Geschichte aus Unterricht

Imperialismus, Weltkriege, Nachkriegszeit

Imperialismus, Weltkriege, Nachkriegszeit


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Langue Deutsch
Catégorie Histoire
Niveau Collège
Crée / Actualisé 08.07.2012 / 31.07.2015
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Bosnische Annexionskrise

• Bestrebung der Serben eine Vereinigung der südslawischen Völker zu errichten

• Bosnien und Herzegowina gehörten völkerrechtlich noch zum Osmanischen Reich -> Krise des Sultans löst Handlungen in Wien aus

• Im Herbst 1908 annektiert Ö-U Bosnien

• Folgen:

– Nationalitätenkonflikte

– Gestörtes Gleichgewicht

– Panslawistische Bestrebungen

– Beziehung R und DR eindeutig gestört

Die Balkankriege 1912/13

• Die verbündeten Königreiche Serbien, Bulgarien, Griechenland und Montenegro im Angriff auf die letzten Gebiete des Osmanischen Reiches auf dem Kontinent

• Noch konnte ein Eingreifen der Grossmächte verhindert werden, die Königreiche konnten einen Sieg verbuchen

• 1913 griff Bulgarien Serbien und Griechenland an, worauf Rumänien und das OR

einschritten

Julikrise

• Enorme nationale Strömungen in den einzelnen Staaten in Europa

• Aufrüsten der Staaten, da ein Krieg als „unvermeidlich“ betrachtet wurde

• Österreich-ungarischer Thronfolger Franz Ferdinand wird am 28. Juni 1914 in

Sarajewo ermordet

• 6. Juli 1914 „Blankovollmacht“ des DR an Ö-U

• 23. Juli 1914 Ultimatum von Wien an Belgrad

• 28. Juli 1914 Kriegserklärung Ö-U an Serbien

• Russische Mobilmachung

• „Mechanismus der militärischen Massnahmen“

• 1. August 1914 deutsche Generamobilmachung

Mythos Kriegsbegeisterung

• Enorme nationale Strömungen im Deutschen Reich

• Möglichkeit eines Krieges wird z.T. begeistert aufgefasst

• Einige Jugendliche reagieren begeistert und mit grossen Demonstrationen auf diese Möglichkeit

• Eine begeisterte Bevölkerung wird von der OHL (Oberste Heeresleitung)

als zentrales Element betrachtet

• Medien im Dienst der OHL

Der Schlieffenplan

• Ehemaliger Generalstabsschef arbeiteten den sogenannten „Schlieffenplan“ aus: Zweifrontenkrieg sollte vermieden werden

• 4. August 1914 deutsches Heer marschiert in Belgien ein

• Kriegserklärung von GB an das DR wegen Neutralitätsverletzung von Belgien

• Der Erste Weltkrieg ist entfacht

• Burgfrieden im Deutschen Reich

Kriegsverlauf 1. WK

• Scheitern des Schlieffenplanes Stellungskrieg für die nächsten vier Jahre

• Ab Ende 1915 wird auch der Krieg im Osten ein Stellungskrieg

• Deutsche Erfolge wurden von Niederlagen der österreichungarischen Armee überschattet

• Kriegseintritt Bulgariens auf Seite der Mittelmächte hatte ein Zurückschlagen von Serbien zur Folge

Krieg auf dem Meer (1. WK)

• Die Ententemächte versuchten die Mittelmächte von ihren Rohstoffen

und den Agrarmärkten fernzuhalten -> Seeblockaden

• Überseehandel geriet unter britische Kontrolle

• Unterseeboote des DR sollten diese Blockade überwinden

• Versenkung von unbewaffneten Handelsschiffen -> 1915 Lusitania

• Nach dem Winter 1916/1917 „uneingeschränkter U-Bootkrieg“ auf dem Atlantik

• März 1917 Kriegseintritt USA

Materialschlacht und Wirtschaftskrieg (1. WK)

• Menschen werden von den Generälen wie Munition, Treibstoff oder Waffen eingesetzt

• Wegen der Abschottung vom Weltmarkt mussten die Mittelmächte Alternativen suchen: Ersatzstoffe aus einheimischen Rohstoffe wurden erfunden

• Finanziell musste der Krieg von den einzelnen Staaten selbst finanziert werden -> Kriegsanleihen

