GPM - Mögliche Prüfungsfragen 2015
Sammlung möglicher GPM-Prüfungsfragen, die laufend ergänzt wird.
Sammlung möglicher GPM-Prüfungsfragen, die laufend ergänzt wird.
Kartei Details
Karten | 38 |
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Lernende | 11 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 24.11.2014 / 09.08.2021 |
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1.00a Projekte, PM, Prozesse
Was ist ein Projekt, welche Eigenschaften hat es?
Ein Projekt ist ein Vorhaben, das i.W. durch Einmaligkeit der Bedingungen in Ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist mit
- Zielvorgabe
- Eingrenzung (zeitlich, finanziell, personell)
- Abgrenzung gegenüber anderen Vorhaben
- projektspezifischer Organisation
1.00a Projekte, PM, Prozesse
Wie grenzt man ein Projekt von Routine ab?
Im Gegensatz zum Projekt ist die Routine i.d.R.
- zeitlich unbefristet
- wird innerhalb der Linienorganisation erbracht
1.00a Projekte, PM, Prozesse
Was ist eine organisationsindividuelle Projektdefinition?
Unternehmen legt selbst fest
- Definition und
- Kriterien für ein Projekt
1.00a Projekte, PM, Prozesse
In welchem Sinn kann man den Begriff Management auslegen ("PM-Arten")?
- institutionelles (P)M: Beschreibung der Personen bzw. Gruppen die Managementaufgaben
wahrnehmen und/oder dafür zuständig sind
- funktionales (P)M: Beschreibung spezieller Prozesse und Aufgaben, Methoden und Tools zur
Umsetzung der Managementaufgaben
1.00a Projekte, PM, Prozesse
Was versteht man unter Projektmanagement?
Die Gesamtheit von
- Führungsaufgaben,
- organisation
- techniken und
- mitteln
zur Abwicklung eines Projekts
1.00a Projekte, PM, Prozesse
Durch welche Projektarten können Projekte klassifiziert/kategorisiert werden?
- Dimension: Projektauftaggeber / Leitfrage: Stellung Auftraggeber?
- intern
- extern
- Dimension: Projektinhalt / Leitfrage: Was ist Gegenstand?
- Investition
- Organisation
- Forschung & Entwicklung (F&E)
- Dimension: Projektorganisation / Leitfrage: Befugnisse des PL?
- Einflussorganisation
- Matrixorganisation
- autonomes Projekt
oder auch nach
- Business Value / Welchen Beitrag zur Profilierung, Positionierung des Unternehmens? - strategisch,
taktisch
- relative Neuartigkeit / Wie bekannt ist Zweck, Anwendung, Mittel oder Technologie? - Innovations-,
Fach-, Routineprojekt
- Komplexität / Wie hoch ist sozial-kommunikative und fachlich-inhaltliche Komplexität? - Standard- ,
Akzeptanz-, Potential-, Pionierprojekt
- Größenklassen, beteiligten Kulturkreisen, McFarlan und Sizemore House
1.00a Projekte, PM, Prozesse
Unterschied F&E und Orga- von Investitionsprojekten? (auch: Merkmale der einzelnen Projektarten)
- Investitionsprojekt: Bau oder Anschaffung von Sachanlagen - z.B. Bauprojekt, Großmaschinen
- Organisationsprojekt: schafft Strukturen für Aufbau- und Ablauforganisation - z.B. Umstrukturierungen
- F&E: Entwicklung neuer Kenntnisse und Fertigkeiten, Verhältnis In-/Output nix exakt vorbestimmbar - z.B.
Produktentwürfe mit neuer/verbesserter Beschaffenheit, Funktion, Design, Witschaftlichkeit
Ziel, Zweck und Inhalt: bei Investitionsprojekten ist die Messung des Projektfortschritts (Zählen, Messen, Wiegen) relativ einfach.
1.00a Projekte, PM, Prozesse
Grenzen Sie Projektphasen gegen PM-Phasen ab.
