Modul 3


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Cartes-fiches 83
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 30.08.2016 / 05.07.2021
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https://card2brain.ch/cards/gedaechtnis_lernen_und_vergessen1?max=40&offset=40
Intégrer
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Welche Befunde gibt es zu den Hirnregionen, die mit man expliziten und impliziten Lernen assoziiert?

- explizites Lernen ist mit Bewusstsein assoziiert d.h. mit folgendenen Hirnarealen:
-> Dorsolateraler prefrontaler Kortex
-> anteriorer cingulärer Kortex

- implizites Lernen ist mit dem Striatum assoziiert also mit
-> einem Teil der Basalganglien

-> Befunde aus bildgebenden Verfahren sind aber eher inkonsistent
(mögliche Erklärung: Aufgaben involvieren Mischung aus expliziten und impliziten Prozessen)

Welche Befunde liefern amnestische und Parkinson Patienten zu den assoziierten Hirnarealen von expliziten und impliziten Lernen?

- amnestische Patienten
-> Schädigung des medialen Temporallappens
-> eingeschränkte Leistung bei expliziten Lern-Aufgaben
-> vergleichbare Leistung bei impliziten Lern-Aufgaben zu Kontrollen
-> Evidenz für unabhängiges Funktionieren von expliziten und implizierten Lernen

- Parkinson Patienten
-> Schädigung des Striatums
-> eingeschränktes implizites Lernen
-> Aber teilweise auch eingeschränktes explizites Lernen
-> Evidenz dafür, dass die beiden nicht komplett unabhängig voneinander sind

Welche Stärken und Schwächen gibt es zu den Forschungen rund ums implizite Lernen?

Stärken:
- Forschung legt teilweise Unabhängigkeit von impliziten und expliziten Lernen dar
-> Präfrontaler Kortex & Anteriorer Cingulater Kortex sind stärker mit expliziten Lernen assoziiert
-> das Striatum ist stärker assoziiert mit impliziten Lernen
-> ABER: es gibt eine Interaktion
- Lernen involviert implizite und explizite Prozesse (kein entweder oder)

Schwächen:
- Interaktion und Mischug expliziter und impliziter Prozesse ist unklar
- es ist schwierig, Wahrnehmungstests zu entwickeln, die das gesamte aufgabenbezogene Wissen aufdecken
- Hirnregionen, die impliziten und expliziten Prozessen unterliegen, sind nicht immer klar trennbar

Zu welcher Erkenntnis ist Ebbinghaus mit seiner Ersparnismethode im Bezug auf Vergessen gelangt?

Ersparnismethode:
-> er hat Nonsense-Silben gelernt
-> und nach einer gewissen Zeitspanne erneut gelernt
-> Untersucht hat er dann, wie sehr sich die Anzahl der Lerndurchgänge verringert hat, um diesele Leistung zu erreichen

-> Vergessen über die Zeit folgt einer Logarithmischen Funktion: am Anfang vergisst man relativ viel und über die Zeit dann weniger

Welche allgemeinen Aussagen kann man noch übers Vergessen machen?

- Vergessen ist auch wichtige Funktion
-> Infos aktualisieren und alte Infos vergessen (Wohnort eines Freundes nach Umzug)

- Vergessen impliziter Erinnerungen ist langsamer als das expliziter Erinnerungen
-> VP können auch nach 17 Jahren Bilder wiedererkennen, die ihnen damals in einem Experiment gezeigt wurden
-> VP können sich aber nicht explizit daran erinnern an dem Experiment teilgenommen zu haben

Was beinhaltet im Kontext des Vergessens die Theorie des Zerfalls?

- Zerfall = gradueller Verlust des Subtrats von Erinnerungen
-> unwichtige Erinnerungen werden gelöscht -> vorwiegend im Schlaf
-> ist assoziiert mit Aktivation im Hippocampus (Teil des medialen Temporallappens)

Was beinhaltet die Interferenztheorie des Vergessens?

