Grundlagenfächer Psychologie M1
Differentielle Psychologie und psychologische Diagnostik
Differentielle Psychologie und psychologische Diagnostik
Fichier Détails
Cartes-fiches | 27 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 09.08.2014 / 09.01.2024 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/grundlagenfaecher_psychologie_m13
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Intégrer |
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Unterschiede zwischen einzelnen Personen oder Gruppen von Personen auf bestimmten Dimensionen bzw. Merkmalen zu identifizieren, mit welchen Merkmalen diese assoziiert sind und welche Konsequenzen in der Zukunft mit welchen Persönlichkeitsmerkmalen vorhergesagt werden können.
Die Persönlichkeitspsychologie im engeren Sinn untersucht die einzigartige Organisation von psychischen Merkmalen innerhalb einer Person.
im Alltag:
der Begriff wird evaluativ verwendet. Meist positiv, im Sinne einer Auszeichnung ("Er hat Persönlichkeit")
Psychologie:
Verwendung des Begriffs deskriptiv. Es gibt nicht mehr oder weniger Persönlichkeit.
nach Herrmann (und lt. meinen Vorrednerinnen):
einzigartiges, relativ stabiles und den Zeitablauf überdauerndes Verhaltenskorrelat.
nach Pervin:
komplexe Organisation von Kognitionen, Emotionen und Verhalten, die dem Leben Richtung und Zusammenhang geben.
Sie spiegelt "nature" (genetische Anlage) und "nurture" ( Umwelt/Erfahrung) wider. Sie schließt Auswirkungen der Vergangenheit und Konstruktionen der Gegenwart und Zukunft mit ein.
Variationsforschung Untersucht wird ein Merkmal an vielen Individuen.
Korrelationsforschung Untersucht werden mehrere Merkmale an vielen Individuen.
Psychographie Untersucht wird ein Individuum auf viele Merkmale
Komparationsforschung Untersucht werden mehrere Individuen auf viele Merkmale.
Eigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale
relativ breite und zeitlich stabile Dispositionen zu bestimmten Verhaltensweisen, die konsistent in verschiedenen Situationen auftreten
Neurotizismus, Extroversion, Offenheit für Neues, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit
OCEAN Openness, conscientiousness, extraversion, agreeableness, neuroticism
Auf dem lexikalischem Ansatz, der auf der "Weisheit der Sprache" und der Sedimentationshypothese basiert.
Jeder der 5 Faktoren der New Big 5 beinhaltet 6 Facetten/Subfaktoren, zB. umfasst der Faktor "Extraversion" die 6 Facetten/Subfaktor Durchsetzungsfähigkeit, Aktivität, Geselligkeit, Erlebnishunger, Frohsinn, Herzlichkeit; der Faktor "Neurotizismus" die 6 Facetten Ängstlichkeit, Depressivität, Reizbarkeit, Impulsivität, soziale Befangenheit, Verlezlichkeit.
Je Subfaktor/Facette gibt es nochmal 8 Items, so dass der NEO-PI-R aus insgesamt 5x6x8 = 240 Items besteht, und jeder Faktor 48 Items beinhaltet.
Reichen tatsächlich fünf Dimensionen für eine grundlegende Beschreibung der Persönlichkeit aus?
Fehlende intraindividuelle Organisation (Bemängelung des Zusammenwirkens der Big Five)
Die fünf Dimensionen liefern nur eine "Psychologie des Fremden" (erste Einschätzung von bisher unbekannten Personen)
Catell: Persönlichkeit erlaubt eine Vorhersage darüber, was eine Person in einer bestimmten Situation tun wird.
Bereich der Fähigkeiten und Kompetenzen -> Kreativität, Stressbewältigung
emotional-kognitiver Bereich -> Ängstlichkeit, Selbstwirksamkeit
sozialer Bereich -> Prosoziales Verhalten, Aggressivität
- explikative Konstrukte: genetische und biogische Bedingungen sowie Umwelteinflüsse
- wirken potentiell zusammen
- bei der Persönlichkeitserklärung: Untersuchung der Bedingungen für die Unterschiede zwischen Individuen in ganz verschiedenen Bereichen
Proaktive Interaktionen, Raktive Interaktionen und Evokative Interaktionen
Psychoanalytisches Paradigma betonen die Bedeutung von Erfahrungen in der frühen Kindheit sowie unbewusster Bedingungen für die Persönlichkeitsentwicklung.
Eigenschaftsbezogene biologische Ansätze zielen darauf ab, überdauernde Merkmale zu identifizieren, mit denen man Unterschiede zwischen Personen beschreiben und erklären kann.
Phänomenologische Ansätze gehen davon aus, dass das Verhalten eines Individuums nur verstanden werden kann, wenn man seine subjektiven Wahrnehmungen und Interpretationen kennt.
