Histologie MGL 450

Ausbildung NHP

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Flashcards 46
Students 21
Language Deutsch
Category Medical
Level Other
Created / Updated 19.07.2016 / 25.01.2025
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Die vier Grundgewebearten

  • Epithelgewebe
  • Binde- und Stützgewebe
  • Muskelgewebe
  • Nervengewebe

Definiton der beiden Zelltypen

Parenchym- und Stroma-Zellen

  • Parenchym-Zellen, führen die organspezifischen Funtktionen aus (z.B. Leberzellen bilden das Leberparenchym, Nieren das Nierenparenchym usw.)
  • Stroma-Zellen, üben im Organ eine unspezifische Stütz- oder Ernährungsfunktion aus

Definition Epithelgewebe

  • kompakter Zellverband ohne zwischengelagerte Interzellulärsubstanz

Nenne die verschiedenen Epithelien

  • Oberflächenepithel
  • Drüsenepithel
  • Sinnesepithel

Aufgabe der Basalmembran

  • eine feine Schicht aus extrazellulärem Material und Fasern
  • grenzt das Epithelgewebe vom Bindegewebe ab

Funktionen des Oberflächenepithels

  • Auskleidung aller inneren und äusserlichen Oberflächen
  • Schutz
  • Resorption von Nährstoffen (Darm)
  • Transport (Epithel der Atemwege)
  • ableitende Systeme (Niere, Harnleiter, Blase, Harnröhre, Gallengänge)
  • Wahrnehmung

Bauarten und deren Vorkommen des Oberflächenepithels

  • einschichtig
    • einschichtiges Plattenepithel: Auskleidung der Gefässe (Endothel) und Herzinnenhäute (Endokard), seröse Häute (Bauchfell, Brustfell, Herzbeutel)
    • einschichtiges kubisches Epithel: Drüsenausführungsgänge, Augenlinsenepithel, Sammelrohre der Niere, kleinere Gallengänge
    • einschichtiges Zylinderepithel: Magen, Dünn-, Dickdarm, Gallenblase, Uterus, Eileiter
  • mehrreihig
    • mehrreihiges Zylinderepithel: Flimmerepithel der Atemwege
    • Übergangsepithel: Harnwege- Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase, Anfangsteil der Harnröhre
  • mehrschichtig
    • mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel: Schleimhaut von Mundhöhle, Speiseröhre, Vagina
    • mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel: Oberhaut (Epidermis)

Defintion Gewebe

  • Verband von Zellen gleicher Art und Funktion

Die drei verschiedenen Drüsenarten + Bsp

  • Exokrine Drüsen (geben Sekret an eine innere oder äussere Oberfläche ab): Tränen-, Schweiss-, Milch-, Mundspeichel-, Talg-, Magen-, Brustdrüsen, Leber
  • Endokrine Drüsen (geben Hormone direkt in die Blutbahn ab): Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Hypophyse, Nebennieren...)
  • Gemischte Drüsen (geben einerseits Sekrete an eine Oberfläche ab, andererseits produzieren sie Hormone die direkt in die Blutbahn gelangen): Pankreas, Keimdrüsen (Eierstöcke, Hoden)

Funktion des Drüsenepithels

  • Bildung und Abgabe von Sekreten

Konsistenz der exokrinen Sekrete + Bsp.

  • Seröse Drüsen- dünnes, eiweiss- und enzymreiches Sekret, z.B. Speicheldrüsen, Tränendrüsen
  • Muköse Drüsen- zähflüssiges, schleimiges Sekret, z.B. Gaumendrüsen
  • Gemischte Drüsen- enthalten sowohl seröse als auch muköse Drüsenzellen, z.B. Speicheldrüsen des Mundbodens

Funktion des Binde- und Stützgewebes

  • Formgebung
  • Verbindungsstruktur zwischen den Geweben, Organen und Organsystemen
  • Halt/ Stützfunktion

