Geographie 1A: Exogene Prozesse
Geologie und Geomorphologie: Exogene Kräfte (Wind, Wasser, Eis, Denutation), Naturgefahren
Geologie und Geomorphologie: Exogene Kräfte (Wind, Wasser, Eis, Denutation), Naturgefahren
Kartei Details
Karten | 36 |
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Lernende | 10 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Geographie |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 27.12.2012 / 19.09.2021 |
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Welche zwei Arten von Verwitterung gibt es grundsätzlich?
Chemische und mechanische Verwitterung
Die chemische Verwitterung von Wasser ist besonders wichtig. Welche drei Arten gibt es?
- Lösungsverwitterung: Salze lösen sich in Ionen und kristallisieren später wieder aus
- Säureverwitterung: Mineralien wie Kalk werden zersetzt
- Silikatverwitterung: Silikate verwittern durch Hydrolyse
Nenne Gründe für die mechanische Verwitterung von Gestein.
- Natürliche Schwächen im Gefüge
- Frostsprengung
- Salzsprengung
- Wurzelsprengung
Erklären Sie, wie es im Wasser zu Kalkbildung kommt.
Bei der Säureverwitterung wird Kalk durch Kohlensäure in andere Stoffe zersetzt. Wird dem Wasser CO2 entzogen, zum Beispiel in warmem Wasser oder durch Algen, so kommt es zur Umkehrreaktion, also zur Bildung von Kalkstein.
Welche Faktoren haben Einfluss auf die Verwitterungsgeschwindigkeit?
- Eigenschaften des Gesteins
- Klima: Hohe Temperaturen und viel Regen begünstigen chemische, Trockenheit und Kälte dagegen mechanische Verwitterung
- Vorhandensein von Boden: Hält viel Wasser (chemisch) und Pflanzen (mechanisch)
Was versteht man unter Denutation?
Massenbewegung, also eine flächenhaft wirkende Erosionsform, wobei die Schwerkraft den Transport bewirkt.
Zur Denutation kommt es, wenn die maximale Haftreibung überschritten wird. Nenne auslösende Faktoren.
- Wenn zu viel Wasser in den Schutt eindringt und eine darunterliegende Tonschicht aufweicht, rutscht die darüberliegende Masse weg
- Durch menschliche Eingriffe können Hänge destabilisiert werden
- Wenn bei Hitzeperioden eingefrorene Gebiete (Permafrost) plötzlich auftauen
- Wenn der Neigungswinkel zu steil ist
Je nach Grösse und Zustand (trocken, feucht) des Materials gibt es unterschiedliche Bezeichnungen. Welche?
- Steinschlag
- Felssturz
- Bergsturz
- Bodenfliessen (langsame Massenverschiebung)
- Erdrutsche (z.B. durch aufgeweichte Lehmschicht im Untergrund)
- Murgang (Schlammlawine)
Welche Verwitterungsform dominiert in Wüstengebieten?
Da das meiste Wasser gleich verdunstet, dominiert die mechanische Verwitterung. Die Verwitterung erfolgt meist durch:
- Natürliche Schwächezonen
- Salzsprengung
- Abschleifen durch Sand (Abrasion)
Welche Wüstentypen gibt es?
- Fels- und Blockwüsten: Grosse Gesteinsbrocken, in der Nähe von Gebirgen
- Sandwüsten
- Ton- und Salzwüsten: Verdunsten von Gewässern
- (Kulturwüsten): Durch den Mensch geschaffen
Was versteht man unter Desertifikation?
Desertifikation bedeutet Verwüstung von Boden. Durch falsche Bodennutzung (z.B. Monokulturen) kommt es zur Bodendegradation und schliesslich Desertifikation.
Man befürchtet durch die globale Erwärmung die Verwüstung vieler Gebiete.
Wovon hängt die Kraft, bzw. Kompetenz eines Flusses ab?
Vom Gefälle und vom Abfluss (Wassermenge).
Welche Formen der Flussfracht führt ein Fluss mit sich?
- Lösungsfracht (chemische Verwitterung)
- Schwebfracht (kleinste Partikel)
- Geröllfracht / Schubfracht (Kies, Sand)
Wann kommt es zur Tiefenerosion (Tieferlegung des Flussbetts), wann zur Seitenerosion (Zurücksetzung des Ufers)?
Bei hoher Fliessgeschwindigkeit dominiert die Tiefenerosion, bei langsamer Fliessgeschwindigkeit eher die Seitenerosion.
Was ist die Erosionsbasis?
Dies ist die Höhenlage einer Flussmündung, die vom Fluss nicht unterschritten werden kann.
