Grundlagen Statistik für Sozialwissenschaftler

Grundbegriffe der Statistik, Definitionen, Formeln Quellen: Keine Panik vor Statistik Statistische Methodenfür Psychologen Bd. I + II

Grundbegriffe der Statistik, Definitionen, Formeln Quellen: Keine Panik vor Statistik Statistische Methodenfür Psychologen Bd. I + II

Andrea Paul

Andrea Paul

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 12.03.2013 / 22.05.2021
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Wie ist der Modalwert definiert? Welches Skalenniveau setzt die Anwendung des Modalwertes voraus?

Der Modalwert oder Modus ist die Merkmals-ausprägung, die am häufigsten vorkommt. Die An- wendung des Modalwertes setzt Variablen auf Nominal-skalenniveau voraus.

Wie ist der Median definiert? Welches Skalenniveau setzt die Anwendung des Medians voraus?

Der Median ist der Wert, für den gilt, dass mindestens 50 % der Daten kleiner oder gleich dem Wert sind und mindestens 50 % der Daten größer oder gleich sind. Die Anwendung des Medians setzt ordinalskalierte Daten voraus

Was ist der Unterschied zwischen einem Histogramm und einem Säulendiagramm?

Das Histogramm unterscheidet sich vom Säulendiagramm dadurch, dass bei ihm die Breite der Säulen sinnvoll interpretierbar ist, da die Säulen auf dem Zahlenstrahl angeordnet sind und der Abstand zwischen zwei Zahlen bei metrischen Variablen bedeutsam ist. Dies hat zur Folge, dass auch die Fläche des Histogramms sinnvoll interpretierbar ist.

Wie funktioniert eine z-Standardisierung? Zu welchem Zweck führt man eine z-Standardisierung durch?

Eine z-Standardisierung bietet einen Referenzrahmen, um Einzelwerte sinnvoll interpretieren und mit anderen Einzelwerten vergleichen zu können. Standardwerte (oder z-Werte) sind als Standardabweichungen vom Mittelwert zu interpretieren. Man erhält sie, indem man die zentrierten Werte durch die Standardabweichung der Verteilung teilt.

Erläutere die Begriffe »Explanans« und »Explanandum«. Setze die beiden Begriffe in Bezug zum Begriffspaar »unabhängige Variable« und »abhängige Variable«.

lat: erklären Als Explanans wird dasjenige Konstrukt bezeichnet, das ein anderes Konstrukt erklärt. Dieses zu erklärende Konstrukt nennt man Explanandum. Das Explanans ist die unabhängige Variable, das Explanandum die abhängige Variable.

Was versteht man unter einer Moderatorvariablen?

Als Moderator bezeichnet man eine Variable, von deren Ausprägung der Zusammenhang zwischen zwei anderen Variablen oder der Effekt einer unabhängigen Variablen auf eine abhängige Variable abhängt

Erläutere das Begriffspaar »manifeste Variable« und »latente Variable«!

Manifeste Variable sind solche, deren Ausprägungen man durch Beobachtung oder Messung feststellen kann. Beispielsweise ist die Anzahl von Aufgaben, die Personen in einem Intelligenztest lösen, eine manifeste Variable. Latente Variable können nicht beobachtet, sondern nur aus beobachteten Variablen erschlossen werden. Beispielsweise kann man die Intelligenz einer Person nicht direkt beobachten, sondern nur aus beobachtbaren Größen wie der Anzahl von gelösten Aufgaben erschließen.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit man aus der Kovariation zweier Variablen X und Y den Schluss ziehen kann, die Variable X habe Y kausal beeinflusst?

Um eine Variable X, die mit einer Variable Y korreliert, als deren Ursache bezeichnen zu dürfen, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein. Erstens muss die Variable X der Variablen Y zeitlich vorausgehen. X muss also existiert haben, bevor Y eintritt. Zweitens darf der Zusammenhang zwischen X und Y nicht mit Dritt-variablen erklärbar sein, die sowohl X als auch Y beeinflussen. Beispielsweise kann es sich bei dem Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Spielens gewalthaltiger Computerspielen (X) und Aggressivität (Y) nur dann um einen kausalen Effekt von X auf Y handeln, wenn sich die Aggressivität erst nach dem Spielen gewalthaltiger Computerspiele einstellt. Außer- dem muss ausgeschlossen werden können, dass Dritt-variablen wie das Geschlecht oder das Alter den Zusammenhang zwischen X und Y erklären.