Aufbau des Binde- und Stützgewebes

  • Bindegewebszellen
    • fixe Zellen- sind ortsgebunden, Fibrozyten, Fettzellen, Knochenzellen, Knorpelzellen etc.;
    • mobile (freie) Zellen- sind beweglich und können  wandern, gehören überwiegend zum Abwehrsystem, Makrophagen, Granulozyten, Plasmazellen
  • Interzellularsubstanz (Extrazellularsubstanz)
    • ungeformt- aus Grundsubstanz und interstitieller Flüssigkeit gebildet, Kitmasse unterschiedlicher Konsistenz;
    • geformte- besteht aus kollagenen, retikulären und elastischen Fasern

Fasertypen des Binde- und Stützgewebes

  • kollagene Fasern (kolla=Leim), die eine hohe Zugfestigkeit aufweisen
  • retikuläre Fasern (retikularis=netzartig), kommen seltener vor und sind feiner als kollagene Fasern
  • elastische Fasern, die eine hohe Elastizität aufweisen

Einteilung Binde- und Stützgewebe

  • Bindegewebe (embryonales, retikuläres, Fettgewebe, faseriges)
  • Knorpelgewebe (hyalines, elastisches, kollagenfaseriges)
  • Knochengewebe und Zahnzement
  • Zahnbein (Dentin)

Mesenchymales Bindegewebe

  • =embryonales Bindegewebe, kommt nur während der embryonalen Entwicklungsphase vor
  • ist das Muttergewebe, aus dem sich Binde- und Stützgewebe, wie z.B. die Muskulatur, entwickeln können

Retikuläres Bindegewebe

  • besteht aus verzweigten Retikulumzellen, bilden einen netzartigen Zellverband
  • flüssige Zwischenzellsubstanz mit retikulären Fasern, sowie roten und weissen Blutkörperchen
  • bildet das Grundgewebe des Knochenmarks und der anderen lymphatischen Organe (z.B.  Lymphknoten, Milz)

Aufbau, Funktion und Vorkommen des Fettgewebes

  • besteht aus Fettzellen, die von Fasern umgeben werden
  • das weisse Fett ist überall im Körper, macht 15-25% des Körpergewichts aus
  • das Fett wird im Inneren der Zelle als grosser Tropfen gespeichert
  • Unterscheidung in Bau- und Speicherfett
  • Baufett: dient als Polster- und Stützmaterial (z.B. in den  Augenhöhlen, der Fusssohle, den Handtellern und als Fettkaapsel der Niere), als druckelastsichen Polster umhüllt es aber auch Gefässe und Nerven mit dem Ziel,Kompressionen zu vermeiden
  • Speicherfett: dient hauptsächlich als Energiereserve und Wärmeschutz (Unterhautfett, grosses Netz der Bauchhöhle), es stellt rund 80% unseres Kaloriendepots

Aufbau, Funktion und Vorkommen des faserigen Bindegewebes

  • baut sich auf aus Fibrozyten (eigentliche Bindegewebszellen) mit viel faserhakliger Zwischenzellsubstanz
  • Unterscheidung in lockeres und straffes Bindegewebe
  • Lockeres Bindegewebe: besteht hauptsächlich aus kollagenen Fasern, aber auch elastische und retikuläre Fasern, weite Zwischenzellräume mit vielen freien Bindegewebszellen (Abwehrzellen), "Pack- und Hüllmaterial"- füllt Lücken aus, umhüllt Gefässe und Nerven und verbindet Organe locker und verschieblich miteinander
  • Straffes Bindegewebe: wesentlich mehr kollagene Fasern, dicht aneinander und geordnet, Ausrichtung erfolgt in Richtung der Zugbeanspruchung, gibt dem Gewebe seine mechanische Widerstandsfähigkeit, erscheint durch hohe Anzahl der Fasern glänzend weiss, z.B. Bänder, Sehnen, Faszien und Organkapseln

