. wenn man STimulanzien agab
  • Inhibition und AG als zwei MEchanismen diskutiert bei den neuropsychologischen Modellen (andere KArte)
  • Psychosozialen und familiären Faktoren wird heutzutage keine primäre ätiologische Bedeutung für ADHS mehr zugemessen, tragen aber zu Stabilität und Schweregrad der Störung bei
  • Biopsychosoziales Entstehungsmodell (Integration): Primäre Ursachen von ADHS ist genetische Disposition (Störung Dopaminstoffwechsel). Auf neuropsych. Ebene: bio. Ursachen führen zu Veränderungen der Selbstregulation. Symptomatik kann durch negative INteraktionen mit Bezugspersonen und ungünstige Bedingungen unterstützt werden (Zunahme Kernsymptome und Entwicklung komorbider Symptomatik möglich)

ADHS - Merkmale/Befunde (Karte 2 dazu): Beschreibe die zwei Mechanismen Inhibition und AG, die diskutiert werden bei den neuropsychologischen Modellen.

  • INhibition: Inhibitionsstörung wird betrachtet als Konditionierungsdefizit, motivationale Störung und Dysfunktion im Aktivierungssystem
  • AG: Funktionelle Störungen hauptsächlich im PFC und in den Verbindungen zum limbischen System über das Striatum
  • Neuropsychologische Testverfahren eignen sich auch, um Wirksamkeit von MEdis zu prüfen (dosisabhängige Effekte von Methylphenidat auf versch. Aufmerksamkeitsleistungen und AG)
  • Allg. Befunde: Zentrales Defizit im frontostriatalen Netzwerk

Aufmerksamkeit vs. Konzentration

Aufmerksamkeit: Wahrnehmen (K: Weiterverarbeiten) von INfos. Komponenten: 

  • alertness (allg. Wachheit)
  • selektion (Beachtung relevantes, Ausblenden Irrelevantes)
  • Aufrechterhaltung Aufmerksamkeit

Konzentration: Infos bewusst verarbeiten, die gezielt ausgewählt wurden, irrelevantes von tieferer Verarbeitung ausschliessen. K. hängt von K.fähigkeit als auch von situativen Bedingungen ab.

willentliche Aufmerksamkeit spielt bei beiden eine Rolle!

Differenzialdiagnose ADHS?

ADHS muss von Schwierigkeiten mit zielgerichtetem Verhalten unterschieden werden, die bei Kindern aus inadäquatem, unorganisiertem und chaotischem Umfeld vorkommen

Zudem: anstatt HB und ADHS eher HB mit schwierigem Temperament 

Welches diagnostische Verfahren zur Erfassung von ADHS empfehlen Lauth und Schlottke?

1. Orientierende Diagnostik:

  • Problemanalyse mit Lehrern, Eltern, Erziehern 
  • Fragebogen zur Erfassung von Verhaltenssymptomen
  • Problemsicht des Kindes (wie siehts sein Vh?)

2. Testpsych. Untersuchung mit Kind: 

  • Abklärung der schulischen Leistungsfähigkeit
  • ev. standardisierte Schulleistungstests/ARbeitsproben(Lesetexte etc)
  • mehrdimensionaler Intelligenztest

3. Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit: 

  • altersgemäss
  • Bearbeitungsdauer rund 20min

4. Systematische, von Therapeuten angeleitete Beobachtungen des kindlichen Vhs im Alltag

zeitaufwendig, umfassend, sorgfältig, Differenzialdiagnosen betrachten

Welche Verhaltensweisen zeigen HB, die -oberflächlich betrachtet- auf ADHS hinweisen könnten?

  • unaufmerksam (doch HB nur wenn monoton)
  • motorisch unruhig (doch HB nur wenn zu einfach. ADHS wenn zu schwierig)
  • Aufgaben nicht fertigmachen (doch HB nur weil zu langweilig)
  • Temperament: HB je nach Umwelt EMotionsausbrüche
  • Oppositionelles Vh: HB, weil sies zu einfach finden oder sich nicht ernst genommen fühlen
  • Tiefe des Denkens und Abstraktionsfähigkeit: HB wissbegierig obwohl sie auf 1. Blick unaufmerksam wirken

Plastic changes bei prodigies?

  • plastic changes of neural networks in fusiform gyrus and adjacent regions like lingual gyrus might help enhancing expert performance, but at the same time, might lead to a modulation of social performance. but this emotoonal modulation must not necessarily score at psychopathological levels

Ein möglicher ätiologischer Faktor von Savants ist eine "vorgeburtliche Testosteron-Vergiftung". Was ist damit gemeint?

Einfluss des Hormons Testosteron auf Entwicklung des fetalen Gehirns: 

  • Durch TEstosteron wird linkshemisphärische Entw. verzögert (und Savants haben oft atypische Gehirnorganisation; Schwächen in linken Hemisphäre, besondere Stärke in der rechten) 
  • diese Verzögerung führt zu "extreme male brains" (hochentwickelte räumlich-visuelle Fähigkeit bei Mathe,Kunst, Musik nebst schweren Sprachdefiziten, verzögertem Spracherwerb und Dyslexie)
  • Extreme male brains: Sprache und analytisches Denken verzögert, holistisches Denken ausgeprägter; mögliche Beeinträchtigung der Entwicklung des Sozialverhaltens und der emotionalen Entwicklung
  • Überschüssiges Testosteron kann Entw. des Thymus beeinträchtigen --> Savants neigen verstärkt zu Immunstörungen wie Asthma oder Allergien
  • Wichtig: Interaktion mit sozialem Umfeld (vgl. exzessive Beschäftigung mit spezifischen Tätigkeiten)

Ein weiterer möglicher ätiologischer Faktor von Savants ist das Chromosom 15 (--> Genetik). Was ist damit gemeint?

  • "savants-positive" Familien weisen häufiger eine bestimmte Kombi von GEnvarianten auf dem Chromosom 15 auf als Familien mit Autismusspektrumsstörungen, ohne Inselbegabung