• Enorme Verschuldungen der Staaten

Die Heimatfront

• Für die planmässige Verteilung der Güter wurde bereits seit 1914 auf das System der Rationierung gesetzt (noch nicht für die Zivilbevölkerung)

• Ab Winter 1916 „Steckrübenwinter“ Rationierung pro Woche pro Kopf 1kg Rüben

• Frauen mussten in den Fabriken die Arbeitsstellen der Männer übernehmen

• Wertverlust der Währung -> Verlust aller Geldanlagen und die Kriegsanleihen führten zu Verbitterung in der Bevölkerung

Kolonialmacht Frankreich

● Dritte Rep. ab 1871

● Pariser Kommune wird blutig niedergeschlagen

● Dreyfus-Affäre 1894 (Antisemitismus in F)

● Konflikt Aussenpolitik: D: Elsass-Lothringen GB: Kolonien

● Bündnis mit Russland (1892, 1894)

● Wirtschaft: Investition v.a. in Kolonien und in Russland

Kolonialmacht Grossbritannien

● Viktorianisches Zeitalter (bürgerliche Demokratie)

● Kolonien erhalten

Recht zur Selbstregierug (Dominions)

● GB verliert wirt. Weltmachtstellung

> Idee des Britisch Empire (Schutzzölle)

● Nach dem 1. WK nur noch Commonwealth (loser Verbund)

● Politische Parteien:

- Tories (Konservative)

- Whigs (Liberale)

- Labour (Sozialisten

Kolonialmacht Deutschland

● Dt. Kaiserreich ab 1871 unter preussischer Führung (Kleindeutsche Lösung)

● Einigungskriege (DK 1851, Oe-Ung. 1866, F 1871)

● Konst. Monarchie (Bundesstaat mit 2 Kammern)

● Zensuswahlrecht

● Autoritäre und feudale Strukturen (Macht des Militärs)

● Otto v. Bismarck als Reichskanzler

● Aber: fortschrittliche Sozialgesetzgebung

● Aussenpolitik unter Bismarck: D ist „saturiert“ > Absicherung des Erreichten

● Bündnisspolitik (mit R, Oe-Ung. und GB)

● Isolierung F (Elsass-Lothringen)

● Neue Aussenpolitik ab 1890) Kaiser Wilhelm II will „Platz an der Sonne“ > Imperialismus

● „Steuermann“ Bismarck tritt zurück

Kolonialmacht Österreich-Ungarn

Preussen verdrängte Oe aus D (Krieg 1866)

● K.+k-Doppelmonarchie unter Franz. Joseph I. (ab 1869)

● Nationalitätenfrage (Panslawismus und Frage der Dreiteilung)

● Wirtsch. Gefälle

● Politische Blockade und Notverordnung

● Untergangsstimmung (Roman von J. Roth: Radetzkymarsch)

Kolonialmacht Russland

Autokratische Herrschaft

● Späte Bauernbefreiung (1861)

● Neue „Schuldknechtschaft“ der Bauern

● Späte Industrialisierung

● Soz. Spannungen

● Reformen wurden unter Alexander III gestoppt.

● Russifizierung des Vielvölkerreiches

● Binnenkolonialismus (Kaukasus, Sibirien und Mandschurei)

● Rev. von 1905 > Duma

Kolonialmacht Italien

● Vorherrschaft Piemonts

● König Vittorio Emanuele II

● Aussenpolitik:

- Irredentismus

- Kolonien Nordafrika

- F oder Dreibund

● Zentralistischer Staat

● Mezzogiorno-Problem (Industrialisierung im Norden, Agrargesellschaft

im Süden)

● Besetzung Roms und Auflösung des Kirchenstaates 1870

Kolonialmacht USA

● Eroberung des Westens (Frontier)

● Sezessionskrieg (1861-1865)

● Nordstaaten („Big Business“) gewinnen an Einfluss

● Einwanderungswelle aus Ost- und Südeuropa

● Soziale Spannungen

● Th. Roosevelt (R) und W. Wilson (D) leiten Reformen ein

Kolonialmacht Japan

● Meijireform unter Kaiser Mutsuhito

● Modernisierung und Industrialisierung

● Feudale Strukturen blieben aber erhalten, grosse Macht von Militär und Grosskapital

● Japan wird zum Konkurrenten Russlands in der Mandschurei und Korea

● Japan konkurriert USA im Pazifikraum

Etappen des Kolonialismus

● ab 15. Jh. Kolonien in Afrika und Amerika, Spanien, Portugal später Frankreich,

Grossbritannien und Niederlande

● Kolonien als Rohstofflieferanten und Absatzmärkte

● Siedlungskolonien / Strafkolonien

● Nordatlantischer „Dreieckshandel"

Erste Entkolonialisierung

● Nordamerika 1776 von GB

● 1809-1825: Unabhängigkeitskrieg der Mittel- und Südamerikanische

Staaten gegen Spanien und Portugal (Napoleonische Kriege in Europa!)