- Projektphasen
beschreiben im Wesentlichen die Aktivitäten und den Ablauf der Wertschöpfungsprozesse, d. h. sie beziehen
sich auf den Projektinhalt
- Projektmanagementphasen
beziehen sich auf das Projektmanagement und bilden die logische Abfolge der PM-Prozesse über den
Projektlebenszyklus ab.
1.00a Projekte, PM, Prozesse
Nennen Sie die 5 PM-Phasen
- Initialisierung
- Definition
- Planung
- Steuerung
- Abschluss
1.00a Projekte, PM, Prozesse
Was geschieht in der PM-Phase Initialisierung?
- Führung beauftragt Projektidee zu konkretisieren
- Projektidee analysieren, bewerten und Zielvision skizzieren
- Ergebnisse der Führung zur Freigabe vorlegen
- mit Freigabe Übergang in die nächste PM-Phase
1.00a Projekte, PM, Prozesse
PM-Phase Definition
- Festlegung was, wann, wie durch wen gemacht werden soll
- Erstellung eines Projektstrukturplanes (PSP)
- Planung Termine, Ressourcen, Kosten
- Erstellung Projektplan
- Projekt ist definiert und geplant
- Freigabe von Auftraggeber
1.00a Projekte, PM, Prozesse
PM-Phase Steuerung
- Start der Phase mit Kick-Off, Vorstellung an die beteiligten Personen:
- Ziele
- Planung
- Organisationsform
- ggf. erste Schritte zur Teambuilding- und Entwicklung
- in dieser Phase erfolgt nun die Umsetzung der definierten und geplanten Aktivitäten des Projektes
Vergleich Ist-Stand mit Planwerten bzgl. Ziele, Termine, Kosten, Ressourcen, Qualität, Risiken; bei -
- Abweichungen Gegensteuerung mit geeigneten Maßnahmen (iterativer Prozess)
- ggf. Rücksprung in die Definitions- und Planungsphase möglich
- Nachforderung ("claims") gegenüber Auftraggeber möglich
- mit Erreichen des Projektzieles wird dem Auftraggeber Ergebnis zur Abnahme vorgelegt
1.00a Projekte, PM, Prozesse
PM-Phase Abschluss
- Nachkalkulation
- Durchführung einer Abschlussbesprechnung
- Erstellen eines Abschlussberichtes
- Archivierung wichtiger Unterlagen
- Mittelpunkt steht die Erfahrungssicherung (lessons learned)
- Ressourcen zurückgeführt, Projektorganisation aufgelöst, Projektmanager von seiner Verantwortung
entbunden
1.00a Projekte, PM, Prozesse
Welche Arten der Prozesskoordination/Projektsteuerung gibt es?
- Vorauskoordination (vorausschauende Abstimmung)
- Feedback-Koordination (Reaktion auf Störungen)
1.00a Projekte, PM, Prozesse
Welche Mechanismen gibt es in der Prozesskoordination/Projektsteuerung?
- Hierarchie (persönliche Weisung)
- Selbstabstimmung (Gruppe trifft Entscheidungen)
- Programme und Regeln ( z.B. Projekthandbuch)
- Koordination durch Planung (z.B. Netzpläne)
1.00a Projekte, PM, Prozesse
Was ist das CMM?
Das Capability Maturity Modell (Reifegradmodell)
- erste Reifegradmodell, welches inzwischen zu CMMI weiterentwickelt wurde
- unterscheidet fünf Reifegradstufen des Projektmanagements
1.01 PM Erfolg
Was ist Erfolg?
- ein Resultat von Handlungen und / oder eines Ereignisses
- ist umgangssprachlich mit positiven Resultaten besetzt
- negativer Erfolg = Misserfolg
- Messbarkeit durch Definition von Parametern (Kriterien)
- Parameter sind Ziele, allgemeine Zielvorstellungen, Erfahrungswerte im Sinne eines Fortschritts oder
Vergleichswerte im Sinne des Benchmarkings sein.
1.01 PM Erfolg
Was versteht man unter Projekterfolg?
