HW16A GB Wetzikon


Kartei Details

Karten 41
Sprache Deutsch
Kategorie Handwerk
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 19.11.2016 / 30.09.2023
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Nenne zwei Funktionen und Anforderungen von Fundamenten (und Decken)

Lasten und Einwirkungen werden über das Fundament in den Baugrund abgeleitet:

• vertikale Lasten, z.B. Eigen- und Auflast, Nutz- und Verkehrslast, Schneelast

• horizontale Lasten und Einwirkungen, z.B. Wind, Erdbeben, Erd- und Wasserdruck

Nenne zwei Vor- und Nachteile vom Massivbau

+ gleichmässige Verteilung der Lasten auf alle Tragwände

+ vielförmige Grundrisse

+ geringe Deckenstärke

- materialintensiv

- eingeschränkte Raumgrösse und Gebäudehöhe

- nachträgliche Änderungen der Grundrisse schwierig

Nenne zwei Vor- und Nachteile vom Schottenbau

+ optimiertes/ günstiges Bausystem

+ Freiheit Grundrissbildung

+ grosse Fensterfronten

+ einfache Verschiebung von nicht tragenden Wänden

- grosse Öffnungen und Fenster in den Schottenwänden nur bedingt möglich

Nenne zwei Vor- und Nachteile vom Skelettbau

+ freie Raumeinteilung

+ flexibles Versetzen vonTrennwänden

+ grosse Öffnungen und Fenster zwischen Stützen

+ kostengünstig (Montagebauweise)

+ flexible Leitungsführung

- aufwändige Wärme- und Schalldämmung

- zusätzliche Massnahmen für Brandschutz (Stahlbau)

Nenne zwei Abdichtungstechniken und -methoden von Fundamenten

- Fugen und Dilatationsbänder (bei Arbeitsfugen)

- Quellbänder (quellen bei Kontakt mit Wasser auf)

Frosttiefe

Das im Boden vorhandene Wasser gefriert im Winter im Schweizerischen Mittelland bis zu einer Tiefe von 80–120 cm. Dieses Tiefenmass wird als Frosttiefe bezeichnet. Die Frosttiefe hängt von den lokalen klimatischen Verhältnissen und der Bodenbeschaffenheit ab.

Was ist eine weisse Wanne?

Weisse Wanne (wasserdichte Betonkonstruktion)

Die Norm SIA 272 unterscheidet vier Dichtigkeitsklassen (1 = vollständig trocken, 4 = feucht bis nass).

Die Dichtigkeit hängt von der Qualität der Ausführung ab und wird erreicht durch:

• die Betonzusammensetzung (Betondruckfestigkeit C25 / 30, Begrenzung der Wasserleitfähigkeit auf 10g / m2h)

• eine korrekte Nachbehandlung (z.B. Schutz vor Austrocknung)

• die Abdichtung der Arbeitsfugen

• eine erhöhte Verteilbewehrung (Beschränkung der Rissweiten)

• die Anordnung von Sollrissfugen

• spezielle Massnahmen bei Einlagen und Durchdringungen 

 

Was ist eine schwarze Wanne?

In der Regel wird eine Abdichtung aus Polymerbitumen- oder Kunststoff-Dichtungsbahnen auf der Aussenseite des Gebäudes angebracht. Die Wassersperre kann zusätzlich durch eine äussere Wanne vor mechanischen Schäden geschützt werden. Die Grundwasserabdichtung reicht 30–50 cm über den höchsten Grundwasserspiegel.

