Grundbegriffe Soziologie

Grundbegriffe Soziologie, Fragen, Albrecht

Grundbegriffe Soziologie, Fragen, Albrecht


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Flashcards 96
Language Deutsch
Category Social
Level University
Created / Updated 25.07.2015 / 25.04.2022
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Bestimmen Sie durch ein Wortbeispiel folgende Bedeutungsebenen des Begriffes „Gesellschaft“.

(Anthropologischer-, politisch-juristischer-, partikularer und soziologisch universaler Begriff)

Anthropologischer Begriff: Der Mensch lebt in Gesellschaft

Politisch-juristischer Begriff: societas civil, bürgerliche Gesellschaft

Partikularer Begriff: Ich gehe heute Abend in eine Gesellschaft

Soziologisch universaler Begriff: die deutsche Gesellschaft, Weltgesellschaft

     

    Unter Gesellschaft verstehen wir alle Geschehnisse, Prozesse und Strukturen insofern sie in Zusammenhang von zeitlicher Kontinuität bilden, der direkt oder indirekt auf wechselseitigen, prinzipiell verstehbaren sozialen Handlungen beruht.

       

       

      Der Fußballverein FC W. Zerstreitet sich. Ein Teil der Mitglieder tritt aus und gründet den neuen Verein Harmonia W.

       

      → Segmentäre Differenzierung

      Eine Firma expandiert durch Zukauf eines Konkurrenten und führt eine neue Ebene im mittleren Management ein

      → Stratifikatorische Differenzierung

      → Funktionale Differenzierung

      Charakterisieren Sie anhand der folgenden Merkmale eine segmentäre Gesellschaft:

      Größe;Raum;Gruppe;Status;Rollen;Differenzierung;Herrschaft;Kultur

      A) Größe: ca. 60-5000

      B) Raum: gemeinsame Lokalität

      C) Gruppe: Primärgruppe

      D) Status: Netzwerk von Loyalitäten nach Verwandschaft

      E) Rollen: personale Rollen

      F) Differenzierung: Alter, Geschlecht

      G) Herrschaft: Seniorität, Qualität

      H) Kultur: Verinnerlichte Normen, keine Objektivationen

        stratifizierte Gesellschaft:

        Größe;Raum;Gruppe;Status;Rollen;Differenzierung;Herrschaft;Kultur

        A) Größe: >5000

        B) Raum: Zentrum/Peripherie

        C) Gruppe: sozialer Raum jenseits der Primärgruppe

        D) Status: Konzentrische Ordnung um die Herrschaft

        E) Rollen: abgestuftes Rollensystem, dient Repräsentation, nicht Reproduktion

        F) Differenzierung: Schichtung

        G) Herrschaft: steile Hierarchie

          H) Kultur: Ausbildung von Objektivationen (Schrift, Insignien, Symbole)

          funktional differenzierte Gesellschaft:

          Größe;Raum;Gruppe;Status;Rollen;Differenzierung;Herrschaft;Kultur

          A) Größe: einige Millionen

          B) Raum: Vernetzung, Infrastruktur

          C) Gruppe: Entmachtung Primärgruppen durch Institutionen, freie Assoziation

          D) Status: Zuschreibung durch Leistung

          E) Rollen: funktionsspezifisch

          F) Differenzierung: funktional

          G) Herrschaft: Verwaltungsapparat

            H) Kultur: Verlust der repräsentativen Funktion, eigenes Subsystem

            soziale Gruppe

            Eine soziale Gruppe entsteht wenn mehrere Menschen in sozialen Beziehungen von einer gewissen Dauer stehen und dabei ein WIR-Bewusstsein entwickeln.

            Eine statistische Gruppe ist:

            → eine Gruppe von Merkmalsträgern

              Ist eine statistische Gruppe auch eine soziale Gruppe?

              → hängt von Bedingungen ab

                Eine Gemeinschaft im Sinne Ferdinand Tönnies ist:

                → eine Familie

                  Nennen Sie die zwei Bestimmungsgründe des Handelns nach Max Weber, die zur Vergemeinschaftung führen.

                  1. traditionelles Handeln
                  2. affektuelles Handeln

                  Nennen Sie die zwei Bestimmungsgründe des Handelns nach Max Weber, die zur Vergesellschaftung führen.

                   

                  1. zweckrationales Handeln
                  2. wertrationales Handeln

                  Eine Patchworkfamilie ist nach Charles H. Cooley eine:

                  → primäre Gruppe

                    Eine Schulklasse ist nach Charles H. Cooley eine:

                    → sekundäre Gruppe

                    In der Industriesoziologie unterscheidet man formelle von informellen Gruppen. Skizzieren Sie den Unterschied stichwortartig an zwei Beispielen aus der Schule.

