Geomorphologie/Bodengeographie
Karteikarten zu den Vorlesungen
Karteikarten zu den Vorlesungen
Set of flashcards Details
Flashcards | 142 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Geography |
Level | University |
Created / Updated | 13.01.2015 / 08.02.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/geomorphologiebodengeographie
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/geomorphologiebodengeographie/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Erklärung:
- je mehr Feuchtigkeit und Wärme, desto intensiver die Verwitterung
- dominant: chemische Verwitterung (kann sogar in größeren Tiefen das Ausgangsgestein angreifen; physikalische Verwitterung wirkt nur in den oberen Dezimetern)
- Tundra: physikalische Verwitterung dominant, da Mangel an Wärme chemische Verwitterung weniger
- Taiga/gemäßigte Breiten: chemische und physikalische Verwitterung
- Halbwüsten und Wüsten: Dominanz physikalischer Verwitterung, Mangel an Wasser: weniger chemische Verwitterung
- Tropen: Überschuss an Wärme und Feuchtigkeit --> chemische Verwitterung dominant; durch pflanzliche Produktion werden organischer Säuren dem Untergrund zugefügt --> greifen das Gestein an
Folgende Gesteine und Substanzen werden metamorph überprägt.
Welcher Metamorphit entsteht jeweils?
- Granit
- Kalk
- Kohlenstoff, organische Substanz
- Sand, Sandstein
- Tonstein
- Orthogneis
- Mamor
- Graphit ( im Extremfall Diamant
- Quarzit
- Schiefer, bis zu Paragneis
- Ah
- C / Löss
- Rohboden
- Entkalkung, Humifizierung, Remineralisierung
- Ah
- Löss
- Pararendzina
- Entkalkung, Humifizierung, Remineralisierung
- Ah
- Bv
- Löss
- Braunerde
- verbraunung
- Ah
- Al
- Bt
- Bv
- Löss
- Parabraunerde
- Lessivierung
- Ah
- (Al) Sw
- (Bt) Sd
- Pseudogley
- Vergleyung
Erläutern Sie in einem kurzen Fließtext die zeitliche Bodengenese im Schaubild unter Zuhilfenahme der in Aufgabe 5.1 genannten Prozesse – wie wird aus Boden A Boden E und wieso?
A: Niederschlag und leicht zunehmende Vegetationsdecke auf Löss --> Entkalkung der oberen Zentimeter durch chemische Verwitterung, vor allem Karbonatverwitterung, und Auswaschung des Kalkes aus Löss (Rückstand von Ton und Quarzkörnern); Humifizierung, Prozess der Huminstoffbildung bei der Zersetzung der abgestorbenen, organischen Substanz; Remineralisierung, Zerlegung der abgestorbenen, organischen Substanzen in Mineralien --> zunehmende Versauerung des Boden --> Entstehung einer Pararendzina
B: oben genannte Prozesse laufen noch ab, es kommt zusätzlich zur Verbraunung, Oxidation von eisenhaltigen Mineralen --> braune bis rotbraune Färbung des nun entstandenen B-Horizontes --> Entstehung einer Braunerde
C: es kommt zusätzlich zur Lessivierung (Tonverlagerung) durch das Sickerwasser erfolgte Verlagerung von Tonteilchen in tiefere Bodenbereiche --> Tonanreicherung im Unterboden (Bt), Tonverarmung im Oberboden (Al) --> Entstehung einer Parabraunerde
D: es kommt zur zusätzlichen Vergleyung, da der Bt - Horizont so stark mit Tonmineralien angereichert ist, so dass nun eine Stauschicht vorliegt (Sd) --> Hydromorphierung durch Stauwasser, durch Stauwasser kommt es zu einem Sauerstoffmangel --> Lösung von Mn/Fe; Nass-/Tockenzyklen führen zu charakteristische Rostflecken --> Entstehung des Pseudogleys
Erläutern Sie die vergleichbare Zeitreihe auf dem Ausgangssubstrat kalkfreier Sand. Beachten Sie auch hierbei in der Argumentation die jeweils vorherrschenden Prozesse! Beschreiben Sie ebenfalls die resultierenden Bodentypen über den zeitlichen Verlauf und nennen Sie Gründe für die Genese.
