Geomorphologie/Bodengeographie

Karteikarten zu den Vorlesungen

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Flashcards 142
Language Deutsch
Category Geography
Level University
Created / Updated 13.01.2015 / 08.02.2024
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Geomorphologische Kartierung

  • Kartierung von dominanten Formen, Prozessen und des Materials
  • Grundlage: topographische Karten, Luftbilder, DGM
  • häufig als Grundlage für weiterer Untersuchungen; z.B. Sedimentbudget
  • Kartierung von Einzelformen, Prozessbereichen
  • Kombination von Linien-, Flächen- u. Punktinformationen
  • Informationsgehalt abhängig von der Fragestellung

Karst - Definition

  • bezeichnet ursprünglich ein Kalkplateau im Hinterland von Triest
  • Landformen, die durch vorherrschende Lösungsverwitterung und -abfuhr entstehen
  • Begriff, der die Gesamtheit der durch Lösung von Gesteinen hervorgebrachten Formen umfasst

Karsttypen - Differenzierung

  • Bedeckungsgrad (nackter Karst, bedeckter Karst)
  • Entwicklungszustand (rezent, reliktisch)
  • klimageomorphologisch (mediterraner Karst, Tropenkarst, alpiner/polarer Karst)
  • Gesteinstyp (Karbonatgesteine, Sulfatgesteine, Sandsteine, Silikatgesteine)
  • regionaltypischer Karst

Karst - Voraussetzungen

  • Vorhandensein von Wasser, Wasserwegsamkeit
  • Lösliche Gesteine (Karbonatgesteine, Mineral Calcit CaCO3; Sulfatgesteine, Anhydrit CaSO4 und Gips CaSO42H2O; Sandsteine, Silikatgesteine)
  • Korrosion von Kalk erfolgt durch CO2 - haltiges Wasser (stammt aus der Bodenluft)
  • In Abhängigkeit von CO2- Gehalt und Temperatur können 100 bis 400mg CaCOaufgenommen (gelöst) werden

Lösungsfähige Gesteine

  • Karbonatkarst:
    • Kalkstein: CaCO3
    • Dolomit: CaMg(CO3)2
  • Salinarkarst:
    • Gips: CaSO4*2H2O
    • Anhydrit: CaSO4
    • Salze, z.B. NaCl
  • Silikatkarst
    • Silikatgesteine
    • (Sandsteinkarst)
  • Lösliche Gesteine (Karbonatgesteine, Mineral Calcit CaCO3; Sulfatgesteine, Anhydrit CaSO4 und Gips CaSO42H2O; Sandsteine, Silikatgesteine)

Calciumcarbonat

  • CaCO3
  • nicht- silikatisches Mineral Calcit
  • häufiges Mineral der Erdkruste
  • Hauptbestandteil der Gesteinsgruppe Kalkstein, Kreide & Dolomit
  • Cabonat- Ion (CO3)2-  schichtförmig angeordnet
  • Mineral Dolomit: CaMg(CO3)2

Calciumcarbonat - CO2 Quellen

  • Luft (z. Zt. ca. 390 ppm, 1800 ca. 280 ppm)
  • Komponente des Stoffwechsels von Pflanzen & Mikroorganismen
  • Mineralisierung organischer Substanz
  • Humushorizont des Bodens
  • Bodenluft

Chemie der reversiblen Karstprozesse (Kohlensäureverwitterung)

\(CO_2 [g/aq] + H_2O <-> H_2CO_3 \)

Die Bildung von Kohlensäure und Dissoziierung des H2COund des CaCOverlaufen rasch und temperaturabhängig

\(H_2CO_3 + CaCO_3 [s] <-> Ca^{2+} [aq] + 2 HCO_3 ^- [aq] \)

\(CaCO_3 + H_2O+CO_2 <-> Ca(HCO_3)_2 \)

Karbonatverwitterung (Hydrolyse)

  1. Wasser nimmt COauf --> Kohlensäurelösung
  2. Es entsteht in einer Kalklösung - in reversibler Form das 10mal leichtere lösliche Calciumhydrogencarbonat
  3. Auch Dolomitgestein unterliegt der Karbonatverwitterung

 

Gelöstes COin Abhängigkeit von Partialdruck und Temperatur

  • Je höher der Druck und je geringer die Temperatur, desto mehr CO2 kann sich lösen
  • weitere beeinflussende Faktoren: Fließgeschwindigkeit, Oberflächenbeschaffenheit, Gehalt von CO2 in der Bodenluft

Entwicklungsstadien - Karstsystem

Stadium 1: 

  • Ausgangsform: Carbonatgesteinsformation
  • Störungszonen und Bankungsfugen im Innern --> sind bei Ablagerung der Carbonate entstanden
  • bei Kontakt zur Oberfläche kann Wasser eindringen

Stadium 2:

  • wenig Wasser tritt ein
  • aufgelöstes Carbonat im Wasser in Verbindung mit Kohlensäure (Atmungsprozesse von Bakterien)
  • es wird dadurch COfreigesetzt, dieses löst sich im Bodenwasser und bildet viel Kohlensäure
  • Verkarstung wird eindeutig vom Klima und der Vegetation beeinflusst

Stadium 3:

  • Karsthohlräume werden größer
  • es haben sich Quellen gebildet, aus denen das Wasser langsam wieder raus fließt
  • noch sind alle Hohlräume voller Wasser

Stadium 4:

  • durch Verkarstung ist der Austritt größer geworden
  • Wasser fließt mehr als zuvor aus
  • Karstwasserspiegel sinkt
  • eindringende Luft hat geringere COKonzentration
  • CO2 entgast beim austreten --> Calcit fällt aus als Folge
  • es entstehen Stalagtiten an der Decke und Stalagmiten wachsen vom Boden aus nach oben

