Gesundheitspsychologie
2. Semester BiG Rettung 2 WLA
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 57 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 10.09.2016 / 17.09.2016 |
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Was ist Gesundheitspsychologie?
-nach Gerrig & Zimbardo-
Zweig der Psychologie
- Wie bleiben Menschen Gesund?
- Warum werden Menschen krank?
- Wie verhalten Sie sich bei Krankheit?
Was ist Gesundheitspsychologie?
-nach Renneberg & Hammelstein-
Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Menschen im Zusammenhang mit Gesundheit und Krankheit
- riskante und präventive Verhaltensweisen
- psychische und soziale Einflussgrößen
- deren Wechselwirkung auf körperliche Erkrankungen und Behinderungen
Was ist Gesudheitspsychologie?
- nach Schwarzer-
Sie befasst sich mit
- dem menschlichen Erleben und Verhalten angesichts gesundheitlicher Risiken und Beeinträchtigungen
- der Optimierung von Gesundheit
menschliches Erleben und Verhalten im Rahmen der Gesundheitspsychologie
(Welche Aspekte? Wann?)
- Welche Aspekte des Erlebens (Emotionen, Motivation, Kognition)
- spielen bei wem (Persönlichkeit, Entwicklung)
- weshalb (psychologische Erklärungen) und
- wozu (Funktionalismus) eine Rolle?
- Wann (in welchen Situationen)
- kommt bei wem (Persönlichkeit, Entwicklung)
- mit welchem Zweck (Funktionalismus)
- aus welchem Grund (Auslöser/Umstände) ein bestimmtes Verhalten zustande?
gesundheitliche Risiken und Beeinträchtigungen im Rahmen der Geseundheitspsychologie
(Was gehört dazu? Welche Fragestellungen gibt es diesbezüglich?)
- körperliche Erkrankungen
- Behinderungen
- riskante Verhaltensweisen ( Rauchen, Ernährung, Alkohol,...)
- Wer wird krank und warum?
- Wer erholt sich von einer Erkrankung und warum?
- Wer kann "gut" mit einer Erkrankung leben und warum?
Optimierung von Gesundheit im Rahmen der Gesundheitspsychologie
(
Gesundheitsverhalten
- körperliche Aktivität
- gesunde Ernährung
- Sicherheitsgurt anlegen, Helm tragen
- Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, Prävention
- genügend Schlaf
ist abhängig von
- Motivation & Compliance
- Ressourcenstärke & Eigenverantwortung
- Verhaltensänderung & Verhaltensstabilisierung
Welche Arbeitsfelder gibt es in der Gesundheitspsychologie?
Persönlichkeit und Krankheit
protektive Ressourcen
Gesundheitsverhalten
Stress und Stressbewältigung
Gesundheitsförderung (Public Health)
4 zentrale Themen der Gesundheitspsychologie
Erhaltung und Förderung von Gesundheit
- Prävention, gesundheitsförderndes Verhalten
Wirkfaktoren zur Entstehung / Aufrechterhaltung von Krankheiten
- Stress, gesundheitsbezogene Kognitionen und Einstellungen, Risikoverhalten
Krankheitsbewältigung
- kognitive Bewertung, soziale Unterstützung, psychosoziale Anpassung, Rehabilitation
Behandlungsbedingungen und kommunikative Prozesse
- Compliance, Vorbereitung auf Eingriffe, Beziehung zw. Patient und Arzt / Pflegepersonal
Expertenbegriff von Krankheit
Zustand der Störung des "normalen" Funktionieren des Menschen (Parsons, 1958)
Störung des Organismus (Normabweichung) die objektiv messbar sind
Expertenbegriff von Gesundheit
- Medizin
- Psychologie
- Soziologie
- WHO
Medizin:
- Abwesenheit von Krankheit
Psychologie:
- sich wohl fühlen, Anforderungen des Lebens bewältigen können, "normal" auf andere wirken
Soziologie:
- Leistungsfähigkeit, wirksames erfüllen von Rollen und Aufgaben
WHO:
- psychisches, physisches und soziales Wohlbefinden
Biomedizinische Modell
Krankheit als naturwissenschaftlich objektivierbarer Zustand
Jede Krankheit hat eine spezifische Ursache (genetisch oder extern)
der Mensch ist passiver Träger von Krankheiten und somit Objekt medizinischer Behandlung
=> keine Verantwortung für die eigene Gesundheit
Kritik am biomedizinischem Modell
Vernachlässigung psychischer und sozialer Bezüge
Krankheit wird ausschließlich als körperliches Phänomen gesehen
Trennung von körper und Psyche (Dualismus)
!!!!!!!!!!!!! Biopsychosoziales Modell !!!!!!!!!
Salutogenesemodell nach Antonovsky (1987)
Was ist das Kohärenzgefühl?