Aufbau und Funktion des Knorpelgewebes

  • gehört aufgrund seiner Festigkeit zum Stützgewebe
  • besteht aus rundlichen Chondrozyten (Knorpelzellen), sowie umliegender Zwischenzellsubstanz (hauptsächlich Wasser 80% mit eingelagerten Fasern)
  • ist gefäss- und nervenfrei
  • Ernährung erfolgt vom umgebenden Gewebe durch Diffusion über grosse Distanzen
  • Regenerationsfähigkeit sehr schlecht
  • findet man an mechanisch stark beanspruchten Stellen (Gelenkspalt) oder als formgebendes Gewebe (z.B. Ohrmuschel)
  • geschädigter Knoprel kann sich nicht erneuern= Arthrose

Die drei Knorpelarten und ihre Vorkommen

  • hyaliner Knorpel(hyalos-Glas): meisten verbreitete Art, glasig durchscheinendes Aussehen, enthält vor allem kollagene Fasern, Bsp.: Gelenkflächen, Rippen, Teile der Nase Kehlkopf, Spangen der Luftröhre und Bronchien, knorpelige Epiphysenfugen
  • elastsicher Knorpel: enthält vopr allem elastische Fasern für reversible Verformug, z.B.: Ohrmuschel, Kehlkopfdeckel
  • Faserknorpel: besteht aus dicht gepackten Kollagenfasern, machen die Zugstabilität dieses Knoprels aus, z.B.: Bandscheiben (Disci intervertebrales), Gelnkscheiben (Menisci), Schambeinfuge

Funktion des Knochengewebes

  • bildet in Form des Skeletts den wichtigsten Teil des passiven Bewegungsapparates
  • umschliesst schützend das Gehirn, Rückenmark und Sinnesorgane
  • Formgebeung
  • Kalzium- und Phosphatspeicher
  • beinhaltet das rote Knochenmark- Blutbildung
  • hohe Druck- und Zugfestigkeit

Die zwei Formen der Knochenentwicklung

  • direkte Verknöcherung (desmale Ossifikation), noch im Mutterleib
  • indirekte Verknöcherung (chondrale Ossifikation), zuerst Knorpel dann Weiterentwicklung zum Knochen

Zusammensetzung des Knochengewebes

 

  • besteht aus Knochenzellen und der Zwischenzellsubstanz mit organischen (Fasern) und anorganischen Bestandteilen (Salze)

Welche 3 verschiedenen Arten von Zellen gibt es im Knochengewebe?

  • Osteoblasten = knochenbildende Zellen, bauen Knochen auf
  • Osteozyten = Knochenzellen, welche aus Osteoblasten entstanden sind
  • Osteoklasten = Knochen abbauende Riesenzellen, bilden ein Enzym das den mineralisierten Knochen auflösen kann

Die charakteristische Eigenschaften des Muskelgewebes

  • Kontraktilität
  • Reizbarkeit

Histologische Muskeltypen und ihre charakteristischen Merkmale

  • Skelettmuskulatur= quergestreifte Muskulatur: willkürlich, arbeitet rasch, ist schnell ermüdbar,         histologisch: randständige Zellkerne, streifenform durch gleichmässige Anordnung von Aktin und Myosin
  • Glatte Muskulatur: unwillkürlich, arbeitet langsam und rhythmisch, nicht ermüdbar (z.B. Darmbewegungen), histologisch: spindelförmige Zellform, ungeordnet, keine Querstreifung
  • Herz-Muskulatur: eigenes Reizleitungssystem, unwillkürlich, arbeitet rasch, rhythmisch und unermüdlich, histologisch: Querstreifung, unregelmässig verzweigt, bilden Kontaktzonen = Glanzstreifen, erleichtern die Reizleitung

Welche histologischen Knochengewebstypen kann man unterscheiden

  • Geflechtknochen (Faserknochen): embryonal
  • Lamellenknochen (Schalenknochen): im Erwacshenenalter