Mündet der Fluss ins Meer, spricht man von absoluter Erosionsbasis, mündet er in einen See oder Strom, von regionaler Erosionsbasis.
Was versteht man unter rückschreitender Erosion? Was ist das Gegenstück dazu?
Wird die Erosionsbasis eines Flusses gesenkt, so erhöht sich beim untersten Flussabschnitt sein Gefälle → die Erosionstätigkeit steigt. Der Erosionsimpuls schreitet langsam rückwärts den Fluss aufwärts, wodurch sich die Gefällskurve verändert.
Wird die Erosionsbasis erhöht, so nimmt die Fliessgeschwindigkeit ab, es kommt zu rückschreitender Ablagerung.
Welche Flusstalformen gibt es, und wie entstehen sie?
- Schlucht: Starke Tiefenerosion durch festes Gestein
- V-Tal: starke Tiefenerosion durch Lockergestein
- Sohlental: Vorwiegend Seitenerosion. Starke Sedmientablagerung (Schotter)
Was versteht man unter den Auen?
Dies sind die natürlichen Überschwemmungsgebiete eines Flusses in Sohlentälern und Aufschüttungsebenen. Bei Hochwasser setzt der Fluss viel Schotten in den Auen ab.
Was ist ein Mäander? Nenne alle wichtigen Begriffe.
Mäander sind schlangenförmig geschwungene Flussläufe. Es gibt Flussmäander (ohne Tiefenerosion) und Talmäander (bilden ein Mäandertal).
Jene Uferseite, bei welcher die Seitenerosion stattfindet, nennt man Prallhang. Die andere Seite heisst Gleithang, hier wird mehr Flussfracht abgelagert.
Ist eine Schlinge so weit fortgeschritten, dass sie sich schliesst, bildet sich ein Umlaufberg. Die "tote" Schlinge hält dann Altwasser.
Wie kommt es, dass ein Fluss einen Gebirgszug durchquert?
Der Fluss kann während der Gebirgsbildung durch Tiefenerosion seinen Weg durch das Gebirge bahnen. Man nennt dies auch antezedentes Tal.
Was sind Schotterdecken und Schwemmfächer?
Schotterdecken entstehen wegen Hochwasser auf Talsohlen (Sohlental).
Schwemmfächer entstehen, wenn bei einem krassen Gefälleunterschied viel Flussfracht abgesetzt wird (an Bergfuss).
Nach dem Verlassen des Kars bewegt sich der Gletscher entlang eines fluvial vorgeprägten V-Tals. Welche neue Talform entsteht?
Aus dem V-Tal entsteht ein U-Tal, ein sogenanntes Trogtal.
Was ist ein Findling?
Ein Felsbrocken, der auf den Gletscher gestürzt und von ihm bis zu 1000km weit transportiert wurde.
Was sind Sander?
Nachdem das Schmelzwasser die Endmoräne passiert hat, lagert es das mittransportierte Material nach grösse sortiert wieder ab. Dadurch entstehen fuvioglaziale Schuttfächer (Sander).
Wie entstehen Urstromtäler?
Wenn ein Fluss auf die Endmoräne eines grossen Gletschers trifft und diese nicht passieren kann, wird er scharf in eine Richtung abgelenkt. Zusätzlich strömt noch das Wasser des schmelzenden Gletschers hinzu, wodurch ein breites Tal entsteht.
Erklären Sie, was man unter der glazialen Serie versteht.
Jeder Gletscher hinterlässt drei Ablagerungsgebiete:
- Grundmoränengebiet (Drumlins, Seen)
- Endmoränengebiet (gestaffelte Hügelbögen)
- Sandergebiet (Kies, Sand)
Aus welcher Zeit stammen die heute noch sichtbaren glazialen Landschaftsformen?
Aus der letzten Eiszeit, der Würmeiszeit.
Welche Arten von Gewässerkorrekturen gibt es?
- Bau von Stauseen, um das Hochwasser zurückzuhalten
- Flussbegradigung und Kanalisierung
- Eindolung (Röhren im Untergrund)
- weitere (siehe S.160)
Was ist der eigentliche Zweck von Gewässerkorrekturen?
- Gewinn von Fläche für Landwirtschaft, Siedlungen und Verkehr
- Schutz vor Überschwemmungen
Welche negativen Folgen haben Gewässerkorrekturen?
- Absenkung des Grundwasserspiegels
- Verarmung von Flora und Fauna
- Zerstörung des Erholungsraums
Was versteht man unter Renaturierung?
Die Wiederherstellung des natürlichen Zustands des Flusslaufs. Wird in der Schweizer Umweltpolitik vermehrt gemacht.