Grundidee: es gibt eine Überlagerung (vorwärts vs. rückwärts) verschiedener Gedächtnisspuren
Annahme: es gibt einen Wettsreit korrekter und falscher Antworten, die sich überlagern
-> die beiden Antworten haben eine ähnliche Aktivation, was es schwerer macht, die richtige Alternative zu wählen
 

Was beinhaltet proaktive Interferenz? (vorwärts)

- neues Wissen wird durch zuvor erworbenes (ähnliches) Wissen überlagert
-> Bsp. Lernen einer neuen Telefonnummer wird durch das Wissen über die alte Telefonnummer überlagert (erinnern uns an die alte Nummer immer noch)

Was beinhaltet retroaktive Interferenz? (rückwärts)

- Altes Wissen wird durch neu erworbenes Wissen überlagert
-> Vergessen wird hier durch Lernen oder Infoverarbeitung im Behaltenszeitraum ausgelöst

Bsp.: Wollen uns erinnern wie ein Freund vor 5 Jahren aussah -> neue Erinnerung, wie er jetzt aussieht überlagert die alte

Was zeigte die Studie von Jacoby et al im Bezug zu Vergessen durch Interferenz?

- Interferenz tritt besonders dann auf, wenn mehrere Antworten mit dem selben Stimulus verbunden sind (Wie lautet ihre Telefonnummer? -> Alte und Neue überlagern sich)

Bäuml und Kiegl haben in einer Studie die Ursachen für proaktive Interferenz unstersucht. Was beinhaltet die Studie und was sind die Befunde?

Hypothese für die Ursache von proaktiver Interferenz:
- PI resultiert aus einem Problem beim Gedächtnisabruf
-> man hat zu breites Wissen/ viele irrelevante Erinnerungen, die den korrekten Gedächtnisabruf überlagern
-> Idee des Experiments: irrelevante Reize ausschließen durch Instruktion zu Vergessen

Studiendesign:
- VP sollten 3 Listen von Items lernen
Bedingungen:
-> alle 3 Listen lernen (PI sollte auftreten) (remember Bedingung)
-> 2 Listen lernen -> dann sollten die VP diese wieder vergessen und dann die letzte Liste lernen (forget Bedingung)
-> nur 1 Liste lernen (PI sollte gar nicht auftreten)

Ergebnisse:
- in der forget-Bedingung und in der no PI-Bedinung konnten 68% korrekt erinnert werden
- in der remember-Bedingung nur 41%
-> die Unterstützung des Gedächtnisabrufes durch Ausschluss vorheriger Reize ist hilfreich

Konklusion:
-> Stützung der Gedächtnisabruf-PI Hypothese

-> Personen entwickeln auch eigene Strategien, um PI zu reduzieren
 

Welche Annahme zur Ursache RI wird gemacht?

- stark aktivierte, aktuelle (inkorrekte -> weil man ja das Aussehen vor 5 Jahren abrufen möchte) Antwort führt zu RI (-> Überlagerung von alten Infos durch neue Infos)

Welche Stärken und Schwächen weist die Interferenztheorie auf?

Stärken:
- PI & RI ist gut nachgewiesen
- Fortschritt bei Verständnis dieser Prozesse (warum sie auftreten) & adaptiven Nutzung von Gegenmaßnahmen und Strategien

Schwächen:
- unklar, ob Interferenzeffekte auch bei impliziten Erinnerungen auftreten
- erklärt nicht direkt, warum Vergessen über die Zeit abnimmt
- noch genaueres Wissen über die Prozesse und Strategien von Interferenz sind notwenig, um präzise Aussagen zu machen

Was beinhaltet die Verdrängungshypothese des Vergessen nach Freud?

Grundidee:
- motiviertes Vergessen bedrohlicher oder traumatisierter Erinnerungen (oft aus der Kinheit)
-> manchmal ist das Vergessen intentional/ aktiv, manchmal unbewusst

-> wenn man versucht das Gedächtnis in einer Therapie wiederherzustellen, sind die meisten Erinnerungen falsch -> eingebildet, ohne wirklich vorhanden gewesen zu sein!

Welche Befunde gibt es zu der Feststellung, dass die Wiederherstellung verdrängter Erinnerung oft falsch sind?

