Gedächtnis, Lernen und Vergessen
Modul 3
Modul 3
Kartei Details
Karten | 83 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 30.08.2016 / 05.07.2021 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/gedaechtnis_lernen_und_vergessen1
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/gedaechtnis_lernen_und_vergessen1/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Welche Stärken und Schwächen hat die Theorie des Cue-abhängigen Vergessen?
Stärken:
- Starke Stützung, dass Überlappung des Abrufreizes wichtig für den Abruf ist
Schwachen:
- Wichtigkeit der Zielreizspezifität wurde im klassischen Ansatz unterschätzt
- Erinnerung in der realen Welt ist oft komplexer -> ein konstruktiver Prozess
-> komplexerer Prozess statt nur Vergleich der Passung zwischen gelernten und präsentierten Target
-> am ehesten zutreffend auf relativ einfache Gedächtnisaufgaben
- ursprüngliche Annahme von Tulving, dass sowohl Erinnerung, als auch Wiedererkennen durch Enkodierungsspezifität beeinflusst werden ist nicht gestützt (-> Studie: nicht bei Wiedererkennen)
Was beinhaltet die Konsilidierungstheorie?
- Annahme, dass es einen physiologischen Prozess gibt, der daran beteiligt ist, Infos im LZG zu verankern
-> daran beteiligt ist der Hippocampus (inbs. für episodische Erinnerungen)
-> nicht konsolidierte Erinnerungen sind hochgradig angreifbar (Neue Erinnerungen sind klar, aber fragil und alter Erinnerungen sind verblasst, aber stabil; Wixted)
-> Konsilidierung erfolgt im Schlaf
-> Alkohol vor dem Lernen behindert die Konsolidierung
Was beinhaltet die Rekonsilidierung?
- ein Prozess, bei dem alte Erinnerungen wieder verfügbar und veränderbar gemacht werden
- ist nützlich, um Erinnerungen zu aktualisieren
Was ist Amnesie?
der Zustand einer schwerwiegenden Störung des LZG bedingt durch Hirnschädigung
Welche Hirnregionen sind an an Kosilidierung und Gedächtnisbildung (LZG) beteiligt?
- Hippocampus
- medialer Temporallappen
- Thalamus
- die Abspeicherung alter Erinnerung scheint allerdings nicht in diesem Bereich zu geschehen (Patient HM, dem der mediale Temporallappen und der Hippocampus entfernt wurde -> konnte keine neuen Infos lernen, aber sich an Altes erinnern)
Was beinhaltet das Korsakoff-Syndrom?
- Amnesie aufgrund von chronischem Alkoholismus
- oft Schädigung medialer TL/ Hippocampus
- haben anterograde Amnesie: eingeschränkte Fähigkeit, Infos nach Einsetzen der Amnesie zu lernen
- haben retrograde Amnesie: eingeschränkte Fähigkeit, Infos aus der Zeit vor dem Einsetzen der Amnesie zu erinnern
- haben aber nur geringfügig schlechtere Leistung des KZG
- einige Arte des Lernen sind noch möglich (z.B. Motorfähigkeiten)
-> deutet auf unterschiedliche Arten des LZG hin
In welche 2 Hauptbereiche lässt sich das LZG unterteilen und für welche Bereiche bzw. Infos sind sie zuständig?
1. Deklaratives/ explizites Gedächtnis
zuständig für:
- bewusste Erinnerung
- Fakten/ Konzepte/ Schemata: semantisches Gedächtnis
- Erinnerungen: episodisches Gedächtnis
- medialer TL, Dienzephalon (u.a. Hypothalamus)
2. Nicht-deklaratives/ implizites Gedächtnis
- wirkt unbewusst
- z.B. Farradfahren: prozedurales Gedächtnis (Basalganglien)
- beschleunigtes Erkennen: Priming (Neokortex)
In welche beiden Bestandteile lässt sich das deklarative Gedächtnis nach Tulving unterscheiden?
Episodische und semantisches Gedächtnis
Was beinhaltet das episodische Gedächtnis des deklarativen Gedächtnisses des LZG?
- Speicherung und Abruf spezifischer Ereignisse (Episode) -> verknüpft mit einem spezifischen Ort und einer spezifischen Zeit
- vergangenheitsorientiert -> assoziiert mit bewusster Erinnerung; -> erlaubt es, sich in vergangene Situation wieder hineinzuversetzen
- wurde evolutionär erst spät entwickelt
- individuell wird es spät entwickelt und früh wieder abgebaut
Was beinhaltet das semantische Gedächtnis des deklarativen Gedächtnisses des LZG?