- die Erfüllung der vertraglich vereinbarten Leistungen
- in geforderter Qualität und Quantität
- im Rahmen des finanziellen und terminlichen Rahmens
- unter Berücksichtigung der genehmigten Nachträge (Claims)
- und Auftraggeber/Stakeholder zufrieden sind
1.01 PM Erfolg
Wann ist ein Projekt als erfolgreich zu betrachten?
Projekterfolg nach den Kriterien des magischen Dreiecks:
- Leistung / Qualität: Projekt hat die Spezifikationen des Auftraggebers erfüllt oder überfüllt
- Zeit: Die Terminvorgabe wurde erreicht oder unterschritten
-Kosten: Die geplanten Kosten wurden eingehalten oder unterboten.
Diesen Kriterien fehlt die Zufriedenheit der Projektinteressenten. Daher scheint folgende Definition geeigneter:
„Ein Projekt ist erfolgreich, wenn die Beteiligten zufrieden sind und die Qualität der technischen Lösung und die Termin- und Kostenziele insgesamt positiv bewerten.“
1.01 PM Erfolg
Was ist Projektmanagementerfolg?
- der effektive und effiziente Einsatz von Methoden und Instrumenten des Projektmanagement, so dass am
Ende der Projekterfolg steht
- zur Steuerung des wirtschaftlichen Erfolgs und
- der Zufriedenheit der Stakeholder einzelner Projekte
- des Projektportfolios insgesamt
- sowie projektübergreifend der Erfolg der Organisation
- die erforderlichen Projektmanagement-Aktivitäten müssen definiert und umgesetzt werden
- Beispiel: größere Probleme zu vermeiden wurden
Effektiv = "die richtigen Dinge tun": Der Projektmanagementerfolg beginnt bereits bei der Projektauswahl. Es ist seitens des strategischen PM besonders wichtig, die richtigen Projekte für das Unternehmen auszuwählen, Prioritäten zu setzen und zu initiieren. Dabei müssen einerseits unnötige Projekte vermieden und andererseits dürfen wichtige Projekte nicht übersehen werden.
Effizienz = "die Dinge richtig tun": Der Erfolg des PM ist das Verhältnis von Aufwänden zur Entwicklung, Anwendung und Optimierung des PM zum Nutzen durch erfolgreichere Projekte.
1.01 PM Erfolg
Was sind Faktoren des Projekterfolgs?
Faktoren sind Einflußgrößen, die auf eine Person oder Sache einwirken.
Projekterfolgsfaktor: Einflußgröße, die auf den erfolgreichen Abschluß des Projekts wirken
1.01 PM Erfolg
Was sind Faktoren des Projektmanagementerfolgs?
Einflußgrößen, die das Management bewußt praktizieren kann um den Projekterfolg zu erreichen
1.01 PM Erfolg
Wie unterscheiden sich Abwicklungserfolg und Anwendungserfolg eines Projektes?
Abwicklungserfolg wird zum Projektabschluß ermittelt:
- Einhaltung der Projekttermine
- Einhaltung Budget
- Leistung / Qualität des Projektergebnisses
- Zufriedenheit des Kunden
Anwendungserfolg ermittelt ob das Projektergebnis dem Unternehmen echte Vorteile bring (oft weit nach Projektabschluß):
- Gewinn
- Marktanteile
- Kosteneinsparungen usw.
1.01 PM Erfolg
Was ist der Unterschied zwischen Erfolgskriterien und Erfolgsfaktoren (Beispiele)?
- Erfolgskriterium = Merkmal für die Unterscheidung (eines Zustands) einer Sache oder Person
- Erfolgsfaktor =Einflussmittel über den Zustand einer Sache oder Person
Beispiele:
- Erfolgskriterium = Anwesenheitsquote Mitarbeiter
- Erfolgsfaktor = Aktive Einbindung Mitarbeiter (Erhöhung Motivation)
- Erfolgskriterium = Zeitgerechte Fertigstellung Projekt
- Erfolgsfaktoren = Realistische Aufwandsschätzung Aufgabenpakte, kontinuierliche Fortschrittskontrolle
- Erfolgskriterium = Zufriedenheit Kunde
- Erfolgsfaktor = offene, ehrliche und Kontinuierliche Kommunikation
1.01 PM Erfolg
Was sind die Unterschiede zwischen Projekterfolg und Projektmanagementerfolg?