= umfassendes und überdauerndes Gefühl des Vertrauens,
- dass innere und äüßere Stimuli strukturiert, vorhersagbar und erklärbar sind (Verstehbarkeit)
- dass Ressourcen für die an einen gestellten Anforderungen da sind (Handhabbarkeit)
- dass die Anforderungen Herausforderungen darstellen, für die sich Anstrengung und Engagement lohnt (Bedeutsamkeit/Sinnhaftigkeit)
Persönlichkeit und Krankheit - gibt es einen Zusammenhang?
Studien aus den 1960er
- prominente Beispiele
- Kritik
Typologie auf Basis spezifischer Persönlichkeitsmerkmale
Kretschmer: Körperbautypen vom pyknischen (rund), athletischen, leptosomen (lang, schmal) und dysplastischen (atypisch, missgebildet) Typ haben bestimmte Eigenschaften
Friedman & Rosenman:
- Typ A: Risikofaktor und ungünstigen Prognosefaktor bei koronarer Herzerkrankung, aber geringe Rückfallquote (ungeduldig, ehrgeizig, wettbewerbsorientiert, aggressiv, feindselig)
- Typ B: fehlende Eigenschaften von Typ A, mehr Zufriedenheit und Gelassenheit
Kritik
- statistische Zusammenhänge reichen als Erklärung nicht aus
- keine Rückschlüsse auf den Einzelafall möglich (Korrelation)
- Wechselwirkungen mit anderen Risikofaktoren vernachlässigt
Was bedeutet Korrelation?
- keine Ursache-Wirkungs-Beziehung in die eine und/oder andere Richtung
- aus einem starken Zusammenhang folgt nicht, dass es auch eine eindeutige Ursache-Wirkungs-Beziehung gibt.
Beispiel:
- Aus der Tatsache, dass in Sommern mit hohem Speiseeisumsatz viele Sonnenbrände auftreten, kann man nicht schlussfolgern, dass Eisessen Sonnenbrand erzeugt.
gesundheitsförderliche Traits* und Fähigkeiten nach Brinkmann und Franke
*relativ stabile und zeitlich überdauernde Persönlichkeitsmerkmale
- Represser (mit Bedrohung assoziierte Reize werden häufig vermieden oder deren Existenz geleugnet)
- Sensitizer (wenden sich häufiger mit Bedrohung assoziierten Reizen zu, schenken ihnen Aufmerksamkeit, beschäftigen sich intensiv mit ihnen)
- Optimismus (vs. negative Affektivität)
- Humor
- Fähigkeiten
- zu genießen
- zu verzeihen
- sich etwas Gutes zu tun
Was versteht man unter Traits?
relativ stabile und zeitlich überdauernde Persönlichkeitsmerkmale
Eine Persönlichkeitseigenschaft (engl. trait), auch Persönlichkeitsmerkmal genannt, ist eine relativ überdauernde (zeitstabile) Bereitschaft (Disposition), die bestimmte Aspekte des Verhaltens einer Person in einer bestimmten Klasse von Situationen beschreiben und vorhersagen soll. (Wikipedia, 11.09.16)
Was versteht man unter States?
State beschreibt den aktuellen Zustand (engl. state) einer Person und kann sich über die Zeit deutlich verändert.
z. B. das Befinden und die Aufmerksamkeit im Verlauf des Tages.
situativ
Was bedeutet Resilienz?
Resilienz (von lat. resilire ‚zurückspringen‘ ‚abprallen‘) oder psychische Widerstandsfähigkeit ist die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. (Wikipedia, 11.09.16)
Resilienzforschung befasst sich mit....
... der Identifikation von Persönlichkeitseigenschaften, die es dem Menschen erlauben ihre Funktionstüchtigkeit (individuelle Ebene)
1. unter beeinträchtigenden Umständen zu erhalten
2. nach einem erlittenen Trauma wiederherzustellen
zu den Eigenschaften gehören:
- hohes Selbstbewusstsein
- Selbstwirksamkeitserwartung (bezeichnet die Erwartung einer Person, aufgrund eigener Kompetenzen gewünschte Handlungen erfolgreich selbst ausführen zu können)
- soziale Kompetenz
- Überzeugung, dass das Leben sinnvoll ist
- biologische Faktoren (gute Gene)
Resilienz als Person-Umwelt-Interaktion
Was betrachtet die Resilienzforschung auf der sozialen und gesellschaftlichen Ebene?
soziale Ebene:
- nahestehende Personen
- soziale Beziehungen
- Förderung in der Schule
- Erziehungsstile
gesellschaftliche Ebene:
- gesellschaftliche Ressourcen (sind Güter, bei denen nicht kontrolliert werden kann, von wem sie genutzt werden. Z.B. eine Infrastruktur, die Umwelt,...)