A: Niederschlag und stark zunehmende Vegetation auf Ausgangssubstrat Sand → Humifizierung und Remineralisierung → Entstehung eines Rankers (Ah ‐ C)
B: beginnende Versauerung, Verbraunung und chemische Verwitterung, vor allem Hydrolyse (Tonmineralneubildung) → Entstehung einer Braunerde (Ah ‐ Bv ‐ C)
C: durch hohe Niederschläge, hohe Durchlässigkeit des Substrats (hier: Sand) und Anreicherung saurer organischer Produkte aus Streu von Nadelbäumen kommt es zur Podsolierung, vertikale Verlagerung von Eisen‐ und Aluminiumoxiden (Sesquioxiden), sowie Mineralstoff‐ und Tonverlagerung → Entstehung eines Podsols (O ‐ Ah ‐ Ae ‐ Bh ‐ Bs ‐ C) → bei Anreicherung von Sesquioxiden und Humusstoffen im Bs‐Horizont kann es zur Ortssteinbildung kommen (mögliche Stauschicht → Entstehung eines Pseudogleys)
Nennen Sie die Prozessabfolge der Bodenerosion am Hang.
1. Mobilisierung Partikel
- Aufprallwirkung der Regentropfen (Plansch/splash)
- Schubkraft fließendes Wasser
2. Sedimenttransport durch Oberflächenabfluss
- lineare Rillenerosion
- Grabenerosion (gully erosion)
- Piping (Tunnelerosion)
3. Ablagerung am Hangfuß/ im Vorfluter
- Kolluvium
- Entstehung aus abgetragenen Sedimenten
- enteht oft nach starkem Regen
- wird in Sedimentsenken akkumuliert und füllt diese aus -> Zeugnis der menschlichen Nutzung geomorphologischer Systeme
Bildung von Oberflächenabfluss
- Niederschlag
- Oberflächenabfluss, Hangwasserabfluss und Grundwasserabfluss
- fließt alles nach unten & sammelt sich --> Fließgewässer
- Infiltrationskapazität << Niederschlagsintensität
--> Bodenerosion, Schichtfluten nach Verschlämmung
Malen und beschreiben Sie das Hjulström- Diagramm
Sedimentdynamik in Abhängigkeit von Fließgeschwindigkeit und Korngröße
Für Aufnahme und Erosion gröberer Partikel zunehmender Korngröße ist eine proportional steigende Fließgeschwindigkeit, d.h. Schleppkraft, notwendig. Bei sehr kleinen Korngrößen und damit einhergehend zunehmender Kohäsionskräften sind ebenfalls steigende Fließgeschwindigkeiten notwendig. Grenzfließgeschwindigkeiten für Erosion und Ablagerung liegen für sandige und noch gröbere Materialien eng beieinander, sodass bereits bei geringen Geschwindigkeitsänderungen Erosion und Sedimentation rasch wechseln können.
Nennen Sie die Einflussfaktoren auf den Bodenabtrag.
- Regen -u. Oberflächenabfluss (R)
- Erosionsschutzmaßnahmen (P) z.B. Querbearbeitung
- Bodenbedeckung u. - bearbeitung (C) z.B. Fruchtfolge
- Bodenerodierbarkeit (K) z.B. Bodenart
- Hangneigung (S)
- Hanglänge (L)
Nennen Sie die allgemeine Bodenabtragungsgleichung - ABAG.
Welche Faktoren können durch den Landwird beeinflusst werden?
\(A = R*K*L*S*C*P\)
A: mittlerer, langjähriger Bodenabtrag [t/ha]
R: Regen-/ Abflussfaktor
K: Bodenerodierbarkeitsfaktor
L: Hanglängenfaktor
S: Hangneigungsfaktor
C: Bodenbedeckung/- bearbeitung
P: Bodenschutzfaktor
-
C und P können durch den Landwirt beeinflusst werden.
-
Landwirtschaftliche Maßnahmen: Mulchen, Frucht, Fruchtfolge, Zwischenfrucht, Untersaaten und Direktsaaten
Wieso kann ein Partikel von der Gewässersohle abgelöst werden?
- Durch Fließgeschwindigkeit wirkt Schleppkraft in gleiche Richtung
- zusätzlich Hubkraft nach oben
- dabei entstehen Wirbel
- diese Turbulenzen sorgen dafür, dass das Partikel abegelöst wird
Nennen Sie die Typen der fluvialen Fracht/ Transportarten
- Lösungsfracht
- Schweb-/ Suspensionsfracht
- Bodenfracht
- Suspension (in Luft zirkulieren)
- Rollen
- Gleiten
- Saltation (Abhebung und Landung nach "Schwebevorgang")
Nennen Sie die Kontinuitätsgleichung (Abfluss).
