Genetik
5. Semester
5. Semester
Kartei Details
Karten | 70 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin/Pharmazie |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 29.05.2015 / 29.05.2015 |
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Fragiles X- Syndrom
- Mentale Retardierung
• Große Ohren und längliches, schmales Gesicht
• Großwuchs
• Große Hoden
• Hyperaktivität als Kleinkind
• Symptomatik bei Männer stärker als bei Frauen
• Klinisch bei Männer: 100% nach Pubertät
• Klinsch bei Frauen: 50% variabel betroffen, 50% klinisch unauffällig
• Kann durch unauffällige weibliche Überträger vererbt werden
• Häufigste bekannte monogene Ursache bei mentaler Retardierung
• Bei familiär auftretender geistiger Behinderung sollte d. Größe der Trinukleotidverlängerung des FMR1- Gens bestimmt werden
• 55-200 Repeats: Prämutation (FMR1 nicht methyliert, wie bei gesund)
• Über 200 Repeats: Vollmutation (FMR1 hypermethyliert)
• Diagnose pränatal durch Chorionzottenbiopsie mögl
Achondroplasie (autosomal-dominant)
• Minderwuchs
• Intelligenz normal
• Väter der Pat. älter
• oft Neumutation
• Pat. sind NICHT infertil
• Vollständige Penetranz
• Kann pränatal im Ultraschall diagnostiziert werden
Down-Syndrom
• Häufigkeit 1: 650
• Mentale Retardierung
• Minderwuchs
• Muskelhypotonie
• Epikantus
• Vierfingerfurche
• Mikrozephalie
• VSD
• Duodenalstenose
• KEINE Polydaktylie, KEINE Monodaktylie, KEINE Hexadaktylie!
• Im pränatalen Ultraschall zu sehen: fetale Herzfehlbildung, vergrößerte fetale Nackentransparenz, intrauterine Wachstumsverzögerung, Pankreas anulare
• Erhöhtes Leukämierisiko
• Eine phänotypisch unauffällige Frau mit einer Robertsonschen Translokation 45,XX,der(21;21)(q10;q10) kann nur Kinder mit Down-Syndrom bekommen
• Die häufigste Ursache, die freie Trisomie 21, hat unter Geschwistern nur ein geringes Wiederholungsrisiko
• Chromosomenfehlverteilungen, die zur freien Trisomie 21 führen, entstehen meist bei der mütterlichen Keimzellbildung
• Die Frau hat bei Erreichen der Geschlechtsreife einen begrenzten Pool von Keimzellen
• Wurde ein Kind mit Trisomie 21 geboren, sollte bei den Eltern eine Chromosomenanalyse durchgeführt werden
Klinefelter-Syndrom: (47,XXY)
• Jungs
• Häufigkeit 1:500
• Hypergonadotroper Hypogonadismus
• Hochwuchs
• Geringfügige Intelligenzminderung
• Evtl. Ängstlichkeit, Kontaktscheu
• Kleine, derbe Testis
• Infertil
Mukoviszidose
autosomal-rezessiv
• Kann durch eine große Anzahl versch. Mutationen im CFTR-Gen verursacht werden
• Oft Deletion von drei Basen an der Aminosäurenposition 508
• Etwa jeder 25. Mitteleuropäer ist heterozygoter Träger für eine Mutation im CFTR-Gen
• Bestimmte Mutationen im CFTR-Gen bedingen ein atypisches Krankheitsbild
• Mutationen im CFTR-Gen auf Chromosom 7q
Ullrich-Turner-Syndrom
45,X; Monosomie
• Frauen
• Normale Intelligenz
• Herzfehler
• Kleinwuchs
• Pterygium colli
• Schildthorax
• Primäre Amenorrhoe, fehlen spontaner Brustentwicklung (Ausbleiben der Pubertät)
• Strangförmige Ovarien
• Infertilität
• Die Monosomie ist postzygotischen Ursprungs! KEIN ALTERSDEFEKT!