- Normen und Werte
vier wichtige psychologische Konstrukte
Kausalattribution
Selbstwirksamkeitserwartung
Bezugsnormorientierung
Risikowahrnehmung
Was bedeutet Kausalattribution?
Ursachenzuschreibung für das eigene oder fremde Verhalten (Heider 1958)
Menschen nehmen kausale Analysen vor, um die Welt zu verstehen. Sie unterscheiden zwischen folgenden Ursachen:
- internalre (persönlichkeitsbezogene)
- externale (situationsbezogene)
Was sind Kriterien der Kausalattribution zur Prüfung ob Verhalten duch internale oder externale Faktoren beeinflusst ist? (Kelleys Kovariationsprinzip)
Kelley nimmt an, dass der Mensch diejenigen Ursachen für ein Verhalten verantwortlich macht, die mit dem Verhalten kovariieren:
- Bei niedriger Konsistenz wird das Verhalten des Akteurs als Ausnahme eingestuft.
- Bei hoher Konsistenz wird wie folgt unterschieden:
- niedriger Konsensus und niedrige Distinktheit führt zu interner Attribution (die Ursache des Verhaltens läge im Akteur)
- hoher Konsensus und hohe Distinktheit führt zu externer Attribution (die Ursache des Verhaltens läge in der Situation)
(Wikipedia 11.09.16)
Kausalattribution nach Weiner: Die Dimension der Stabilität
1971
Was sind Quellen der Selbstwirksamkeitserwartung?
Bewältigungserfahrung: eigenes erfolgreiches Verhalten
- Erfolg bei der Bewältigung einer schwierigen Situation stärkt den Glauben an die eigenen Fähigkeiten
Stellvertretende Erfahrungen: sozialer Vergleich
- Je größer die Ähnlichkeit zur beobachteten Person, desto stärker die Beeinflussung durch das Vorbild
verbale Informationen: Selbsteinschätzung oder Feedback
- Menschen, denen gut zugeredet wird und denen von anderen zugetraut werde, eine bestimmte Situation zu meistern, strengten sich eher an. Sie glaubten mehr an sich, als wenn andere an ihren Fähigkeiten zweifelten.
physiologische und affektive Zustände
- Die eigenen physiologischen Reaktionen auf eine neue Anforderungssituation (Herzklopfen, Schweißausbrüche, Händezittern, Frösteln, Übelkeit) sind oft Grundlage unserer Situations- und Selbstwirksamkeitsbewertung (Anspannung oder Angst).
Was bedeutet eine Bezugsnormorientierung?
Unter Bezugsnorm (Bn, engl. „reference norm“) versteht man einen Standard, mit dem ein Resultat verglichen wird, wenn man es als Leistung wahr- nehmen und bewerten will (Heckhausen, 1974).
Im besonderen unterscheidet man beim Konstrukt der Bezugsnorm drei verschiedene Ansätze:
- die soziale Bezugsnorm vergleicht die Ausprägung eines Kriteriums mit der anderer vergleichbarer Einheiten (z.B. Versuchs- zu Vergleichsgruppe, Benchmarking etc.,
- die individuelle Bezugsnorm vergleicht ein und die selbe Einheit im zeitlichen Verlauf (z. B. verbessert oder verschlechtert),
- die sachliche Bezugsnorm versucht, Schwellenwerte inhaltlich zu begründen und Kriterienausprägungen damit zu vergleichen (z.B. Kompetenzstufen).
Quelle: http://lexikon.stangl.eu/10028/bezugsnorm/
© Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik
Risikowahrnehmung oder unrealistischer Optmismus
Was ist das?
Tendenz zur Unterschätzung des persönlichen Risikos Opfer von negativen Ereignissen zu werden ("optimistic bias")
- Unfallrisiken
- Krankheitsrisiken
- Sterberisiken
Tendenz zur Überbetonung des Erfreulichen:
- erfreuliche Ereignisse werden genauer wahrgenommen, besser behalten und exakter erinnert als unerfreuliche
- Überbewertung eigener Möglichkeiten und Unterbewertung von Misserfolgen
=> Zuversicht in erfolgreiches Handeln
=> überhöhte Kontrollüberzeugung
=> überhöhte Kompetenzerwartung
Modelle zum Gesundheitsverhalten
Welche zwei Gruppierungen gibt es?
Wie werden sie definiert?
Kontinuierliche / Motivationale Modelle
- kognitive und affektive Variablen bestimmen Gesundheitsverhalten bzw. Verhaltendänderung
- Verhaltenswahrscheinlichkeit als Kontinuum
Dynamische Modelle
- während einer Verhaltensänderung werden qualitativ unterschiedliche Phasen durchlaufen