Lief und Fetkewicz: Erkärung dieses Phänomens durch Suggestion
-> 80% der Personen, die eine falsche Erinnerung zugaben, hatten Therapeuten, die Ihnen Missbrauch in der KIndheit nahegelegt haben

Geraerts et al.: zusätzlich stützende Evidenz angeben, die ein traumatisches Erlebnis plausibel macht
-> Erinnerung in der Therapie: 0%
-> spontane Erinnerung: 37%
-> kontinuierliche Erinnerung: 45%

- Erlebnisse wurden (in der Kindheit) oft nicht als dramatisch empfunden -> warum sollte man das Ereignis dann verdrängen?

Wie wird die Verdrängungstheorie des Vergessens bewertet?

- finale Bewertung ist schwierig, da die korrekte Antwort schwer zugänglich ist
- aber viele der wiedererlangten Erinnerungen sind falsch
- die zentrale Rolle des "traumatischen" Erlebnis ist wenig gestützt
- spontane Erinnerungen scheinen zuverlässiger zu sein als Erinnerungen in der Therapie

Was beinhaltet gerichtetes Vergessen?

- Konzept, dass Personen in der Lage sind, Dinge zu vergessen, wenn sie dazu instruiert wurden

Welche zwei Methoden werden in der Vorlesung genannt, Menschen zu intruieren, Dinge zu vergessen?

- Listenmethode: siehe Studie Bäuml & Kiegl
- Itemmethode: Instruktion nach jeden Item, dieses zu Behalten oder zu vergessen (Befund: Items die vergessen werden sollten, konnten tatsächlich schlechter erinnert werden)

Welche Ursachen/ Wirkmechanismen werden in der Vorlesung für gerichtetes Vergessen angegeben?

- selektive Wiederholung zu behaltener Wörter (-> Personen werden diese Wörter versuchen zu behalten (durch Wiederholung), weil sie diese behalten sollen)
- Hemmung zu vergessender Wörter (Person reduziert die Aktivation)
-> es gibt eine Aktivation im frontalen Kortex, der mit der Hemmung assoziiert ist
- man entwickelt eigene Strategien zur aktiven Unterdrückung unerwünschter Gedächtnisinhalte

Zur Untersuchung gerichteten Vergessens wird das thin/ no think Paradigma herangezogen. Was beinhaltet es und was sind die Befunde?

- es Untersucht die Fähigkeit zur Unterdrückung der Aktivation von Gedächtnisinhalten und deren Effekt aufs Lernen
-> wie gut sind Personen in der Lage Aktivation zu unterdrücken, wenn man es ihnen sagt und was bedeutet das für ihre Langzeitlerneffekte

Studiendesign:
- Lernen einer Liste von Cue-Target Wort-Assoziationen (z.B. Dampf (cue) - Zug (response); Prüfung (cue) - Kakerlake (resonse)
Bedingungen:
- Präsentation des Cues -> denkt an das assoziierte Wort (response)
- Präsentation des Cues -> denkt nicht an das assoziierte Wort (suppress)
- keine Präsentation von Cues (baseline)

Ergebnisse:
Erinnerungsleistung: respond > baseline > supress

Konklusion:
Menschen sind in der Lage Informationen gerichtet zu vergessen

Welche Strategien zur aktiven Unterdrückung unerwünschter Gedächtnisinhalte gibt es?

- Ersetzen des assoziierten Worts durch ein anderes Wort (Cue wird verändert)
- direkte Unterdrückung -> Fokussierung auf Cue und Blockierung des assoziierten Wortes

Welche Befunde aus der Neurowissenschaft zu den Ursachen gerichteten Vergessen gibt es?

- verstärkte Aktivation im dorsolateralen präfrontalen Kortex
-> assoziiert mit Kontrollprozessen

- reduzierte Aktivation im Hippocampus
-> assoziiert mit Speicherung im LZG

-> verstärkte Kontrolle und Inhibition

Welche Stärken und Schwächen hat die Theorie des gerichteten Vergessen?

Stärken:
- klare Evidenz, dass Menschen unerwünschte Gedächtnisinhalte untedrücken können
- unterschiedliche Strategien des gerichteten Vergessens wurden identifiziert
- verstärkte Kontrolle im DLPFC und Inhibition der Speicherprozesse im Hippocampus

Schwächen:
- Inhibitionstheorie von Anderson unterschätzt die Rolle von Interferenz

Welchen Ansatz beinhaltet Cue-abhängiges Vergessen?