Neue Phase des Kolonialismus

● GB in Indien

● F in Algier und Indochina

● Ru in Zentral- und Ostasien (Wladiwostok = Beherrsche den Osten)

Phase des Imperialismus ab 1870

● Neue Player (It, D, B, USA, Japan)

● „Grosse Depression“ in Europa > Börsencrash 1873

● Suche nach neuen Absatzmärkten

● Aufkommender Nationalismus

● Fortschritt und Technik (Schifffahrt, Telegraphie, Eisenbahn) erleichterte Herrschaft über fremde Gebiete

Gedrängel um Afrika

siehe Bild

Ostasien 19. Jh., Anfang 20. Jh.

● Opiumkrieg 1840-1842: GB erzwingt Öffnung Chinas

● Hongkong wird brit. Stützpunkt

● Ostasien im Brennpunkt von Japan, Russland, GB, D, NL, USA

● Widerstand in China gegen die fremden Mächte

(Boxeraufstand 1905, nat. Rev. 1911 unter den Kuomintang)

USA als neue Macht (Ende 19. Jh.)

● Westerschliessung in Amerika war abgeschlossen

● 1898: Karibik von Spanien befreit

● 1898 Besetzung der spanischen Kolonie Philippinen

● Hawaii, Wake und Guam besetzt

● Einflussgebiet in Mittelamerika und Karibik (Panamakanal, Puerto Rico, Kuba)

● Monroe-Doktrin: „Amerika den Amerikanern“

Ursachen der Kolonialkonflikte

GB gibt „Splendid Isolation“ auf, neue Player wollen auch Teil des „Kuchens“ (Ru, D, F, J, USA), veränderte Bündnispolitik

Konflikte und Krisen zur Zeit des Imperialismus

● Faschodakrise 1898

● Burenkrieg 1899-1902

● Dt. Flottenpolitik

● Annäherung GB und F (Entente Cordiale 1905)

● Russ-jap. Krieg 1904/05

● Marokkokrisen 1905 und 1911 (D gegen Einigung zw. GB und F, USA als Vermittler)

● Folge: Kriegerischer Nationalismus in Europa

Isolation D und Oe-Ung

● Britisch-Russischer Ausgleich 1907

Ursachen:

● Russische Niederlage

● D. Aggressivität

● R als Gegenspieler D

Folge:

● Aufteilung der

Interessensphären in

Persiens, Afghanistans und Tibets

● Triple Entente

● Isolation D und Oe-Ung

Veränderte Bündnisse

siehe Bild

Bosnische Anneixionskrise 1908

● Bosnien-Herzegowina wird von Oe annektiert

● Russland als Schutzmacht der Slawen (Panslawismus)

● Osmanisches Reich als „Kranker Mann am Bosporus“

Europa am Vorabend des 1. WK

● D als kriegstreibende Macht

● Slawen in Oe-Ung. brüskiert

● Panslawismus heizte Grossserbische Ambitionen an

● Bismarcks Gleichgewichtspolitik am Ende

● Italien fühlt sich in der Adria von Oe-Ung. bedrängt

● Gegensatz zwischen D und Ru verschärft sich

● „Erzfeinde“ F und GB haben sich Verbündet (Tripple Entente)

Europa am Vorabend des 1. WK

● D als kriegstreibende Macht

● Slawen in Oe-Ung. brüskiert

● Panslawismus heizte Grossserbische Ambitionen an

● Bismarcks Gleichgewichtspolitik am Ende

● Italien fühlt sich in der Adria von Oe-Ung. bedrängt

● Gegensatz zwischen D und Ru verschärft sich

● „Erzfeinde“ F und GB haben sich Verbündet (Tripple Entente)

Erster Weltkrieg: Kriegsmüdigkeit

• Spätestens ab „Steckrübenwinter“ entstand eine enorme Kriegsmüdigkeit in der

Bevölkerung

• Burgfriede hielt ca. ein Jahr

• „Siegfriede“ – Hauptvertreter des Imperialismus mit massgeblicher Vertretung in der OHL