Projekterfolg orientiert sich an
- den quantitativen Dimensionen des magischen Dreiecks (Lieferung vorgegebener Qualität, Zeit, Budget)
- der Einschätzung des Ergebnisses durch den Auftraggeber / Kunden und der maßgeblichen Stakeholder.
Projektmanagementerfolg setzt den
- Einsatz der Methoden und Instrumente des PM
- in Verhältnis zur Steigerung des wirtschaftlichen Erfolgs und Zufriedenheit der Stakeholder
- einzelner Projekte, des Projektportfolios und übergreifend der Organisation.
Beispiel Projekterfolg:
Die vom Kunden geforderten Ergebnisse wurden termingerecht geliefert. Das Budget wurde zwar um 2% überschritten, aber der Kunde beurteilt das Ergebnis als sehr gut. Außerdem war ihm die termingerechte Bereitstellung der Ergebnisse wichtiger als die aufgetretene Budgeterhöhung. Das Projekt ist als erfolgreich anzusehen.
Beispiel Projektmanagementerfolg:
Durch Einführung eines PM-Handbuchs konnten die Projektleiter die Projektinitialisierung und -definition mit weniger Aufwand durchführen. So konnten die Vertragsabschlüsse mit den externen Auftraggebern für die
Projektdurchführung insgesamt schneller erfolgen, was sich auch insgesamt auf das finanzielle Ergebnis des
Unternehmens ausgewirkt hat.
1.01 PM Erfolg
Welche Dimensionen hat der Projekterfolg?
- Termine
- Kosten
- Leistung / Qualität
- Zufriedenheit des Kunden / der Beteiligten
- Abwicklungserfolg (= Erfolg der Projektabwicklung)
- Anwendungserfolg (= ökonomischer Erfolg des Projektergebnisses)
- Zielprioritäten
- Zeitpunkt der Erfolgsmessung
1.01 PM Erfolg
Welche Empfehlungen kann man aus empirischen Studien über Projekterfolgsfaktoren ableiten?
- Topmanagement hat einen besonders starken Einfluss auf das Projektergebnis.
- PL muss eine starke formale Stellung mit erheblichen (Entscheidungs-) Befugnissen erhalten.
- PL benötigt Managementfähigkeiten.
- Fachliche Kompetenz des Projektteams.
- Soziale Fähigkeiten und die Fähigkeiten zur Selbstorganisation des Teams spielen eine entscheidende Rolle.
- Partizipativer Führungsstil des PL.
- Gute formale Kommunikation durch PL.
- Planungs- und Kontrollinstrumente sind ein wichtiger Erfolgsfaktor.
- Konflikte erkennen und lösen; vorbeugendes Konfliktmanagement.
- Detaillierte Zielplanung
1.01 PM Erfolg
Wie sieht der Erfolgsfakorenansatz im Projektmanagement aus?
Aufgrund der Vielzahl von Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren erscheint eine Gruppie-
rung sinnvoll. Basierend auf einer Vielzahl von Untersuchungen und Praxiserfahrun-
gen wurde die Einteilung in Personengruppen vorgenommen, in deren Verantwor-
tungsbereich die Beeinflussung der einzelnen Faktoren im Wesentlichen liegt:
- Unternehmensleitung
- Projektleitung
- Projektteam
- Auftraggeber / Kunde
- Projektbetroffene
- Projektgegner
1.01 PM Erfolg
Wie sieht der betriebswirtschaftliche Ansatz für Erfolgsfaktoren aus?
Es werden die Ergebnisse betriebswirtschaftlicher Handlungen verglichen und aus
den erfolgreichsten Vorgehensweisen Einflussgrößen, die sog. Erfolgsfaktoren, er-
mittelt. Diese Erfolgsfaktoren sollen auf das zukünftige Vorgehen angewendet wer-
den. Die Vergleiche können unternehmensintern, unternehmens- oder branchen-
übergreifend stattfinden.