- Vergessen tritt aufgrund des Fehlens angemessener Abruf-Cues auf
-> vergessen ist (nicht nur bedingt durch schwache/ interferierende  Gedächtnisspuren, sondern) auch durch Probleme mit Abrufreizen

Was beinhaltet das Prinzip der Enkodierungsspezifität Tulving et al.) welches für das cue-abhängige Vergessen zentral ist?

- Erfolg des Gedächtnisabrufs steigt mit dem Grad der Infoüberschneidung zwischen
- beim Abruf präsentierter Info und
- im Gedächtnis gespeicherten Info inklusive Kontext
-> Externer Kontext (Umwelt)
-> Interner Kontext (z.B Stimmung)

-> Wenn der Abrufreiz möglichst ähnlich zu der Situation ist, in der die Info gelernt/ gespeichert wurde, sollte der Gedächtnisabruf besonders gut gelingen

In ihrer Studie zur Endkodierspezifität haben Godden & Baddeley den Effekt der Übereinstimmung des externen Kontexts zwischen Abrufsituation und Lernsituation auf die Erinnerungsleistung untersucht. WIe sah sie aus und was sind die Befunde?

Methode:
- VP hörten eine Liste mit 40 Wörtern entweder an Land oder unter Wasser
- sie sollten sich an Land oder unter Wasser an diese Wörter erinnern

Ergebnisse:
- sie konnten sich jeweils besser erinnern, wenn der Kontext übereinstimmte
-> Stützung der Enkodierungsspezifität

Folgestudie:
- VP sollten sagen, ob sie Wörter wiedererkennen (gleiche Bedingung wie oben, nur keine freie Wiedegabe, an welche Wörter sie sich erinnern)
Ergebnisse:
- kein Effekt
Erklärung:
-> Vorgegebene Worte als starke Abruf-Cues, die den Einfluss des Kontext überlagern

Neben der Enkodierungsspezifität hängt der Effekt von Cues von der Zielreizspezifität ab. Was beinhaltet diese?

Inwieweit sich die Zielreize unterscheiden (z.B. haben alle die gleiche Kategorie oder nicht)

In einer Studie von Goh & Lu wurde der Effekt der Zielreiz- und Enkodierungsspezifität auf die Erinnerungsleistung untersucht. Was beinhaltete sie und was sind die Befunde?

Studiendesign:
- VP sollten Wort-Assoziationen lernen
Bedingungen:
1. Zielreizspezifität:
- alle Zielreize hatten die selbe Kategorie (alles Tiere) (high overload)
- Zielreize hatten unterschiedliche Kategorien (low overload)
2. Enkodierspezifität
- hoch, mittel, niedrig

Ergebnisse:
bei der low overload Bedingung und hoher Endkodierspezifität war die Erinnerung am besten

-> wichtig für Cue-abhängiges Vergessen

Welche Stärken und Schwächen hat die Theorie des Cue-abhängigen Vergessen?

Stärken:
- Starke Stützung, dass Überlappung des Abrufreizes wichtig für den Abruf ist

Schwachen:
- Wichtigkeit der Zielreizspezifität wurde im klassischen Ansatz unterschätzt
- Erinnerung in der realen Welt ist oft komplexer -> ein konstruktiver Prozess
-> komplexerer Prozess statt nur Vergleich der Passung zwischen gelernten und präsentierten Target
-> am ehesten zutreffend auf relativ einfache Gedächtnisaufgaben
- ursprüngliche Annahme von Tulving, dass sowohl Erinnerung, als auch Wiedererkennen durch Enkodierungsspezifität beeinflusst werden ist nicht gestützt (-> Studie: nicht bei Wiedererkennen)

Was beinhaltet die Konsilidierungstheorie?

- Annahme, dass es einen physiologischen Prozess gibt, der daran beteiligt ist, Infos im LZG zu verankern

-> daran beteiligt ist der Hippocampus (inbs. für episodische Erinnerungen)
-> nicht konsolidierte Erinnerungen sind hochgradig angreifbar (Neue Erinnerungen sind klar, aber fragil und alter Erinnerungen sind verblasst, aber stabil; Wixted)
-> Konsilidierung erfolgt im Schlaf
-> Alkohol vor dem Lernen behindert die Konsolidierung
 

Was beinhaltet die Rekonsilidierung?