Verhaltensbezogene Ansätze Analyse des offen sichtbaren und beobachtbaren Verhaltens durch eine objektive Beschreibung und die deutliche Betonung situativer Einflüsse auf das Verhalten
Sozial-kognitive Ansätze legen den Fokus auf Prozesse der Informationsverarbeitung (kognitive Prozesse) und des Lernens im zwischenmenschlichen Bereich (soziales Lernen) unter expliziter Beachtung von Emotionen.
Biographisch-narrative Ansätze Repräsentatives Beispiel ist der Ansatz der „Psychologischen Biografik“ von Thomae, die möglichst genaue und wertneutrale Untersuchung „des Individuums und seine Welt“.
New Big 5
Mc Adams und Pals definieren Persönlichkeit als die individuelle und einzigartige Variation der genetisch bedingten, menschlichen Natur, die sich in einem entwickelnden Muster von Eigenschaften, charakteristischen Adaptationen und integrierenden Lebenserzählungen herausformt und in komplexer und unterschiedlicher Weise von der Kultur beeinflusst wird.
Evolution und menschliche Natur
Eigenschaften
Charakteristische Adaptionen
Lebenserzählungen
Kultur
1. Die gezielte und regelgeleitete Sammlung & Verarbeitung von Daten, die für die Bearbeitung von psychologischen Fragestellungen relevant sind mit Hilfe spezieller diagnostischer Verfahren.
2. Beschreibung, klassifikation, Vorhersage und Evaluation von Unterschieden zwischen und innerhalb von Personen.
3. Bereitet praxisrelevante Entscheidungen (z.B. für Interventionsprogramme, Maßnahmenvorschläge) nach wissenschaftlichen Kriterien und ethischen Standards vor.
4. Ein Prozess, der mehrere Phasen umfasst: Klärung der Fragestellung, Auswahl von Verfahren, Anwendung, Auswertung, Interpretation, Gutachtenerstellung, Interventions- bzw. Massnahmenvorschlag
Schon allein die Selbstbeobachtung ist reaktiv und führt zu Verbessereung.
Selektionsdiagnostik und Modifikationsdiagnostik
Personenselektion: Es sollen geeignete Kandidaten/innen ermittelt werden, die bestimmten Anforderungen genügen (z.B. Arbeitsplatz, Schulart, Studienfach).
-> Die Anforderungen sind fixiert, die Personen variabel.
Bedingungsselektion: Für Personen mit einem bestimmten als stabil angenommenen Fähigkeits- und Merkmalsprofil, sollen geeignete Bedingungen ausgewählt werden, die zum jeweils persönlichen Profil passen (z.B. Empfehlungen für bestimmte Berufe oder geeignete Arbeitsplätze).
-> Die Person/Persönlichkeitsmerkmale sind fixiert, die Bedingungen variabel.
Verhaltensmodifikation:
Welche Erlebens- und Verhaltensmuster einer Person sollen verändert werden?
Bedingungsmodifikation:
Welche externen Bedingungen müssen verändert werden, damit ein Problemverhalten verändert werden kann?
Statusdiagnostik vs Prozessdiagnostik
Normorientierung vs. Kriteriumsdiagnostik
Testen vs Inventarisieren
Diagnostik als Messung vs. Diagnostik als Information für oder über Behandlung
Leistungstests, Psychometrische Persönlichkeitstests und Persönlichkeitsentfaltungsverfahren
- Speed Test
- vorgebende Zeitbegrenzung
- Schwierigkeit der Aufgaben sind gleichbleibend und eher niedrig
- Power-Test
- keine oder großzügige Zeitbegrenzung
- steigende Schwierigkeit bei den Aufgaben
- Ziel: intellektuelle Niveau der VP erfassen
- wird auch Niveautest genannt
- Bsp.: Intelligenztest
1. Fragestellung
2. Übersetzung & Differenzierung
3. Generierung von Hypothesen
4. Operationalisierung, Untersuchungsplanung und -durchführung
5. Auswertung & Interpretation
6. Beantwortung der Fragestellung bzw. erneute Hypotehsengenerierung & Datensammlung
Die klinische Urteilsbildung stützt sich auf intuitive, auf klinischem Erfahrungswissen basierende Informationsverarbeitung. Die erhobenen Daten werden auf der Basis klinischer Erfahrungen intuitiv zusammengefasst.
Bei der statistischen Urteilsbildung erfolgt eine Kombination & Gewichtung der Vorhersagevariablen anhand statistischer Beziehungen, die vorher empirisch ermittelt wurden.
1. Biographische und Aktuardaten
2. Verhaltensspuren
3. Verhaltensbeobachtung
4. Verhaltensbeurteilung
5. Mimik (FACS)
6. Interview
7. Fragebogen
8. Projektive Tests
9. Psychophysiologische Variablen
10. objektive Tests (Leistungstests, Persönlichkeitstests)