Testikuläre Feminisierung
• Fauen
• Groß
• Primäre Amenorrhoe
• Mammae altersgemäß entwickelt
• Pubes- und Achselbehaarung spärlich
Adrenogenitales Syndrom beim Mädchen:
Klitorishypertrophie
Myotone Dystrophie
(autosomal-dominant; Trinukleotidverlängerung)
Übertragung durch die Mutter führt zum früheren Auftreten und schwereren Verlaufsform
Muskeldystrophie Duchenne
(X-Chromosomal rezessiv)
• Mutation im Dystrophingen: 60% Deletion, also Fehlen des Dystrophins, 30% Punktmutation
• Progrediente Muskelschwäche
• Pseudohypertrophie der Waden
• Tod durch Ateminsuffizienz
• Niedrige Mutationsrate ist FALSCH
• Konduktorinnen haben erhöhtes Risiko für eine Kardiomyopathie
• Konduktorinnen können erhöhte CK- Werte haben
• Betroffene Jungen lernen oft verzögert frei zu laufen
• Oft werden betroffene Jungen im 2. Lebensjahrzehnt rollstuhlpflichtig
PKU
(autosomal-rezessiv)
• In Deutschland wird ein Neugeborenen-Screening durchgeführt
• Bei Einhalten einer speziellen Diät des Kindes ist die geistige Entwicklung meist normal
• Pat. scheiden im Urin Phenylbrenztraubensäure aus
• Das gesunde Geschwisterkind hat ein Risiko von 2/3 heterozygoter Anlageträger zu sein
Fam. Retinoblastom
(autosomal-dominant)
• Bösartige Augentumoren des Kindesalters
• Oft beidseitig
• Heller Fleck hinter der Pupille
Williams-Beuren-Syndrom
(Mikrodeletion auf Chromosom 7q)
• Faziale Dysmorphien (z.B. dicke Lippe)
• Mentale Retardierung
• Zahnauffälligkeiten, kardiovaskuläre Auffälligkeiten
• Kleinwuchs!
Chromosomenpräparation und –bänderung :
• Strukturelle chromosomale Umbauten von mehr als 10 Megabasenpaaren
• Numerische und strukturelle Chromosomenaberrationen
• Auflösungsgrenze: 4-10 Mb (4-8 Mio. Basenpaare), die ungefähre Größe einer Chromosomenbande
FISH
Single-copy-Sonden: Mikrodeletionen z.B. DiGeorge Syndrom (markieren einzelne Gene)
Whole chromosome paints: Translokationen (markieren ganze Chromosomen/ Chromosomenarme)
Zentromersonden: Interphasen-Diagnostik; Zahl der Chromosomen
Indirekte/Direkte DNA-Diagnostik
Indirekte DNA-Diagnostik:
• Kopplungsanalyse
• Mutation muss vor der Untersuchung nicht bekannt sein
Direkte DNA-Diagnostik:
• Gen muss bekannt sein
• Kann an Geweben erfolgen, in denen das Gen, das der Krankheit zugrunde liegt, nicht exprimiert ist
• Krankheitsverursachende Mutationen werden z.B. durch Sequenzierung nachgewiesen
Locus-Heterogenität
Mutationen in versch. Genen führen zu einem Phänotyp z.B. bei versch. Formen der Taubstummheit, Retinitis pigmentosa, Osteogenesis imperfecta)
Pleiotropie
ein Gen beeinflusst mehrere phänotypische Merkmale z.B. Marfan-Syndrom
Allelische Heterogenität
versch. Mutationen in einem Gen verursachen eine Krankheit (Phänotyp)
Compound-Heterozygotie
zwei unterschiedliche Mutationen in Allelen eines Gens(bsp. PKU)
Polygenie
mehrere Gene sind gemeinsam an der Ausprägung eines Phänotyps beteiligt
Erblicher Darmkrebs ohne Polyposis (HNPCC)
• Risiko für Endometrium-Karzinome
• Nachweis einer hohen Mikrosatelliten-Instabilität im Tumorgewebe
• Keimbahnmutation in DNA-Mismatch-Reparatur-Genen
Marfan-Syndrom
autosomal-dominant
1-2:10000
Skelettsystem:
- Arachnodaktylie
- Überlänge der Arme und Beine
- Kielbrust, Trichterbrust
- Skoliose
- Protrusio acetabuli
- Plattfüße
- lumbosakrale Duraektasie
Auge:
- Subluxation der Linse
- schwere Myopie
Herz-Kreislauf:
- Dilatation der Aortenwurzel
- Dissektion der Aorta ascendens
- Komplikationen:
* Aortenruptur
* Linksherzversagen bei chronischer Aortenklappeninsuffiziens
Lungen:
- Spontanpneumothorax
- in der Regel Mutationen im Fibrillin-Gen
- 1/4 Neumutationen (meistens in der väterlichen Keimbahn)
- große allelische Heterogenität („private Mutationen“)
- Penetranz ca 100%
- variable Expressivität
- Fibrillin ist ein Protein der extrazellulären Matrix und Baustein der Mikrofibrillen.