- allgemeines Wissen über die Welt, Konzepte, Sprache, etc
-> Objekte, Wortbedeutungen, Fakten, Menschen
-> keine spezielle Verbindungen zu Zeit und Ort -> Infos sind abstrakt
Welche Befunde wurden bei amnestischen Patienten mit Hirnschädigung des Hippocampus/ Fornix gemacht und was bedeutet das für das deklarative Gedächtnis?
Patienten haben:
- Beeinträchtigung des episodischen Gedächtnisses in allen Fällen
- kaum/ weniger Beeinträchtigung des semantischen Gedächtnisses
- kaum Beeinträchtigung des KZG
-> spricht dafür, dass diese Hirnregionen für das episodische Gedächtnis eine Rolle spielt
-> spricht für Unterscheidung zwischen episodischen und semantischen Gedächtnis sowie für die Unterscheidung zwischen LZG und KZG
Welche Befunde wurden bei Patienten mit Hirnschädigung kortikaler und subkortikaler Bereiche (inkl. medialer TL) -> allgemeinere Regionen - gemacht?
- retrograde Amnesie des episodischen Gedächtnisses
- semantisches Gedächtnis alter Fakten ist üblicherweise nicht betroffen
- temporaler Gradient
-> ältere Erinnerungen sind resistenter ggü. Schädigung als neuere Erinnerungen -> aufgrund von Konsolidierung & Semantisierung
Welche Befunde zur Abhängigkeit/ Unabhängigkeit zwischen episodischen und semantischen Gedächtnis gibt es?
- Doppel-Dissoziation mit
-> Amnesie (episodisches Gedächtnis)
-> Semantische Demenz (semantisches Gedächtnis) (Zustand eines großflächigen Verlusts von Wissen über Konzepte und Bedeutungen durch Schädigung des anterioren TL)
-> beweist gewisse Unabhängigkeit der Systeme
- Abhängigkeit besteht in:
-> das semantische Gedächtnis kann das Lernen episodischer Infos unterstützen -> auch bei amnestischen PAtienten gibt es einen Lernvorteil, wenn episodische Infos kongruent mit semantischen Wissen sind
- es gibt eine Semantisierung episodischer Erinnerungen
-> Abtrahierung oder Vergessen des Kontextes von episodischen Gedächtnisspuren
-> keine strikte Trennung zwischen den beiden Teilen des deklarativen Gedächtnisses
Das episodische Gedächtnis wird auf unterschiedliche Weise genutzt. Zur Untersuchung des episodischen Gedächtnisses gibt es verschiedene Tests. Welche sind es?
- Lernen einer Wortliste bzw. von Wortpaaren
-> freier Abruf -> Rufe die gelernten Items in beliebiger Reihenfolge ab
-> serieller Abruf -> Rufe die gelernten Items in der ursprünglichen Reihenfolge ab
-> Unterstützter Abruf (cued recall) -> Welches Wort hast du zsm mit Katze gelernt?
-> Forde choice (Wiedererkennen) -> Welches der beiden Wörter hast du zuvor gelernt: Katze oder Mönch?
-> Ja/ Nein Wiedererkennen -> Hast du das folgende Wort gelernt: Katze?
Auf welche zwei verschiedene Arten kann das episodische Gedächtnis genutzt werden?
Vertrautheit und Erinnerung
Von welchen drei Bestandteilen des Gedächtnisses geht das Mehrspeichermodell des Gedächtnisses nach Atkinson und Shiffrin aus?
-Ultrakurzzeitgedächtnis
- Kurzzeitgedächtnis
- Langzeitgedächtnis
Wie (welchen Infofluss) durchlaufen die Infos diese verschiedenen Arten von Gedächtnissen nach dem Mehrspeichermodell?
-> sensorische Infos werden im Ultra-Kurzzeitgedächtnis kurzfristig gespeichert, zerfallen aber sehr schnell wieder
-> wird diesen Infos Aufmerksamkeit gewidmet, werden sie vom Ultra-Kurzzeitgedächtnis ins Kurzzeitgedächtnis überführt
-> dort kann aber nur eine gewisse Anzahl von Infos gespeichert werden, was dazu führt, dass alte Infos durch neuankommende ersetzt werden
-> durch Wiederholung der Infos im KZG können diese Infos dort gehalten werden und letztendlich ins LZG überführt werden
-> nur durch Interferenz (Üerlagerung verschiedener Gedächtnisspuren) können Infos aus dem LZG nicht mehr genutzt werden
Was beinhaltelt das Ultrakurzzeitgedächtnis im Mehrspeichermodell? Wie wird es charakterisiert und welche Merkmale kennzeichnen es?