• „Verständigungsfriede“ – identisch mit den Parteien der Mitte

• „Verzichtfriede“ – Spartakusbund mit Massenstreiks und internationaler Zusammenarbeit

Erster Weltkrieg: Innenpolitik Deutsches Reich

• Mit Bethmann-Hollweg ein „schwacher“ Kanzler: Zwar gegen das Annexionsprogramm der OHL, jedoch wenig Durchsetzungskraft -> wurde vom

Kaiser im Sommer 1917 entlassen

• General Ludendorff konnte die Armee faktisch diktatorisch führen

• Dringende Reformpläne blieben dadurch liegen

• Enorme menschliche Verluste an den Fronten

Erster Weltkrieg: Innenpolitik Frankreich

• Union sacrée im Sommer 1914: Auch hier hielt dieser Zusammenschluss ca. ein Jahr

• Kriegskritik kommt in erster Linie von den Intellektuellen und nicht wie im Deutschen Reich von den Sozialisten aus

• Präsident Poincaré und der radikalsozialistische spätere Ministerpräsident Clemenceau führten eine Politik „jusqu‘au bout“

• Rücksichtlose Härte in den eigenen Truppen

Erster Weltkrieg: die USA im Krieg

• Die USA waren bis zum Kriegseintritt neutral und legten ihre Aussenpolitik der Monroe- Doktrin zu Grunde

• Immer stärker werdende Verflechtung der Wirtschaft zwischen Entente und den USA

• Ententemächte machten Schulden bei den USA

• U-Bootkrieg des DR verletzte das geltende Seerecht und die Rechte der Neutralen -> April 1917 Kriegseintritt

• Lange Vorbereitungszeit der Armee

Erster Weltkrieg: Friede von Brest-Litowsk

• Friedensvertrag zwischen dem Deutschen Reich und Russland am 3. März 1918

• Lenin hatte keine andere Wahl, als diesen Vertrag zu unterzeichnen, auch mit enormen Gebietsverlusten:

– Finnland

– Die baltischen Staaten

– Polen

– Ukraine

– Armenien

– Georgien

Unabhängige Staaten, vorerst unter deutscher Kontrolle

Erster Weltkrieg: die Weltlage 1918

• Die USA auf der Seite der Entente entfaltete ihre Macht in Europa

• Zwei neue „Konzepte“ für die Zukunft:

– Das kommunistische Konzept von Lenin, welches bereits in Russland umgesetzt wurde, stellte zum ersten Mal eine realistische Option dar

– Woodrow Wilson im Januar 1918: Sein 14-Punkte Programm versprach eine

neue demokratische Weltordnung auf der Basis des Selbstbestimmungsrechtes

• Deutscher Entscheidungsschlag im Westen misslang

Erster Weltkrieg: Schlussphase

• Militärisch war der Krieg bereits im August 1918 entschieden

• Am 14. August 1918 beurteilte Ludendorff die Kriegslage als „ernst, aber keineswegs hoffnungslos“, im September 1918 bereits als „aussichtslos“

• Schockwirkung in der deutschen Bevölkerung

• Dolchstosslegende

• Verflechtungen von militärischem Zusammenbruch, Waffenstillstandsverhandlungen und revolutionäre Vorgänge im DR und Ö-U

Erster Weltkrieg: Parlamentarismus im DR

• Nachdem die militärische Niederlage ersichtlich wurde, lenkte die OHL auch in der Innenpolitik ein: demokratische Reformen wurden nun zugelassen

• Der liberale Politiker Prinz Max von Baden wurde Reichskanzler

• Eine Regierung aus Vertretern der SPD, des Zentrums und der Volkspartei wurde gebildet -> erste Handlungen waren die Bitte um einen Waffenstillstand

Erster Weltkrieg: Novemberrevolution

• Am 3. November 1918 unterzeichnete Ö-U einen Waffenstillstand (eine Woche später dankte Kaiser Karl I ab)

• Matrosen der deutschen Hochseeflotte erhielten den Befehlt zu einem letzten grossen Gefecht -> Meuterei

• Am 9. November flüchtete die Kaisersfamilie ins holländische Exil

• Kanzler Max von Baden übergibt die Regierungsgewalt dem Führer der Sozialdemokraten (MSPD) Friedrich Ebert