Stalagtit und Stalagmit - Entstehung

Stalagtit: Von der Decke runter

  • bei Tropfenbildung entweicht CO2 und CaCO3 fällt aus - ein Stalagtit entsteht

Stalagmit: Vom Boden hoch

  • reißt der Tropfen von der Höhlendecke, wird beim Auftreffen des noch kalkhaltigen Tropfens am Höhlenboden wiederum CO2 freigesetzt und CaCOausgefällt --> Ein Stalagmit entsteht

Karstformen

Karrentypen

Dolinen - Formen

  • Kalkausfällung: Sinterterrassen
  • Karrentypen:
    • Karrenbildung, Kalkgestein
    • Rinnen- und Kluftkarren
    • Rillenkarren
    • Firstrillenkarren
    • Trittkarren
    • Rinnen- u. Mäanderkarren
    • Subkutane Strukturkarren
    • Rundkarren
  • Dolinen:
    • Lösungsdoline
    • Einsturzdoline
    • bedeckte Doline
    • Trichterdoline
    • Karstschächte u. -schlote
    • Schusseldoline
    • Wannendoline
    • Schachtdoline

Polje - Definition

  • große geschlossene Hohlform der Karstgebiete mit unterirdischer Entwässerung
  • langgestreckte, teilweise talartig gewundene Becken mit fast ebenem Boden
  • häufig von steilen Hängen umrahmt
  • Gunsträume für Landwirtschaft
  • Poljenentwässerung durch Ponore

16. Vorlesung: Klassische und moderne Geländemethoden in der Geomorphologie

--> ist ein Exkurs

fass ich erstmal noch nicht zusammen --> vllt. ist es ja komplett unwichtig. will ich erst herausfinden.

hatten wir nämlich so gar nicht

Definieren Sie das Phänomen der glazialen Serie und nennen Sie ihre wichtigsten Bestandteile.

  •  systematische Anordnung glazigener und glazi-fluvialer Formen
  • zu den wichtigsten Komponenten der glazialen Serie gehören die Grundmoräne, Endmoräne, Sander und das Urstromtal

Wie funktioniert die Gletscherbewegung bei einem polythermalen Gletscher?

  • durch basales gleiten:
    • rutschen von Gletscherabschnitten auf einem Wasserfilm
    • Druckschmelzung führt zum abtauen

Wdh:

Definieren Sie die Begriffe Periglaziale Geomorphologie, Permafrost, Untergrundeis

 Periglaziale Geomorphologie: 

  • beschäftigt sich mit Landformen und Prozessen der kalten, nicht glazialen Regionen der Welt

  • Prozesse und Formen außerhalb von Gletschern, die durch Auftauen und Gefrieren von Eis und dadurch mit Druckwirkung und Materialbewegung in Regolith und Festgestein sowie in Zusammenhang mit Permafrost entstehen/ entstanden sind

Permafrost:

  • Thermische Bedingung in Böden, Schutt und Festgestein von <=0°C an mind. zwei aufeinander folgenden Jahren

Untergrundeis:

  • 1.Segrgationseis: Bodeneis gebildet wegen Wanderung von Poren- und Klufftwasser zur Gefrierfront, bis zu 10 Meter Mächtig.

  • 2. Kluft und Poreneis: (intersitial) in Zwischenräumen/ Zwischenräume bildend; Poren und Kluftfüllung mit Wasser

Nennen und beschreiben Sie Reliefformen, die durch Lösungsprozesse in Kalkgestein entstehen in Abhängigkeit von der Formgröße.

  • Kartkegel und Karttürme Megaform
  • Dolinen: größte Hohlform= Polje, Uvale= Großdoline, aus benachbarten Dolinen zusammen   gewachsen
  • Einstürzdoline (durch Nachbruch über Hohlräume)
  • Doline (trichter oder schüsselförmige, rundliche Senkung)
  • Cockpit (Hohlform der tropischen Kegelkarstformen)
  • Cockpithügel (Überreste)
  • Stalagmatite (vom Boden zur Decke in Karst höhlen)
  • Stalagtitten ( von der Decke in Karsthöhle zum Boden)
  • kleine Lösungsprozesse sind Klufftkarren und Rinnenkarren

Nennen und erläutern Sie die chemischen Prozesse der Kalklösung und –ausfällung.

Der dominante Prozess der Kalklösung und –ausfällung hat zur Folge die Karbonatverwitterung. Geringlöslicher Kalk reagiert mit Kohlensäure und wird zu wasserlöslichen Kalziumhydrogencarbonat, der auch wieder ausgefällt werden kann, da die chemische Reaktion reversibel ist; Voraussetzungen sind ausreichend Wasser und Kohlenstoff (bzw.Kohlensäure)  Effizient ist die Karbonatverwitterung vor allem auf reinen Gesteinen.

Was ist eine Karstquelle?

  • Teil eines Karstsystems
  • unterirdische Entwässerung eines größeren Gebiets
  • --> weist häufig eine sehr große Schüttung auf
  • können auch in Felswänden entspringen
  • oft das Ende eines Höhlensystems, an dem ein Höhlenfluss die Erdoberfläche erreicht

Wenden Sie den Systemtyp „Kaskadensystem“ auf die Bodenerosion und –akkumulation an. Nutzen Sie die Begriffe Sedimentquellen und Sedimentsenken.

- Formveränderung von Hängen mit der Zeit

- Sediment wird an Sedimentquellen erodiert (=Output) und im Laufe der Zeit zu Sedimentsenken transportiert und dort als Kolluvien akkumuliert (=Input).

- Der Transportweg ist dabei der Hang, an dem durch Niederschlag Materialtransport stattfindet, das zwischenzeitlich gespeichert wird, um dann weiter hangabwärts transportiert zu werden.