- Mikrofibrillen finden sich in elastischen und nichtelastischen Geweben.
- regelmäßige orthopädische und augenärzliche Kontrollen
- regelmäßige echokardiographische Kontrollen
schon in früher Kindheit bei 60% ein Mitralklappenprolaps
- prophylaktische Behandlung mit ß-Blockern bewirkt Verringerung der Aortenwurzeldilatationen und ihrer kardiovaskulären Komplikationen (v.a. Aortendissektion)
Neurofibromatose Typ I (NF1, Morbus Recklinghausen)
autosomal-dominant
1 : 3.500
Haut:
- Café-au-lait Flecken
- Neurofibrome
- plexiforme Neurofibrome
Assoziierte Tumoren:
- Optikusgliome, Neurofibrosarkome, juvenile myeloische Leukämien, Rhabdomyosarkome, Phäochromozytome
Skelettsystem:
- Keilbeindysplasie
- Thoraxdeformitäten
- Kyphoskoliose
- frühkindliche Verkrümmungen d. langen Röhrenknochen
Andere Symptome:
- Makrozephalus (45%)
- Kleinwuchs (30%)
- Lernbehinderung (25-30%)
- Mutationen im Neurofibromin-Gen
- 50% Neumutationen
- große allelische Heterogenität („private Mutationen“)
- Penetranz ca 100%
- variable Expressivität
- Neurofibromin ist ein intrazelluläres Signalmolekül
- Neurofibrome haben hohen Mastzellanteil → oft starker Juckreiz → Linderung durch Mastzellstabilisatoren
Neurofibromatose Typ II
1:35000, autosomal-dominant
- gutartige Hirntumore im Bereich des N.vestibulocochlearis
- NF2-Gen kodiert für Merlin (Protein), das eine Funktion in der Zellzykluskontrolle hat
- 50% Neumutation
- operative Entfernung der Tumore
Chorea Huntington
autosomal-dominant
1 : 20.000
Symptom-Trias:
- Bewegungsstörungen
- kognitive Störungen (bis hin zur Demenz)
- psychiatrische Auffälligkeiten
Typisches Erkrankungsalter zwischen 30 und 50 Jahren (große Variabilität)
Krankheitsverlauf (10-20 Jahre):
1. Unruhe Ungeschicklichkeit
2. Sprachveränderungen minimale motorische Auffälligkeiten Verhaltensauffälligkeiten
3. Unwillkürliche Bewegungen Depression
intellektueller Abbau Persönlichkeitsveränderungen Abmagerung
4. Tod
CAG-Repeatverlängerung im Huntingtin-Gen
• 11-35 CAG-Repeats = kein Erkrankungsrisiko
• 36-39 Repeats = reduzierte Penetranz für Chorea Huntington
• > 40 Repeats = Chorea Huntington
Genetik:
-Expansionen einer Polyglutamin-Sequenz im Huntingtin-Gen
- Neumutationen sehr selten
- Penetranz 100%
- paternale Antizipation
80% der Erkrankten mit Krankheitsbeginn vor dem 20. Lebensjahr haben die Anlage vom Vater geerbt.
Ätiologie:
- Mutiertes Huntingtin aggregiert und führt zu amyloid- ähnlichen Ablagerungen in den betroffenen Zellen
- Dopamin- antagonisten
- Antidepressiva oder Neuroleptika
- hochkalorische Nahrung
Prädiktive Diagnostik:
- nur bei volljährigen Personen
- humangenetische Beratung mit umfassender Aufklärung über Krankheit, Test, Freiwilligkeit etc.
- psychotherapeutisches Gespräch
- nach mehreren Wochen Abstand Blutentnahme und Festlegung des Termins für die Befundmitteilung
- Befundmitteilung im Beisein von Psychotherapeut und Vertrauensperson
Adulte polyzystische Nieren (ADPKD)
autosomal-dominant
1 : 1.000
- Zysten mit zunehmenden Lebensalter (ca 40)
- typische Beschwerden bei Erstvorstellung:
* Abdominal- und Flankenbeschwerden
* Makrohämaturie
* arterielle Hypertonie
* Nephrolithiasis
* rezidivierende Harnwegsdefekte
- häufige Komplikationen
* Zystenrupturen mit Makrohämaturie
* bakterielle Infektionen der Nierenzysten
- terminale Niereninsuffiziens
- Leberzysten
- Pankreaszysten
- zerebrale Aneurysmen (Komplikation)
- Herzklappenveränderungen - Aortenaneurysmen
- Kolondivertikel
- Mutationen in den PKD1 (85%) und PKD2 (15%) Genen
- Patienten mit Mutationen in PKD1 meist schwerer betroffen
- Neumutationen ca. 10%
- Penetranz 100%
- Polycystin 1 und Polycystin2
Zilienhypothese:
Zilie funktioniert als Flusssensor. Eine Auslenkung der Zilie führt zu einem Anstieg des intrazellulären Calciums und noch unklaren nachgeschalteten Signalkaskaden. Voraussetzung für die Zilienfunktion sind intaktes Polycystin 1 und 2.