Abfluss: \(Q = v * A\)
Q: Abfluss \((m^3/s) \)
v: Geschwindigkeit (m/s) v =R*S*k
R: hydraulischer Radius R = A/benetzter Umfang
S: Gefälle dh / dl
k: Rauhigkeitsbeiwert
A: durchströmte Fläche (m²)
Was sagt die Transportkompetenz aus, was die Transportkapazität?
Transportkompetenz: max. Korngröße, die erodiert bzw. transportiert werden kann
Transportkapazität: beschreibt die mögliche transportierte Sedimentmenge
Nennen Sie verschiedene Gerinnebettmuster.
- Straight: gerade
- meandering: mäandrierend
- braided: verwildert
- anastomosing: anastomosierend bzw. furkativ
Nennen Sie die Ursachen von Meeresspiegelschwankungen.
- Glazial - Eustasie (terrestrische Eisbildung und - schmelze --> Entzug von H2O)
- Glazial - Isostasie (eiszeitliche Eisbe- und Entlastung
- tektonische Isostasie (Plattentektonik)
- Änderung Wassertemperatur (Klima)
- Änderung der Gravitation/ des Geoids (Schwerefeld)
Innere Differenzierung des Küstengebietes
- Festland: Steilküste, Flachküste
- Küste: 1. Strand, Uferlinie 2. Schorre
- Schelf
- gehört dann zur Kategorie Meeresboden
Küstenklassifikation (nach Valentin 1952)
Vorgerückte Küsten:
- Aufgetauchte Küsten: Meeresbodenküsten
- Aufgebaute Küsten:
- organisch gestaltet: Mangrovenküsten, Korallenküsten u. riffe
- anorganische gestaltet: schwache Gezeiten: Haff-, Nehrungs- und Dünenwall Küste; starke Gezeiten: Watt-, Nehrungs- und Inselreihen Küsten; Delta-, Schwemmlandküsten
Zurückgewichene Küsten:
- Untergetauchte Küsten
- glazial gestaltet
- erosiv: dirigierte Glazialerosion: Fjord-Schären-Küsten; freie Glazialerosion: Fjärd-Schären-Küsten
- akkumulativ: Förden-, Bodden-Küsten
- fluvial gestaltet: Ria-, Cala-, Canale und Vallone-Küsten
- glazial gestaltet
- Zerstörte Küsten: Kliffreihenküsten
Welche Wechselbeziehungen untersucht die Physische Geographie?
- Atmosphäre (Klimatologie, Meteorologie)
- Kryosphäre (Glaziologie)
- Hydrosphäre (Hydrologie)
- Pedosphäre (Bodenkunde)
- Biosphäre (Biologie, Zoologie/Botanik)
- Lithosphäre (Geologie)
- Einfluss auf Erdoberfläche (Reliefsphäre) als Grenzfläche zwischen diesen Sphären --> Geomorphologie
Das Erdsystem I
gekoppelte Sphären:
- Atmosphäre
- Biosphäre
- Ozean
- Relief
- Schwerkraft
- Tektonik
- Solare Energie
- Mensch
- H2O (Eis, Wasser, Wasserdampf)
- Klima
- Erdoberflächen- Prozesse
Nennen Sie die Systemtypen (auf der Erde).
- Isolierte System
- Geschlossenes System (Energie)
- Offenes System (Masse, Energie)
- --> Umwelt
Nennen Sie die verschiedenen Gletschertypen.