Erläutere den Begriff "Externe Validität"!

Unter externer Validität versteht man die Verallgemeinerbarkeit von Untersuchungsbefunden, die unter bestimmten Bedingungen gewonnen wurde, auf andere Bedingungen. Eine Untersuchung wird als extern valide bezeichnet, wenn die Erkenntnisse und Schlussfolgerungen, die aus ihr gezogen wurden, auf andere Orte (außerhalb des Labors), auf andere Personen (als die, die im Experiment untersucht wurden), auf andere Situationen (als die, die im Experiment hergestellt wurden) und auf andere Zeitpunkte (in der Vergangenheit und Zukunft) übertragen werden können. Beispielsweise wären Befunde zum Einfluss der Gewährung von Selbständigkeit auf die Leistungsmotivation von Schulkindern dann extern valide, wenn die Effekte, die im Rahmen einer experimentellen Unterrichtsstunde beobachtet wurden, sich auch im Unterricht unter natürlichen Bedingungen, bei anderen Kindern und anderen Lehrkräften ergeben würden.

Quasi-Experimente

Was ist richtig?

Wann kann man sagen, dass die externe Validität einer experimentellen Untersuchung hoch ist?

Kreuze von den folgenden Fällen diejenigen an, in denen es sich um ein quasi-experimen-telles Design handelt.

Was ist der Unterschied zwischen reaktiven und nicht-reaktiven Erhebungsmethoden?

Reaktive Methoden provozieren ein Verhalten der Versuchsperson. Die Versuchsperson weiß, dass ihr Verhalten registriert und ausgewertet wird. Auswertungsregel und Auswertungszweck sind ihr jedoch nicht unbedingt bekannt. Typische reaktive Verfahren sind Fragebogen, psychologische Tests und Experimente, in denen die Versuchspersonen in wohl definierte Situationen gebracht werden, um ihr Verhalten zu registrieren. Bei nicht reaktiven Verfahren wird Verhalten registriert, das eine Person unaufgefordert zeigt. Die Person weiß nicht, dass ihr Verhalten aufgezeichnet wird. Beispielsweise könnte eine Lehrkraft Schulkinder auf dem Pausenhof beobachten und auszählen, wie häufig ein bestimmtes Kind andere herumkommandiert.

Was ist der Unterschied zwischen transparenten und intransparenten Erhebungsmethoden?

Bei transparenten Verfahren weiß die Versuchsperson, zu welchem Zweck ihr Verhalten aufgezeichnet wird. Die Klassenarbeit ist ein typisches Beispiel. Die Schülerinnen und Schüler wissen, dass ihr Wissen überprüft werden soll. Bei intransparenten Verfahren weiß die Person nicht, welcher Zweck mit einer bestimmten Erhebung verbunden ist. Sie weiß nicht, welche Schlüsse aus ihrem Verhalten gezogen werden. Beispiele für intransparente Erhebungsmethoden sind projektive Verfahren und psychophysiologische Maße wie kortikale Erregungsprofile, die man z.B. mit dem Elektroenzephalogramm oder mit bildgebenden Verfahren wie der funktionellen Magnetresonanz-tomographie messen kann.

Nenne Vor- und Nachteile der Fragebogenmethode!

Vorteile: Ökonomie, Objektivität, Vergleichbarkeit der gewonnenen Informationen

Nachteile: geringe Flexibilität und leichte Verfälschbarkeit

 

Welche Messlogik liegt projektiven Verfahren zugrunde?

geht auf Sigmund Freuds Abwehrmechanismus der Projektion zurück Es wird angenommen, dass sich die Testperson unwillkürlich und unbewusst in die Lage einer der abgebildeten Personen versetzt und die Situation so deutet, als wäre sie diese Person. So hat sie keine Angst vor Ablehnung, selbst wenn sie unerwünschte Motive und Verhaltensweisen äußert und die Ausagen sind weniger verfälscht.

