Skripte 1-4


Set of flashcards Details

Flashcards 86
Language Deutsch
Category Sports
Level Primary School
Created / Updated 10.12.2011 / 20.11.2023
Weblink
https://card2brain.ch/box/gesundheit_praevention_14
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/gesundheit_praevention_14/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Zentrale Strategie von Krankheitsprävention

Verhinderung/Abwendung von Ausgangsbedingungen und Risiken von Krankheiten.

Nötige Kenntnisse und Zielgruppen der Krankheitsprävention

1. Notwendige Kenntnisse pathogener Dynamiken (Verlaufsstadien d. Krankheitsgeschehens)

2. richtet sich an Risikogruppen mit erwartbaren, erkennbaren oder bereits im Ansatz aufgetretenen Anzeichen

Veränderung des Krankheitspanoramas

Aufwärtstrend Stoffwechselerkrankungen + psychische Erkrankungen > chronisch-degenerative Krankheiten. Epidemische Infektionskrankheiten konnten durch Präventionsmassnahmen eingedämmt werden.

Ursachen chronisch-degenerativer Ekrankungen

1. Verhaltensweisen ~50%

2. Erbfaktoren ~20%

3. Umweltbedingungen

4. Gesundheitsversorgung

Charakterisierung Verhaltensprävention

direkt Einfluss auf individuellen Gesundheitszustand/-verhalten. zB Gesundheitskurse, Trainingsprogramme, Beratung etc.

Basis Verhaltensprävention, Erkenntnisse + Verfahren

pädagogisch-psychologische Erkenntnisse > edukative Indukationsverfahren

Charakterisierung Verhältnisprävention

Gesundheit durch Veränderung Lebensbedingungen + Umwelt. zB gesundes Schulfrühstück, ergonomische Massnahmen am Arbeitsplatz etc.

Kritik an Gegenüberstellung Verhältnisprävention > Verhaltensprävention

Oft wird nur Verhältnisprävention betrieben: zB bei Stressseminaren verändert man nur die Bedingungen aber nicht das eigene Verhalten.

Ziele der Gesundheitsförderung

1. Bewahrung + Stabilisierung von Gesundheit

2. Verbesserung + Steigerung von Gesundheitspotenzialen

Promotionsstrategie Gesundheitsförderung (welche beiden Bereiche werden verändert/beeinflusst?)

1. Gestaltung der Umwelt

2. Entwicklung persönlicher Kompetenzen

= Förderung von Gesundheitsressourcen + -kompetenz

Notwendige Kenntnisse Gesundheitsförderung

Kenntnisse salutogener Dynamiken, Entstehung + Aufrechterhaltung von Gesundheitsstadien. zB schon ab 1. Lebensjahr Impfung

Strategien der Gesundheitsförderung (WHO 1986)

1. Entwicklung persönlicher Kompetenzen

2. gesundheitsbezogene Gemeinschaftsaktionen stützen

3. gesundheitsfördernde Gesamtpolitik (health public policy)

!!!Entwicklung persönlicher Kompetenzen

(WHO-Strategie)

1. Interventionsebene: individuelles Verhalten

2. Absicht: Inaktives Verhalten > zu aktivem Verhalten motivieren

3. Bsp: Sportberatung, Gesundheitsedukation

gesundheitsbezogene Gemeinschaftsaktionen stützen

(WHO-Strategie)

1. Interventionsebene: Gruppen + Populationen

2. Absicht: inaktives Verhalten vorbeugen durch Beeinflussung von Gruppennormen/-werten

3. Bsp: Betriebliche Programme, gemeinsam mit Velo zur Arbeit

(Baspo, BAG)

gesundheitsfördernde Gesamtpolitik

(WHO-Strategie)

1. Interventionsebene: Verhältnisse

2. Absicht: Wertorientierung ändern, Bedingungen für gesundes Verhalten schaffen > Gesundheits- und Sozialbereiche übernehmen Verantwortung!

3. Bsp: Präventionsgesetz, ökonomische Anreize schaffen

Interventionsschritte nach Laaser & Hurrelmann 1998

1. primordial (Gesundheitsförderung)

2. primär (Primärprävention)

3. sekundär (Frühbehandlung)

4. tertiär (Rehabilitation)

Definition Gesundheitskompetenz

Fähigkeit Entscheidungen zu treffen, die sich positiv auf Gesundheit auswirken.

Philosophie + Stärke New Public Health

1. Kuration > Prävention > Gesundheitsförderung

2. Individum > Population

3. Pathogenese > Salutogenese

Erweiterung bestehender Ansätze

Stärke liegt in Integration Verhaltensprävention und Verhältnisprävention

Untersuchungsgegenstand der Epidemiologie

Verteilung von Gesundheitsstörungen/Krankheiten + Risikofaktoren in der Bevölkerung.

Ziele der Epidemiologie und womit beschäftigt sie sich?

1. Identifikation von Ursachen und Risikofaktoren einer Erkrankung (Kerngeschäft)

2. Ausmass + Häufigkeit von Erkrankungen in Bevölkerung

3. Geschichte und Prognose von Erkrankungen

4. Evaluation neuer präventiver + therapeutischer Ansätze

5. Grundlagenschaffung für politische + gesellschaftliche Entscheidungen

Risikofaktorenmodell koronare Herzerkrankungen

(Schaefer & Bloemke 1977)

Sekundäre Risikofaktoren (genetische Disposition, gesell. Wandel)

+ Primäre Risikofaktoren (Verhaltensmerkmale, Physiologie)

=Endergebnis (Herzinfarkt)

Ziel Framingham Heart Study

Identifikation von Ursachen kardiovaskulärer Erkrankungen an Bewohner von Framingham.