Nenne drei Deckensysteme

- Stahlbetonplatte

- Balkendecke (Holz)

- Betonbalkendecke (Ton-Hurdis)

Nenne Vor- und Nachteile von Holzbalkendecken

+ vielseitige archit. Gestaltungsmöglichkeiten

+ natürlicher, einheimischer Baustoff

+ bringt keine (zusätzliche) Feuchtigkeit in den Bau

+ einfacher Einbau

- begrenzte Stützweiten

- benötigt i.d.R. zur Rohdecke noch zusätzliche Schichten (Trittschalldämmung im Wohnungsbau)

Nenne Vor- und Nachteile von Stahlbetondecken

+ kann grosse Stützweiten überspannen und grosse Nutzlasten aufnehmen

+ aussteifende Wirkung

+ nicht brennbar und guter Brandwiderstand

+ gute Luftschalldämmung

+ gutes Wärmespeichervermögen

+ beliebige Geometrie möglich

+ Haustechnikinstallationen können eingelegt werden

- Bauteil mit hoher Eigenlast

- lange Trocknungszeit

- volle Belastung erst 28 Tagen nach dem Betonieren erlaubt

- schlechtes Wärmedämmvermögen

- Je nach Nutzung benötigt eine Rohdecke verschiedene Zusatzschichten

Nenne Vor- und Nachteile von Betonbalkendecke (Hurdis)

+ schalungsfreier Einbau mit wenigen Abspriessungen

+ wenig Feuchtigkeit beim Einbau

+ Baukastenprinzip

+ wenig Eigengewicht (geeignet bei Sanierungen, Umbauten)

+ je nach Hohlkörperelement wärmedämmende Wirkung

+ baubiologisch interessant

- beschränkte Spannweiten und Belastungen

- Aussparungen sind nur zwischen den Betonbalken möglich.

- mässige Luftschalldämmung

Nenne die 5 grundlegenden Konzepte von Wandkonstruktionen

- Verputze Aussendämmung

- Hinterlüftetes bekleidetes Wandsystem

- Zweischalenwand

- Tragschale mit Innendämmung

- Einschalenmauerwerk

Nenne die Anforderungen an eine Wandkonstruktion

- Tragfähigkeit

- Wärme- und Schalldämmung

- Raumbegrenzung

- Witterungsschutz

- Brandschutz

- Wasserdichtigkeit

- Ästhetik

- Schutz vor mechanischen Einflüssen

- Schutz vor chemischen und biologischen Einflüssen

- Wirtschaftlichkeit

Nenne die Anforderungen an eine Deckenkonstruktion

- Tragfunktion/Aussteifung

- Wärme- und Schalldämmung

- Raumbildende Elemente

- Witterungsschutz (Dachbereich) 

- Brandschutz

- Feuchtigkeitsschutz (Sockel / Fundament)

- Ästhetik

- Umweltverträglichkeit

Was ist ein Warmdach? (Steildach)

Einfach belüftetes Dach (Warmdach)

Zwischen Unterdach und Eindeckung gibt es nur einen Durchlüftungsraum. Das einfach belüftete Dach eignet sich besonders für Dächer mit speziellen Formen und Durchdringungen. Der Belüftungsraum muss genügend gross dimensioniert werden, damit die Belüftung gewährleistet werden kann.

Vorteile

• geringere Erstellungskosten

• niedrigere Konstruktionshöhe

• möglich für komplizierte Dachformen

Nachteile

• Die Möglichkeiten für dampfoffene Konstruktionen sind eingeschränkt.

Was ist ein Kaltdach? (Steildach)

Zweifach belüftetes Dach (Kaltdach)

Das zweifach belüftete Dach zeichnet sich durch zwei Durchlüftungsräume aus: ein erster zwischen Eindeckung und Unterdach und ein zweiter zwischen Unterdach und Wärmedämmung.

Vorteile

• keine Hitzestaus im Sommer

• dampfoffene Konstruktionen sind möglich

• klimatische Bedingungen im Hochgebirge können besser berücksichtigt werden

Nachteile

• führt bei komplizierten Dachformen zu aufwändigen Details / Konstruktionen

• höhere Erstellungskosten als beim einfach belüfteten Dach

• grössere Konstruktionshöhe (ca. 4–8 cm)

Nenne die statischen Bauteile eines Schrägdaches (Sparrendach)

Sparrendach

Sparrenabstand = Binderabstand = 0.50 - 1.00 m

Nenne die die üblichen Dämmstoffe im Holzbau und deren Zuordnung.