Kritikpunkte:
- Anteil eines bestimmten Vorgehens am Erfolg ist nicht immer eindeutig belegbar.
- Erfolgsfaktoren nicht für alle Ausgangssituationen gleichsam gültig.
- Abhängigkeit der Erfolgsfaktoren von kulturellen und anderen Einflüssen. Somit keine übergreifende Konformität gewährleistet.
- Starke Abhängigkeit der Erfolgsfaktoren von Reifegraden der Organisation.
1.01 PM Erfolg
Welches sind Projekterfolgskriterien und -faktoren aus Sicht des Projektteams (Beispiele)?
Erfolgskriterien
- Identifikation mit Unternehmen
- Identifikation mit Projekt
- Eigenverantwortung
Erfolgsfaktoren
(-) Zu optimistische Berichterstattung
(-) Teammitglied kommuniziert das Projekt schlecht in das Unternehmen
(-) Gewachsene Strukturen werden nicht genügend berücksichtigt
(-) Teammitglieder möchten sich nur profilieren und die eigenen Karrieremöglichkei-
ten aufbessern
(-) Verdecken eigener Schwächen und Fehler
(+) Unternehmensziele sind persönlichen übergeordnet
(+) Verantwortung übernehmen
(+) Verantwortungsbewusstsein, Engagement und "unternehmerisches Denken" durch eigenverantwortliche Übernahme von Teilaufgaben
(+) Motivation
1.01 PM Erfolg
Welches sind Projekterfolgskriterien und -faktoren aus Sicht der Projektleitung (Beispiele)?
Erfolgskriterien
- Zielerreichung und Projektergebnis
- Klarheit der Ziele
- Klarheit über Projektumfeld, Risiken
- Budget
- Projektfortschritt
- Teamzusammensetzung und -Know-how.
- Qualität Projektmanagement
- Qualität Projektergebnis
- Durchsetzungsfähigkeit
- Verfügbarkeit Ressourcen
- Projektakzeptanz
Erfolgsfaktoren
(-) Ziele sind unklar definiert
(-) Ziele werden im Verlauf (mehrfach) geändert und nicht kommuniziert
(-) Teambildungsprozess wird nicht unterstützt
(-) Konflikte im Team werden ignoriert oder ausgesessen
(-) Negative Stimmung / Atmosphäre im Projektteam
(-) Terminplanung ohne Beteiligte
(-) Probleme ignorieren und aussitzen
(-) Fehler aus alten Projekten werden wiederholt
(-) Konflikte mit Linienabteilungen
(-) Zuviel oder zuwenig Kontrolle der Projektmitarbeiter
(-) Willkürliche Methodenanwendung
(-) Mehr Improvisation als systematische Organisation
(-) Ist-Situation ungenügend analysiert
(-) Projektverantwortlichkeiten unklar
(-) Änderungen werden ungenügend berücksichtigt
(-) Mangelnde Dokumentation
(-) Verlass auf mündliche Absprachen
(-) Risiken unterschätzen und als Schicksal hinnehmen
(+) Klare, erreichbare Ziele stecken
(+) Ziele deutlich kommunizieren
(+) Organisierte Teamführung
(+) Akzeptanz und Identifikation möglichst aller Beteiligten und Betroffenen herbeiführen
(+) Projektkultur entwickeln
(+) Soziale Kompetenz des Projektleiters
(+) Projektteam muss insgesamt mitplanen
(+) Prozessorientierung
(+) Projektkommunikation
(+) Projektmarketing
(+) Konsequentes Änderungsmanagement
(+) Konsequentes Risikomanagement
(+) Standardisierte Berichterstattung
(+) Systematische und strukturierte Vorgehensweise
1.01 PM Erfolg
Welches sind Projekterfolgskriterien und -faktoren aus Sicht der Projektgegner (Beispiele)?