- wichtig:
gute medikamentöse Einstellung des Blutdrucks
→ verzögert die Entwicklung der terminalen Niereninsuffiziens
- Dialyse, Nierentransplantation
Mukoviszidose (Zystische Fibrose / CF)
autosomal-rezessiv
1:2.500 (Deutschland)
Häufigkeit von Anlageträgern: etwa 1:25
Häufigkeit beide Eltern Anlageträger: etwa 1:625
Hauptsymptome:
- Sekrete der exokrinen Drüsen haben eine zu hohe Viskosität. Die dadurch ausgelösten Wirkungen betreffen verschiedene Organe (Pleiotropie)
* Gastrointestinale
* Pulmonale
* Hepatobiliäre Syptome
* Männer: Aplasie der Vas deferens (CBAVD)
Schwerer Krankheitsverlauf:
- Mekoniumileus bei Neugeborene
- Minderwuchs
- Hypoproteinämie, Anämie, langfristig Mangel fettlöslicher Vitamine
- teilweise Selbstverdauung der Bauchspeicheldrüse („zystische Fibrose“)
- pulomal progredient: chronische Bronchitis → Atelektasen → Bronchiektasen
- Infekte initial vor allem mit Staphylococcus aureus, später meist Pseudomonas aeruginosa
- hepatobiliäres System: Cholestase mit Ikterus prolongatus, zunehmende fokale oder multilobuläre Leberzirrhose
- Infertilität (Azoospermie als Folge einer bilateralen Aplasie der Vasdeferentia)
Milder Krankheitsverlauf:
- Infertilität
- Bronchitis
Molekulargenetik:
- Mutationen im CFTR-Gen (= Cystic fibrosis transmembrane conductance regulator gene, Gen für einen Chlorid-Ionenkana)
Chromosom 7q31.2
- >1.000 Mutationen sind bekannt.
- häufigste Mutation ist ∆F508, eine Deletion von 3 bp, durch die ein Phenylalanin an der Position 508 des Proteins entfällt
- Nord-Süd-Gefälle (z.B. Dänemark 87%, Italien 50%).
Diagnostik:
- Schweißtest ab 3. Monats
- Albumin-Gehalt im Mekonium
- Nachweis der Genmutationen
Therapie:
- Kombinierter Einsatz medikamentöser Therapien (Antibiotika, Pankreasenzym-Supplementation, Schleimverflüssigung) und physikalischer Therapien (Abklopfen des Sekrets)
- Durchschnittliche Lebenserwartung stetig steigend
Phenyketonurie (PKU)
autosomal-rezessiv
1:10.000 (Deutschland) Heterozygotenfrequenz: 1:50
häufigste Störung des AS-SW
- Störung des Enzyms Phenylalanin-Hydroxylase (PAH)
→ massiver Anstieg von Phenylalanin im Körper → progrediente Hirnschädigung
Neugeborene:
- keine Auffälligkeiten
Entwicklung:
- nach der Geburt progrediente Verzögerung der psychmotorischen Entwicklung, erkennbar etwa ab 3. Lebensmonat
Krankheitsbild:
- schwere Hirnschädigung und mentale Retardierung, Krampfanfälle, Spastizität, Verhaltensauffälligkeiten (aggressiv, autistisch, psychotisch)
- blaue Augen, blonde Haare, blasser Teint (durch relativen Tyrosinmangel → reduzierte Melaninsynthese)
- “muffiger” oder “mäuseartiger” Geruch durch Ausscheidung von Phenylessigsäure
- Verantwortlich sind Mutationen im PAH-Gen (Chromosom 12q)
- > 400 Mutationen beschrieben (häufig Punktmutationen)
* Die individuelle Phe-Toleranz wird besonders von der Art der Mutation beeinflusst
- In Deutschland sind ca. 25% der Patienten homozygot für eine Mutation, ca. 75% sind compound-heterozygot.