- es ist modalitätsspezifisch (für sehr kurze Zeit können z.B. visuelle, auditive Infos behalten werden)
- es ist bewusstseinsunabhängig (Speicherung erfolgt automatisch, ohne Aufmerksamkeit)
- es hat eine große Speicherkapazität (es kann viel Info gespeichert werden)
- es besitzt eine kurze Haltedauer
- Funktion: es verlängert die Verfügbarkeit von Infos -> um sie weiterverarbeiten zu können
-> Ikonisches Gedächtnis (visuell) z.B. Lesen (Infos werden für ca. 500msec behalten) -> man könnte sonst nur einzelne Wörter behalten und könnte sie nicht zusammenfügen
-> Echoartiges Gedächtnis (auditiv) z.B. Gespräch (Infos werden für ca. 2 sek behalten) -> z.B. Lehrer stellt eine Frage während man sich mit Nachbar unterhalten hat, man kann sie trz noch beantworten, weil die Infos noch echoartig im UKZG abgespeichert sind und man sie bis zu ca. 2 sek nach Ankunft auslesen kann, ohne dass man ihnen Aufmerksamkeit zugewendet hat
- durch Zuwendung von Aufmerksamkeit gelangen die Infos von hier ins KZG
- ansonsten zerfallen sie sehr schnell wieder
Was beinhaltelt das Kurzzeitgedächtnis im Mehrspeichermodell? Wie wird es charakterisiert und welche Merkmale kennzeichnen es?
- hat eine Speicherkapazität für ca. 7 +- 2 Items (z.B. Zahlenfolge mit 7 Zahlen)
Erweiterung: nicht Items, sondern Chunks (= Gruppen von Infos, die aus mehreren Teilen zsmgesetzt sind, aber als Einheit verarbeitet werden können -> nicht nur einzelne Zahlen) TNTIBMUFO -> kann man sich nicht merken aber TNT IBM UFO schon
- zentrale Funktion: Infos werden weiterverarbeitet und ins LZG überführt
-> durch Wiederholung und Konsolidierung der Infos
-> durch bewusste, kontrollierte, elaborierte Verarbeitung
-> der Zerfall der Infos kann durch innere Wiederholung verhindert werden (dies führt zur Weiterleitung der Info zur unbefristeten Speicherung
- alte Infos werden durch neue Infos ersetzt (können aber auch durch Zerfall und Interferenz verloren gehen)
Was beinhaltelt das LZG im Mehrspeichermodell? Wie wird es charakterisiert und welche Merkmale kennzeichnen es?
- langfristige Speicherung
- unbegrenzte Kapazität sowie Behaltensdauer
- primär semantische Kodierung in einheitlichem Speicher (man speichert inhaltlich)
- Verlust der Infos: Interferenz -> nicht durch Zerfall
Was sind die Stärken und Schwächen des Mehrspeichermodells?
Stärken:
- es gibt Belege für die unterschiedlichen Gedächtnisspeicher
-> für die Dauer und die Kapazitäten
-> für die verschiedenen Vergessensmechanismen
-> Doppel-Dissoziation von KZG & LZG erlaubt die Annahme, dass die beiden verschiedene "Systeme" sind
Schwächen:
- das Modell ist zu stark vereinfacht: es geht von homogenen Speichern von LZG und KZG aus -> sie könnten aber auch intern uneinheitlich sein -> bestehen aus unterschiedlichen Teilspeichern
- das KZG ist nicht der einzige Weg zum LZG -> Infos sind schon mit LZG in Kontakt, bevor es im KZG ankommt -> Top-down Prozesse der Wahrnehmung & Bildung von Chunks bedingt die Nutzung des LZG
- das Modell erlaubt kein implizites Gedächtnis -> Inhalte werden im KZG immer bewusst verarbeitet, was in der Realität nicht der Fall ist
- die Annahme, dass alle Items im KZG gleich behandelt werden, ist nicht haltbar -> Es gibt keine Einheitlichkeit in diesen Items gegeben, nicht allen Items wird z.B. gleich Aufmerksamkeit gewidmet
- das Modell übertreibt die Rolle von Wiederholung für die Weiterleitung ins LZG
Das Einspeichermodell nach Jonides et al. stellt eine Alternavides Modell zum Mehrspeichermodell dar. Was beinhaltet es und wodurch ist es charaktersiert, von welcher Theorie geht es aus?