Erfolgskriterien
- Projektakzeptanz
- Einschätzung des Projektergebnisses
Erfolgsfaktoren
(-) Lückenhafte Informationen
(-) Gerüchte
(-) Sabotage
(-) Negative Kommunikation über das Projekt
(-) Ignoranz der Projektgegner
(+) Offene Informationspolitik
(+) Direkte Einbeziehung der Projektgegner
1.01 PM Erfolg
Welches sind Projekterfolgskriterien und -faktoren aus Sicht der Auftraggeber/des Kunden (Beispiele)?
Erfolgskriterien
- Finanzen
- Zielerreichung
- Projektdurchführung
Erfolgsfaktoren
(-) Durch verdeckte und veränderte Ansprüche seitens des Kunden wird das Projekteam beeinflusst
(-) Kunde übermittelt seine Ziele und Probleme nicht verständlich
(+) Klare und realistische Vorstellungen
(+) Bonität
(+) Verlässlichkeit
1.01 PM Erfolg
Welches sind Erfolgskriterien und -faktoren aus Sicht der Unternehmensleitung (Beispiele)?
Erfolgskriterien
- Qualifikation des Projektleiters
- Qualifikation des Projektteams
- Projekt wurde hinsichtlich Zeit- und Budgetvorgaben beendet.
Erfolgsfaktoren
(-) Unterstützung durch die Unternehmensleitung zu gering
(-) Befugnisse der Projektleitung zu gering
(-) Verzögerung von Entscheidungen
(-) Lieblingslösung vorgegeben anstatt objektiver Alternativensuche
(-) Personal fehlt
(-) Überlastung der Projektmitarbeiter durch weiter wahrgenommene Aufgaben in Linienfunktion
(-) Steigende Unsicherheit in Projektgruppe mangels Perspektiven bzgl. Zeit nach Projektende
(-) Wenig Akzeptanz des Projektes bei den Abteilungsleitern
(-) Bestellung von unkompetenten Projektleitern
(+) Gezielte Einführung, Anwendung und ständige Weiterentwicklung von PM im Unternehmen
(+) Win-Win-Situationen der wesentlichen Projektbeteiligten und -betroffenen schaffen
(+) Ausreichende Einsatzmittel bereitstellen
(+) Ausreichend Personal bereitstellen
(+) Personalentwicklungsplan
(+) Anbindung des Projektes an die Linienorganisation klar definieren
(+) PM- Handbuch und Projekthandbuch
(+) Projekt-Wissensmanagement
(+) Entwickelte Kultur des Projektmanagements
1.01 PM Erfolg
Welche bedeutenden Analysemethoden für Projekt- und PM-Erfolg können angewendet werden?
- Projektcontrolling
Das Projektcontrolling umfasst in seiner konventionellen Form die klassischen Parameter Leistung, Kosten und Zeit (magisches Dreieck). Allerdings reicht die Erfüllung der Parameter alleine nicht aus, um vom Projekterfolg zu sprechen. Und anders herum muss kein Misserfolg vorliegen, wenn ein Parameter nicht eingehalten wurde.
- Machbarkeitsstudie
Eine Machbarkeitsstudie wird in den frühen Stadien eines Projektes durchgeführt. Sie umfasst die √úberprüfung der technischen, wirtschaftlichen, rechtlichen, sozialen etc. Machbarkeit. Sie basiert auf vielen Prämissen, unterstützt die Projektdurchführung und -ablehnung aber erheblich.
- Scenario-Technik: Was-wäre-wenn-Situationen.
- Kosten-Nutzen-Analyse incl. Sensitivitätsanalysen
Kosten-Nutzen-Analysen können während der Machbarkeitsstudie, aber auch separat durchgeführt werden. Sie prognostizieren den wirtschaftlichen Erfolg eines Projektes. Wichtig ist die Vermeidung des Zweck-Optimismus.
- Befragungen (Kunden, Mitarbeiter, Stakeholder)
- Neben den "harten" Faktoren des magischen Dreiecks sind auch die Stakeholder bei der Einschätzung des Projekterfolgs zu berücksichtigen.