Unter welchen drei Bedingungen erfüllt eine Aussage die Kriterien einer wissenschaftlichen Hypothese?

1. sie muss falsch sein können, also in einer empirischen Untersuchung widerlegt (falsifiziert) werden können.

2. sie muss eine gewisse Allgemeingültigkeit beanspruchen, also über den Einzelfall hinaus gehen.

3. sie muss begründet sein.

Worum geht es in der Deskriptivstatistik (beschreibende)?

Die Aufgabe der Deskriptivstatistik besteht in der beschreibenden Analyse eines Datensatzes. Dazu gehören beispielsweise die Berechnung der zentralen Tendenz und der Streuung eines Merkmals und ihrer Korrelation mit einem anderen Merkmal.

Worum geht es in der Inferenzstatistik (schließende)?

Die Aufgabe der Inferenzstatistik besteht darin zu prüfen, ob die Kennwerte, die zur Beschreibung eines Datensatzes aus einer Stichprobe bestimmt wurden, auf die Grundgesamtheit (Population) übertragen werden dürfen, aus der die Stichprobe stammt. Es geht also darum, wie zuverlässig Befunde sind, die man an einer Stichprobe gewonnen hat und wie wahrscheinlich es ist, dass Verallgemeinerungen auf die Population richtig oder falsch sind.

Was ist die Nullhypothese?

Die Nullhypothese Ho nimmt an, dass kein Effekt oder kein Zusammenhang besteht.

Sie beinhaltet eine bisher als akzeptiert geltende Aussage über den Zustand eines Parameters einer Grundgesamtheit.

Was ist die Alternativhypothese?

Die Alternativhypothese H1 beinhaltet die eigentliche Forschungshypothese. Sie formuliert das, was gezeigt werden soll.

Null- und Alternativhypothese schließen sich gegenseitig aus.

Nenne einige Störvariablen!

- Experimenteller Dropout

- Testeffekte (Einflüsse von Vortests etc.)

- Veränderung der Hilfsmittel/Settings (Computer, Tageszeit, Versuchsleiter- Effekte...)

- Reaktive Effekte in der Untersuchung (Placebo)

 

Wie kann man Störvariablen kontrollieren?

- Standardisieren

- Versuchsleiter-Training

- Instruktionen einfach halten

- Randomisierung (Vpn werden zufällig der Experimentalgruppe und der Kontrollgruppe zugeteilt)

- Parallelisierung ("Matchen": Vpn mit ähnlichen Ausprägungen werden jeweils der EG und der KG zugeteilt)

 

Was ist das Repräsentationsproblem?

Betrifft die Frage, ob ein Merkmal überhaupt messbar ist.

Gibt es eine numerische Relation zum empirischen Relativ im Sinne einer homomorphen Abbildung?

Oder: Können bestimmte Objektmerkmale so gemessen werden, dass die verschiedenen Messwerte die Relationen zwischen den Merkmalsausprägungen der Objekte genau widerspiegeln?

 

Was ist das Eindeutigkeitsproblem?

Betrifft die Zulässigkeit mathematischer Transformationen.

Welche Transformationen der Messwerte sind möglich, ohne dass die in ihnen enthaltene Information verloren geht?

 

Was ist das Bedeutsamkeitsproblem?

Betrifft die Frage, welche mathematischen Operationen zu eindeutig sinnvollen Aussagen führen.

Welche mathematischen Operationen in der statistischen Auswertung der Messwerte führen zu empirisch sinnvollen Aussagen?

 

Definiere Messen!

"Messen besteht in der Zuordnung von Zahlen zu den Merkmalsausprägungen von Objekten, wobei den mathematischen Beziehungen zwischen den Zahlen analoge empirische Beziehungen zwischen den Objekten entsprechen."