• Steinwolle, Anorganische Faserstoffe (Mineralwolle)

• Glaswolle, Anorganische Faserstoffe (Mineralwolle)

• Zelluloseflocken oder -platten, Organisch, natürliche Stoffe

Bei Dächern mit Dämmung über den Sparren sind auch Holzfaser- oder Polystyrolplatten möglich.

Holzfaserplatte = Organisch,natürliche Stoffe

Polstyrolplatte = Organische Schaumstoffe

Nenne die wesentlichen Flachdacharten

- Warmdach

- Kompaktdach 

- Umkehrdach

- Kaltdach

Erkläre den Aufbau vom Warmdach (Flachdach)

Erkläre den Aufbau vom Kompaktdach (Flachdach)

1 Nutzschicht

2 Schutzschicht

3 Trennvlies / Filterlage

4 kompaktes System aus Abdichtung, Wärmedämmung und Dampfbremse

(Schaumglas in Heissbitumen geklebt, Polymerbitumendichtungsbahnen in zwei Lagen mit den Schaumglasplatten verklebt)

5 evt. Dampfbremse (z.B. als Notdach)

6 Ausgleichsschicht oder Gefällsschicht

7 Tragkonstruktion aus Beton oder vorfabrizierten Elementen

Erkläre den Aufbau vom Umkehrdach (Flachdach)

Erkläre den Aufbau vom Kaltdach (Flachdach)

Nenne die zwei gebräuchlichsten Abdichtunssysteme für Flachdächer

Kunststoffdichtungsbahnen

- Plastomere, Elastomere und thermoplastische Elastomere

- Dachhaut, Grundwasserabdichtung, Feuchtigkeitsabdichtung

- i.d.R. eilagiger Einbau 

- Heissluftschweissung, Verklebung (bei Elastomeren)

Bitumenhaltige Dichtungsbahnen

- Bitumendichtungsbahn, Polymerbitumen-Dichtungsbahn

- Abdichtung und Entwässerung von Bauten unter Terain und Untertagebau, befahrbare Flächen, gegen aufsteigende Feuchtigkeit

- frei bewittererte Dichtungsbahnen, einlagige Abdichtungssysteme, mehrlagige Abdichtungssysteme (vollständige Verbindung der Lagen)

- lose verlegt, verschweisst oder mit Heissbitumen verklebt

Nenne die Begriffe der Wandöffnung (1)

1 innere Leibung

2 äussere Leibung

3 Anschlag mit Anschlagputz

 

Nenne die Begriffe der Wandöffnung (2)

1 Sturz oder Stahltonsturz

2 Leibung

 

Nenne die Begriffe der Wandöffnung (3)

1 Fensterbank

2 Wasser- oder Tropfnase

Nenne die Begriffe der Wandöffnung (4)

1 Fensterflügel

2 Fensterrahmen

3 Leibung (innen)

4 Brüstung

Welche Verglasungssysteme werden gegenwärtig angewendet?

• Verglasung mit Dichtungsmasse

• Trockenverglasung (werkseitig)

Nenne die 4 Fensterarten (Material)

• Holzfenster

+ einheimisch, geringe Umweltbelastung, gute Festigkeit und Wärmedämmung;

- schwindet und quillt bei Feuchtigkeitsänderungen

- Farbanstrich muss periodisch erneuert werden

• Holz-Leichtmetallfenster

+ keine Unterhaltsarbeiten, optimaler Schutz des Holzes, gute Festigkeit und Wärmedämmung;

- teurer als Holzfenster

• Kunststoff-Fenster

+ keine Oberflächenbehandlung notwendig, keine Unterhaltsarbei-ten, sehr gute Eignung in Nassräumen;

- Aufgrund der grossen Ausdehnung der Kunststoffteile sind bei grossen Fensterflächen besondere Montagemassnahmen erforderlich.

- brennbar

- evtl. Farbveränderung durch UV-Strahlung geringe Umweltverträglickeit

• Metallfenster/Leichtmetallfenster

+ grosse Festigkeit, kleine Profilabmessungen, nicht brennbar, elegante Wirkung, praktisch kein Unterhalt

- teurer als Holzmetallfenster

- geringe Wärmedämmung

- höhes Gewicht

Welche Verglasungsarten werden angewendet und welche Anforderungen können damit erfüllt werden?