- Inlandeis (Eisschild)
- überdeckt große Landflächen
- Plateaugletscher
- Eiskappe
- gewölbte Eismasse mit radialem Abfliessen
- Kargletscher
- Reste eins größerer Gletscher, liegen in einem Kar (Hohlform), wurde durch glaziale Erosion geformt
- Hängegletscher
- Talgletscher
- liegt zum Teil im Talgrund, im unterem Teil nimmt er Zungenform an
Akkumulation (glazial)
- Niederschlag (Schnee)
- tiefe Temperaturen (Frost)
- Akkumulation von Schnee
- Umwandlung von Schnee zu Eis
Das glaziale System:
--> Nennen Sie Massen- und Energiekomponenten eines Gletscher Systems (In- und Output)
Input von Energie und Masse:
- Niederschlag
- Festgestein/Lockergestein
- Schwerkraft
- Solarstrahlung
- geothermale Wärme
--> Gletscher (glazialer Speicher)
Output von Energie und Masse:
- Wasserdampf
- Wasser
- Eis
- Lockergestein
- Wärme
Massenbilanz eines Gletschers
Massengewinn:
- Temperatur
- Niederschlag
- Wind
- Lawinen
- --> Akkumulationsphase
Massenverlust:
- Strahlung
- Albedo
- Temperatur
- Niederschlag
- Wind
- Eisbrüche
- --> Eisbewegung
- --> Ablationsphase
Berechnung: Akkumulation+Ablation = Nettobilanz
--> gibt Aufschluss darüber, ob ein Gletscher wächst oder schrumpft
Die Gleichgewichtslinie
Gleichgewichtslinie, wenn:
Akkumulation = Ablation --> Gletscher ist stationär
--> Höhe gemessen am Ende der Ablationsperiode
Akkumulation: Nährgebiet
Ablation: Zehrgebiet
Glaziale Erosion: Detersion und Detraktion
Detersion: Schleif- und Schrammwirkung des angefrorenen Basisschutts
Detraktion: Herausbrechen von (angefrorenen) Gesteinsstücken
Formel für (Sohlen)schubspannung
\(tau = f (p g h) sin alpha\)
tau = Schubspannung [N/m²]
p = Eisdichte [kg/m³]
g = Schwerebeschleunigung [m/s²]
h = Eismächtigkeit
alpha = Hangneigung (°)
Listen Sie glaziale Erosionsformen und Akkumulationsformen auf.
Glaziale Erosionsformen:
- Rundhöcker
- Gletscherschliff
- Kar "Eiskeller"
- Trogtal
Glaziale Akkumulationsformen:
- Moränen
- Mittelmoräne
- Ufermoräne
- Endmoräne
- Satzendmoräne
- Stauchendmoräne
- Seitenmoräne
- Grundmoräne
Periglaziale Prozesse und Formen.
Definition und Bedingungen
Definition: "das Eis umgebend"; Regionen, die durch Wirkungen des Frostes (Frostklimate) geprägt werden
Bedingungen:
- Jahresmitteltemperaturen um 0° oder kälter
- Pot. Dauerfrostboden (Permafrost) mit sommerlicher Auftauschicht
- Frostwechsel (Intensität und Häufigkeit)
- Tau- und Gefrierzyklen mit Druckwirkungen und Materialbewegung im Regolith und Festgestein
Permafrost Definition
Periglaziale Prozesse
Permafrost:
- Thermische Bedingungen in Böden, Schutt und Festgestein von <0° an min. zwei aufeinander folgenden Jahren
Periglaziale Prozesse:
- Nicht- glaziale Prozesse, wirken durch Eis und oder Frostwechsel im Boden/Schutt/Fels
- Eis befindet sich im Porenraum des Bodens/Schuttes/Felsens
Eisbildungstypen und -prozesse im Untergrund ("Bodeneis")
Segregationseis (segregation ice):
- Wanderung von Poren- und Kluftwasser zur Gefrierfront durch Dampfdruckgefälle in der Bodenluft
- Eisschichten und -linsen bis 10m Mächtigkeit
Kluft- und Poreneis (interstitial ice):
- Gefrieren von Poren- und Kluftwasser
- Frostverwitterung
Malen Sie den Temperaturverlauf im Boden (Permafrost) auf.
--> Zeichnen Sie einen Permafrostkörper mit einem Temperatur- Tiefenprofil des Sommers und des Winters. Benennen Sie die Elemente des Körpers. Zeichnen Sie den Temperaturverlauf als mittleres jährliches Minimum und mittleres jährliches Maximum.
Elemente des Körpers:
Obere Hälfte, in der saisonale Temperaturschwankungen auftreten:
- Auftaubereich (Sommerlinie): jährliche Maximumtemperatur
- Permafrosttafel (Winterlinie): jährliche Minimumtemperatur
- --> Einfluss von klimatischer Energie
Mittlerer Teil: Permafrost (Zehnmeter Bereich)
Unterer Teil: Niefrostbereich
- Temperatur wieder über Null
- Permafrostuntergrenze
- -->Einfluss von geothermischer Energie
Nennen Sie die periglaziale Prozesse.
Prozesse:
- Frosthub (auch bei saisonalem Frost - heave)
- Frostsortierung (frost sorting)
- Frostsprengung (Steinschlag - rock fall; frost shattering)
- Geli-/ Solifluktion (Durchtränkungsfließen und Frosthub, solifluction)
- Hangrutschung, Murgang (landslide, debris flow)
- Kriechen (periglaziales Kriechen - creep; Blockgletscher
- Thermokarst (thermokarst)