                    1. Formelle Gruppe: eine Betriebsabteilung, die in der Organisationsstruktur enthalten ist ( Lehrerkollegium, Schulklasse)
                    2. Informellen Gruppe: eine Gruppe von Freunden innerhalb der Betriebsabteilung (Clique innerhalb der Schulklasse)

                     

                    Nennen Sie eine Gruppe, die Max Weber als sekundäre Gemeinschaft bezeichnen würde:

                     

                    → Nation

                    Eine Freundschaftsclique ist in der Regel eine:

                     

                    → sekundäre Gruppe

                    → informelle Gruppe

                    → Gemeinschaft

                    Eine Staatsnation ist eine:

                    → sekundäre Gruppe

                    → formelle Gruppe

                    → Gesellschaft

                    Ein Sportverein ist eine:

                    → sekundäre Gruppe

                    → formelle Gruppe

                    → Gesellschaft

                    Eine Familie ist eine:

                    → primäre Gruppe

                    → formelle Gruppe

                    → Gemeinschaft

                    Was ist ein menschliches Verhalten (einerlei ob äußeres oder inneres Tun, Unterlassen oder Dulden), wenn und insofern als der oder die Handelnden mit ihm einen subjektiven Sinn verbinden?

                    → Handeln

                    Was ist ein Handeln, welches seinem von dem oder den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran seinem in seinem Ablauf orientiert ist?

                     

                    → soziales Handeln

                    Eine Lehrerin überlegt am Abend, mit welchen Aufgaben sie ihre Schüler am nächsten Tag plagen könnte, weil sie sich für alle Unverschämtheiten und Streiche rächen möchte.

                     

                    → soziales Handeln

                     

                    Interaktion

                    Interaktion ist ein wechselseitiges soziales Handeln von zwei oder mehr Personen, wobei jeder der Partner sich in seinem Handeln daran orientiert, dass der andere sich in seinem Handeln auf das vergangene, gegenwärtige oder zukünftige Handeln des ersteren bezieht.

                     

                    Nennen Sie die vier Bestimmungsgründe sozialen Handelns nach Max Weber:

                     

                    1. Zweckrational
                    2. Traditional
                    3. Affektuell
                    4. Wertrational

                    Erläutern Sie die vier Bestimmungsgründe sozialen Handelns an je einem Beispiel ihrer Wahl.

                    1. Zweckrational: Ich möchte eine Klausur gut bestehen und suche mir für diesen Zweck alle Mittel, die nach rationalem Kalkül Erfolg versprechen (regelmäßiges Besuchen der Vorlesung, Gemeinsames Lernen, Lernzettel,...)
                    2. Affektuell: Weil mir bei der Klausur die richtige Antwort nicht einfällt, zerknülle ich ein Papier, um meine Wut auf die blöden Multiple Choice Fragen abzureagieren.
                    3. Traditional: Ich bin es gewohnt, vor der Klausur/Bunji-Jumping oder anderen unkalkulierbaren Ereignissen zu beten.
                    4. Wertrational: Ich möchte die Klausur gut bestehen, verzichte aber aus moralischen Gründen und aus Fairness gegenüber der anderen auf den Einsatz unerlaubter Mittel (Spickzettel, Handy auf dem Klo,...)

                     

                    Institution

                    Eine Institution ist eine Sinneinheit von habitualisierten Formen des Handelns und der sozialen Interaktion, deren Sinn und Rechtfertigung der jeweiligen Kultur entstammen und deren dauerhafte Beachtung die umgebende Gesellschaft sichert.

                    Wie heißen die 4 Elemente, deren Einheit eine Institution ausmacht?

                    1. Leitidee
                    2. Materieller Apparat
                    3. Umgangsregeln
                    4. Personalbestand

                    Nennen Sie sechs Funktionen von Institutionen für das Handeln:

                    1. Regelmäßigkeit
                    2. Entlastung
                    3. Verhaltenstabilisierung
                    4. Typisierte Handlung als Instinktersatz
                    5. Vorhersagbarkeit
                    6. Gleichartigkeit

                    Benennen Sie vier Merkmale von Organisationen:

                    1. Zweckorientierung
                    2. Rationale Kontrolle der Vorgänge und Optimierungsinstrumente
                    3. Koordinierung der Mitgliedsaktivitäten und Mitteleinsätze auf gemeinsame Ziele
                    4. Allgemeinverbindliche Struktur und Ordnung

                    Was ist eine Form sozialen Handelns, das darauf zielt, überlieferte Normen, Signalinhalte, Einstellungen, Gefühle und Handlungen aufrechtzuerhalten?

                    → Kontrolle

                    Benennen Sie drei Formen sozialer Kontrolle:

                    1. Ausschluss
                    2. Vorbeugung
                    3. Reintegration

                    Was ist sozialer Einfluss, der dadurch entsteht, dass Personen, Gruppen oder Institutionen von anderen Personen in irgendeiner Hinsicht eine Überlegenheit zugesprochen wird und diese auch Anerkennung findet?

                    → Autorität

                    Wie nennt Max Weber die Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, egal worauf diese Chance beruht?

                    → Macht

                    Wie nennt Max Weber die Chance, für einen Befehl bestimmten Inhalts bei einer angebbaren Vielheit an Personen Gehorsam zu finden?

                    → Herrschaft

                    Legitimität:

                    ist der Glaube an die Rechtmäßigkeit von Herrschaft

                    Legalität:

                    ist die Übereinstimmung von Herrschaft mit gesatztem Recht

                    Wie heißen die drei Typen der legitimen Herrschaft nach Max Weber?

                    → legale Herrschaft

                    → traditionale Herrschaft

                    → charismatische Herrschaft

                    Was ist die Legitimationsbasis legaler Herrschaft?

                    → eine Satzung

                    Was ist ein typischer Herrscher in traditionaler Herrschaft?

                    → König, Patriarch