Die beiden an der Muskelkontraktion beteiligten Eiweisse und deren Aufbau

  • Myosin: -besteht aus Myosinmolekülen: besitzt einen Schaft, einen Hals und einen Kopf, die Schäfte sind chemisch fest aneinander gebunden und bilden das eigentliche Filament, aus dem die Myosinköpfchen seiltich herausragen
  • Aktin: -ist aus zwei umeinander gewundenen, perlschnurartig aussehenden Kettenvon kugeligen Aktinmolekülen aufgebaut

Hilfsstoffe für die Muskelkontraktion

  • ATP (Adenosintriphosphat) als Energielieferant
  • Calcium-Ionen, um die Kontraktion in Gang zu bringen
  • Magnesium-Ionen für die Aktivierung von ATP

Energiebereitstsellung des Muskels

  • kurfristig:
    • Kreatinphosphat (für 15sek)
  • langfristig:
    • Glukose
    • Fettsäuren, Aminosäuren
    • In Skelettmuskeln und Leber ist Glykogen gespeichert, wird bei  Bedarf in Glukose gespalten
  • Im aeroben Stoffwechsel wird Glukose vollständig verstoffwechsel - grosser ATP Gewinn
  • Im anaeroben Stoffwechsel wird Glukose mit wenig Energiegewinn zu Lactat verstoffwechselt (u.a. Muskelkater)

Ablauf der Muskelkontraktion

  • Ruhezustand: Myosin ist nicht an Aktin gebunden
  • ATP trifft ein
  • Calciumionen aus dem endoplasmatischen Retikulum werden freigesetzt, Muskelkontraktion wird ausgelöst
  • Myosin bindet sich an Aktin
  • ATP wird durch Mg zu ADP + P gespalten
  • Spaltung liefert Energie für das Abknicken des Myosinkopfes - Aktin gleitet an Myosin vorbei
  • Für das Lösen braucht es wieder ATP

Die prinzipielle Funktion des Nervengewebes nennen

  • Reizaufnahme
  • Reizleitung
  • Reizverarbeitung
  • Reizbeantwortung

Die zwei Zelltypen nennen, die das Nervengewebe aufbauen

  • Nervenzellen
  • Gliazellen

Der grundsätzliche Aufbau einer Nervenzelle

  • Dendrit
  • Axon
  • Zellkern
  • Synapsen

Erregungsübertragung an den Synapsen in den Grundzügen beschreiben

  • elektrische Erregung erreicht Synapse
  • Freisetzung chemische Botenstoffe (Neurotransmitter)
  • durchqueren den Synaptischen Spalt
  • Lösen an der Membran des Erfolgsorgans wiederum einen elektrischen Impuls aus

 

Definition Neurotransmitter und seine Funtkion

  • chemischer Botenstoff
  • überwinden den synaptischen Spalt und lösen an der Membran des Erfolgsorgans wieder einen elektrischen Impuls aus

4 Beispiele von Neurotransmittern aufzählen

  1. Adrenalin
  2. Noradrenalin
  3. Dopamin
  4. Serotonin

Den Begriff motorische Endplatte erläutern

  • Synapsen zwischen Nervensystem und Skelettmuskulatur

Die Funktion der Gliazellen und Beispiele für Gliazellen nennen

  • Stütz und Hüllzellen des Bindegewebs
  • Aufgaben: Isolation, Stützfunktion, Stoffaustausch, Narbenbildung

1. Gliazellen des ZNS:

Astrozyten

  • grössten Gliazellen
  • kontrollieren Stoffaustausch zwischen Blutkapillaren und Nervenzellen (Blut/Hirn-Schranke)
  • Bilden bei Nervenzelluntergang Glianarbe

Oligodendrozyten

  • Bilden die Markscheiden um Axone

2. Gliazellen des PNS

Schwann-Zellen

  • Bilden die Hüllen (Markscheiden) der peripheren Nerven