- bei Atkinson und Shiffrin liegt der Fokus auf den Unterschieden der verschiedenen Gedächtnisse
- bei Jonides et al. liegt der Fokus auf den Gemeinsamkeiten
- geht davon aus, dass es einen einheitlichen Gedächtnisspeicher gibt
- das KZG besteht aus temporären Aktivierungen von LZG Repräsentationen oder kürzlich wahrgenommenen Items (ein großes LZG in dem Infos gespeichert sind, KZG ist dann eine temporäre, stärkere Aktivation in einem Bereich des LZG)
-> diese Aktivierungen entstehen normalerweise durch fokussierte Aufmerksamkeit
- Annahme, dass das KZG in erster Linie vom Hippocampus und dem umgebenden medialen Temporallappen unterstützt wird -> zentral für die temporäre Aktivation
-> Modell kann erklären, warum Info im KZG bereits mit LZG in Berührung kommt sowie schnelle Top-Down Effekte der Wahrnehmung
-> Problem des Modells: amnestische Patienten die eine Störung des LZG haben, aber ein intaktes KZG (kann nicht sein, wenn KZG nur ein Teil des LZG ist)
Was beinhaltet die Studie zum Kurzzeitgedächtnis bei Hirnschädigung nach Race et al. und was sind ihre Befunde?
- Wiedererkennenstest von Gesichtern nach 8 oder 15 sec.
- Kontrollpersonen vs. Patienten mit Schädigung nur im Hippocampus
- Kontrollpersonen vs. Patienten mit Schädigung im Hippocampus und im medialen Temporallappen
Ergebnisse:
das KZG ist nur bei Patienten mit Schädigung mit Hippocampus und medialen Temporallappen gestört
-> kann bedeuten, dass medialer Temporallappen besonders wichtig für das Behalten im KZG ist
-> Hippocampus ist eher zuständig für LZG
Welche Stärken und Schwächen hat das Einspeichermodell?
Stärken:
- betont die enge Beziehung zwischen KZG und LZG -> es gibt gute Belege, dass das KZG wenigstens teilweise von LZG Aktivierungen abhängt
- funktionelle Bildgebung stützt die Annahme der Bedeutung des medialen Temporallappens
Schwächen:
- zu starke Vereinfachung, dass das KZG nur als Teil des LZG aktiviert wird
- keine starken Belege dafür, dass amnestische Patienten Leistungseinschränkungen bei Aufgabrn zum relationalen Gedächtnis aufweisen, die vor allem auf dem KZG beruhen
- Studien mit bildgebenden Verfahren unterstützten die Annahmen des Einspeichermodells eher nicht
Was beinhaltet das Arbeitsgedächtnismodell von Baddeley und Hitch? Durch welche Merkmale wird es charakterisiert?
- Grundidee: Arbeitsgedächtnis ersetzt ein einheitliches Kurzzeitgedächtnis
-> verarbeitet Infos weiter und speichert diese kurzfristig
- Annahme, dass das Arbeitsgedächtnis aus 4 Teilen besteht:
1. Zentrale Exekutive:
- modalitätsfreie zentrale Steuereinheit/ Leitung
- ähnelt der Aufmerksamkeit
- wird aktiviert bei der Bearbeitung aller kognitiv anspruchsvollen Aufgaben
- es verwendet Untersysteme zur Verteilung der Aufgaben der Verarbeitung
2. Phonoligische Schleife
- verarbeitet und speichert auditive Infos kurzzeitig in sprachbasierter Form
3. Räumlich-visueller Notizblock (VSSP) -> visuelle Infos
- ist spezialisiert auf die räumliche und visuelle Kodierung und Verarbeitung
(4. Episodischer Puffer-> im verbesserten Modell hinzugefügt)
- ist ein temporäres Speichersystem
- es enthält verbundene Infos aus phonologischer Schleife, VSSP und dem LZG bzw. erlaubt es diese zu verbinden/ integrieren und neue Repräsentationen zu bilden
Wie sieht der Infofluss im Arbeitsgedächtnismodell nach Baddley aus?