- PM Benchmarking
Vergleichen von Projekterfolgen unternehmensintern und auch -extern. Bei Letzterem ist allerdings die Vergleichbarkeit nicht immer gegeben.
- Project Excellence: ein Projekt-Benchmarking Modell der GPM. Sie beurteilt die Bereiche Projektmanagement und Projektergebnisse.
1.01 PM Erfolg
Erfolgsfaktoren vs. Misserfolgsfaktoren
Die Anwendung eines Erfolgsfaktors kann den Erfolg steigern, die Nicht-Anwendung hingegen kann den Erfolg schmälern. Dies muss aber nicht grundsätzlich so sein. Ein Projekt muss nicht scheitern, wenn ein Erfolgsfaktor nicht beachtet wird. Es reicht also nicht aus, zu überlegen, wie ein Projekt erfolgreich gestaltet werden kann. Es muss auch die Frage gestellt werden, wie es zu scheitern gebracht werden kann => Mißerfolgsfaktoren.
Ein Projekt verläuft planmäßig muss wegen gravierender Änderung einer Rahmenbedingung abgebrochen werden. Alle Stakeholder sehen darin die richtige Entscheidung. Wie sehen Sie den Projekterfolg und den PM-Erfolg?
Aus Sicht des Projektes liegt ein Misserfolg vor. Die gesteckten Projektziele wurden nicht erreicht, es wurden allerdings Kosten verursacht.
Aus Sicht des Projektmanagements könnte man auch urteilen, dass hier ein Misserfolg vorliegt. Ein vorausschauendes Risikomanagement hätte ggf. die Möglichkeit dieser Änderung der Rahmenbedingungenvorausgesehen und entsprechende Maßnahmen entwickelt. Da aber keine genaueren Informationen vorliegen, kann nicht gesagt werden, ob hier das Risikomanagement entsprechende Gegenmaßnahmen hätte formulieren können.
Vielmehr kann von einem erfolgreichen PM gesprochen werden. Das Projekt wurde abgebrochen, da ein Weiterführen nur Kosten ohne verwertbare Ergebnisse erzielt hätte. Die Priorisierung hinsichtlich der Mittelverwendung rechtfertigt dies. Darüber hinaus schätzen alle Stakeholder diese Entscheidung als richtig ein. Somit ist ein weiteres Ziel des PM erreicht worden.
1.01 PM Erfolg
Welche Empfehlungen kann man aus empirischen Studien über Projekterfolgsfaktoren ableiten?
- Management hat einen starken Einfluss auf das Projektergebnis
- PL muss eine starke formale Stellung mit erheblichen Befugnissen erhalten
- PL benötigt Managementfähigkeiten
- fachliche Kompetenz des Projektteams
- soziale Fähigkeiten und Fähigkeiten zur Selbstorganisation des Teams spielen eine entscheidene Rolle
- partizipativer Führungsstil des PL
- Planungs- und Kontrollinstrumente sind wichtige Erfolgsfaktoren
- Konflikete erkennen und lösen
- vorbeugendes Konfliktmanagement
- detaillierte Zielplanung
1.01. PM Erfolg
Führt die Nichtbeachtung eines Erfolgsfaktors zwangsläufig zu einer Reduzierung des Projekterfolgs (Begründung und Beispiele)?
Nein, dies muss nicht zwangläufig der Fall sein. Die Wahrscheinlichkeit für einen verminderten Projekterfolg steigt zwar, dies muss aber nicht zum Misserfolg führen.
Beispiel:
Die Verantwortlichkeiten im Falle einer Matrixorganisation zwischen Projekt und Li-nienorganisation wurden nicht geklärt. Somit steigt die Gefahr, dass die Projektmitar-beiter nicht im erforderlichen Umfang zur Verfügung stehen oder überarbeitet sind, weil sie ihre bisherigen Arbeiten fortführen müssen.
Dies kann allerdings mithilfe des Durchsetzungsvermögens des Projektleiters über- wunden werden, insbesondere wenn er über allgemein anerkannte fachliche bzw. methodische Fähigkeiten verfügt.