• Einfach- und Doppelverglasung sowie Isolierverglasung 2- und 3-fach

• Wärmeschutzglas mit reflektierender Schicht auf der Aussenseite der Innenscheibe

• Sonnenschutzglas mit Sonnenschutzbeschichtung an der Innenseite der Aussenscheibe

• Schallschutzglas mit unterschiedlich dicken Glasscheiben, wobei die dicker Scheibe i.d.R. aussen zu liegen kommt 

Worauf ist bei schwellenlosen Balkontüren zu achten?

• Regenwasserrinne direkt bei der Balkontüre;

• sauberer Flachdachanschluss, d.h. Dampfbremse muss auf die Unterkonstruktion und die Rahmenprofile aufgeschweisst oder geklebt werden (SIA-Norm).

Nenne die wichtigsten Pläne und deren Anwendungen

Katasterplan 1:500

- Grundstücksgrenze

- Angaben zu GV-Nr.

- Hausnummer

Projektplan 1:100

- Baueingabeplan (Kubatur, Grenzabstände und Gebäudehöhe)

- Verkaufsgrundlage

Wekplan (Ausführungsplan) 1:50

- Grundlage zur Devisierung und Ausschreibung

- Detailierte Beschreibung der Bauelemente (Bodenaufbau,etc.) sind enthalten

Detailplan 1:20 / 1:10 / 1:5 / 1:1

- Sturzdetail

- Übergang Aussenwand zu Dach, etc

Ingenieurplan Armierung 1:50

- Abmessungen und Verlegeplan der Armierungseisen

Koordinationsplan 1:50

- Planung der Installationsebenen der verschiedenen Unternehmer (Sänitär, Elektro, etc)

Nenne die Aufgaben der Liegenschaftenentwässerung

Anfallendes Schmutz- und Oberflächenwasser

• selektiv sammeln

• fallweise ableiten

• nur wenn notwendig reinigen

• dem Wasserkreislauf wieder zuführen

Erkläre das Mischsystem bei der Liegenschaftenentwässerung

Im Mischsystem werden Schmutz- und Regenwasser im gleichen Kanal der Abwasserreinigungsanlage zugeleitet. Schmutz- und Regenwasser dürfen erst ausserhalb des Gebäudes in der Grundstückanschlussleitung zusammengeführt werden

Vorteile

• grössere Spülwirkung des Kanalnetzes

• optimiertes, kurzes Kanalnetz

• nur ein Anschluss pro Liegenschaft

• Gefälle kann reduziert werden

Nachteile

• unterschiedliche Belastung des Kanalnetzes

• grössere Klärwassermengen – grössere ARA

Erkläre das Trennsystem bei der Liegenschaftenentwässerung

Verschmutztes und nicht verschmutztes Abwasser wird in zwei voneinander völlig getrennten Kanalnetzen abgeleitet.

Das Schmutzwasserkanal wird direkt zur ARA abgeleitet. Das Regen- bzw. Meteorwasserkanal wird ins nächstgelegenen Gewässer (Bach, Fluss, See) und meistens ohne vorgängige Reinigung abgeleitet.

Vorteile

• konstante Abwasserqualität ist einfacher zu behandeln

• kleinere Klärwassermengen erlauben kleinere ARA

• keine Regenwasserrückhaltebecken

• unverschmutztes Abwasser kann versickert werden

Nachteile

• zwei Kanalnetze nötig – grosse Baukosten

• mehr Ablagerungen im Kanalnetz – grösseres Gefälle nötig

• Fehlanschlüsse sind möglich

Nenne die Verputzsysteme für aussen (1)

- Mineralischer Putz mit Oberflächenbeschichtung

Nenne die Verputzsysteme für aussen (2)

- Mineralischer Putz mit eingefärbtem Deckputz

Nenne die Verputzsysteme für aussen (3)

- Verputzte Aussen-Wärmedämmung
auch Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) genannt