Diagnostik:
- Neugeborenen-Screening (Blutentnahme am 2. - 3. Lebenstag): Phe-Spiegel im Blut bei Geburt normal, steigen dann über die ersten Lebensstunden und -tage rasch an
- früher: Klassischer Guthrie-Test → bakterieller Inhibitionstest
- heute: mittels Tandem-Massenspektrometrie
Therapie:
- Phenylalaninarme Diät:
- AS, Vitamine und Spurenelemente substituiren
Cave: hohe mütterliche Phe-Spiegel in der Schwangerschaft sind teratogen
Richner-Hanhart-Syndrom (Tyrosinämie Typ II)
autosomal-rezessiv
- Schmerzhafte palmoplantare Hyperkeratose, Nageldystrophie
- Keratitis mit Photophobie
- Mentale Beeinträchtigung
Mutation im TAT-Gen
Phenylalanin- und Tyrosin-arme Diät
Sichelzellanämie
Tropisches Afrika: 20 – 40 % heterozygot (Resistenz gegen Malaria)
Heterozygote: meist asymptomatisch
Homozygote: hämolytische Anämie, schmerzhafte, vasookklusive Krisen mit Organinfarkten (Milz, Niere, Gehirn, Knochen) → sichelförmige Erythrozyten im deoxygenierten Zustand
ß-Kette des Hämoglobins Glu → Val an Position 6
Knochenmarktransplantation
Ullrich-Turner-Syndrom
Frauen
45 X Monosomie,
1:3000 weibliche Geburten
- Normale Intelligenz
- Herzfehler
- Kleinwuchs
- Pterygium colli
- Schildthorax
- niedrige hintere Haarlinie
- Primäre Amenorrhoe, fehlen spontaner Brustentwicklung
- weitstehende eingezogene Mamillen
- Strangförmige Ovarien
- Infertilität
- gotischer Gaumen
- Cubitus Valgus
- Nierenanomalien
- durchschnittl. Lebensalter 69 Jahre
- postzygotische Monosomie
- KEIN Altersdefekt
- meist intrauterin letal
Hormonsubstitution
Prader-Willi-Syndrom
1:10.000
Mikrodeletion 15q11.2-q13
- geringe intrauterine Kindsbewegungen
- Säuglingsalter: muskuläre Hypotonie, Trinkschwäche („floppy infant“)
- 12. Monat - 6 Jahre: Beginn HyperphagieAdipositas permagna - psychomotorische Retardierung (IQ 60-70)
- Hypogonadismus
- Pigmentarmut, selten okulokutaner Albinismus
- herabgesetztes Schmerzempfinden, Verhaltensauffälligkeiten (Stimmungslabilität, Wutanfälle)
- fazial: schmale Stirn, mandelförmige Augen, zeltförmiger Mund
- Kleinwuchs
- kleine Hände und Füße
Angelman-Syndrom
1:15.000
Mikrodeletion 15q11.2-q13
- schwere psychomotorische Retardierung, fehlende Sprachentwicklung - Ataxie, Epilepsie (80%)
- häufiges grundloses Lachen
- Mikrozephalie (postnatal)
- muskuläre Hypotonie
- Säuglinge: Trinkschwierigkeiten, Reflux
- Schlafprobleme, Pigmentarmut, Skoliose
- fazial: Mittelgesichtshypoplasie (tief liegende Augen), Makrostomie, weit auseinanderstehende Zähne, Progenie
Elterliche Prägung / Imprinting
maternale genetische Information fehlt
Hämophilie A
X-chromosomal-rezessiv
Hämophilie A: 1 : 10.000 bei Männern Hämophilie B: 1 : 30.000 bei Männern
schwere:
Spontane Blutungen, Beginn in früher Kindheit oder schon bei der Geburt. Hämarthrosen obligatorisch vorhanden
mittelschwere:
Blutungen auch nach inadäquatem Trauma. Selten spontane Blutungen
leichte:
Hämatome nach schwerem Trauma, Nachblutungen nach Operationen
subhämophilie:
klinisch unauffällig
Hämophilie A:
- Mutationen im Faktor VIII-Gen
- Stop-Mutationen und Disruption des Gens durch
chromosomale Inversion bewirken schwere Hämophilie A
- Missense-Mutationen bewirken leichteren Verlauf
Hämophilie B
- Mutationen im Faktor IX-Gen
Therapie:
- Prophylaxe von Blutungen (Schutz von Gelenken, keine i.m. Injektionen, keine Gabe von ASS etc.)