- ein Prozess, bei dem alte Erinnerungen wieder verfügbar und veränderbar gemacht werden
- ist nützlich, um Erinnerungen zu aktualisieren

Was ist Amnesie?

der Zustand einer schwerwiegenden Störung des LZG bedingt durch Hirnschädigung

Welche Hirnregionen sind an an Kosilidierung und Gedächtnisbildung (LZG) beteiligt?

- Hippocampus
- medialer Temporallappen
- Thalamus

- die Abspeicherung alter Erinnerung scheint allerdings nicht in diesem Bereich zu geschehen (Patient HM, dem der mediale Temporallappen und der Hippocampus entfernt wurde -> konnte keine neuen Infos lernen, aber sich an Altes erinnern)

Was beinhaltet das Korsakoff-Syndrom?

- Amnesie aufgrund von chronischem Alkoholismus
- oft Schädigung medialer TL/ Hippocampus

- haben anterograde Amnesie: eingeschränkte Fähigkeit, Infos nach Einsetzen der Amnesie zu lernen
- haben retrograde Amnesie: eingeschränkte Fähigkeit, Infos aus der Zeit vor dem Einsetzen der Amnesie zu erinnern
- haben aber nur geringfügig schlechtere Leistung des KZG
- einige Arte des Lernen sind noch möglich (z.B. Motorfähigkeiten)
-> deutet auf unterschiedliche Arten des LZG hin

In welche 2 Hauptbereiche lässt sich das LZG unterteilen und für welche Bereiche bzw. Infos sind sie zuständig?

1. Deklaratives/ explizites Gedächtnis
zuständig für:
- bewusste Erinnerung
- Fakten/ Konzepte/ Schemata: semantisches Gedächtnis
- Erinnerungen: episodisches Gedächtnis
- medialer TL, Dienzephalon (u.a. Hypothalamus)

2. Nicht-deklaratives/ implizites Gedächtnis
- wirkt unbewusst
- z.B. Farradfahren: prozedurales Gedächtnis (Basalganglien)
- beschleunigtes Erkennen: Priming (Neokortex)

In welche beiden Bestandteile lässt sich das deklarative Gedächtnis nach Tulving unterscheiden?

Episodische und semantisches Gedächtnis

Was beinhaltet das episodische Gedächtnis des deklarativen Gedächtnisses des LZG?

- Speicherung und Abruf spezifischer Ereignisse (Episode) -> verknüpft mit einem spezifischen Ort und einer spezifischen Zeit
- vergangenheitsorientiert  -> assoziiert mit bewusster Erinnerung; -> erlaubt es, sich in vergangene Situation wieder hineinzuversetzen
- wurde evolutionär erst spät entwickelt
- individuell wird es spät entwickelt und früh wieder abgebaut

Was beinhaltet das semantische Gedächtnis des deklarativen Gedächtnisses des LZG?

- allgemeines Wissen über die Welt, Konzepte, Sprache, etc
-> Objekte, Wortbedeutungen, Fakten, Menschen
-> keine spezielle Verbindungen zu Zeit und Ort -> Infos sind abstrakt

Welche Befunde wurden bei amnestischen Patienten mit Hirnschädigung des Hippocampus/ Fornix gemacht und was bedeutet das für das deklarative Gedächtnis?

Patienten haben:
- Beeinträchtigung des episodischen Gedächtnisses in allen Fällen
- kaum/ weniger Beeinträchtigung des semantischen Gedächtnisses
- kaum Beeinträchtigung des KZG

-> spricht dafür, dass diese Hirnregionen für das episodische Gedächtnis eine Rolle spielt
-> spricht für Unterscheidung zwischen episodischen und semantischen Gedächtnis sowie für die Unterscheidung zwischen LZG und KZG

Welche Befunde wurden bei Patienten mit Hirnschädigung kortikaler und subkortikaler Bereiche (inkl. medialer TL) -> allgemeinere Regionen - gemacht?

- retrograde Amnesie des episodischen Gedächtnisses
- semantisches Gedächtnis alter Fakten ist üblicherweise nicht betroffen
- temporaler Gradient
-> ältere Erinnerungen sind resistenter ggü. Schädigung als neuere Erinnerungen -> aufgrund von Konsolidierung & Semantisierung