Ablauf Framingham Heart Study

1. Untersuchungen Gesundheitszustand, Verhalten etc. der Einwohner 1948-1952.

2. Alle 2 Jahre medizinische Untersuchungen

3. fortlaufende Erfassung aller aufgetretenen koronaren Herzerkrankungen

4. Rekrutierung einer zweiten Generation 1971

5. Rekrutierung einer dritten Generation 2002

Ziel/Grundgedanken Evidenzbasierter Medizin

Verdichtung der Informationen.

1. Nutzbarmachung der vielen Studien für medizinische Therapie und Prävention

2. Einordnung der Erkenntisse bzgl. Evidenzstufen + Grad der Empfehlung

> Hinweise auf Kausalität

Hinweise auf Kausalität

1. Studiendesigns

2. Konsistenz der Befunde (immer gleiches/anderes Resultat?)

3. Schlüssigkeit der Befunde

Wovon hängt die Schlüssigkeit der Studienbefunde ab?

1. Vertrauensintervall der Effekte (je grösser Studie, desto kleiner VI)

2. Stärke des Effekts

3. Dosis-Wirkungs-Beziehung (zB je mehr Sport desto mehr Wirkung)

4. Nachweis biologischer Mechanismen (zB Metabolismus)

Aufzählung (Epidemiologische) Studiendesigns (Kausalität nach geordnet)

1. Interventionsstudien

2. Kohortenstudien

3. Fall-Kontroll-Studien (retrospektiv)

4. Querschnittsstudie (Prävalenzerhebung, -survey)

Interventionsstudien

Randomisierte, kontrollierte Studie > Golden Standard.

Leute werden zufällig in Gruppen eingeteilt > keine Selektionsverzerrung

Eine Gruppe neue Therapie, andere Gruppe alte Therapie.

Kohortenstudie

Unterschiede bei Anfangsbedingungen > beeinträchtigt Kausalität!

1. historisch, retrospektiv

2. prospektiv

Eine Gruppe mit Exponierten, andere Gruppe mit nicht-Exponierten

> wer hat Bewegungsmangel oder nicht?

Fall-Kontroll-Studie

(retrospektiv)

Eine Gruppe Erkrankte, andere Gruppe nicht-Erkrankte. Rückblick Anzahl Exponierte und nicht-Exponierte in den Gruppen

Attributales Risiko

Wieviel der Krankheitshäufigkeit kann auf bestimmten Risikofaktor zurückgeführt werden?

Prävalenz

Quotient Anzahl Krankheitsfälle und definierter Population in einem definierten Zeitraum.

- Punktprävalenz (Zeitpunkt "jetzt)

- Periodenprävalenz ("wer im letzten Jahr?)

- Lebenszeitprävalenz ("schon jemals?")

Inzidenz

Anzahl Neuerkrankungen in einem bestimmten Zeitraum

Relatives Risiko

beschreibt Assoziationsstärke Risikofaktor + Krankheit. Gegenüberstellung der Erkrankunswahrscheinlichkeiten der Exponierten und nicht-Exponierten.

Odds Ratio

Quotenverhältnis. Chance für Erkrankung bei Exponierten in Relation zu Nicht-Exponierten. Anwendung: Untersuchung von Effekten von Präventions- und Therapiemassnahmen. Wenn OR <1 = Therapieeffekt.

Körperliche Aktivität und chronische Erkrankungen, Nachweis für Wirksamkeit, wo grösste Effekte?

Stärkste Effekte bei:

1. kardiovaskulären Erkrankungen

2. Adipositas + Übergewicht

3. Diabetes Typ 2

> bei Krebserkrankungen geringe Evidenz wegen hoher Drop-Out Rate.

Körperliche Aktivität und psychische Beeinträchtigungen

Schwacher Evidenzgrad für Zusammenhang körperliche Aktivität + psychische Beeinträchtigung. Oft unzureichende Daten, schwierig messbar!

8 Komponente der Gesundheitskompetenz

1. Selbstwahrnehmung (Ressourcen + Risiken bekannt sein, Verantwortungsnahme für Gesundheit)

2. Selbstregulation (Begeisterungsfähig)

3. Verantwortungsübernahme

4. Informationsbeschaffung

5. Informationsverarbeitung

6. Grundfertigkeiten

7. Systemwissen und -handeln

8. Kommunkation + Kooperation

Worauf nehmen pathogenetische und salutogenetisches Modell Bezug, Zeilenunterteilung des Modells

Bezug auf:

1. Selbstregulierung des Systems

2. Gesundheits- + Krankheitsbegriff

3. Reichweite des Krankheitsbegriffs

4. Gesundheits- + Krankheitsursachen

5. Wirkung von Stressoren

6. Intervention

Was ist die salutogenetische Sichtweise in Bezug auf den Gesundheitszustand? (nach A. Antonovsky)

Die salutogenetische Sichtweise geht davon aus, dass sich der Mensch in einem ständigen Ungleichgewicht, in einer fehlenden Stabilität befindet > Heterostase.

Gesundheit muss vom Individuum immer wieder selbst neu aufgebaut werden.

Verlust von Gesundheit wird als allgegenwärtiger, natürlicher Prozess verstanden.