- Sorgfältige lokale Blutstillung (Kompression, Naht, Fibrinkleber)
- Substitution von Gerinnungsfaktoren
* bei leichter bis mittelschwerer Hämophilie je nach Bedarf
* bei schwerer Hämophilie als Dauerbehandlung
* hochwertige, rekombinante oder virusinaktivierte/hochgereinigte Faktorenpräparate stehen zur Verfügung
* Entwicklung von Antikörpern (Hemmkörpern) gegen Faktoren VIII erschweren bei manchen Patienten die Therapie
Diagnostik:
- Typischer Befund bei der initialen Gerinnungsdiagnostik verlängerte PTT bei normalem Quick-Wert und Blutungszeit
- Familien- und Blutungsanamnese
- Bestimmung der Aktivität der Faktoren VIII und IX
Cris-du-chat-Syndrom
1:50000
- katzenartiges Schreien der Säuglinge (verliert sich)
- Mikrozephalie
- fazial: rundes Gesicht, Hypertelorismus, breite Nasenwurzel, Epikanthus, abfallende Lidachsen, hoher Gaumen, tiefsitzende Ohren, kleines Kinn
- Wachstumsretardierung
- Muskelhypotonie
- schwere mentale Retardierung,durchschnittlicher IQ 35
- Deletidon 5p15.2
- meist De-novo-Deletion
Williams-Beuren-Syndrom
1:10000
- IQ zwischen 35 und 70
- fazial: breite Stirn, suprapalpebrale Wülste, kurze Lidspalte, Epikanthus, Mittelgesichtshypoplasie, langes Philtrum, großer Mund, Strabismus, hypoplastische Zähne
- Kleinwuchs
- Mikrozephalie
- Herzfehler (prognostisch entscheidend)
- Urogenitalfehlbildungen
- Skelettdysmorphien
- freundlich, gutes Personen/Ortsgedächtnis, Musikalität, große sprachliche Fähigkeit
-Mikrodeletionssyndrom: 7q11.23 (Größe: 1,5Mb)
- Diagnose durch FISH oder Mikroarray
DiGeorge-Syndrom
1:2000, autosomal-dominat
- Herzfehler (meist Ausflusstrakt)
- Gaumenspalten
- fazial: langes Gesicht, kurze Lidspalte, prominente Nase, abnorm geformte Ohren
- muskuläre Hypotonie
- Hypoparathyreoidismus mit Hypokalzämie
- IQ meist zwischen 70 und 90
- häufig Schizophrenie und bipolare Störungen
-Mikrodeletionssyndrom 22q11 führt zu einer Entwicklungsstörung des 3. und 4. Kiemenbogens
- >90% De-novo-Mutation
- Diagnose durch DNA-Array
Miller-Dieker-Syndrom
- schwerste geistige Behinderung
- Lissenzephalie
- Epilepsie
- fazial: bitemporale Schädeleindellungen, prominente Stirn, kleine Nase
- Minderwuchs
- meist Versterben im ersten Lebensjahr
- Mikrodeletion 17p13.3 -> betrifft LIS1-Gen
- führt zu frühembryonaler Fehlentwicklung der Großhirnrinde
- sporadisch
Wolf-Hirschhorn-Syndrom
1:50000, sporadisch
- prä- und postnatale Wachstumsretardierung
- Mikrozephalie
- fazial: hohe Stirn, Hypertelorismus, Strabismus, breite Nasenwurzel, kurzes Philtrum, Mikrogenie, tiefsitzende Ohren
- Augenanomalien
- LKG
- Epilepsie, schwere geistige Behinderung
- ⅓ stirbt im ersten LJ
- partielle Monosomie 4p durch Deletion (oft schon lichtmikroskopisch)
- 80-90% De-novo-Mutation
Pätau-Syndrom
Trisomie 13)
1:5-10000
- schwerste psychomotorische Entwicklungshemmung
- fazial: fliehende Stirn, ansteigende Lidachse, Mikrogenie, Mikro-/Anophthalmie, LKG
- Holoprosenzephalie und Zyklopie möglich
- Hexadaktylie
- Herzfehler
- urogenitale Fehlbildungen
- 85% sterben im ersten Lebensjahr, durchschnittl. Lebensdauer 7d
- dreifaches Vorliegen des Chromosoms 13
- 90% freie Trisomie, Rest Translokationstrisomie
- meist intrauterin letal