Gesundheitspsychologie
2. Semester BiG Rettung 2 WLA
2. Semester BiG Rettung 2 WLA
Set of flashcards Details
Flashcards | 57 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 10.09.2016 / 17.09.2016 |
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Vier Kontinuierliche / Motivationale Modelle zum Gesundheitsverhalten
Sozial-kognitive Theorie von Bandura
Modell gesundheitlicher Überzeugungen (HBM)
Schutzmotivationstheorie (PMT)
Theorie des geplanten Verhaltens (TPB)
Zwei dynamische Stadienmodelle des Gesundheitsverhaltens
Transtheoretisches Modell der Verhaltensänderung (TTM)
Sozial-kognitives Prozessmodell gesundheitlichen Handelns (HAPA)
Sozial-kognitives Modell nach Bandura
Ziele (Intentionen) bestimmen, ob Menschen ihr Verhalten ändern oder aufrechterhalten. Sie mediieren den Einfluss von Selbstwirksamkeitserwartung, Handlungsergebniserwartung sowie soziostrukturellen, behindernden und unterstützenden Faktoren auf das Verhalten.
(Theorien und Modelle des Gesundheitsverhaltens, Sonia Lippke, Babette Renneberg, 2006)
Health Belief Model (HBM) / Modell gesundheitlicher Überzeugungen
Becker 1974, Rosenstock 1966
Modell dient primär zur Mobilisierung
Wahrgenommene Bedrohung / Risikowahrnehmung
- persönliche Verwundbarkeit / Anfälligkeit für eine Krankheit
- Schweregrad / Konsequenz einer Krankheit
Wahrgenommene Wirksamkeit einer Maßnahme
- Nutzen einer Maßnahme bzw. eines Gesundheitsverhaltens
- Kosten / Aufwand des Gesundheitsverhaltens
=> Erwartungs-X-Wert-Theorie
=> Furchtappell-Theorie
Theorie des geplanten Verhaltens / Theory of planned behavior (TPB)
Ajzen 1991
- Intention als zentraler Aspekt für Verhalten
- Verhalten als Funktion der Intention
Die Theorie des geplanten Verhaltens (TPB) von Ajzen (1991) ist eine Erweiterung der Theorie des überlegten Handelns (Theory of Reasoned Action/TRA).
Drei Faktoren bestimmen die Verhaltensintention (Theorie des geplanten Verhaltens)
individeulle Einstellung
- Einstellung der Person zum Verhalten
- Erwartung X Wert
- »Kondombenutzung ist unerotisch, ... ist sicher, ... ist langweilig, ... macht Spaß«
subjektive Norm
- Überzeugungen zu vermuteten oder wahrgenommene Erwartungen anderer
- Motivation diese Erwartung zu erfüllen
- erlebter sozialen Druck, das Zielverhalten auszuüben oder zu unterlassen
- »die meisten Menschen, die mir wichtig sind, meinen, dass ich Kondome benutzen sollte; oder ... meinen, dass Kondome unattraktiv sind«
wahrgenommene Verhaltenskontrolle
- subjektiv wahrgenommene Schwierigkeit
- Selbstwirksamkeit
- Überzeugung Verhalten ausführen zu können
- Barrieren
- »ich habe vollkommene Kontrolle darüber, ob ich in der Zukunft Kondome benutze« oder »ich bin mir sicher, dass ich regelmäßig Kondome benutzen kann«
Transtheoretisches Modell (TTM)
5 (6) Stufen
Prochaska & Di Clemente 1983
Sorglosigkeit - Absichtslosigkeit
- keine Absicht das Verhalten in nächster Zeit zu ändern
- stabilste Stufe im Modell
Bewusstwerdung - Absichtsbildung
- Bewusstsein über problematisches Verhalten
- Veränderungen sind schwierig / aufwendig
- Ambivalenz
- Erwägung das Verhalten zu ändern
Vorbereitung
- Einleitung erster Schritte zur Verhaltensänderung
- Zielverhalten wird in den nächsten 30 Tgen angestrebt
Handlung
- Zielverhalten wird seit weniger als 6 Monaten gezeigt
- in dieser Stufe besteht das größte Risiko für Rückschläge
Aufrechterhaltung - Stabilisierung
- Zielverhalten wird seit mehr als 6 Minaten gezeigt
- Rückfallprohylaxe
Das sozial-kognitive Prozessmodell gesundheitlichen Handelns / Health Action Process Approach (HAPA)
Elaborations-Likelyhood-Modell (ELM)
Petty & Cacioppo 1986
Es beschreibt die Auswirkungen einer persuasiven (lat. persuadere = „überreden“) Mitteilung auf den Empfänger hinsichtlich seiner Einstellung gegenüber dem Thema der Mitteilung.
Zwei Wege der Überzeugung
- Die zentrale Route spricht den Verstand des Gegenübers an und arbeitet dabei z. B. mit Argumenten.
- Die periphere Route spricht die Gefühle des Gegenübers an. Einfluss auf die Überzeugungskraft haben hier u.a. Eigenschaften des Sprechers wie Sympathie und Status
Das Modell nimmt ein Kontinuum der Informationsverarbeitung an, geht also davon aus, dass bei stärkerer zentraler Verarbeitung die periphere Verarbeitung abnimmt und umgekehrt.
6 Prinzipien sozialen Einflusses
Prinzip sozialer Bewährtheit: Was alle tun muss gut sein
Prinzip der Knappheit: Möglichkeiten erscheinen umso erstrebenswerter, je schwieriger sie zu erreichen sind.
Kontrastprinzip: alles ist relativ
Sympathie als Einflussfaktor: Der andere war so nett, da konnte ich nicht nein sagen.
Reziprozität: aufeinander bezüglich; Wie du mir, so ich dir
Streben nach Konsistenz: Wer A sagt muss auch B sagen
Voraussetzungen für eine Einstellungsänderung in Bezug auf die Merkmale des Kommunikators
- Glaubwürdigkeit
- Expertenstatus
- Attraktivität
- Ähnlichkeit zum Empfänger
- persuasive (überredende) Absicht erkennbar?
Voraussetzungen für eine Einstellungsänderung in Bezug auf die Merkmale der Botschaft
- Verstehbarkeit
- Anzahl und Qualität der Argumente
- ein- (nur Vorteile) vs. zweiseitige Argumentation (Vor- und Nachteile)
- Primacy- vs. Recency-Effect (psychologisches Gedächtnisphänomen, welches dazu führt, dass früher (primacy) und später (recency) erfasste Information gegenüber anderer eingehender Information bevorteilt wird)
Voraussetzungen für eine Einstellungsänderung in Bezug auf die Merkmale des Empfängers
- Alter
- Aufmerksamkeit
- Intelligienz
- Selbstbewusstsein (je niedriger, desto leichter beeinflussbar)
- Motivation
Was ist ein Sleepereffect?
Der Einfluss des Kommunikators nimmt mit der Zeit ab, es sei denn, der Empfänger wird an die Quelle der Information erinnert.
Was ist der Inokulationseffekt?
In Analogie zur Impfung (abgeschwächte Erreger werden injiziert) stärken schwache Gegenargumente die eigene Einstellung.