- räumliche, visuelle und haptische Infos werden im VSSP zwischengespeichert
- gleichzeitig oder auch alternativ werden auditive Infos, wie Sprache, Musik und Umweltgeräusch in der phonologischen Schleife zwischengespeichert
-> diese Infos werden an den episodischen Puffer geleitet, welche diese Infos miteinander verbindet und evtl. noch Infos wie Geruch oder Geschmack integriert
- die Zentrale Exekutive verarbeitet diese Infomartionen weiter und verteilt die Infos an die beiden Unterstützungsysteme
http://www.ku.de/fileadmin/_migrated/RTE/RTEmagicC_A.png.png
Von welchen Annahmen und Vorhersagen geht das Arbeitsgedächtnismodell aus?
- 3 Komponenten
-> haben begrenzte Verarbeitungskapazität
-> arbeiten relativ unabhängig voneinander
- Vorhersagen
-> Prozesse, die die gleichen Ressourcen verwenden, sollten sich gegenseitig behindern
-> Prozesse die unterschiedliche Ressourcen verwenden, sollten problemlos gleichzeitig ausgeführt werden können
-> Starke Stützung dieser Vorhersagen durch Dual-Task Aufgaben
Was beinhaltet die Studie von Robbins et al. zur Testung der Unabhängigkeit der Teil-Systeme des Arbeitsgedächtnisses?
- Aufgabe: Auswählen eines nächsten Schachzuges (Anfänger und Fortgeschrittene)
-> Aufgabe erfordert die zentrale Exekutive und den VSSP, aber nicht die phonologische Schleife
Bedingungen:
- Kontrollbedingung: mit dem Finger auf den Tisch klopfen -> sollte keine Einschränkung hervorrufen
- Artikulatorische Unterdrückung (Belastung der phonologischen Schleife): Wörter wiederholt aussprechen
- Unterdrückung des Notziblock (Weitere Belastung des VSSP) : Zahlen im Uhrzeigersinn drücken
- Unterdrückung der Zentralen Exekutive (Weitere Belastung): Zufallszahlen generieren
Ergebnisse:
- Verschlechterung der Leistung der Auswahl des nächsten Schachzuges insb. bei der Unterdrückung des VSSP und zentraler Exekutive
- kaum Verschlechterung der Leistung der Auswahl des nächsten Schachzuges bei der Unterdrückung der phonologischen Schleife
-> Stützt die Annahme, dass Prozesse, die unterschiedliche Ressourcen verwenden problemlos gleichzeitig ausgeführt werden können
Wie ist die phonologische Schleife des Arbeitsgedächtnisses aufgebaut?
- sie besteht aus zwei Komponenten
- dem phonologischen Speicher
-> dieser ist passiv und befasst sich mit der Sprachwahrnehmung
- artikulatorischen Kontrollprozessen
-> sind aktiv und befassen sich mit der Sprachproduktion
-> Wiederholung von Infos
-> Info aus phonologischen Speicher wird durch artikulatorische Kontrollprozesse behalten
-> artikulatorische Kontrollprozesse wirken mit phonologischen Speicher zsm, was dazu führt, dass die Info nicht sofort zerfällt
-> visuell präsentierte Wörter werden auditiv umgewandelt und im phonologischen Speicher abgespeichert
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/01/Phonologische_schleife.gif/300px-Phonologische_schleife.gif
Ob das Speicherformat in der phonologischen Schleife wirklich auditiv ist, wurde u.a. mit dem phonologischen Ähnlichkeitseffekt getestet. Wie sieht dieser aus und was sind die Befunde?
- Phonologischer Ähnlichkeitseffekt:
-> VP wurden gebeten verschiedene Listen von Wörtern zu lernen (1 Liste mit Wörtern, die ähnlich klingen + 1 Liste mit Wörtern, die nicht ähnlich klingen) und diese in der richtigen Reihenfolge wiederzugeben
Ergebnisse:
- Die Wiedergabe in der richtigen Reihenfolge war um 25% schlechter bei der Liste mit den phonologisch ähnlichen Wörtern, als bei der Liste mit den unähnlichen Wörtern
-> die Reihenfolge der Wörter wurde durch die phonologische Reihenfolge vertauscht
-> spricht dafür, dass das kurzzeitige Behalten der Infos in der phonoligischen Schleife, auf auditiven Merkmalen basiert -> sonst könnte die phonologische Ähnlichkeit nicht beeinflussen, ob man die Infos behalten kann
-> legt sprachbasierte rehearsal-Prozesse inhlb der phonologischen Schleife nahe
-
- 1 / 83
-